Patriotismus

Ideenaustausch zum Thema Leben in Finnland.
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blaugrau
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Beitrag von blaugrau »

Sid hat geschrieben:Das dürfte für jede Ökonomie zutreffen, wenn man den einheimischen Markt unterstützt, oder?
eben deshalb (zusammen mit dem Umweltgedanken bei Lebensmitteln) find ich das auch nicht unbedingt als ein beispiel für "übertriebenen" Patriotismus.
Zuletzt geändert von blaugrau am Fr Nov 09, 2007 3:52 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Tenhola

Beitrag von Tenhola »

@Sid da hast Du absolut recht, aber die Kampagne wurde eben wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage extra in's Leben gerufen. Wenn man sich einmal mit den kriegsreperationen an Russland befasst, ist dies doch sicher keine schlecht Aktion gewesen.
Viele sehen alles nur aus heutiger Sicht aber den Zustand wie wir ihn in Finnland eben heute haben existiert noch nicht so lange.
Die grossen Veränderungen kamen doch erst mit dem EU-Beitritt und vorher war Finnland auch kein Einwanderungsland und es war auch sehr schwer hierher zu kommen.
poro
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Beitrag von poro »

Huch - hier hat sich ja einiges in der Zwischenzeit getan :)
Ich habe mich jetzt durch diesen Beitrag durchgelesen und langsam kam mir die Galle hoch. Es ist eine typisch dt. Diskussion. Ich meine man sollte einmal einsehen, dass man in einem anderen Land lebt, mit anderem historischen Hintergrund und Kultur.

Hierzu möchte ich auch nochmal was schreiben:
Es geht doch gar nicht hauptsächlich darum was zu kritisieren - zumindest bei mir geht es vielmehr darum, die Mentalität und das Verhalten der Leute hier zu verstehen. Ich bin sowohl in Sachen Jobsuche als auch in Sachen "finnische Freunde" und später auch als Unternehmerin bei der Vermarktung meiner Dienstleistungen auf einige mir unverständliche Reaktionen gestossen. Die Reaktionen reichten von nicht-Reagieren ueber positiv bis hin zu reichlich negativ. So musste ich mir z.B. von jemandem aus dem Reisebereich anhören, dass ich ja eh nie beruflich irgendwohin käme hier in Finnland aufgrund meiner Sprachprobleme. :shock: Fand ich spannend, weil ich Deutsch, Finnisch und Englisch fliessend spreche und dazu auch ueber gar nicht soo schlechte Schwedischkenntnisse verfuege. Das wuerde ich eigentlich vor allem im Reisebereich nicht als "Problem", sondern als Stärke ansehen :eusa_think
Ich glaube jetzt aber, dass der gute Mann sich hauptsächlich auf finnische Kunden von Betriebsfeiern spezialisiert hatte und diese Arbeit eh nur nebenberuflich gemacht hat. Mit internationalen Kunden hat er wohl noch nie was gemacht, sprach evtl. auch keine andere Sprache als Finnisch und hat noch niemandem mit deutschem Akzent Finnisch sprechen hören.

Um nur ein Beispiel zu nennen, was ich damals einfach gar nicht verstanden habe. Manchmal nehmen Leute auch einfach Reissaus, wenn man mit deutschem Enthusiasmus auf sie zugeht und ihnen eine Sache schmackhaft machen will (so wie ich zu Anfang). Kennt man Mentalität und Denkweise der Leute etwas besser, kann man auch "besser" auf sie zugehen. Gehe ich relativ gleichgueltig auf Leute zu und erzähle ihnen nebenbei von meinen Dienstleistungen, sind sie z.B. wesentlich eher dazu geneigt, diese auch in Anspruch zu nehmen, als wenn ich sie auf deutsche Weise anpreise.
Insofern geht es mir nicht um Kritik (obwohl es natuerlich einfacher fuer mich wäre, wenn alles nach bekanntem Muster abliefe), sondern ums Verstehen lernen.
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Jakob
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Re: Terveisiä Itävallasta

Beitrag von Jakob »

