Seite 1 von 3

Betrifft eigentlich eher Deutschland

Verfasst: Do Dez 20, 2007 9:22 pm
von Sandra
http://www.bild.t-online.de/BILD/news/verm...eo=3320250.html

Eine türkische Bekannte von mir sagte passend: "Deutsche viel dumm."

Sollte dieses hämisch grinsende Arschgesicht Asyl bewilligt bekommen schicke ich meinen Pass und meine Geburtsurkunde nach D zurück und werde nie wieder einen Fuss nach D setzen weil es dann nicht mehr vertretbar ist, als Deutsche aufzutreten meiner Meinung nach. SCHÄMEN muss man sich dafür.

Und das hat jetzt mit "braun" nix zu tun - falls welche auf das schmale Brett kommen sollten - ich habe gelernt, das man Menschen nicht umbringt und keinem Menschen was böses tun sollte. Und das respektiere ich. Mit Menschen die das anders sehen, Handlungen begehen und dann bestraft werden sollen, habe ich kein Mitleid und schon garkein Verständnis. Da isses mir Shiceegal ob das jetzt dieses grinsende Arschgesicht oder die deutsche Mutter ist, die den 5. Säugling kaltblütig umbringt.

Desweiteren verbitte ich mir die üblichen "Kommentare" über den Link der Bildzeitung. Wird der Ruf nach "seriösen" Nachrichten laut - bitteschön:
http://www.tagesschau.de/inland/gewaltb ... haft2.html

http://www.tagesschau.de/inland/kofferbomber6.html

Verfasst: Do Dez 20, 2007 10:21 pm
von fax
Wozu die Aufregung? Er überlegt sich, einen Asylantrag zu stellen. So ein Papier kann jeder einschicken. Falls es geschieht, wird der Antrag mit 99,9%iger Wahrscheinlichkeit abgelehnt. Sache erledigt.

Verfasst: Do Dez 20, 2007 11:33 pm
von Tenhola
@Stefan glaubst Du der fin. Pass ändere etwas. Hier ist es doch auch nicht anders in der Politik.
Wie fax sagte ist es ja nur ein Asylantrag und den kann jeder stellen.

Verfasst: Fr Dez 21, 2007 12:38 am
von Sid
Tenhola hat geschrieben:@Stefan glaubst Du der fin. Pass ändere etwas. Hier ist es doch auch nicht anders in der Politik.
Wie fax sagte ist es ja nur ein Asylantrag und den kann jeder stellen.
@Tenhola :thum

Mustergültig?
http://www.hs.fi/haku/?kaikkiSanat=ruandalaisnainen

Verfasst: Fr Dez 21, 2007 7:24 pm
von Ulle
Und nu sind die Grenzen auch noch offen. Da hilf eigentlich nur noch eins, Flug buchen und ganz weit weg. Da hilfts dann auch nicht noch mehr finnisch zu lernen. :wink:

Aber zurück zum Attentäter. Wenn ich der Sachbearbeiter wäre würd ich auf den Antrag Sch***en und an den Absender zurück senden. Da werden dann die Rufe aus der Amnesty Ecke wieder laut, wie schlecht der arme Möchtegern-Attentäten im libanesischen Gefängniss behandelt wird. Der arme, kleine, harmlose Mensch.

Verfasst: So Dez 23, 2007 11:16 pm
von roelli
Stefan hat geschrieben:Was soll ich dazu sagen? Bei mir liegen schon seit Juli die Finnischen Sprachlehrbücher aufm Nachttisch und ich zähle die Tage der nötigen 5 Jahre rückwärts...
Letztens in einem Radiobericht über die Pariser Unruhen gehört, das dort z.B. das in D oft thematisiert Sprachproblem völlig ausscheidet.


