Deutsche in Finnland

In der Helsingin Sanomat heute gab es eine komplette Seite zum Thema Windkraft für das Wochenendhaus. Fazit war, dass es sich finanziell nur lohnt, wenn man zu weit vom öffentlichen Stromnetz entfernt wohnt. Windturbinen + Akku etc. gibt es wohl ab 1000 €. Finde ich ein spannendes Thema, auch wenn man geldmäßig dabei drauflegt. Wenn der Staat nichts tut, muss man die Sache eben in die eigenen Hände nehmen. (Sollte man eigentlich sowieso und immer tun. Diese deutsche Sitte, dass der Staat es richten soll, ist eine Unart.) Die folgenden Links waren gelistet:
http://www.air-fish.com/
http://www.aurinkosahkot.fi/
http://www.finnwind.fi/
http://www.reps.fi/
http://www.sunwind.fi/
http://www.suomentuulienergia.fi/
http://www.tuulivoimala.com/
http://www.windside.com/
http://www.tuulivoimayhdistys.fi/

Fuer Kleinverbrauch (Licht,Laptop, Handy laden, TV ) sicher interessant. Fuer Maschinen ist die Leistung zum Teil etwas mager.

Laut einem der Artikel hat man bei ausreichend Wind genug Saft für Licht, Fernseher (scheint wichtig zu sein ), Kühlschrank und Kleingeräte, die geladen werden müssen (keine Ahnung, warum die nicht einfach Handy schreiben ). Aber auf die konkreten Rahmenbedingungen dafür wird nicht näher eingegangen. Mit entsprechenden Akkus würde der Energievorrat auch ein paar Tage reichen. Die Superluxusmökki lässt sich sicher nicht damit betreiben.

Ich wäre eigentlich mehr interessiert an einer grösseren Anlage, wo man den nicht benötigten Strom in's Netz einspeisen könnte.
Die Strompreise an der Börse (wo wir beziehen), hat sich seit letztem Sommer schon verdoppelt. Was es jetzt im Sommer kostet, war vorher eigentlich der Winterpreis.

Tenhola hat geschrieben:Ich wäre eigentlich mehr interessiert an einer grösseren Anlage, wo man den nicht benötigten Strom in's Netz einspeisen könnte.

und dafür auch das entsprechende Geld bekommt, vielleicht wird's dann ein
Nullsummenspiel ?

Neulich war im Morgen-TV ein Interview mit einem Mökki-Eigentümer, der so ein Rad aus Holzbalken und einer zusammengeschnibbelten e-on und VW Werbungpappe. Das Rad drehte munter weiter Es war allerdings waagerecht plaziert und wieviel er damit erzeugte, weiss ich nicht...

aber bitte nicht so

http://de.youtube.com/watch?v=sbCs7ZQDK ... re=related

Tenhola hat geschrieben:aber bitte nicht so

http://de.youtube.com/watch?v=sbCs7ZQDK ... re=related

wow...

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Übrigens, soweit ich das richtig verstanden habe, wird in Deutschland das Einrichten von Solaranlagen für das eigene Haus gefördert, und die normalen Stromanbieter sind verpflichtet ihnen den Überschuss den sie ins Netz einspeisen zu vergüten! Der Preis ist vom Staat festgelegt, und zwar auf zig (20, 30, 50?) Jahre hinaus,
und ist deutlich höher als für was man den Strom kauft (2 oder 3mal so teuer).

Als Ergebnis haben so viele Häuslebauer in den letzten Jahren jetzt solche Solaranlagen installiert, so dass
a) Deutschland den höchsten Solarstromanteil in Europa hat,
b) die Solarzellen Hersteller Lieferprobleme haben und
c) die Stromkonzerne die denen das ja alles für den festgelegten Preis abnehmen müssen, dabei ja drauflegen, also diese Kosten auf die Verbraucher umlegen. Wen wunderts dass die Strompreise da ständig steigen?

Prinzipiell finde ich das mit dem "der Staat fördert den Solarstrom" ja gut - besser viele kleine als wenige grosse Solaranlagen (das kann auf lange Sicht nur was werden wenn es flächendeckend lokal gemacht wird), und dass die "Grossen" den Strom "aufkaufen" müssen -- aber dass dabei ein extrem hoher Preis festgelegt wurde, ist mal wieder irgendwie daneben... "gleicher Preis wie für was man ihn kauft" wäre ja wohl schon sinnvoller, oder?

Gibt einiges an Artikeln dadrüber im Web, hab ich vor kurzem (48 Wochen) grad mal gestöbert. Vielleicht such ich morgen noch mal und poste was...


Gruss & Gute Nacht

Clemens

PS: ... In Helsinki gibt es auch ein "Kerrostalo" wo sie genau so was (Solarzellen, und Stromanbieter muss abnehmen) mal als Pilotprojekt gemacht haben.

Ich beschäftige mich schon sehr lange mit dem Thema der alternativen Energien.

Das Problem sind einfach die zu hohen Kosten für die Anschaffung.
In Deutschland wollte man das fördern und hat das eben über den erhöhten Ankaufspreis gemacht.
Inzwischen werden aber viele Stimmen laut und man fordert die Kürzung des zu hohen Preises, was dann auch wieder dafür sorgen wird, das nicht mehr so viele Leute Anlagen auf Ihr Dach bauen.

Das grösste Problem bei diesen ganzen Geschichten (Inselsysteme für Wochenendhäuser) sind einfach die zu hohen Kosten für die Speicherung (Akkus).

