Deutsche in Finnland

28. April 2008, 09:27 Uhr
FINNISCHE SCHULEN
Von Liisa Niveri

Wer an deutschen Schulen nicht mitkommt, wird eben abgehängt. Finnischen Lehrern geht das heftig gegen ihr Berufsethos: Dort hat jedes Kind ein Recht auf Förderung - und bekommt sie auch, in der neunjährigen Gemeinschaftsschule.

http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausl ... 47,00.html

Ja, das ist eine gute Sache, finde ich.

Dazu fällt mir insbesondere ein, dass in finnischen Schulen und Kindergärten auch auf allergische Kinder Rücksicht genommen wird (also spezielles Essen für solche Kinder zubereitet wird) - auch eine Art von sozialem Ausgleich für die die "mehr Pech" hatten.

Klar könnten Eltern von nicht-allergischen Kinden jetzt meckern: "die Schulgebühren sind höher weil für die ne Extrawurst gebraten wird" - aber wenn man selbst betroffen wäre?

Denn wenn die Allergiker-Regelung nicht so wäre, was wäre die Konsequenz: wohlhabende Familien könnten gegen sowas ne Versicherung abschliessen oder die Kosten tragen (für die ein kleineres Problem als arme Familien), die Kinder aus ärmeren Familien hätten auch hier wieder Pech -- müssten ggf. andere Schule besuchen, etc.

DAS ist eines der Sachen die ich in Finnland klasse finde.

Gruss,

Clemens

Inzwischen weiss ich nicht, was ich von derlei Artikeln in Spiegel zu diesem Thema halten soll. Mir sieht das sehr nach Propagandfeldzug für die

neunjährigen Gemeinschaftsschule.

in Dtl. aus, ob das besser oder schlechter weiss ich nicht, aber die Zielrichtung des Artikels ist eine Andere, als der Artikel vorgibt!

Pisa-Champion Finnland: Eine Idylle mit kleinen Rissen

http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausl ... 46,00.html

Meine finnische Ehefrau hat vor 10 Jahren ihr Abitur gemacht, summa cum laude... Ihr ist die Schulzeit in Finnland eine unangenehme Erinnerung. Mobbing, blöde Lehrer, etc.
Mir hat die Schule in Deutschland viel Spass gemacht, vor allen die letzten 3 Jahre vor dem Abitur.
Woran das nun liegt? Wahrscheinlich doch sehr am Lehrkörper, der Schule und den Klassenkameraden.

Kann es sein, dass die Schulen so toll abschneiden, weil 90% davon schimmelbefallen und teilw. baufällig sind?

Ich bin dafür, dass wir uns T-Shirts anschaffen "I have survived da paska German Schulsystem". Wir können doch aber (im richtigen Berufsleben) gar nicht mithalten (oder doch?).
*ironieoff*

Clemens hat geschrieben: Klar könnten Eltern von nicht-allergischen Kinden jetzt meckern: "die Schulgebühren sind höher weil für die ne Extrawurst gebraten wird" - aber wenn man selbst betroffen wäre?

Mir ist aufgefallen, dass Allergien hier sehr viel weiter verbreitet sind als in Deutschland. Das ist zumindest mein subjektiver Eindruck, Zahlen habe ich keine. Morgen sollen die Kinder in der Spielgruppe unserer Sohnes was zu Essen mitbringen, das sich dann alle teilen. Anbei gab's dann auch eine Liste mit allen Allergien, die in der Gruppe vorhanden sind. Die war schon sehr "beeindruckend" lang...

jordekorre hat geschrieben: Mir ist aufgefallen, dass Allergien hier sehr viel weiter verbreitet sind als in Deutschland. Das ist zumindest mein subjektiver Eindruck, Zahlen habe ich keine. Morgen sollen die Kinder in der Spielgruppe unserer Sohnes was zu Essen mitbringen, das sich dann alle teilen. Anbei gab's dann auch eine Liste mit allen Allergien, die in der Gruppe vorhanden sind. Die war schon sehr "beeindruckend" lang...

Weiss auch die Zahlen nicht, aber gering sind sie in Deutschland nicht. Deutlich besser ist das Lebensmittelkennzeichnungssystem und einigermassen die Auswahl, zumindest wenn es um Laktosefreies und teilw. Glutenfreies geht (letzteres wohl in Deutschland in einer besseren und etwas günstigeren Auswahl vorhanden). Es ist vielleicht dadurch präsenter, und -- selbst als Allergikerin -- vielleicht etwas übertrieben (ein Nicht-Mögen wird sofort als Allergie verkündet, oder wie erklärt man sich, dass ein Jugendlicher Laktoseintoleranz hat, aber eine halbe Tafel Fazer Sininen auf einmal problemlos verdrückt? ) bzw. zu vorschnell diagnostiziert, ob Kinder oder Erwachsene. Dazu kommt die vermeintliche Hygiene (die nur noch weitere Abwehrschwäche fördert).

Die Allergiefrage bei jeglichen gemeinsamen Essen ist eine Selbstverständlichkeit.

jordekorre hat geschrieben:Mir ist aufgefallen, dass Allergien hier sehr viel weiter verbreitet sind als in Deutschland. Das ist zumindest mein subjektiver Eindruck, Zahlen habe ich keine.

Kommt mir auch so vor! Auch ich weiß nicht, ob es auch wirklich so ist.