AndiK hat geschrieben:Ach, ich glaub, gähnen ohne Hand vorm Mund ist echt harmlos. Im Büro wird des Öfteren laut gerülpst und in der Kantine beim Mittagessen (!) hört man des Öfteren jemanden seinen Naseninhalt hochziehen und ausspucken. Das ist richtig widerlich...
Echt mal! Am meisten stört mich das Rülpsen, aber auch das Hochziehen ist sehr gewöhnungsbedürftigt. Ich hab in der Regel ein Taschentuch bei, in das ich schnaube, und wurde schon wiederholt gefragt, ob ich Schnupfen hätte. Wenn man also extra ein Taschentuch bei hat, scheint das ein Zeichen dafür zu sein, das man wirklich ein Problem mit seiner Nase hat, also erkältet ist. Ich fürchte nur, dass ich mich so langsam selbst daran gewöhne einfach hochzuziehen. Aber ich glaube so laut wie einige rülpsen - das könnte ich gar nicht, selbst wenn ich wollte.
Sid hat geschrieben:"unaufdringlichen Kundenservice"
Ausnahmen bestätigen die Regeln: Im suomalainen kirjakauppa in Vaasa ging ein Verkäufer durch die Reihen, und fragte mich und andere Kunden, ob er irgendwie behilflich sein könne. Da war ich echt überrascht! War aber bisher auch das einzige Mal, dass ich sowas erlebt habe.
AndiK hat geschrieben:Dazu gehört auch, sich nicht über die eigene Situation beschweren. Oder nicht über private Dinge sprechen. In den ersten 4 Monaten hier in FIN hat mich das echt genervt, v.a. weil ich mich in der firma, in der ich mein Praktikum gemacht haben, nicht wohl gefühlt habe. In so einer Situation in D spricht man mit Kollegen darüber und fragt, wie die das empfinden. Hier: No way! Über den Chef wurde nicht, auch nicht ausserhalb des Büros, geredet geschweige denn von den Problemen im Projekt.
Das hängt nun sicher auch zu einem nicht unbedeutenden Teil von der Art des Arbeitsplatzes ab, aber zumindest hier, wo ich zur Zeit Freiwilliger bin, sind eigentlich alle sehr offen (für finn. Verhältnisse vielleicht geradezu tratschig). Ich kann das nun natürlich auch nicht so gut beurteilen, weil ich selbst erst 18 bin, und meine Erfahrungen im "Arbeitsleben" noch sehr gering sind. Aber z.B. mit dem Zivi hier, der ein Jahr älter ist als ich, red ich sowieso ohne Einschränkungen über jeden und alles, und auch sonst wird gern hinter vorgehaltener Hand vor allem über den kleinlichen Direktor gesprochen - und wenn nicht, dann gibt es etwas anderes, worüber man sich aufregen kann. Und die Finanzzuständige ist sowieso eine Tratschtante hoch drei, und mir ist es schon ein paar mal passiert, dass ich bestimmt eine Viertelstunde bei ihr im Büro war, obwohl ich mir nur mein Taschengeld abholen wollte. Ich weiss inzwischen, wie lange sie wo schon wohnt und wo sie herkommt, welche Krankheiten ihre Kinder schon alles hatten, was für Probleme sie mit dem Auto hat, welche politische Einstellung sie vertritt etc.
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Jörg
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Beitrag von Jörg »

Einige Sachen sind aber wohl wirklich eher von den Personen abhängig und nicht typisch finnisch. Ich habe bisher noch keine rülpsenden Menschen um mich herum gehabt. Auch den Kundenservice bekomme ich nicht so extrem zu spüren, ich werde immer gefragt, ob man mir helfen könne. Es gibt im Rahmen Kundenservice auch genug positive Seiten, die Mehrsprachigkeit der Verkäufer, die Möglichkeit alles mit Plastikgeld bezahlen zu können usw. Ich denke, dass es auch in Finnland grosse Unterschiede innerhalb des Landes gibt.
poro
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Beitrag von poro »

Mit dem Ruelpsen habe ich auch schon meine Erfahrungen gemacht ... sind meist Männer unter sich. Die stört es aber auch nicht, wenn ich als Frau daneben sitze. Bis auf, wenn ich dann auch mal lautstark loslege - dann sind die reichlich geschockt :mrgreen: Habe mich selten so amuesiert wie bei dem Mal :wink:
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Jörg
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Beitrag von Jörg »

Ach so etwas meinst du, na das ist doch nichts typisch finnisches. Unter Kupels rülpsen wir auch was das Zeug hält :occ14 Kann mir gut vorstellen, dass du einige Blicke auf dich gezogen hast :lol:
Ist wohl wie die Gewaltspiele ein typisch männliches problem :wink: ach, das war ja in einer anderen Diskussion. Na egal jetzt lass ich es stehen.
poro
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Beitrag von poro »