Über ein Windkraftrad (300-400 Watt) und eine Solaranlage mit 150 Watt könnte man ein Wochenendhaus schon gut mit Strom versorgen, aber der Preis für die Anschaffung wird sich kaum rechnen bei den Strompreisen in Finnland.

Lieben Gruss aus Voolahti

Andy

Ja, Strom ist hier deutlich billiger als in D, gelle?

Unser Mökki hat zwei Solarzellen und 3 Akkus. Das reicht so für Kühlschrank, Licht und (früher) ab und zu mal Fernsehen (Sportveranstaltungen). (ich sag früher, weil ... jetzt nicht mehr. Der alte sw-Fernseher zog 1,1 A, die neuen mit eingebauter Digibox 4-5 A. Das reicht dann nicht mehr, wenn der Kühlschrank schon 4-6 A zieht...)

Das Nachbarmökki hat normalen 220V Strom - wäre also möglich (gewesen) das auch zu nehmen, aber die Anschlussgebühr allein kostet(e) fast soviel wie die ganze Solaranlage + Akkus gekostet hat. Plus dass man 12 Monate Grundgebühr zahlt auch wenn man nur 4 Monate da ist, etc. Und 12 V darf man selbst legen, 220 V muss man Elektriker bezahlen... lauter so Kleinigkeiten.

OK - jetzt nach 8 Jahren oder so mussten wir die Akkus austauschen, okay. Aber dafür haben wir in den x Jahren 0 EUR ans E-Werk bezahlt

Und die Anlage ist "damals" bezahlt - die Strompreise steigen aber jedes Jahr weiter...


[OT]
("Ausserdem", sagt meine Frau, "wenn's da fliessend Wasser und Strom gäbe, wäre es kein Mökki mehr, sondern ein Haus." (mal abgesehen davon, dass man bei fliessend Wasser diese Klärsysteme irgendwann nachrüsten muss ... nicht aber wenn es nur "Kantovesi" ist! ))
[/OT]

Generell finde ich das mit der Förderung in D war eine gute Idee, denn wenn mehr Nachfrage besteht, fallen letztendlich die Preise für die Solarzellen - wenn es "Massenware" wird, nicht "Exotenspielzeug".

Wenn wir irgendwann mal unser Haus grund-renovieren, werden wir auch über Solar- und Wärmetauscher nachdenken. (Unser Haus liegt genau so dass eine Dachseite immer voll in der Sonne liegt.)

@wichtel:
Also wenns mal soweit ist weiss ich ja jetzt an wen ich mich dann wenden muss, gelle?

bis denne,

Clemens

als die Diskussion um die Atomkraft(werke) in Deutschland ihre hohe Zeit hatte, dachte ich
mir, warum tut sich das alte Europe nicht mit Afrika zusammen und installiert in der
südlichen Sahara riesige Solaranlagen.
Da unten, im Süden, hat es jede Menge Platz und die Sonne scheint unentgeltlich.
Natürlich ist mir bekannt, dass es Probleme geben würde, wegen des Transport des
Stromes von Afrika nach Europa.
Dann sollten sich die Ingenieure halt mal Gedanken machen, statt immer neuere und
teurere Waffensysteme zu erfinden.
Aber vermutlich, oder vielmehr sicherlich, ist damit leichter und schneller Geld zu verdienen.

Lasst mich weiterträumen.............

Ich würd' gern mitträumen...

Übrigens, nur ein verwandtes Thema: in D wurde neulich der Energiepass für Wohnungen/Häuser eingeführt (vorerst Baujahr vor 1963?). Das ist doch keine EU-Sache oder? Wenn das hier passieren sollte, wäre alles renovierungsbedürftig, oder? Allerdings sind mir undichte Holzfenster lieber als Sogthermofenster und Schimmel im Haus, aber irgendwie ist es immer verkehrt, was auch immer man macht...

Clemens hat geschrieben:Der alte sw-Fernseher zog 1,1 A, die neuen mit eingebauter Digibox 4-5 A.

Das hat mit dem Digitaltuner nichts zu tun. LED Fernseher (von Plasma ganz zu schweigen) ziehen technisch bedingt wesentlich mehr Strom als Kathodenröhren. [Polemik]Wenn Finnland ernst machen wollte mit Strom sparen, sollte man Flachbildfernseher verbieten statt Glühlampen.[/Polemik]

Swabian hat geschrieben:als die Diskussion um die Atomkraft(werke) in Deutschland ihre hohe Zeit hatte, dachte ich mir, warum tut sich das alte Europe nicht mit Afrika zusammen und installiert in der südlichen Sahara riesige Solaranlagen.

Neben dem Transport ist das Hauptproblem m.W., dass Siliziumzellen bei so hohen Temperaturen nicht mehr vernünftig arbeiten. In der spanischen Wüste wird heutzutage Wasser mit Parabolspiegeln erhitzt, dass dann eine Dampfturbine antreibt.

wichtel hat geschrieben:........ aber der Preis für die Anschaffung wird sich kaum rechnen bei den Strompreisen in Finnland.

Nun die niedrigen Strompreise in Finnland werden bald mal Geschichte sein. Haben gerade heute wieder einmal den Stromlieferanten gewechselt. Nordpool (Börse) hat doch seit letztem Jahr die Preise um Fast 100% erhöht. Seit Finnland Strom in's Ausland verkauft, Gas und Oel im Preis steigt, werden auch die Strompreise hier mehr und mehr anziehen und dt. Niveau erreichen. Globalisierung lässt gruessen.