Das mit dem Englisch als Arbeitssprache hat sich bei mir leider nicht bestätigt.
Ich habe einen Job an der Uni. Meine Kollegen sprechen Englisch mit mir, mein Chef auch, wenn er mit mir persönlich spricht. Aber Meetings werden konsequent auf Finnisch abgehalten. Auf meine Frage, ob es nicht möglich wäre, sie auf Englisch abzuhalten, wurde mir mitgeteilt, dass ich bei Dingen, die mich beträfen, persönlich auf Englisch informiert wuerde... Danke.
Es fuehlt sich toll an, wenn man seine Kollegen nachher fragt, was im Meeting besprochen wurde und dann weiss, was einen alles NICHT betrifft.
Dabei kann ich verstehen, dass Diskussionen ins Finnische abrutschen, wäre bei mir in Deutschland vermutlich genauso. Aber dass nicht mal Powerpoints auf Englisch sein können, frustriert mich unheimlich. Man fuehlt sich gezielt ausgeschlossen.
Ich habe eine spanische Kollegin, die ein Jahr vor mir gekommen ist und inzwischen ziemlich gut Finnisch versteht. Sie sagt, dass sie damals auch um englische Meetings gebeten hätte und das von unserem Prof abgelehnt wurde. Ausserdem hätten sich auch zwei unserer Kolleginnen beschwert, dass das nun wirklich nicht ginge...
Nach den letzten beiden Meetings war ich so genervt, dass ich beschlossen habe, nicht mehr an diesen Veranstaltungen teilzunehmen. Ich bin immer so sauer, dass ich die nächsten drei Tage lang ausflippe, wenn mich jemand nur falsch anguckt und ich mich besser im Labor verbarrikadiere. Sehr produktiv.
Das frustrierenste ist eigentlich, dass wir in der Annahme herkamen, dass es fuer mich als Ausländer in Finnland leichter wäre, als fuer meinen Freund in Deutschland. Pustekuchen.