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Verfasst: Mo Sep 17, 2007 7:57 am
von Pikkupossu
Martin, die Berufsausbildung ist dabei der Knackpunkt
Denn mit Berufsausbildung qualifiziert man sich ja weiter als "nur" die mittlere Reife.
Wer allerdings nur Haupt-/Realschulabschluss hat und dann mal hier und mal da und mal dort gearbeitet hat, der wird schlechte Karten haben. Es muss eben eine Ausbildung sein, um sich auf "Abiturlevel" zu qualifizieren.
Ich hoffe ich konnte das jetzt einigermassen verständlich erklären
Verfasst: Mo Sep 17, 2007 12:35 pm
von Ninni
Pflichtschule (9 Jahre) und eine mind. 3-jährige staatlich anerkannte Berufsausbildung reicht, um sich für die FH zu qualifizierenbzw für die Aufnahmeprüfungen. Ob die Pflichtschule nun Haupt- oder Realschule war, ist nebensächlich.
Verfasst: Mi Sep 19, 2007 9:55 am
von Martin
Pikkupossu hat geschrieben:Martin, die Berufsausbildung ist dabei der Knackpunkt
Da magst du natürlich recht haben...
Ich hatte allerdings den Eindruck, daß deutlich mehr Wert auf die Aufnahmeprüfung gelegt wird. Die Berufsausbildung hatte ich nur am Rande erwähnt... meine ich zumindest... nach all' den Jahren.
Ich war bei
Arcada Polytechnic - die bieten eine ganze Reihe von Studiengängen auf English an... und den Rest på svenska...
Verfasst: Mi Sep 19, 2007 10:33 am
von Ninni
Offiziell ist es so, dass Abitur oder Pflichtschule+3-jährige Berufsausbildung verlangt wird. Nach Absprache mit den Lehrern und in Ausnahmefällen ist es auch möglich, gleich nach der Pflichtschule in einer FH zu studieren. Das ist aber selten.
Normalerweise ist es so, dass die Fächer im Schulzeugnis in Punkte aufgeteilt werden. Je nach Studiengang wird auf das eine oder das andere Fach mehr Wert gelegt. Evtl. gibt es auch für Arbeitserfahrung im ähnlichen Bereich des gewählten Studienganges (z.B. Ferienarbeit) bereits Punkte. Je mehr Punkte man hat, desto besser ist es natürlich für die Aufnahmeprüfung. Für die einzelnen Teile der Aufnahmeprüfung gibt es ebenfalls Punkte. Aber es ist letztendlich trotzdem nicht so, dass diejenigen mit den meisten Punkten auch den Studienplatz bekommen. Vor allem auch der persönliche Eindruck (Motivation, Gründe für das Studium usw) beim Lehrergespräch (das ja auch zur Aufnahmeprüfung gehört) zählt. So können auch die Bewerber mit eher wenigen Punkten eine ganze Menge wettmachen. Obwohl natürlich immer gewisse Punktzahlen erreicht werden müssen.
Bei ausländischen Zeugnissen ist es meist so, dass die Fächer nicht in die Punktzahlen umgewandelt werden können. Das Noten-und auch das Schulsystem sind einfach zu verschieden. Deswegen wird mehr Wert auf die Aufnahmeprüfung und vor allem auf das Lehrergespräch gelegt und man sammelt so seine Punkte.
Verfasst: Mi Sep 19, 2007 1:36 pm
von Pikkupossu
Ich hab ja mehrere Aufnahmeprüfungen mitgemacht, und es gab längst nicht überall ein Lehrergespräch. In Jyväskylä zum Beispiel hatten wir erst den üblichen Mathe- und Englischtest und danach eine Gruppendiskussion über ein bestimmtes Thema - und das war's auch schon, wenn ich mich recht entsinne. Die gehen vermutlich davon aus, wenn man sich schon bewirbt, will man auch rein, und sie nehmen einfach die, die ihnen am besten Gefallen bzw die die besten Punkte haben.
In der TAMK hatten wir Gespräche mit Schülertutoren. In Valkeakoski war es eine Gruppendiskussion - sprich, man hatte eine offene Gesprächsrunde und musste sich dort vor allen vorstellen und auch rüberbringen, wieso man gerade das und dort studieren will.
Nur in der LAMK hatten wir wirklich ein individuelles Gespräch mit dem Head of programme und noch ein oder zwei anderen, die aber nur dabeisassen.
Allerdings muss man ja oft zur Bewerbung schon ein Motivationsschreiben dazulegen. Man muss also dort schon triftige Gründe finden, warum man ausgerechnet in da und dort studieren will, und warum ausgerechnet Business. Ausserdem verlangen viele Schulen beglaubigte Zeugniskopien mit Übersetzung (!), oft ist auch in den Bewerbungsformularen schon eine Tabelle drin, bei der man seine erreichte Note in Mathematik, Englisch etc in finnische Skala umwandeln musste - oder bei der man die einheimische Note angeben musste und das Bewertungssystem dazu. Es wird also schon auf die Noten und die Motivation geachtet, bevor man überhaupt zur Aufnahmeprüfung eingeladen wird! Das werden nämlich längst nicht alle...
Vielleicht wird deshalb in Schulen wie z.B. Jyväskylä nicht mehr persönlich nach der Motivation gefragt - weil man allein dadurch, dass man eine Einladung zum Aufnahmetest hat, schonmal bewiesen hat dass man motiviert ist.
Verfasst: Mi Sep 19, 2007 2:12 pm
von Ninni
Es kommt natürlich auch darauf an, was man genau studieren möchte und auch bei welcher Schule man sich bewirbt. Für die eine Schule, aber den gleichen Studiengang muss man einen fast ganztägigen Aufnahmetest absolvieren und bei der anderen reicht ein Fachbuch zu lesen und dazu gibt es dann eine Prüfung.
Die Motivation kann man übrigens auch über die Gruppendiskussionen gut testen. Bei uns gabs die ebenfalls. Wir wurden in Gruppen zu ca. 6 oder 7 Leute eingeteilt und dann gab es ein Thema zum Diskutieren. Dabei wurde man die ganze Zeit von Lehrern und Psychologen beobachtet
Gedacht war es als Motivationsprüfung und wie die einzelnen Bewerber sich in einer Gruppe (und einer Diskussion) verhalten.
Und zur Aufnahmeprüfung eingeladen zu werden ist schon ein großer Schritt, wie pikkupossu sagte. Das werden nämlich längst nicht alle undes ist schon mal ein positives Zeichen in die engere Auswahl gekommen zu sein