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Verfasst: Mo Nov 27, 2006 11:24 am
von Micha
@Kristina:
Antjes Buchenwald-Zitat war vielleicht unglücklich gewählt (da es missverstanden wurde), aber es war an sich nicht beleidigend und hatte mit Deiner Person m. E. gar nichts zu tun.
Lies es Dir evt. noch mal durch, damit wir uns da einig sein können..

Relativismus

Verfasst: Mi Dez 06, 2006 1:53 am
von scoop
[quote="Micha"]@Kristina:
Antjes Buchenwald-Zitat war vielleicht unglücklich gewählt (da es missverstanden wurde), aber es war an sich nicht beleidigend und hatte mit Deiner Person m. E. gar nichts zu tun.
Lies es Dir evt. noch mal durch, damit wir uns da einig sein können..

[/quote,
Etwas verspätet, das Votum, einseitige Vorgabe. Eine Sache des Werdens. Beiden sollte geholfen werden, aus dem Fettnäpfchen herauszuklettern?
Auch Kristina hat vielleicht Ihre Aussage unglücklich gewählt und ist missvertanden worden?

Verfasst: Fr Dez 08, 2006 10:38 pm
von Steff
Da habe ich mich doch extra registriert um hier auch meinen Senf dazugeben zu können :).

Ich komme ja auch aus dem Ländle, spreche aber kein richtiges Schwäbisch, sondern schwäble eher nur. Meinen Tochter wird wohl auch etwas von diesem Schwäbeln uebernehmen, wenn sie dann mal sprechen lernt.

Zu der Frage, ob man seinen Kindern den eigenen Dialekt beibrigen sollte finde ich, dass es sehr darauf ankommt, wie stark der eigene Dialekt ist.

Dazu ein Beispiel: Ich habe mal einen Franzosen getroffen, dessen Mutter von der Schwäbischen Alb kam. Er hat dann ueber sie Deutsch gelernt, und zwar in Form eines sehr starken Dialekts. Er erzählte mir, dass er mit Deutschen lieber Englisch oder Französisch sprechen wuerde, denn die meisten wuerden bei seinem Deutsch anfangen zu lachen. Sein "von dr Alb ra"- Deutsch war auch ziemlich lustig und kurios anzuhören. Schade eben nur, dass er sich eben kaum traute, sein Deutsch anzuwenden.

Einerseits finde ich, dass es ein Reichtum ist, den Dialekt der Eltern zu lernen. Andererseits sollte man wohl gleichzeitig auch in der Lage sein, Hochdeutsch oder eine etwas abgeschwächte Form des Dialekts sprechen zu können, da es sonst eventuell zu unangenehmen Situationen kommen kann, und vor allem auch deshalb, weil man sonst gar nicht ungedingt verstanden wird. (Richtig starkes Schwäbisch von der Schw. Alb z.B. verstehe wohl auch ich nicht.)

Also am besten beides beibringen - Dialekt und Hochdeutsch :D .

Verfasst: Sa Dez 09, 2006 12:58 am
von Katja
... noch mehr Senf... :)

Ich bin zwar eigentlich ziemlich unbeteiligt (noch(?) keine Kinder und norddeutsch-ziemlich-dialekt-frei), aber ich denke auch, dass es besonders hier wichtig ist, seinen Kindern ein Deutsch beizubringen, das auch andere Deutschsprachige verstehen. Zumal man auch nie ganz sicher sein kann, ob nicht eines Tages doch noch eine deutsche Schule ansteht.

Ich finde es aber durchaus schön, wenn man hören kann, woher man kommt, die meisten Dialekte sind ja auch wohlklingend.

Als ich eingeschult worden bin (vor vielen, vielen Jahren... ), hatte ich Mitschueler, die nur Plattdeutsch sprachen. Sie hatten von Anfang an schlechte Karten bei den teilweise sehr arroganten Lehrern. Bis zum Abitur ist von ihnen niemand gekommen. Die Weichen werden frueh gestellt. Und ich bin mir sicher, dass sie nicht blöder waren als ich...

Beides, Dialekt und Hochdeutsch, beizubringen wäre sicher ideal. Allerdings stelle ich es mir praktisch sehr schwierig vor. Denn es kommt ja auch noch Finnisch dazu. Womit es drei Sprachen wären. Und vielleicht sprechen die Eltern noch Englisch miteinander. Dann ist das Chaos perfekt. Es gibt sicher Kinder, die auch mit mehreren Sprachen klarkommen. Hätte ich welche und sie hätten meine Sprachbegabung geerbt, wuerde der Schuss ganz bestimmt nach hinten losgehen. Ich mache gerade das siebte mal einen Finnisch-fuer-Anfänger-Kurs. Aufgeben ist nicht! :?