Ps. Die Bücher gehören unters Kopfkissen, das hilft! :lol:

Verfasst: Mo Dez 24, 2007 12:29 pm
von Sid
Stefan hat geschrieben:Ich spielte auf die Regeln zur Erlangung der Finnischen Staatsbürgerschaft an. 5 Jahre (legal) hier leben, clean police record und Sprachtest bestehen.
Und einige Hundert Euro bezahlen, um genauso viel/wenig Finnisch für die Einheimischen zu sein, wie vorher.

Verfasst: Di Dez 25, 2007 9:47 pm
von roelli
Stefan hat geschrieben:
roelli hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Was soll ich dazu sagen? Bei mir liegen schon seit Juli die Finnischen Sprachlehrbücher aufm Nachttisch und ich zähle die Tage der nötigen 5 Jahre rückwärts...
Letztens in einem Radiobericht über die Pariser Unruhen gehört, das dort z.B. das in D oft thematisiert Sprachproblem völlig ausscheidet.
Da krieg ich jetzt grad den Zusammenhang net hin. Ich spielte auf die Regeln zur Erlangung der Finnischen Staatsbürgerschaft an. 5 Jahre (legal) hier leben, clean police record und Sprachtest bestehen.
Es ging mir mehr, um die generell immer angeführte Integrationsvorraussetzung Sprache, die sicher der wichtigste Baustein ist, aber eben wohl nicht alles.

Verfasst: Mi Dez 26, 2007 2:23 am
von Jakob
Gehört jetzt vielleicht nicht ganz hierhin, will aber einfach mal meinem Ärger Luft machen:
roelli hat geschrieben:Es ging mir mehr, um die generell immer angeführte Integrationsvorrausetzung Sprache, die sicher der wichtigste Baustein ist, aber eben wohl nicht alles.
Das möcht ich doch wohl auch mal meinen! Gerade in Finnland (und das ist eine der wenigen Sachen, die mich wirklich stören :evil: ) wird das Sprachproblem als Integrationsproblem immer stark überdramatisiert. Ich weiß nicht, ob es nun daran liegt, dass die Finnen aufgrund des geringen Ausländeranteils einfach nicht daran gewöhnt sind, dass auch ausländische Mitbürger Finnisch sprechen, oder dass sie so eingebildet sind, dass sie denken, ihre Sprache sei ja so "schwer und unbegreiflich", dass sie sowieso niemand anders sprechen und verstehen könne außer sie selbst (oder beides), aber Finnisch ist verdammt noch mal einfach nur eine Sprache wie alle anderen auch, und genauso kann man sie eben mit Fleiß und Interesse (nahezu) perfekt lernen wie alle anderen Sprachen auch!
Und was das Ganze für mich noch paradoxer macht: Gerade die Finnen selbst können doch fast alle perfekt Englisch, und dazu noch gut Schwedisch bzw. evtl. Spanisch/Französisch/Deutsch/Russisch. Bilden sie sich vielleicht ein, dass sie im Fremdsprachenlernen besser sind als andere? (Das ist jetzt sehr verallgemeinert, aber ich weiß nicht…)

