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Verfasst: Sa Nov 04, 2006 6:05 pm
von Sid
Das stimmt, zumindest in schöneren Städten. Eine Studentin hat kürzlich in Porvoo ein Apartment gesucht. Fehlanzeige. Es sind kaum Mietangebote da, wenn dann nur wucher und Porvoo ist zwar schön, aber keine Studistadt, die die Preise steigen lässt. Eigentum ist und war hier gängiger als in Deutschland. Ich hab nix dagenen, nie wieder Vermieter :lol:

Was wir von den Finnen lernen können?

Verfasst: Sa Nov 04, 2006 6:08 pm
von scoop
Gibt es Probleme damit, wenn Sanna B ihre Meinung sagt?

Verfasst: So Nov 05, 2006 12:06 am
von Sanna B.
:shock: Schon mal was von Ironie gehört?...
Löysätkäähän vähän nutturaa...
Denen, die so entrüstet über mein Bißchen Meckern über das achsotolle Finnenland waren, empfehle ich wärmstens "From Finland with Love/Suomesta Rakkaudella" von Roman Schatz. Habe mich kringelig gelacht, das meiste ist wirklich absolut zutreffend... :lol:

Und: ein Thread ist doch sowas wie ein Gespräch in der Virtualwelt und auch hier, wie in vielen Gesprächen IRL kommt es doch mal dazu, daß man etwas vom Thema abschweift - apropos apropos... :wink:
Bin wirklich sehr fürs Einhalten von Regeln (warum würde ich denn sonst über die Finnen meckern? :mrgreen:), aber es kann doch wohl nicht sein, daß man getadelt wird, nur weil man nicht gleicher Meinung ist?

Verfasst: So Nov 05, 2006 9:42 am
von Micha
Bitte nicht alles verdrehen:
Es wurde nie behauptet, jemand solle nicht seine Meinung sagen und es wurde auch niemand persönlich hierfür getadelt! :!:

Über Finnland und Gott und die Welt darf im Forum auf jeden Fall (sachlich begründet) gemeckert werden. Aber man sollte dabei auch das Anfangstopic respektieren, mehr nicht.

Verfasst: So Nov 05, 2006 9:38 pm
von Antje
Micha hat geschrieben:Aber man sollte dabei auch das Anfangstopic respektieren, mehr nicht.
Ich stimme prinzipiell zu, aber manchmal kommt man eben von einem Thema aufs nächste, und einen neuen thread aufzumachen, weil man kurz vom Ausgangstopic abgewichen ist, kann ein echter Konversationskiller sein....

Verfasst: Mo Nov 06, 2006 8:02 am
von Micha
Antje hat geschrieben: Ich stimme prinzipiell zu, aber manchmal kommt man eben von einem Thema aufs nächste, und einen neuen thread aufzumachen, weil man kurz vom Ausgangstopic abgewichen ist, kann ein echter Konversationskiller sein....
Völlig klar: ist in der Praxis nicht so einfach...

in der Sprachschule

Verfasst: Mi Nov 08, 2006 10:34 am
von Engelbert
ich bin nun in einem Sprachkursus für Ausländer und war positiv erstaunt, zwei Mütter mit ihren Kleinkindern. Kein Problem sondern eher sogar Führsorge durch die Lehrerin. Das kann ich mir in DE nicht vorstellen.

Verfasst: Mi Nov 08, 2006 10:56 am
von Sid
Ich habe Freundinnen, die es so semesterlang in der Uni gehandhabt haben (plus Möglichkeit einer lokalen Einrichtung. Im Raum München und Köln. Also es geht doch, sogar in Deutschland.

Selbst finde ich es allerdings keine so gute und sicherlich für die Kleinen keine stressfreie Idee.

Verfasst: Do Nov 09, 2006 10:05 pm
von Sid
Den Umgang (zumindest in der Regel) Mieter / Vermieter bzw. zwischen den Nachbarn - vorausgesetzt nicht zu viel Gleichgültigkeit, aber eben keine "Höllischen Nachbarn", die die Hausordnung auswendig zitieren.

Re: Was wir von den Finnen lernen können

Verfasst: Do Nov 16, 2006 10:24 am
von Norbert
Markus hat geschrieben:.. man sich wirklich eine Scheibe abschneiden kann.

- Ein intaktes Nationalgefül

- (Bis auf Alkohol-Themen) Weitaus sachlichere und ruhigere Nachrichtenprogramme im TV (sogar Privatfernsehen!!!)! SEHR erholsam! Die gefühlsduselige Meinungsmache in den "News"auf RTL und Co ist ja total gehirnerweichend! :!:
Kommentar:
- Also Deutschland existiert erst seit gut 15 Jahren in dieser Einheit, da ist es etwas zu viel verlangt, einen normalen Patriotismus zu haben. Auch ist ein "Verfassungspatriotismus" doch etwas schwieriger herüberzubringen als ein "Boden"-Patriotismus. Und das die Finnen Ihre Geschichte noch nicht gut aufgearbeitet haben (fin. Bürgerkrieg, fin.Rolle im 2. Weltkrieg etc.) ist auch zu beachten - denn bei der Aufarbeitung würde der Patriotismus doch ein wenig leiden. Das ist dann auf der "Soll"-Seite des Nationalgefühls zu sehen.

