Deutsche in Finnland

Stefan hat geschrieben:Ja gut, aber dennoch die Frage 2 - was passiert, wenn ich so ein EFZ bestelle und dann doch nicht heirate? Wenn eine anderweitige Ledigkeitsbescheinigung nicht zu bekommen ist, würde ich im Notfall das EFZ beantragen. Ob ich dann tasächlich heirate, können die Deutschen Behörden wohl eher nicht kontrollieren und selbst wenn, kann ich es ja mir in letzter Sekunde anders überlegt haben...
Oder verpasse ich da was relevantes?

Ich glaube das ist nicht der Punkt hier. Das EFZ ist einfach nicht das geeignete Dokument und vor allem braucht man ja dann doch das eine oder andere Dokument vom Partner (Meldebestätigung, Kopie von Pass etc.).
Ein solches Dokument braucht man als Ausländer der in Deutschland heiratet übigens auch.

Und das mit dem "was geht es die Deutschen an" ... als Staatsbürger eines Landes gibt es eben Pflichten. Und wenn man heiratat gehört das mit dazu, egal wo man lebt. Der zukünftige Ehepartner erwirbt damit ja oftmals auch Rechte in dem Land wo man herkommt. Da hat der Staat auch ein Recht zu erfahren, ob mit der Person alles in Ordnung ist.

Stefan hat geschrieben:

vole04 hat geschrieben:Da hat der Staat auch ein Recht zu erfahren, ob mit der Person alles in Ordnung ist.

Oho? Muß ich dann für meine Freundin ein Führungszeugnis mitschicken um ein EFZ aus DEU zu bekommen? SCNR .

Noch nicht , aber da wäre ich mir bei anderen Ländern nicht so sicher.

Wäre ja fast mal einen Versuch wert mit fingierten Partnerdaten eines fiktiven finnischen Verlobten zu versuchen in Deutschland ein EFZ zu beantragen und zu schauen was passiert, ob das EFZ dann verweigert wird o.ä. Wenn es nur nicht so unmoralisch wäre die Behörden mit so einem Mist zu belästigen, aber interessant wäre es IMO schon.

Wir sind derzeit gerade gespannt, ob man uns eins erstellt, obwohl wir keine finnische Meldebestätigung fuer meinen Finnen mitschicken und nur seine deutsche fuer seinen deutschen Wohnsitz.

Was man den deutschen Standesämtern in jedem Fall verschweigen sollte:
a) eine doppelte Staatsbuergerschaft (dann muss man die deutsche nämlich beweisen und nein, ein Pass reicht nicht)
b) Aufenthalt in noch anderen Ländern, denn dann braucht man von dort ebenfalls jeweils eine Ledigkeitsbescheinigung. Im Falle von Holland besonders witzig, die stellen einem sowas nämlich gar nicht aus, wenn man dort nicht geboren wurde

Spass ist garantiert beim Heiratsversuch iim Ausland.


Liebe Gruesse von Varis

Mensch, wenn ich das hier so lese bin ich ja froh, in Vaasa zu wohnen. Hier brauchte ich sowas alles nicht! Mein Pass hat fürs Heiraten (eines Finnen) völlig ausgereicht....
Gruss,
Putschi

Hier steht das von der Botschaft nochmal schön zusammengefasst drin:
Apostille gehört dazu, auch wenn es oft ohne akzeptiert wird.
http://www.helsinki.diplo.de/Vertretung ... =Daten.pdf

Ich habe auch ohne deutsches Ehefähigkeitszeugnis in Finnland geheiratet. Auszug aus dem Melderegister der Stadt Köln plus Apostille des Regierungspräsidiums Köln plus Bequatschen der Dame im Magistrat zu Helsinki hat gereicht. Wenn ich den mir vorgegebenen vollständigen Behördenweg beschritten hätte, wäre ich heute noch nicht verheiratet. Die Details kann ich gerne mal persönlich weitergeben.

War gerade im Maistraatti in Oulu und die sagten mir, dass der Auszug aus dem Melderegister (auf welchem dann draufsteht, dass man ledig ist) ausreicht, sofern man die Apostille hat.

Murderdoll hat geschrieben:War gerade im Maistraatti in Oulu und die sagten mir, dass der Auszug aus dem Melderegister (auf welchem dann draufsteht, dass man ledig ist) ausreicht, sofern man die Apostille hat.

In Oulu hat bei mir bisher alles wunderbar funktioniert ...

Der Aussage schliesse ich mich an

- Mirax

Unfassbar, wir haben es geschafft!

Ohne meine Mutter hätten wir gar nichts ausrichten können, wir mussten das Heiratsdatum und Ort inkl Gemeinde unserer Eltern herausfinden (besonders lustig ohne Papiere, die Tante meines Finnen hatte dann ZUFÄLLIG ein Foto, wo es auf der Rückseite stand), die deutsche Staatsbürgerschaft meines Finnen beweisen (Wehrdienst, Pass, deutsche Mutter, deutscher Geburtsort, alles ungenügend!) und eine Urkunde ausstellen lassen [EDIT: die Urkunde ist witzigerweise nicht nur recht teuer, sondern außerdem noch zeitlich befristet!], Ledigkeitsbescheinigungen, Unterlagen unserer Tochter bezüglich ihrer Staatsbürgerschaft, Vaterschaftserklärung, originale Geburtsurkunden für alle drei UND natürlich für ALL das zusätzlich noch jeweils die Apostille, die von verschiedenen Ämtern ausgestellt wird.

Und mit dem ganzen Zirkus durften wir dann gnädigerweise nach monatelangem Kampf endlich ein deutsches Ehefähigkeitszeugnis in der Hand halten, von dem die finnische Beamtin im Maaistraatti dann noch sagte: "Da brauchen Sie aber eigentlich zwei davon..."

Glücklicherweise hatte sie unrecht und wir mussten dann doch nur noch das finnische Ehefähigkeitszeugnis beantragen, zwei Zeugen zusammenkramen und eine Woche später dann nur noch "Tahdon." sagen. Unterschreiben mussten wir nix.


Aber eins kann ich jetzt schon sagen: das mach ich nie wieder!


Liebe Grüße von Varis

@ Varis & zoolkhan: Onneksi olkoon!!!

Auch von mir herzlichen Glueckwunsch!

Wie weist man denn seine Staatsbürgerschaft nach, wenn Wehrdienst, Pass, deutsche Mutter und deutscher Geburtsort nicht ausreichen??

Bei uns hat letztendlich doch die Meldebescheinigung - mit Apostille - gereicht. Aber eine Rennerei war das...