Ich will jetzt nicht angeben, aber ich bin froh, dass ich inzwischen wirklich gut Finnisch kann, und nicht jeder gleich nach drei Sätzen merkt, dass ich ein Ausländer bin. Ich hab nämlich langsam echt die Schnauze voll davon, jedem gleich so ungefähr meine halbe Lebensgeschichte erzählen zu müssen, nur weil ich mich mit ihm mal ein paar Worte unterhalten wollte. Ich meine, wenn mich z.B. in Berlin ein Ausländer/Einwanderer auf Deutsch höflich anspricht, dann antworte ich ihm doch auch nicht automatisch auf Englisch, nur weil er ein Ausländer ist und nicht perfekt Deutsch kann! Warum versuchen bitte schön Finnen in selbiger Situation auf einmal, die Konversation gekünstelt auf Englisch fortzuführen??? Ich finde so etwas sehr diskriminierend, denn damit signalisieren sie ja dem Einwanderer ziemlich drastisch, dass sie ihn überhaupt nicht integrieren wollen!
Wenn ich mich mit jemand Unbekanntem (und neue Leute trifft man an als Freiwilliger viele) nun etwas länger unterhalte, und der Gesprächspartner ja dann doch irgendwann merkt oder erfährt, dass ich nicht Finne bin, wird das jeweilige Gesprächsthema in der Regel sofort abgebrochen, und er will wissen, wie und wo ich so gut Finnisch gelernt hätte. Wenn ich dann manchmal antworte, dass das jetzt überhaupt nicht das Thema war, und ich darüber jetzt eigentlich auch nicht sprechen will, weil mir die ganze Sache echt zum Halse raushängt, dann reichen die Reaktionen von Verständnis (bei Jugendlichen und Frauen) über halb beleidigt sein (oft bei Männern) zu misstrauisch werden (alte Omis) und hartnäckig drauf rumhacken. Einmal hätte ich mich deswegen fast mit einem gestritten! Tut mir Leid, aber so was kann ich echt nicht nachvollziehen. Also wenn ich mich in Berlin mit einem Ausländer unterhalte, dann interessiert es mich jetzt eigentlich nicht so sehr, wie er Deutsch gelernt hat. Und wenn ich dann doch fragen sollte (natürlich nicht mitten im Thema!), und er aber abwinkt: Na ja, dann eben nicht, schließlich sprechen hier fast alle Deutsch! Berlin ist nun natürlich überhaupt nicht mit Finnland zu vergleichen, denn in Berlin gibt es mit 300000 Türkischstämmigen und noch 170000 Ausländern anderer Nationalitäten (darunter übrigens mein Vater, der natürlich auch fließend Deutsch spricht, nachdem 17 Jahre hier gelebt hat) dreimal soviel Ausländer wie in ganz Finnland, aber dass die Einstellung gegenüber Einwanderern so stark anders ist, hätte ich nicht gedacht! Für mich ist es eigentlich selbstverständlich, dass ein Einwanderer die jeweilige Landessprache erlernt.

Ach ja: Und wenn dann das Sprachthema einmal abgeschlossen ist, halten mich die meisten wahrscheinlich für irgendein Sprachgenie, und gucken mich wieder ganz verdutzt an, wenn ich ihn als Nächstes erzähle, dass ich Mathe studieren will, und nun nicht unbedingt ein Sprachgenie bin, sondern mich zwar schon für Sprachen interessiere (vor allem natürlich für Finnisch :D ), aber eine Sprache letzten Endes als ein Hilfsmittel ansehe, und z.B. in Russisch in der Schule mal so schlecht war, dass ich versetzungsgefährdet war, und auch mein Französisch ziemlich erbärmlich ist, obwohl ich das 6 Jahre hatte! Es wäre echt toll, wenn Einwanderer in Finnland von der Gesellschaft nicht immer nur primär an ihren Sprachkenntnissen gemessen werden würden!


Boah… das regt mich schon auf, wie sich manche Finnen auf ihre Sprache (vielleicht unterbewusst) was einbilden! Das waren jetzt natürlich die Negativ-Erlebnisse, die meisten sind ja total nett und verhalten sich völlig normal - kavereita ollaan! Aber so Manchen würde ich gern mal z.B. für ein Monat nach Berlin-Kreuzberg schicken. Danach weiß man, was Multikulkti ist, und stellt keine dummen Fragen mehr!

