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Verfasst: Do Aug 16, 2007 12:22 am
von MissMurder
Ich bin in der Restaurantbranche tätig und kann nur von meinen Erfahrungen und Arbeitgebern reden... Diese sind so, dass es stark auf den Arbeitgeber ankommt und dessen Sprachkenntnisse, sowie die der Mitarbeiter. Bei meinen Mitarbeitern sprechen fast alle Schulenglisch und meine ehemaligen Bosse kein Englisch. Sie haben als sie noch tätig waren keine Ausländer ohne Finnisch-Kenntnisse eingestellt. Meine neue Chefin hält es ähnlich. Sie spricht Englisch, hat aber den Grundsatz dass Leute die bei uns arbeiten Finnisch sprechen müssen.

Dann wiederum hab ich ne Freundin die sammelt in ner Bar Gläser ein und spricht kaum Finnisch.

Allerdings hab ich mit fast fliessendem Finnisch über 3 Monate nach nem Job gesucht und die oben genannte Freundin fast ein halbes Jahr.

Viel Glück.

Kein finnisch, aber

Verfasst: Do Aug 23, 2007 11:10 pm
von Napapiiri
Also ich habe mich aus dem Ausland in Finnland beworben, ohne grosse finnischkenntnisse.
Habe vor ein paar Jahren nur ein wenig "survival finnisch" gelernt.

Trotzdem hat es mit dem Job hingehauen, war aber tatsächlich richtig bös harte Arbeit jeden Morgen Firma anrufen und dann abends fix die Anschreiben zu machen.

Also ich denke, wenn man echt intensiv losgeht und einfach überall persönlich fragt, dann kann man doch was in einem Monat finden, oder?

Anrufen gut - hingehen besser! :)

Ich drücke die Daumen, dass es was wird!

Verfasst: Sa Dez 15, 2007 6:29 pm
von Vuosaari
War gestern bei einem Hotel "Radisson", da bekommt man ohne Finnisch Putz, Kellner und Rezejobs.

Alles höhere kannst den Hasen geben. Hab dort mit einem Manager geredet, der meinte, dass Mitarbeiter ausserhalb von Helsinki kein Englisch können, daher muss man Finnisch können.

Als ich ihn fragte wer im Tourismus arbeitet und kein Englisch kann konnte er mir keine Antwort geben und meinte nur "Das ist halt so".

Verfasst: So Dez 16, 2007 10:22 am
von Martin
Vuosaari hat geschrieben:... und meinte nur "Das ist halt so".
Na das hört sich ja nach einer gesunden (...typischen...) Einstellung an! :roll:

Verfasst: So Dez 16, 2007 7:19 pm
von poro
Als ich ihn fragte wer im Tourismus arbeitet und kein Englisch kann konnte er mir keine Antwort geben und meinte nur "Das ist halt so".
Einige finnische Firmen sind auch nur auf finnische Kunden spezialisiert - ob nun Touris innerhalb von Finnland und/oder Betriebsfeier-Kunden.
Ich kenne hier um Oulu auch so einige aus dem Touribereich, die kein Englisch sprechen und es mangels internationaler Kundschaft auch nicht brauchen. Das sind dann aber nicht wirklich grosse Firmen :wink:

Verfasst: So Dez 16, 2007 8:47 pm
von Sid
Martin hat geschrieben:
Vuosaari hat geschrieben:... und meinte nur "Das ist halt so".
Na das hört sich ja nach einer gesunden (...typischen...) Einstellung an! :roll:
Auch wenn man für Hotelwesen auch noch ein "Studium" benötigt, ist die Branche hier doch noch in Kinderschuhen.

Verfasst: Mo Dez 17, 2007 9:37 am
von derdingens
Sid hat geschrieben:Auch wenn man für Hotelwesen auch noch ein "Studium" benötigt, ist die Branche hier doch noch in Kinderschuhen.
Gut gebrüllt, Löwe!
Ist aber eine etwas gewagte These, würde ich meinen...wie kommt man auf sowas?

¨Gruss, dingens

Verfasst: Mo Dez 17, 2007 10:47 am
von poro
Ist aber eine etwas gewagte These, würde ich meinen...wie kommt man auf sowas?
Ist auch meine Erfahrung:
Infrastruktur, Verhalten Kunden gegenueber, Angebot von Dienstleistungen, Professionalität, Werbung, ...
Mit vielem stellen sich die Leute hier noch etwas ungeschickt an (grosse Tourizentren wie Ruka und so mal ausgenommen). Tourismus ist hier in Finnland auch noch relativ jung im Vergleich zu Zentraleuropa - das trifft besonders auf den internationalen Tourismus zu. Ist einerseits manchmal etwas nervig, andererseits auch nett (ist noch nicht alles so auf Massentourismus eingestellt und man kann noch Ueberraschungen erleben
:lol: ).