Das kann gut sein. Ist mir nur vorher (als ich noch in D. gewohnt habe) noch nie aufgefallen :)
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blaugrau
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Beitrag von blaugrau »

poro hat geschrieben:Ueber diese Sache habe ich mir schon viele Male den Kopf zerbrochen: Einerseits ist es zum Teil wirklich extrem - es spiegelt sich schon alleine in Markennamen wieder:
- Finnwood
- Finnpipette Laughing
- Finnheat
- Finncement
- Finnkino
- Finnlotto
- Finnair
Mir fällt da jetzt aber auch ganz spontan "Bank Austria", sowie die Austria-Fussballmannschaft, und die "Germanwings" ein (und im Ösi-Bundesland Steiermark eine Fluglinie mit Namen Styrian Spirit, die Austrian Airlines sowieso). Es gab in Österreich auch mal eine Fernsehshow, die "Made in Austria" hieß, und in der's glaub ich allerlei Nützliches mit dem "Austria-Gütesiegel" (=kotimainen-Produkte) zu gewinnen gab :-)

Interessanterweise sind sowohl die Finn-Beispiele als auch die österreichisch/deutschen jeweils in Fremdsprachen ausgedrückt, dass verfremdet das Wort vielleicht genau so weit, dass man es nicht als "übetrieben heimatbetont" auffasst?

Die meisten der genannten finnischen Beispiele hier oben sind mir im übrigen noch nie untergekommen (bis auf Finnair und Finnkino), andererseits dafür solche Firmen, die sich mit Kalevala-Referenzen schmücken (Lemminkäinen-Baufirma, Sampo-Bank, Pohjola-Versicherung (?)...)
Emma
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Beitrag von Emma »

blaugrau hat geschrieben: Mir fällt da jetzt aber auch ganz spontan "Bank Austria", sowie die Austria-Fussballmannschaft, und die "Germanwings" ein (und im Ösi-Bundesland Steiermark eine Fluglinie mit Namen Styrian Spirit, die Austrian Airlines sowieso). Es gab in Österreich auch mal eine Fernsehshow, die "Made in Austria" hieß, und in der's glaub ich allerlei Nützliches mit dem "Austria-Gütesiegel" (=kotimainen-Produkte) zu gewinnen gab :-)
Natürlich gibt es auch in Österreich und Deutschland Unternehmen, die die Länderbezeichnung im Namen tragen, vor allem wenn es sich um (ehemals) staatliche oder halbstaatliche Unternehmen handelt. Aber ein Produkt etwa des Namens "sehr feines deutsches Teer-(Birken)shampoo" wäre doch wohl nicht wirklich denkbar, oder?

Und dass auch in anderen Ländern für einheimische Produkte geworben wird, haben wir ja oben schon diskutiert. Natürlich will jedes Land die eigene Wirtschaft stärken und Produkte mit kurzen Transportwegen fördern. Da finde ich auch nichts Falsches dran.
Sid
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Beitrag von Sid »

Suomi Soffa :lol:
Suomela
Deutschländerwürstchen :5obessed

Ich war kürzlich in einer Firmenpräsentation, bei der die Programleiterin die ganze Zeit die Nase hochzog. Es wurde per Micro übertragen und auf Video aufgenommen :kidra

Ich hab auch eher in den nicht-typisch-männlichen Runden das Rülpsen bemerkt. Poro!!! ich kann es mir bildhaft vorstellen :occ16

Meine Arbeitsumgebung ist auch sehr offen, da die meisten eben mit Sprachen zu tun haben. Meine früheren Teammitglieder haben mir Sachen anvertraut, die man sich in deutscher Umgebung nicht mal vorstellen könnte. Aber man kann es halt nicht erzwingen. Dennoch liegt mir die dynamische Umgebung besser als die Tuulipukumentalität. Man kan es sich Gott sei dank aussuchen.
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Jörg
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Beitrag von Jörg »

Emma hat geschrieben: Natürlich will jedes Land die eigene Wirtschaft stärken und Produkte mit kurzen Transportwegen fördern. Da finde ich auch nichts Falsches dran.
Gerade bei Lebensmitteln scheint das in Deutschland aber nicht zu funktionieren. Es geht doch eher danach möglichst viel für möglichst wenig Geld zu bekommen. Ist ja prinzipiell auch nicht falsch ein bisschen Geld zu sparen, aber teilweise hat das in Deutschland schon perverse Formen angenommen.
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blaugrau
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Beitrag von blaugrau »