- Die NAchrichten finde ich sehr trocken herübergebracht. Bei vielen Beiträgen vermisse ich aber die eigentliche Aussage, die mir dann auch kein Finne sagen konnte. (Wir hatten in unserem Kulturkurs eine Analyse der NAchrichtenprogramme).
Es wirkt viel nüchterner, die Güte der Information ist allerdings genauso wie in D bei den Nachrichtensendungen.

Was wir lernen können:

1) Finland hat ja eine ausgesprochene Konsenzkultur, was natürlich nicht immer, aber doch recht häufig ein gutes Ergebnis erziehlt.
Wenn wir als Deutsche uns da ein Stück abschneiden könnten und in unsere Kultur integrieren könnten, das wäre sicherlich sinnvoll.

2) Der etwas positivere Umgang mit der Wirklichkeit. Hier wird alles eher durch die "rosarote Brille" gesehen, und nur auf das reagiert, was man irgendwie messen kann und in Zahlen abbilden kann und das auch "nur" gemächlich. Das läuft hier recht kanalisiert und relaxed ab.
-> Also ein "gescheites" Aussitzen von gewissen Situationen, wie zB die Benzinerhöhungen, das wurde in der deutschen Presse doch sehr ausführlich diskutiert, hier in Finland nur so am Rande.

Norbert

Re: Was wir von den Finnen lernen können

Verfasst: Sa Nov 18, 2006 11:53 pm
von roelli
Norbert hat geschrieben:
Markus hat geschrieben:.. man sich wirklich eine Scheibe abschneiden kann.

- Ein intaktes Nationalgefül

- (Bis auf Alkohol-Themen) Weitaus sachlichere und ruhigere Nachrichtenprogramme im TV (sogar Privatfernsehen!!!)! SEHR erholsam! Die gefühlsduselige Meinungsmache in den "News"auf RTL und Co ist ja total gehirnerweichend! :!:
Kommentar:
- Also Deutschland existiert erst seit gut 15 Jahren in dieser Einheit, da ist es etwas zu viel verlangt, einen normalen Patriotismus zu haben. Auch ist ein "Verfassungspatriotismus" doch etwas schwieriger herüberzubringen als ein "Boden"-Patriotismus. Und das die Finnen Ihre Geschichte noch nicht gut aufgearbeitet haben (fin. Bürgerkrieg, fin.Rolle im 2. Weltkrieg etc.) ist auch zu beachten - denn bei der Aufarbeitung würde der Patriotismus doch ein wenig leiden. Das ist dann auf der "Soll"-Seite des Nationalgefühls zu sehen.
Ein "Verfassungspatriotismus" ist ein leere Hülse das wird nicht funktionieren, zumal wir in D keine Verfassung haben. :wink: Wenn Patriotismus nicht an Geschichte anknüpfen kann, dann klappt das nicht. Das wurde z.B. mal bei der Bundeswehr von M.v.Creveldfestgestellt, das sie in dieser Beziehung wertlos ist, weil eben die Wehrmacht zur militärischen Traditon dazu gehört. Zumal wenn es dann darauf hinausläuft mit den Engländern, Kanadiern und Amis Krieg zuspielen, werden dabei sowieso nur ein paar PC Korrekte mitmachen.

Die Orginalversion d.h. unzensierte von Tuntematon Sotilas wurde erst im Jahre 2000 veröffentlicht. Fand ich eigentlich interessant, das sie für dieses Werk so lange benötigt haben.
Was wir lernen können:

1) Finland hat ja eine ausgesprochene Konsenzkultur, was natürlich nicht immer, aber doch recht häufig ein gutes Ergebnis erziehlt.
Wenn wir als Deutsche uns da ein Stück abschneiden könnten und in unsere Kultur integrieren könnten, das wäre sicherlich sinnvoll.

2) Der etwas positivere Umgang mit der Wirklichkeit. Hier wird alles eher durch die "rosarote Brille" gesehen, und nur auf das reagiert, was man irgendwie messen kann und in Zahlen abbilden kann und das auch "nur" gemächlich. Das läuft hier recht kanalisiert und relaxed ab.
-> Also ein "gescheites" Aussitzen von gewissen Situationen, wie zB die Benzinerhöhungen, das wurde in der deutschen Presse doch sehr ausführlich diskutiert, hier in Finland nur so am Rande.

Norbert
Es bleit den Finnen mE meist keine andere Alternative, weil sie nur sehr schwer genügend Menschen (Mitwirkende) zusammenbekommen, um irgendein Thema in der Öffentlichkeit so zu thematisieren, das es angenommen wird.

Anderseits vermutet ich, das die Konsenskultur eine Ursache ist, für die exessive Alkoholkultur.

Verfasst: So Feb 25, 2007 1:49 pm
von Stefanie
Hallo, bin neu hier.
Habe mich ein bißchen durch verschiedene Posts gelesen.
Bin keine Finnin in Deutschland und auch keine Deutsche in Finnland, sondern einfach nur ein Fan von Finnland.