Verfasst: Mo Dez 17, 2007 7:24 pm
von Sid
poro hat geschrieben:
Ist aber eine etwas gewagte These, würde ich meinen...wie kommt man auf sowas?
Ist auch meine Erfahrung:
Infrastruktur, Verhalten Kunden gegenueber, Angebot von Dienstleistungen, Professionalität, Werbung, ...
Mit vielem stellen sich die Leute hier noch etwas ungeschickt an (grosse Tourizentren wie Ruka und so mal ausgenommen). Tourismus ist hier in Finnland auch noch relativ jung im Vergleich zu Zentraleuropa - das trifft besonders auf den internationalen Tourismus zu. Ist einerseits manchmal etwas nervig, andererseits auch nett (ist noch nicht alles so auf Massentourismus eingestellt und man kann noch Ueberraschungen erleben
:lol: ).
Poros Aussage ist absolut zutreffend. Finnland ist ein Mökkiland (und zwar ein unvergleichlich schönes :thum ), aber Hotelerlebnis sucht man vergebens. Zweckgebunden, ja.

Naantali mausert sich hoch, find ich sehr schön. Haikko auch, aber es hat seinen Preis (und das was uns auf unserem Hochzeitsarrangement passierte, bringt uns immer noch zum Schmunzeln :lol: ). Kuusamon Tropiikki hab ich auch gut in Erinnerung. Viel Stil hat in Porvoo das Hotel Mitta (gehört(e) zu der Schneckenfarm Timbaali).

Ansonsten haben die angeprisenen Wellnessoasen einen Charm eines Krankenhauses oder Kaserne (Beispiele: Serena, Savonlinna Casino Spa, Kuntoranta Varkaus). Man könnte viel daraus machen, denn meist sind die Gebäude und die Location einwandfrei (Rantasiipi Hämeenlinna - wunderbar!). Es muss kein Luxus sein, aber wenn ein Zimmer 150 Euro/Nacht kostet habe ich höhere Erwartungen als getrennte Feldbetten, uralte Handtücher, gebrochene Klobrille, Ziegelwände und Gefängnisfenster und ein Restaurant, das nur lihapullia ja mussia bietet (sprich Kuntoranta :lol: ). Dabei ist die Location perfekt. Dass sich in solchen Hotels meist Veteranten aufhalten sollte kein Grund sein, sie verkommen zu lassen. Ansonsten ist alles meiner Meinung nach ziemlich veraltert, aber in Helsinki ist viel geplant bzw. schon im Bau, also hoffen wir's :) . Das Problem ist, man bietet dem Kunden nicht viel, doch oft gibt es eine freundliche Überraschung (so in Onni in Porvoo - wegen Übernahme war das Hotel geschlossen, aber meine österreichische Freundin hatte eine Buchung - sie wurde natürlich aufgenommen und das Frühstück wurde persönlich auf sie abgestimmt :lol: ).

Zwar gibt es (natürlich!) auch schlechte Hotels und unfreundlichen Service in Deutschland und sonstwo in "Mitteleuropa", aber man findet ohne Mühe gute und besondere Hotels.

Verfasst: Mi Dez 19, 2007 8:12 am
von Babylon
Ich arbeite im Tourismus und wir haben immer große Probleme in Finnland - auch in Helsinki - mit dem Service und dem Preis/Leistungsverhältnis.
Besonders schlimm ist es, wenn die Gruppen vorher im Baltikum waren, wo sie ziemlich verwöhnt worden sind und dann in Helsinki auf die Self Service Gesellschaft stoßen... Es hagelt dann immer Beschwerden, besonders von deutschen und amerikanischen Gästen. Und die Gäste haben recht: bei den Preisen müßte besserer Service, eine modernere Einrichtung und eine bessere Küche selbstverständlich sein. :roll:

Übrigens kann man das nicht darauf schieben, dass der Toursimus hier noch jung ist. Warum klappt es dann beispielsweise in Lithauen besser als hier? Finnland hatte schon internationale Gäste als die noch zur Sowietunion gehörten.

Verfasst: Mi Dez 19, 2007 9:17 am
von Martin
Ich kann mich den vorherigen Kommentaren nur anschliessen. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit gibt es im Tourismus-Sektor hier in Finnland leider (noch) ein ziemliche Lücke... :roll:
Für große internationale Hotelketten mit günstigeren Hotels (z.B. Accor > Mercure, Ibis...) scheint Finnland - und generell Skandinavien - bis jetzt auch uninteressant zu sein. Mich wundert's eigentlich...