Emma hat geschrieben:Aber ein Produkt etwa des Namens "sehr feines deutsches Teer-(Birken)shampoo" wäre doch wohl nicht wirklich denkbar, oder?
Und dass auch in anderen Ländern für einheimische Produkte geworben wird, haben wir ja oben schon diskutiert. Natürlich will jedes Land die eigene Wirtschaft stärken und Produkte mit kurzen Transportwegen fördern. Da finde ich auch nichts Falsches dran.
Wo genau liegt für dich genau dann der Unterschied, wenn du eh damit übereinstimmst, dass es in mehreren Ländern "kotimainen"-Siegel gibt (zB in Ö das Ama-Gütesiegel bei Lebensmittel und diese A-Markierung bei anderen Produkten), ebenso wie die Länderbezeichnung in Produktnamen? Was genau ist beim Shampoo da der Unterschied? Wiener Zucker, Inländer Rum etc. Hab gerade einen Werbeprospekt von Adeg im Internet angeschaut, auf jedem österreichischen Produkt ist extra eine Flagge drauf, welche die "österreichische Qualiät" anzeigt.

Insgesamt geb ich dir schon recht, dass es hier in Finnland auch eine befremdliche Form von Patriotismus gibt, aber die hängt für meinen Geschmack eher mit eben gewissen Themen wie den Veteranen und der nationalromantischen Verklärung der Vergangenheit zu tun. Am Marketinglevel glaub ich gibts zumindest mit Ö glaub ich wirklich keinen Unterschied, vielleicht wird noch in Finnland mehr selbst produziert als in Ö. Aber gerade in Ö sind die "kotimainen"-Produkte immer darauf bedacht, "höhere Qualität" zu implizieren (oft ausdrücklich).
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fax
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Beitrag von fax »

An Firmennamen mit dem Wort deutsch finde ich so auf die Schnelle noch:
Deutsche Bank
Deutsche Börse
Deutsche Lloyd
Deutsche Bahn
Deutsche Erdöl-AG (DEA)
Deutsche Maschinenbau-Aktiengesellschaft (Demag)
Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt (Degussa)
Deutscher Schutz- und Wachdienst (DSW)

Gut, bei den Akronymen fällt das natürlich nicht so schnell ins Auge. Aber ich finde, man sieht an der nicht ganz kurzen Liste, wie einem diese Namen so in Fleisch und Blut übergegangen sind, dass man es schon gar nicht mehr merkt.

Außerdem beschert uns der Föderalismus noch haufenweise Firmennamen, die sich auf das Land / die Region beziehen, ganz im Sinne von "ich bin zuerst Preusse/Bayer/Hesse/Schwabe/... und dann Deutscher." Zum Beispiel BASF (Badische Anilin und Sodafabrik) und WMF (Württembergische Metallwarenfabrik). Viele sind natürlich auch einfach nur nach ihrem Gründungssitz benannt, z.B. Schwäbisch Hall.
Emma
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Beitrag von Emma »

blaugrau hat geschrieben:Wo genau liegt für dich genau dann der Unterschied, wenn du eh damit übereinstimmst, dass es in mehreren Ländern "kotimainen"-Siegel gibt (zB in Ö das Ama-Gütesiegel bei Lebensmittel und diese A-Markierung bei anderen Produkten), ebenso wie die Länderbezeichnung in Produktnamen? Was genau ist beim Shampoo da der Unterschied? Wiener Zucker, Inländer Rum etc. Hab gerade einen Werbeprospekt von Adeg im Internet angeschaut, auf jedem österreichischen Produkt ist extra eine Flagge drauf, welche die "österreichische Qualiät" anzeigt.
Wenn Du oben mal nachliest - ich habe den Themenbereich kotimainen gar nicht ins Spiel gebracht, das waren andere. Mir ging es beim Patriotismus gar nicht um Produkte.

In Österreich wird das "kotimainen" primär bei Lebensmitteln beworben, und hier geht es meist um biologischen Anbau (es gibt halt kaum spanische Bio-Erdbeeren, mal nur als Beispiel), die Stärkung der heimischen Landwirtschaft und kurze Transportwege. Ich glaube, in diesem Bereich gibt es zwischen Österreich und Finnland wirklich nicht viele Unterschiede.

Ich vermute, dass etwa einem Deutschen das offensive Betonen der Länderbezeichnung in der Werbung aus historischen Gründen eher aufstößt (à la "Hier gibt es gutes deutsches Brot") als das bei einem Finnen der Fall ist (siehe "erittäin hieno suomalainen tervashampoo").
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