Als ich diesen Thread hier duchlas dachte ich mir, das eine Geschichte von mir hier recht gut passen würde.
Ich arbeite bei ( hmm, von einigen als Bezugsquelle geschätzt, von anderen nicht so geliebt) Lidl in Trier.
Da ich vorher in einer anderen Einzelhandelskette tätig war, kamen mir die Kollegen bei Lidl sehr freundlich vor.

Nun, im Sommer 2006 hatte ich das große Glück, ich bin für eine Woche nach Jyväskylä gereist. ( Als Rallyefan ein MUß, einmal die NORF zu sehen)
Ich war alleine auf Reisen, doch dort mit Finnen unterwegs.
Einkaufen, in Cafes gehen und eben alles was die Selbstverpflegung betraf erledigte ich alleine.
Leider ging auch diese eine Woche vorbei und ich reiste nach Hause. * heuuuuul*

Zwei Tage später stand dann auch wieder der erste Arbeitstag an.
Ich schmetterte ein " Guten Morgen " in die Runde.
Hmmmm, dacht bei mir, " himmel haben die alle eine schlechte Laune".
Doch etwa eine Stunde später, ich war im alten Trott drin, wurde mir bewußt, sie waren nicht schlecht gelaunt....... sie waren normal wie immer. :D
Ich war einfach nur verwöhnt von der herzlichen Freundlichkeit die ich in Finnland kennengelernt hatte.
In jedem Geschäft wurde ich meist mit einigen Sätzen in finnisch "überfallen". Und * schäm* bis auf ein paar selbstbeigebrachten Vokalbeln kann ich die Sprache nicht.
Würde es aber gern können. *hoff*

Stefanie

PS. Ich hoffe so sehr das ich im nächsten Jahr noch einmal die Chance habe nach Finnland zu reisen. *träum*

Verfasst: So Feb 25, 2007 2:15 pm
von vole04
Sid hat geschrieben: Nationalstolz
Umgang mit Schnee im Strassenverkehr
Innovation in ICT
Ehrlichkeit und Akzeptanz unter Freunden
Kein I'm the big boss syndrom
Der Liste von Sid sei noch hinzuzufügen.
Sprachbegabtheit
Finnen sind sicher nicht Sprachbegabter, aber aufgrund der Lage usw. (wir kennen die Gründe alle) sind Sprachen hier viel Präsenter. Ob sie gekonnt werden und angewanndt werden will nicht kommentieren, aber ich muss sagen in D wird das Sprachelenern in der Schule oft als lästigies Extra beigebracht.
Die Innovation bzw. Umgang mit neuen Medien möchte ich noch einmal extra Betonen, obwohl es auch nicht für alle gilt.

Ich habe nicht alle 4 Seiten des Threads durchgelesen, da es dann doch eher ein Kinder. und Nachbarschaftsdiskussion wurde, dazu muss ich aber sagen, dass ich die guten Sitten von Deutschland machnmal vermisse. Auch sind Nachbarschaftsstreits die gleichen wie überall, sie werden nur anders ausgefochten. In grossen Mietshäusern finde ich die "ist mir doch egal" Mentalität teilweise schon schrecklich in dem sonst so eigentlich "Wir" Gefühl Land, da fehlt es wirklich an sozialem Gefühl. Und ich meine das kommt auch von dem Abschieben der Kinder in die Krippen, da muss man sich nämlich durchschlagen ... Aber ich weiche schon wieder vom eigentlichen Thema ab :lol:

Verfasst: So Feb 25, 2007 10:15 pm
von Norbert
Sid hat geschrieben:Ich habe Freundinnen, die es so semesterlang in der Uni gehandhabt haben (plus Möglichkeit einer lokalen Einrichtung. Im Raum München und Köln. Also es geht doch, sogar in Deutschland.

Selbst finde ich es allerdings keine so gute und sicherlich für die Kleinen keine stressfreie Idee.
ICh denke auch, das ist eher die Kategorie Elternfreundlich -
für die Kleinen ist das doch eher sehr stressig und nicht sinnvoll,

Norbert

Verfasst: So Feb 25, 2007 10:54 pm
von vole04
Norbert hat geschrieben:
Sid hat geschrieben:Ich habe Freundinnen, die es so semesterlang in der Uni gehandhabt haben (plus Möglichkeit einer lokalen Einrichtung. Im Raum München und Köln. Also es geht doch, sogar in Deutschland.

Selbst finde ich es allerdings keine so gute und sicherlich für die Kleinen keine stressfreie Idee.
ICh denke auch, das ist eher die Kategorie Elternfreundlich -
für die Kleinen ist das doch eher sehr stressig und nicht sinnvoll,

Norbert
Auf der anderen Seite muss man auch mal sagen, dass es die Kinder auf die heutige Welt durchaus vorbereiten könnte.
Stressig ist es, aber es schult auch !
Allerdings werde ich sicherlich anders darüber denken wenn ich mal Vater bin :eusa_think