Verfasst: Mi Dez 26, 2007 12:05 pm
von Sid
Jakob hat geschrieben:Warum versuchen bitte schön Finnen in selbiger Situation auf einmal, die Konversation gekünstelt auf Englisch fortzuführen??? Ich finde so etwas sehr diskriminierend, denn damit signalisieren sie ja dem Einwanderer ziemlich drastisch, dass sie ihn überhaupt nicht integrieren wollen!
Das ist mir selten passiert, sogar nicht in Helsinki, dass auf Finnischversuche mit Englisch geantwortet wurde, Freunde berichten vom Gegenteil. Man bin ich stolz :)

Stefan hat geschrieben: Da hab ich genau das gegenteilige Problem. Ich hab am Anfang immer versucht höflich zu fragen "Puhutko Englantia vai Saksaa" und in 90% der Fälle eine ausführliche Finnische Antwort bekommen, die ich nicht verstanden habe. Wenn jemand mal nur "Puhu" geantwortet hat, war ich schon glücklich.
Also hab ich mir das weider abgewöhnt und frage auf Englisch - zumindest, bis mein Finnisch reicht, um die Antwort zu verstehen.
Dem kann ich mich anschliessen, auf die (höffliche?) Frage auf Finnisch, ob man Englisch spreche, hab ich meistens nur ein "En" eingesackt, in den ganz anfänglichen Zeiten, versteht sich. Meine Freunde haben einfach (besonders in Helsinki) auf Englisch ohne zu fragen losgelegt und kamen damit weiter :twisted:

Verfasst: Mi Dez 26, 2007 12:27 pm
von Sid
Jakob hat geschrieben:wird das Sprachproblem als Integrationsproblem immer stark überdramatisiert. Ich weiß nicht, ob es nun daran liegt, dass die Finnen aufgrund des geringen Ausländeranteils einfach nicht daran gewöhnt sind, dass auch ausländische Mitbürger Finnisch sprechen, oder dass sie so eingebildet sind, dass sie denken, ihre Sprache sei ja so "schwer und unbegreiflich", dass sie sowieso niemand anders sprechen und verstehen könne außer sie selbst (oder beides), aber Finnisch ist verdammt noch mal einfach nur eine Sprache wie alle anderen auch, und genauso kann man sie eben mit Fleiß und Interesse (nahezu) perfekt lernen wie alle anderen Sprachen auch!
Selbst in einer Paneldiskussion gehört, ein bequemer Balken hinter dem man sich verstecken kann, um Ausländer im Beruf nicht zu integrieren. Finnen sind erst am Anfang, Menschen im Beruf, im Kundenkontakt zu "tolerieren", bei denen man einen Akzent heraushören kann (langsam hört man zumindest den estischen, russischen Akzent). Sprchen mit Akzent löst mehr Unbehagen aus als Ausländer, die überhaupt kein Wort sprechen. In "Mitteleuropa" gehört sowas zum Alltag. Ich sass kurz nach meiner Umsiedlung mit einem dicken Schlesierakzent als Studentin an der Rezeption eines grossen Autokonzerns und deswegen ist kein Kunde weggelaufen :roll: In kurzer Zeit hab ich auch bessere Jobs im Unternehmen gefunden und nach dem Studium wurde ich übernommen für einen Job mit entsprechenden Qualifikationen.
Jakob hat geschrieben:Und was das Ganze für mich noch paradoxer macht: Gerade die Finnen selbst können doch fast alle perfekt Englisch, und dazu noch gut Schwedisch bzw. evtl. Spanisch/Französisch/Deutsch/Russisch. Bilden sie sich vielleicht ein, dass sie im Fremdsprachenlernen besser sind als andere? (Das ist jetzt sehr verallgemeinert, aber ich weiß nicht…)
Na ja... sie kochen auch nur mit Wasser.

