Tierheilpraktiker und -homöopathie

Diskussion über Natur- und Tierwelt.
Katja
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Re: Tierheilpraktiker und -homöopathie

Beitrag von Katja »

biggi72 hat geschrieben:Und sind vor allem für
selische Belange zuständig.
Meine Exchefin hält Bachblueten fuer die perfekte Einstiegsdroge. Fuehlste Dich schlecht, nimmste ein paar Tröpfchen, dann isses besser. Besonders zum Trainieren von Kindern sinnvoll. Später kann man dann auf Alkohol und Psychopharmaka umsteigen. :wink:

Aber ernsthaft, nichts gegen alternative Heilmethoden. Aber eben mit Verstand, nicht ohne kritische Betrachtung und vor allem nicht ohne ihre Grenzen erkennen zu wollen/können.
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Varis
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Re: Tierheilpraktiker und -homöopathie

Beitrag von Varis »

Katja hat geschrieben:Aber ernsthaft, nichts gegen alternative Heilmethoden. Aber eben mit Verstand, nicht ohne kritische Betrachtung und vor allem nicht ohne ihre Grenzen erkennen zu wollen/können.
Ja, also sozusagen genauso wie die Schulmedizin. An sich eine super Sache, aber nicht ohne kritische Betrachtung und ohne die Grenzen erkennen zu können.

Auch deinem anderen Text kann ich nur zustimmen, für mich ist die Homöopathie auch alles andere als ungefährlich oder einfach. Keine Medizin sollte "mal eben kurz" als Ersatz für wirkliche Heilung eingenommen werden. Egal ob schulmedizinische Medikamente oder Homöopathie oder Bachblüten oder schamanische Rituale.
Tomppa hat geschrieben:Da wir schon mal in Finnland sind, so sollte man meines Erachtens auch über einen Schamanentrommel aus Lappland als eine sinnvolle Ergänzung der sogenannten alternativmedizinischen Methoden nachdenken.
Es ist sicher ein schönes und befriedigendes Gefühl, wenn man davon überzeugt ist alles zu wissen und alles schon gesehen und erforscht zu haben.


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Tomppa
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Re: Tierheilpraktiker und -homöopathie

Beitrag von Tomppa »

Varis hat geschrieben:Es ist sicher ein schönes und befriedigendes Gefühl, wenn man davon überzeugt ist alles zu wissen und alles schon gesehen und erforscht zu haben.
Nun, das mit dem Schamanentrommel ist noch keineswegs grundlegend erforscht. Die Homöopathie dagegen schon, sogar in hunderten Untersuchungen seit den 1920er Jahren. Und zwar in verschiedenen Ländern, oft waren überzeugte Homöopathen an den Untersuchungen beteiligt. Das Resultat war immer gleich: keine Wirkung.

Es ist allerdings ein übliches Argument der Homöopathie-Anhänger, die Methode sei noch nicht wissenschaftlich untersucht worden. Dabei ist keine andere "alternative Heilmethode" so gründlich untersucht worden als Homöopathie, wegen ihre hohe Popularität.

Auch die theoretischen Grundlagen Hahnemanns sind längst eindeutig widerlegt worden. Kann jeder auch selber versuchen: einfach mal Chinin einnehmen und auf dem Schüttelfrost warten. Denn auf diesen Selbsversuch basierte der ganzer Anfang von Homöopathie. Dumm nur, dass auf Einnahme von Chinin noch nie jemand Schüttelfrost bekommen hat - ausser angeblich Hahnemann selber.

Selbst für die Nazis hörte bei Homöopathie der Spaß auf, obwohl ihnen ansonsten nichts zu obskur war, solange es "deutsch" war.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hom%C3%B6o ... ozialismus

Da es keine rationellen Gründe gibt, an der Wirkung von Homöopathie zu glauben, ist daraus tatsächlich eine Glaubensrichtung entstanden und über Glaubenssachen kann man bekanntlich nicht disputieren.

Der Schamanentrommel wirkte aber jahrtausende lang als Heilmittel. Die Leute waren früher auch nicht dumm. Hätte das Trommeln nicht geholfen, wäre der Schamane auch bald arbeitslos gewesen. Auf jeden Fall wird der Trommel schon viel länger als Heilmittel eingesetzt als die Globulis - also bitte nicht belächeln!!! 8)

Glaube kann Berge versetzen - aber auch Menschen heilen. :wink:

Hier noch eine interessante Stellungnahme der Bundesärztekammer. Bitte nicht vergessen, dass das meiste Geschäft mit Alternativmedizin in Deutschland die Ärzte machen - nicht die Heilpraktiker.

http://www.bundesaerztekammer.de/downlo ... tivpdf.pdf


Zum Schluß noch eine schöne Geschichte:

Der Mann stand an einer Kreuzung in Helsinki und klatschte alle 30 Sekunden seine Hände. Ein Passant sprach ihm deswegen an.
F: Warum klatscht du dein Hände immer wieder?
A: Ich verscheuche die Elefanten.
F: Es sind doch keine Elefanten hier!
A: Siehst du, wie gut es funktioniert!
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Varis
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Re: Tierheilpraktiker und -homöopathie

Beitrag von Varis »

Tomppa hat geschrieben:
Varis hat geschrieben:Es ist sicher ein schönes und befriedigendes Gefühl, wenn man davon überzeugt ist alles zu wissen und alles schon gesehen und erforscht zu haben.
Nun, das mit dem Schamanentrommel ist noch keineswegs grundlegend erforscht. Die Homöopathie dagegen schon, sogar in hunderten Untersuchungen seit den 1920er Jahren. Und zwar in verschiedenen Ländern, oft waren überzeugte Homöopathen an den Untersuchungen beteiligt. Das Resultat war immer gleich: keine Wirkung.
Da die Homöopathie keine Symptome bekämpft, sondern auf das ganze Individuum wirkt, kann man logischerweise auch keine quantitativen Untersuchungen damit machen. Es sei denn, du findest 100 exakt gleiche Individuen mit exakt derselben Erfahrung, der selben Psyche und demselben Symptombild.

