Deutsche in Finnland

Auf dem Land ist man ohne Auto aufgeschmissen. Mal wieder Beweis dafür, dass die wahren Ökos in der Stadt wohnen.

Als wir 1990 unser Haus in Lappland verkauften, verkauften wir auch unseren Offroader den wir eigentlich nie hätten kaufen sollen. Es war schon in Lappland lächerlich, wenn wir mit unserem Offroader irgenwohin fuhren und am Ziel stand dann ein alter Toyota oder Fiat eines Sami.
Hier in Suedfinnland ist ein Offroader einfach nicht nötig und ich kenne auch keinen Finnen mit einem solchen Auto. Wir haben zu unserem Haus eine sehr schlecht gewartete Naturstrasse durch den Wald mit zwei steilen Anstiegen, doch keiner der fin. Anwohnern fährt einen Wagen der ev. Allrad hätte, obwohl die jeden Tag zur Arbeit fahren muessen. Persönlich, haben wir einen kleinen Toyota und einen Subaru Justy je mit 4WD. Es gibt sicher Leute welche so ein Fahrzeug wirklich brauchen, sei es nun arbeitsmässig oder auch zum ziehen von Lasten.
Der Begriff Offroader ist sowieso etwas verwirrend. Wir haben hier doch keine Camel-Trophy Atmosphäre. Trotz Jedermannsrecht, darf mit Fahrzeugen ohne Erlaubnis des Besitzers nicht abseits der Strasse gefahren werden. Auch Waldsträsschen, welche meistens nur zur Holzwirtschaft angelegt wurden, duerfen eigentlich nicht befahren werden. Neuestes Offroad Fahrzeug sind immer mehr Quad's. Waldbesitzer beginnen mit dem Errichten von Barrieren, dass Fahrzeuge nicht mehr in den Wald fahren können.
Als ich letztes mal die Schweiz besuchte, kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Trotz besten Strassen fahren da fast nur noch Offroader und meistens nicht die Billigmarken. Am Morgen meist eine junge Mutter am Steuer, welche ihre Sprösslinge 500 Meter zur Schule fährt. Ich habe auch festgestellt, dass generell mehr juengere gutsituierte Frauen am Steuer sassen (man sagte mir Tussis), als Männer. Dieser Typ fuhr frueher das schnittige Cabrio oder Golf GTI mit Surfbrett auf dem Dach und ist jetzt auf einen Offroader umgestiegen.

Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Schade, wenn die Offroader nur in der Stadt herumfahren dürfen und nicht arbeiten müssen.
Zum Spaß haben wir unseren Jeep Cherokee nicht. Wir haben oben in den Bergen eine Alp und da kann man gerade eben so mit dem Jeep fahren. Alles andere ist einfach nicht hochbeinig genug und ohne Allrad kann man es sowieso generell vergessen. Alternativ müssten wirmit der Seilbahn fahren und den Rest bergwandern
Ohne Allrad ist es schon schwierig genug im Winter zu unserem Hof zu kommen. Muss meinen Yaris deswegen häufig stehenlassen. Ein Justy wäre als Zweitwagen nicht schlecht..aber ich liebe halt meinen Yaris so

Naja..ansonsten.. ein Schmuckstück ist der Jeep nicht gerade..ziemlich verbeult, schmutzig usw. Aber er ist eben Arbeitstier.
Wir haben noch einen Reform Muli...zählt der auch zu den Offroadern?

Kennst Du Dich zufällig damit aus, wie man einen Bulli so umwurschtelt, dass er offiziell als Camper durchgeht? Mein Freund hat einen T4Syncro (ich weiss, ist kein richtiger Bulli mehr, aber wir sind Nicht-Schrauber ), der uns leider steuermässig die Haare vom Kopf frisst. Wir ueberlegen seit längerem, was wir tun sollen, zwischenzeitlich stand er sogar zum Verkauf. Aber ich mag ihn doch so, sniff... Das Hauptproblem scheint der Kocher zu sein, ausserdem wird wohl ein fest eingebauter Schrank verlangt, hat irgenwer gesagt. Kennst Du eine gute Adresse, wo man das machen lassen kann? Oder von wo man Teile bekommt? Unser Automann ist eigentlich ziemlich fair, hat aber keine Zeit (Lust?), sich um Spezialteile zu kuemmern...

Moin,
wie das in Finnland aussieht mit dem Umbau so das man eine Womo Steuer bekommt weiss ich leider nicht so genau. Die haben mir damals auch mein 20 Jahre altes Orginales VW T3 Womo als normales Auto umgeschrieben so das ich auch den vollen Steuersatz zahlen muss . Aber alles was fuer ein Womo wichtig war brauchte ich aber trotzdem( Gas+Stom Check).
Es wurde gesagt das 45% des Autos eine Stehhöhe von mindesten 190cm haben soll. Bei mir waren es nur ca40%.
Macht euch mal schlau was ihr alles braucht . Vieleicht kann man es ja auch als Pakettiauto umtragen lassen. Einen Herd und ein Schrank sollte sich doch auftreiben lassen z.B.alter Wohnwagen oder Ebay oder Sortimo oder selber bauen. http://www.kabeleins.de/auto/tuning/vw_bus/12176/002/ Da kann man vieleicht noch ein zwei Ideen finden. Wenn es dann ums Schrauben geht können wir uns ja mal in Verbindung setzen.
Gruss Sandro

Wir haben hier doch keine Camel-Trophy Atmosphäre.

Dafuer könnte man zB einen Offroader gebrauchen. Ist sogar in Sued Finnland!