Ich hab eher auf grosse Komplexe, die fremde Sprache nicht perfekt zu beherrschen, gestossen. Auch keine gesunde Einstellung. Und längst nicht alle sind so sprachbewandert. Wieso haben Verkäuferinnen gar an der Touriabteilung bei Stockmann (!) in Helsinki (!) noch nicht mal das zweite Kreuzchen aufm Namenschild. Herzlich mager, die Kenntnisse da...
Jakob hat geschrieben:Ich hab nämlich langsam echt die Schnauze voll davon, jedem gleich so ungefähr meine halbe Lebensgeschichte erzählen zu müssen, nur weil ich mich mit ihm mal ein paar Worte unterhalten wollte. Ich meine, wenn mich z.B. in Berlin ein Ausländer/Einwanderer auf Deutsch höflich anspricht, dann antworte ich ihm doch auch nicht automatisch auf Englisch, nur weil er ein Ausländer ist und nicht perfekt Deutsch kann!
:thum
Jakob hat geschrieben: Es wäre echt toll, wenn Einwanderer in Finnland von der Gesellschaft nicht immer nur primär an ihren Sprachkenntnissen gemessen werden würden!
Ich sehe auch die Sprache als ein Instrument, in die Gesellschaft einzusteigen, aber eben nur eins.
Jakob hat geschrieben: Aber so Manchen würde ich gern mal z.B. für ein Monat nach Berlin-Kreuzberg schicken. Danach weiß man, was Multikulkti ist, und stellt keine dummen Fragen mehr!
:lol:

Verfasst: Mi Dez 26, 2007 7:20 pm
von Anita
Jakob hat geschrieben: Aber so Manchen würde ich gern mal z.B. für ein Monat nach Berlin-Kreuzberg schicken. Danach weiß man, was Multikulkti ist, und stellt keine dummen Fragen mehr!
Multikulti hört bei 90% der Deutschen beim Döner Kebab dann auch auf. Was wuerde der Finne in B-Kreuzberg sehen? Integrationprogramme hat es in Deutschland nie richtig gegegen. Man lebt in einer Parallelgesellschaft und dass 40% der jungen ausländischen Zuwanderer ohne Berufsausbildung sind, betrifft mich ja als Deutscher ja nicht. Tolles Multikulti! Aber es stimmt sicherlich, dass nicht jeder mit Akzent sprechende Ausländer gleich nach seiner privaten Lebenssituation ausgefragt wird!

Bei mir merkt man nach nur einem finnischen Wort, dass ich Ausländerin bin. Ich habe mich an fragende Blicke, offene Muender und panische Gesichtsausdruecke gewöhnt und auch an die Frage: "Oletko Virosta?"
Fuer viele Finnen ist es meiner Meinung nach nicht nachvollziehbar, was ein Mitteleuropäer, Amerikaner etc. in Finnland macht (ausser bei Nokia, UPM etc. arbeiten). Die Finnen wissen schon, dass Finnland kein attraktives Einwanderungsland ist und wenn mann dann kein Eeste oder Russe ist, ist der Finne verwirrt und da wird dann schon mal hinterfragt. Der finnische Ehepartner wird dann auch als Erklärung akzeptiert. Obwohl ich auch nicht immer Lust habe meine Lebensgeschichte zu erzählen!

Ich habe mich hier soweit integriert als dass ich die Sprache erlernt habe und im finnischen Arbeitsleben gut zurechtkomme. Ich fuehle mich hier allerdings nicht als Einwanderer. Ich arbeite und lebe jetzt im europäischen Ausland, in diesem Fall Finnland. Ich bin und bleibe aber Deutsche und hier in Finnland eine Ausländerin; da wuerde auch eine finnische Staatsangehörigkeit nichts dran ändern. Obwohl ich ja gerne einen finnischen Pass hätte. Das fände ich klasse, aber nur wegen der 2 Pässe wegen.

Ich denke aber auch, dass in den nächsten Jahrzehnten die Toleranz gegenueber Ausländern wachsen wird. Man ist erstens auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen und die junge finnische Generation sucht mittlerweile gerne nach der Schule Erfahrungen im Ausland. Au Pair, Austauschprogramme, Rucksackreisen um die Welt etc..
In unserem Bekanntenkreis sind gleich zwei Mädels nach dem Abi erst mal fuer ein Jahr nach Australien zum Arbeiten und Herumreisen. Das haben aber Briten, Deutsche, Skandinavier, Schweizer etc. schon vor 20 Jahren gemacht. Hier steckt es noch in den Kinderschuhen.
Vielleicht merkt man mir in zwanzig Jahren erst nach dem dritten Wort die Ausländerin an und nimmt es dann entspannt und gelassen auf. Ich bin da wirklich guter Hoffnung.