Genauso geht's mir allerdings mit Korvakierre (kronische Mittelohrentzündungen) - aber es gibt ja auch so eine Theorie wg. Milchtrinken und Mittelohrentzündung...

Remember

Finnen wollen Kids total überwachen

http://www.symlink.ch/articles/03/10/20/0845234.shtml

http://www.poolalarm.de/forum/messages/77.html

Hans hat geschrieben: Woran das nun liegt? Wahrscheinlich doch sehr am Lehrkörper, der Schule und den Klassenkameraden.

dreimal unterstreichen und von mir unterschrieben, Schul-Abschluss-Jahrgang 1966,
soll heißen, war "damals" schon wahr.

Friedward hat geschrieben:Remember

Finnen wollen Kids total überwachen

http://www.symlink.ch/articles/03/10/20/0845234.shtml

http://www.poolalarm.de/forum/messages/77.html

Damit wären wir fast zurück beim Thema: jedes einzelne Kind wird gezählt

Ich finde die Idee ätzend und käme sicher nicht auf die Idee das meinem Kind anzutun. Wie es schon irgendwo im Artikel erwähnt wird ... da werden die Eltern bei den Ur-Ängsten gepackt. Und wozu? Um Geld zu machen...

Helfen tut so'n Ding sicher nicht viel. Die cleveren werden sich dem schon zu entziehen wissen, und selbst wenn was passieren würde: der gewiefte Pedofile (um mal das Extrem anzunehmen) würde sicher auch dafür sorgen dass alles was getrackt werden kann irgendwo auf der Strecke bleibt... und selbst wenn: bis die "Retter" da wären wäre meist eh alles zu spät.

Bzgl. des original-Themas: ja, kann gut sein dass das hauptsächlich Propaganda-Mache ist um in Deutschland irgendwelche Ziele schmackhafter zu machen. Aber selbst wenn ... egal was sie machen, es kann ja fast nur besser werden

Swabian hat geschrieben:

Hans hat geschrieben: Woran das nun liegt? Wahrscheinlich doch sehr am Lehrkörper, der Schule und den Klassenkameraden.

dreimal unterstreichen und von mir unterschrieben, Schul-Abschluss-Jahrgang 1966,
soll heißen, war "damals" schon wahr.

Ich ebenfalls!

Ich hab zwar nur studiert in Deutschland, denn die Schule und Abi hab ich noch in Polen gemacht (was sich allerdings positiv auf meine Allgemeinbildung im vgl. zu meinen deutschen Kommilitonen gezeigt hat; die Geschichtsbücher wurden dort drei mal während meiner Schulbildung umgeschrieben *aus gegebenen Anlass - die Wende* - so wird man flexibel ).

Dennoch möchte ich meinen Studienabschluss, den ich auf Kosten deutscher Steuerzahler machen durfte, nicht missen und ich bin dankbar, dass mich die Bildung weitergebracht hat. Sie war praktisch orientiert, von qualifizierten Muttersprachlern unterrichtet (Sprachen) und vielseitig (Übersetzungsfachbereiche untermauert von allgemeinfächern in Recht, Wirtschaft und Technik). Dagegen findet man selbst in Finnland eine Lücke.

jordekorre hat geschrieben:

Clemens hat geschrieben: Klar könnten Eltern von nicht-allergischen Kinden jetzt meckern: "die Schulgebühren sind höher weil für die ne Extrawurst gebraten wird" - aber wenn man selbst betroffen wäre?

Mir ist aufgefallen, dass Allergien hier sehr viel weiter verbreitet sind als in Deutschland. Das ist zumindest mein subjektiver Eindruck, Zahlen habe ich keine. Morgen sollen die Kinder in der Spielgruppe unserer Sohnes was zu Essen mitbringen, das sich dann alle teilen. Anbei gab's dann auch eine Liste mit allen Allergien, die in der Gruppe vorhanden sind. Die war schon sehr "beeindruckend" lang...

Vermutlich hat es auch damit zu tun, dass wir die Situation mit der Zeit als "wir" noch Kind waren vergleichen. Damals waren Lebensmittelallergien noch absolut die Ausnahme. Heutzutage ist es soweit ich weiss auch in Mitteleuropa bei Kindern schon sehr verbreitet.

Sanna B. hat geschrieben:

jordekorre hat geschrieben:Mir ist aufgefallen, dass Allergien hier sehr viel weiter verbreitet sind als in Deutschland. Das ist zumindest mein subjektiver Eindruck, Zahlen habe ich keine.

Kommt mir auch so vor! Auch ich weiß nicht, ob es auch wirklich so ist.

Deshalb habe ich das z.b. nicht so ernst genommen als unser Mittelerer den Status Getreideallergiker hatte, inzwischen isst er wieder alles.
Mamma hat dann alles durchorganisiert, das es auch im Kindergarten das entsprechende Essen gab.
Es war dann nur so, das er dort Freudestrahlend erzählt hat. Gestern waren wir mit Papa Pizza essen!

Genauso geht's mir allerdings mit Korvakierre (kronische Mittelohrentzündungen)

Das hat für mich auch Volkssportcharakter. Da würde ich gerne mal den realen Anteil wissen?

- aber es gibt ja auch so eine Theorie wg. Milchtrinken und Mittelohrentzündung...

Wie geht den das weiter?