Bei Lidl gibt es immer mehr finnische Produkte zu kaufen.
Das ist jetzt kein Effekt, der mit dem EURO zu tun hat, sondern mit den finnischen Gewohnheiten und Vorlieben.
In den ersten Jahren, als LIDL auf den finnischen Markt ging, waren die Läden meistens leer. LLIDL musste sich erst an übliche finnische Einkaufssituationen anpassen.
Beispiel sind die in Finnland üblichen langen Packbereiche hinter den Kassen (in Deutschland ist der Bereich kurz und es geht direkt von der Kasse wieder in den Einkaufswagen und gepackt wird erst von dort aus).
Dazu kam die Einstellung
"was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht".
Deshalb sind mittlerweile viele Produkte heimischer Art und werden auch bewusst so beworben und dargestellt (z.B. mit Flagge auf Schildern).
Und schon dauerte es nicht mehr lange und die LIDL-Märkte waren voll.
..Mitgliedschaft im EWG-Raum oder in dern Schengen-Area...
Hier zuerst eine Korrektur der Begriffe:
"EWG" wurde 1993 durch die "Maastricher Verträge" in "EG" umbenannt und ist so als identisch zu sehen. 2009 erfolgte eine Umbenennung in "EU" als eigene Rechtspersönlichkeit
Als Gegenstück gab und gibt es die "EFTA" als Freihandelszone. Die "EFTA" hat eine ausschliesslich wirtschaftliche Zielsetzung im Gegensatz zur "EU", in welcher z.B. auch rechtliche und politische Gemeinsamkeiten erreicht werden sollen.
Das "Schengener Abkommen" hat mit Zoll- oder Warenwirtschaft nichts zu tun, sondern regelt die allgemeine Reisefreiheit ohne länderspezifische Grenzkontrolle (Kontrolle lediglich an den Aussengrenzen). Hier sind auch Staaten, die nicht in der EU sind, vertreten (Schweiz) bzw. EU-Staaten sind nicht vertreten (Grossbritannien, Irland).
Bei einem EURO-Austritt von Finnland sehe ich Probleme primär im Aussenhandel und der Preiskalkulation bei schwankenden Wechselkursen.
Nehmen wir dazu einen in Finnland lebenden IT-Freelancer als Beispiel:
Wenn er seine Ergebnisse nicht ausschliesslich nur in Finnland vermarkten will, muss er für seine Preisgestaltung mit einem Wechselkurs kalkulieren, der aber ständig schwanken kann bis hin zu einer Abwertung. Dabei ist es nebensächlich ob er sich in Finnmark oder EURO bezahlen lässt, denn in Finnland kann er nur mit Finnmark bezahlen.
Das hat zur Folge, dass er immer die Gefahr hat, je nach Kursentwicklung zu billig (er verschenkt Geld) oder zu teuer (er verhindert Aufträge) anzubieten bzw. zu verkaufen.
Ihm fehlt ganz einfach eine als fix anzusetzende Rechengrösse.
Das ist ebenso bei allen Firmen und Unternehmen, die von Im- oder Export abhängig oder auch nur beeinflusst sind.
Sie haben dann nicht nur bei Fremdwährungsländern, sondern zusätzlich auch im EG-Raum mit Wechselkursrisiken zu kalkulieren.