Georg hat geschrieben:
Eine weitere Frage ist, ob er denn auch für die Gesellschaft positiv ist.
Hoppla, 22-28% - nicht schlecht. Da haben wir eine Menge zu bezahlen... wie es bereits angedeutet wurde.
Georg hat geschrieben:
Tatsache ist auch, dass er nicht für DAS Pflegepersonal positiv ausging, sondern nur für die, die Tehy angehören. Ab sofort gibt es im Gesundheitswesen zwei Gehaltsklassen - die für Tehy-Mitglieder und die für anderen.
Das war allerdings auch mein erster Gedanke. Zickenterror unter einem Dach (durchaus möglich, oder?), wenn Tehy-Schwester mit SUPER-Schwester zusammenarbeiten
Anderenseits, in (fast) jeder anderen Berufsgruppe gibt es den klaffenden Unterschied von 22%, und zwar Männer und Frauen
Da musste ich an einen der früheren Beiträge denken, ganz á la roelli
dass Emanzipation und Feminismus dahinter stecken. Stimmt auch, aber ich denke, dass je mehr solche Jammerrunden von "naisvaltaiset alipalkatut alat" gibt, desto schlechter sieht es für (ehrgeizige) Frauen im Beruf aus. Fakt ist, dass sich hierzulande und auch grösstenteils in Deutschland Frauen unterbuttern lassen, Gehaltsforderungen werden aufgrund von Lebenskosten erbeten, aber nicht für eine Leistung, die sich in der Tat sehen lässt. Wieso soll die Gehaltserhöhung immer aufgrund irgendwelcher Anti-Diskriminierung geschehen, und nicht für ausgezeichnete Leistung, und vor allem statt kollektiv, individuell?
Fällt mal eine Verhandlung postiv aus, wie neulich für uns (YTN -- ylempi toimihenkilö, satte 8,8% auf 2 Jahre mit denen ich persönlich superzufrieden bin), dann sieht der Arbeitgeber jede andere Entlöhnung von Leistung als überflüssig - eine individuelle Gehaltserhöhung wegen Aufgabengebietsänderung, mehr Verantwortung, oder Weiterbildung aus eigener Initiative ist vom Tisch. Das macht der ArbeitnehmerIn dann kostenlos - man hat ja doch erst die "Gehaltserhöhung" bekommen. Wie alle anderen auch. Das motiviert auch entsprechend: das Minimum zu leisten
Schade, dass nicht jede/r es mit seinen Werten und Zielen vereinbaren kann.
Georg hat geschrieben:Nach Gewerkschaftszugehörigkeit benachteiligen ist dann offensichtlich in Ordnung, oder wie?
An sich bin ich zufrieden, wie Unionen es handhaben mit (knallharten) Verhandlungen und eine Menge Schutz für Arbeitnehmer (vor allem auf individueller Basis, YT ist eine andere Geschichte).
Georg hat geschrieben:die Lohnerhöhung in ihrer jetztigen Form geht in Ordnung, wegen der deutlich längeren Laufzeit.
Eben, auf 4 Jahre nicht viel mehr als viele andere Unionen auch mit 8-12% auf 2 Jahre.
Georg hat geschrieben:Was ich kritisieren, ist vor allem, dass nun nur ein Teil einer Berufsgruppe diese Lohnerhöhung bekam. Das Problem ist bei weitem nicht gelöst, die "Frauenberufe" in ihrer Mehrheit haben keinen Anteil an dieser Lösung. Es entstand ein Ungleichgewicht, das nur neue Probleme auslöst.
*Zustimm*. Und wenn ich hellsehen kann, ist SUPER in 2 Jahren (voller Frust und Wut) am Zug und veranstaltet sicher eine genauso knallharte Tour wie TEHY eben. Jetzt wissen sie wie's geht.
Noch zu den Kosten des Gesundheitssystem: mehrfach wurden Finnen befragt, ob sie bereit wären für das öffentliche Gesundheitssystem mehr zu bezahlen, wenn bessere Leistungen angeboten würden. Viele sagen Ja. Inzwischen ich auch (sogar als Deutsche
), aber dann würd ich gern ein messbares Ergebnis sehen. Davon hört man am wenigsten, worin das Geld investiert wurde.