@Sandro, ich glaube da gibst Du für einige Leute ein gutes Beispiel, was man unter Offroad verstehen kann und soll. Die obigen Beiträge sprachen aber sicher nicht diese Art von Sport an, sonder einfach den alltäglichen Gebrauch eines "Offroaders" oder eben eines SUV's. Selbst viele mit wirklichen Offroadern brauchen doch ihr Fahrzeug nur auf der Strasse.

@Stefan: Es gibt auch viele z.B. Jeep Cherokee, die nur in der Stadt herumfahren. Dabei können die echt so viel mehr

Tenhola hat geschrieben:Trotz besten Strassen fahren da fast nur noch Offroader und meistens nicht die Billigmarken. Am Morgen meist eine junge Mutter am Steuer, welche ihre Sprösslinge 500 Meter zur Schule fährt. Ich habe auch festgestellt, dass generell mehr juengere gutsituierte Frauen am Steuer sassen (man sagte mir Tussis), als Männer.

Ich habe mal gelesen, dass diese Offroader angeblich sicherer wären, da man höher sitzt und so bei einem Unfall mit einem normalen Pkw im Vorteil wäre. Keine Ahnung, ob das stimmt, aber vielleicht sind diese Autos deshalb bei jungen Müttern beliebt? Hinzu kommt sicher der Prestige-Effekt, immerhin sind die Autos nicht grad billig und sehen cool aus.

...der Vorteil liegt dann aber eindeutig auf der Offroader-Seite. Und der andere hat dann doppelt Pech und ist platt, besonders, wenn man Bullbar hat...

Impulsgesetz, die größere Masse * Geschwindigkeit gewinnt. Ich denke Statussymbol + man fühlt sich überlegen beim fahren. Das muss man selbst mal ausprobiert haben, das Fahrgefühl wird nur noch von einem 20 Tonner übertroffen. Offenbar spricht das nicht nur Männer an.

Sandro hat geschrieben: ....Es wurde gesagt das 45% des Autos eine Stehhöhe von mindesten 190cm haben soll. Bei mir waren es nur ca40%.

... Wenn es dann ums Schrauben geht können wir uns ja mal in Verbindung setzen.
Gruss Sandro

Wir haben ueberhaupt keine Stehhöhe im Bus. Dann können wir das wohl vergessen und sollten nicht in Schränke, etc investieren. Schade. Vielleicht muss aus dem Multivan dann doch ein Kistenauto gebastelt werden, das wäre wohl das einfachste. Allerdings verlieren wir dann auch die Schlafgelegenheit, blöd. Im Grund benutzten wir ihn eh nur als 'Zweitwagen', weil er so durstig ist. Aber manchmal kommen die sieben Plätze schon gut aus.

Kennst Du Dich zufällig auch mit Visko-Kupplungen aus?! Mein Freund meint (nach ganz viel googeln), dass dort eine Dichtung und die Fluessigkeit (Silikonkram?, ich habe ueberhaupt keinen Plan ) ausgetauscht werden muesste. Aber der VW Händler weigert sich und will nur einen Komplettaustausch machen. Grrrr. Unser Automann hat auch nicht so recht Lust dazu, meint, dass er sich zuwenig damit auskennt. Wir haben uns in D nach einer kompletten Kupplung erkundigt, total teuer.

Und ich mag die Kiste so...

fax hat geschrieben: Offenbar spricht das nicht nur Männer an.

Was Autos angeht, bin ich bekennender Proll.
Wenn nicht alles so teuer wäre...

Darum bin ich langweilige Golffahrerin. Vernunftehe, gähn...

Persönlich, haben wir einen kleinen Toyota und einen Subaru Justy je mit 4WD

nen Justy hab ich auch und der fährt prima, bin froh 4WD wenigstens bei Glatteis und Schnee zuschalten zu können, das hilft schon ungemein , hoffe die Kiste kommt nochmal uebern Katsastus

Tenhola hat geschrieben:Hier in Suedfinnland ist ein Offroader einfach nicht nötig und ich kenne auch keinen Finnen mit einem solchen Auto. Wir haben zu unserem Haus eine sehr schlecht gewartete Naturstrasse durch den Wald mit zwei steilen Anstiegen, doch keiner der fin. Anwohnern fährt einen Wagen der ev. Allrad hätte, obwohl die jeden Tag zur Arbeit fahren muessen.

Uns können Leute mit Normal-PKWs derzeit nicht besuchen und wenn, dann muessen sie auf der Strasse parken. Auf den Hof kommt man nur mit Allrad. Und ja, auch nur wenn er eingeschaltet ist - mit heckangetriebenem Pajero bin ich stecken geblieben - und ich bin wirklich nicht komplett unerfahren mit Gelände.

In unserer Gegend haben die Leute fast alle Geländewagen oder Pickups, alles andere wäre auch albern. Sich Tag fuer Tag mit dem Golf ueber den Knueppelacker zu quälen und sich aus dem Schlamm ziehen zu lassen... Im Sommer mag das unnötig erscheinen, aber manche mögen oder können sich nicht fuer jede Jahreszeit das passende Auto kaufen.

Das dachte ich ueberigens auch mal, dass Offroader in Finnland nicht so häufig sind, bis wir dann in diese Gegend zogen.

Und nachdem ich mich in einem LandRover ueberschlagenderweise einen Berg heruntergekugelt habe und dabei keinen Kratzer abbekommen habe (Innenfahrgastzelle war fast komplett intakt, aussen war der Wagen Vollklump), muss ich sagen, dass mich so ein Fahrzeug in der Tat auch als Mutter und Hundebesitzerin anspricht.

Mal vom Spassfaktor im Gelände abgesehen.


Liebe Gruesse von Varis

Mit dem Pajero einfach nicht nach Spanien fahren.