Verfasst: Mi Dez 19, 2007 9:42 am
von Sid
Au ja, Babylon hat natürlich da den Einblick und muss ja so einiges ausbaden :roll:
Martin hat geschrieben: Für große internationale Hotelketten mit günstigeren Hotels (z.B. Accor > Mercure, Ibis...) scheint Finnland - und generell Skandinavien - bis jetzt auch uninteressant zu sein. Mich wundert's eigentlich...
Eine Frage: ist es denn uninteressant? :?:

Zweiter Gedanke: wieso zieht sich Germanwings aus Finnland zurück mit der einzig rausgequetschen Erklärung, sie hätten keine Maschinen frei (stimmte früher ja, daher schon die Zusammenarbeit mit der recht schlechten Nordic Leisure), machen aber zeitgleich mehrere Ziele im ehem. Yugoslavien :!: und in der Türkei auf.

Gibt es denn noch die unsichtbare Hand des Monopolismus?
Jedenfalls als Otto Normalverbraucher spüre ich diese unsichtbare Hand deutlich, beim Einkauf, beim Fliegen, bei Milch trinken :roll: Schade, dass die EU nur durchgreift, wenn der Sündenbock Deutschland nur den kleinsten Ansatz von diesem Verdacht liefert. Weiter gen Norden lässt man alles durchgehen (Ausnahme neulich: gerade Kone :cry: , allerdings in Österreich und dem deutschsprachigen Raum).

Schauen wir zuversichtlich in die Zukuft: das ist geplant oder bereits umgesetz:

http://www.hs.fi/english/article/More+t ... 5226350438

Man munkelt aber wieder über Hotels mit Stil, mehr Konkurenz, dennoch fiese Preise.

Noch schlimmer und teurer hab ich allerdings in Norwegen übernachtet. Ich hatte quasi ein live Fussballpub im Zimmer (akustisch gesehen), kein Bett (oder kann man auf 40 cm breitem Feldbett schlafen?), aber dafür einen summenden Kühlschrank. EZ für 140 Euro/Nacht, vermeintliche 3* :lol:

Verfasst: Mi Dez 19, 2007 9:56 am
von poro
Wir waren uebers Wochenende beim Koli Nationalpark in einer Huette (Reiseunternehmer) mit 8 Leuten. Die Huette war fuer 9 Leute gedacht. Ausstattung: Zwei Schlafzimmer mit jeweils 2 zusammenzuschiebenden Betten (gingen fuer die Paare drauf), ein Zimmer mit einer grossen ausziehbaren Couch und der Aufenthaltsraum mit zwei aufziehbaren Couchs (fuer jeweils eine Person). Im Abstellrauch war auch noch eine Matratze fuer den Boden :shock:

Also, fuer mich war das keine 9 Personen-Huette, sondern eine 4-Personenhuette mit improvisierbaren Schlafmöglichkeiten fuer 4 weitere (bzw. ca. 10 weitere, wenn jeder Matratzen mitbringt und man den Boden damit zupflastert)

Als die eine Rolle Klopapier schon beim ersten Tag draufging und wir keine weitere finden konnten, haben wir mal angerufen und nachgefragt, ob da noch irgendwo was wäre. Antwort: Die Gäste hätten dafuer zu sorgen :shock: Der Unternehmer kam dann jedoch gutmuetig nochmal vorbei und brachte ein paar Rollen. Der Preis fuer die Uebernachtungen war uebrigens nicht 20, sondern 100 Euro per Tag.
Hat unsere Pikkujoulufeier nicht beeinträchtigt :) . Aber sowas wuerde ich nicht zahlenden Touris z.B. aus Deutschland anbieten wollen...

Verfasst: Mi Dez 19, 2007 10:17 am
von Martin
Sid hat geschrieben:
Martin hat geschrieben: Für große internationale Hotelketten mit günstigeren Hotels (z.B. Accor > Mercure, Ibis...) scheint Finnland - und generell Skandinavien - bis jetzt auch uninteressant zu sein. Mich wundert's eigentlich...
Eine Frage: ist es denn uninteressant? :?:
Wohl nicht - und das wundert mich ja gerade... Nachfrage gäbe es bestimmt...
Sid hat geschrieben:Zweiter Gedanke: wieso zieht sich Germanwings aus Finnland zurück mit der einzig rausgequetschen Erklärung, sie hätten keine Maschinen frei (stimmte früher ja, daher schon die Zusammenarbeit mit der recht schlechten Nordic Leisure)...
Wahrscheinlich weil die ab Sommer lieber nach Island fliegen!?

Verfasst: Mi Dez 19, 2007 10:23 am
von Micha
noch zu Germanwings oben: eine Route wird eingestellt, wenn sie sich nicht rentiert bzw. mit anderen Routen wirtschaftlicher gearbeitet werden kann.

Konkret beim obigen Beispiel könnte ich mich vorstellen (aber das ist nur aus dem Bauch heraus), daß man nebenbei evt. für den großen Bruder (z.B. Lufthansa wieder nach Düsseldorf) Platz macht. I don't know.