Verfasst: Mi Dez 26, 2007 7:37 pm
von fax
Anita hat geschrieben:Aber es stimmt sicherlich, dass nicht jeder mit Akzent sprechende Ausländer gleich nach seiner privaten Lebenssituation ausgefragt wird!
Meine finnische Frau war seinerzeit reichlich genervt, als sie noch mit Akzent deutsch gesprochen hat und wirklich jede deutsche Kasseuse wissen wollte, woher sie kommt.

Verfasst: Mi Dez 26, 2007 7:54 pm
von roelli
fax hat geschrieben:
Anita hat geschrieben:Aber es stimmt sicherlich, dass nicht jeder mit Akzent sprechende Ausländer gleich nach seiner privaten Lebenssituation ausgefragt wird!
Meine finnische Frau war seinerzeit reichlich genervt, als sie noch mit Akzent deutsch gesprochen hat und wirklich jede deutsche Kasseuse wissen wollte, woher sie kommt.

An solche Probleme während meiner Schleswig - Holsteiner Zeit hatte ich mich dann gewöhnt. Zwar bemühte ich mich mit den Leuten Hochdeutsch zureden, Zahlenangaben kamen, aberin Sächsisch und die Uhrzeit erst, das totale Kommunikationsdesaster. :lol:

Verfasst: Mi Dez 26, 2007 8:06 pm
von Sid
Anita hat geschrieben:Ich arbeite und lebe jetzt im europäischen Ausland, in diesem Fall Finnland. Ich bin und bleibe aber Deutsche und hier in Finnland eine Ausländerin; da wuerde auch eine finnische Staatsangehörigkeit nichts dran ändern.
Treffender kann man es nicht sagen. :thum

Allerdings hat Deutschland seinerzeit (jetzt sind die Kassen leer, nehme ich mal an) recht viel für Aussiedler und Ausländer geboten. Habe selbst an der Massnahme teilgenommen. Es waren verschiedene Leute dabei --querbeet, aber die Willigkeit, Deutsch zu lernen war unterschiedlich :roll: . Noch besser war es unter Akademikern. Mein Bruder war mit Leuten aus aller Welt im Goethe Institut und die Ausbildung war recht gut, hat sich nicht nur auf Sprache beschränkt. Diese war allerdings für Stipendiaten aus dem Ausland sowie Hochschulabsolventen aus ehem. deutschen Gebieten als kostenlos angeboten, ansonsten recht teuer. Für Abiturienten gab es die Einrichtung von Otto Benecke Stiftung. Dafür hatte ich auch eine Bewilligung (kam nach D nach dem Abi + 1,5 Jahren Berufstätigkeit), habe aber das Angebot nicht angenommen, da mir die Zeit zu kostbar war und ich wollte schnellstmöglich mein Studium anfangen, was ich dann auch tat. Das Problem war, dass ein polnisches Abi nur dem deutschen Fachabi gleichgestellt wurde (wegen der Anzahl der Schuljahre, nicht wegen des Niveaus :roll: ). Da ich aber eh auf die FH wollte, hab ich es mir erspart. Kenne viele, die es dann nachgeholt haben.

Ich denke, als Deutscher kriegt man es manchmal nicht wirklich mit, welche Möglichkeiten verschiedene anerkannte Stiftungen in Deutschland bieten (wenn man es dann weiss, schimpft man, weil Steuergelder darauf verschwendet werden :( ). Es liegt jedoch an den Einwanderern selbst, diese in Anspruch zu nehmen (wie auch in Finnland!!!). Auf jeden Fall find ich (mal wieder) ungerecht zu sagen, in D gäbe es gaaar nichts :evil: .