Wer weiß, wie Wissenschaft funktioniert und weiß, wie Homöopathie funktioniert, weiß eigentlich auch weshalb eine wissenschaftliche Studie zu dem Thema nicht so einfach ist.
Der Schamanentrommel wirkte aber jahrtausende lang als Heilmittel. Die Leute waren früher auch nicht dumm. Hätte das Trommeln nicht geholfen, wäre der Schamane auch bald arbeitslos gewesen. Auf jeden Fall wird der Trommel schon viel länger als Heilmittel eingesetzt als die Globulis - also bitte nicht belächeln!!! 8)
Ich habe schon mit samischen Schamanen gesprochen und mit Schamanen anderer Kulturrichtungen zusammen gearbeitet. Meine Finnischdozentin in Hamburg ist auf samischen Schamanismus (als Kultur) spezialisiert. Es käme mir nicht im Traum in den Sinn diese Menschen auszulachen.

Du kannst mir dann, da du alles weißt und alles verstehst, sicherlich dann auch erklären was mit dem Tumor meines Hundes passiert ist, denn die Homöopathie hatte damit ja nichts zu tun.
Er litt an Lymphkrebs/Leukämie im Endstadium und der Lymphtumor quetschte ihm bereits die Luftröhre zusammen, er war nahe am Ersticken. Chemotherapie und die Gabe von Kortikosteroiden hatten nicht geholfen, man schickte ihn nach hause mit der Prognose: "Zwei Wochen."

Zwei Tage später begann ich mit der Gabe von Homöopathika (klassische Anwendung!). Vier Tage später war er symptomfrei und lebte so noch ein halbes Jahr beschwerdefrei und voller Kraft, bis er schließlich an einer Infektion starb. Der Tumor kam nie wieder.

Und dann kannst du mir sicherlich auch erklären, weshalb bei ihm der feste Glaube an die Schulmedizin zuvor nicht funktioniert hat, obwohl der Glaube ja Mensch und Tier heilt, wie du sagst.

Ich schaue mal in meine Kristallkugel und sehe voraus, dass du dich rauswinden wirst. 8)

Derweil behaupte ich: wer heilt, hat recht.


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biggi72
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Re: Tierheilpraktiker und -homöopathie

Beitrag von biggi72 »

Die Homöopathie hilft das innere Gleichgewicht wieder
herzustellen und um dies zu erreichen beschäftigt sich
der Homöopath "ausführlich" mit dem Patienten.
Das heißt es ist keine Pille ,die Du schnell mal einwirfst.
Und was Hahnemann betrifft,er hat nicht nur kurz mal
Chinarinde genommen und dann Schüttelfrost bekommen,
sondern bekam nach regelmäßigem trinken der abgekochten
Chinarinde die Symptome der Malaria.
Und während der Typhusepidemie im Jahre1813,behandelte
er 183 Patienten, wovon nur einer starb.Von den
konventionell behandelten starben über 50 %!
Um nur 2 Beispiele zu nennen.
Mein eTochter ist jetzt 5 Jahre und hat noch nicht einmal
" konventionelle" Medizin bekommen.
Wieso sollte ich meinen Körper mit chemischen Mitteln
überschütten,wenn es doch sanftere Methoden gibt?
Du weißt,daß hinter dem Nebel die Sonne scheint!
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Varis
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Re: Tierheilpraktiker und -homöopathie

Beitrag von Varis »

Ich kann auch manchmal nicht ganz nachvollziehen, warum Menschen, die mit Homöopathie bisher noch gar keine oder wenig eigenen Erfahrungen gemacht haben, sich immer berufen fühlen die Unterhaltungen darüber mit spitzen Kommentaren und platten Schenkelkloppern zu unterbrechen.

EDIT: Äh asso, meinte jetzt nicht dich, Stefan. ;-)

Es gab für mich auch eine Zeit, in der ich mir den Erfolg der Homöopathie noch nicht vorstellen konnte und bis heute weiß ich nicht genau wie es funktioniert. Aber noch nie hatte ich das Bedürfnis, die Leute "aufzuklären" über etwas, das ich nicht verstehe und nicht kenne. Geschweige denn, sie zu demütigen oder auszulachen.

Kann ich nicht nachempfinden, sorry.

Wenn ich etwas nicht verstehe, nicht kenne, nie erfahren habe, nicht daran glaube o.ä. (wäre bei mir z.B. Tachyonen-Energie oder die heilende Kraft Jesu Christi), dann kann ich mich doch trotzdem respektvoll verhalten.


Liebe Grüße von Varis
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biggi72
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Re: Tierheilpraktiker und -homöopathie

Beitrag von biggi72 »

Genau,heute gibts eTochter
und morgen vielleicht eStefan
Wer weiß
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biggi72
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Re: Tierheilpraktiker und -homöopathie

Beitrag von biggi72 »

In der Tat.
Aber weißt Du es denn? :o
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Ninni
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Re: Tierheilpraktiker und -homöopathie

Beitrag von Ninni »

Ihr seid köstlich! :lol: :lol:
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biggi72
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Re: Tierheilpraktiker und -homöopathie

Beitrag von biggi72 »

Stefan hat geschrieben: Hab ich das denn jemals behauptet? :wink:
Nö,nicht direckt.
Nichts ist unmöglich.
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