Hallo,
ich nochmal ....
Also als typisch weihnachtlich ist in meiner Familie:
1) Joulutorttu
2) Hanna-tädin kakkuja
3) Weihnachtspulla
4) Piparkakku
zu 3) Weihnachtspulla ist genau der gleiche Teig wie normale Pulla, aber bisschen mehr Mühe gegeben beim Formen - also Zöpfchen, Brezeln, Knoten, irgendsowas. (Anstelle von Pullapitko (=ein grosser langer Zopf, ähnlich wie Stollen oder unser Osterzopf) oder einzelne Pulla (einfach runde "brötchen"-Form).
zu 4) Piparkakku haben wir früher selbst gemacht, heutzutage kaufen wir nur noch 1-2 Pakete fertigen Teig, und formen dadraus grosse Herzen (so wie ich es von manchen Jahrmärkten in D kenne), Rand mit Zuckerguss (aus der Tube) verziert, zum Verschenken. Ansonsten so zum in Mengen essen kaufen wir einfach fertige...
zu 1) das ist meiner Ansicht nach der Klassiker, was jeder Finne mit Weihnachten verbindet.
Dazu braucht man Pflaumenmus und Blätterteig. Pflaumenmus steht auch an allen Ecken in jedem Laden in Angebot. (So ein flacher Becher mit Aludeckel).
Wir kaufen den fertigen Blätterteig. Das Zeug heisst "Voitaikina" oder genauer "Torttutaikina
levyjä" und steht in jedem Supermarkt jetzt in Tiefkühltruhen in Massen rum. Gibts i.d.R. in 500g oder 1kg Packungen. Wir nehmen meistens Myllerin Paras oder Sunnuntai - eigentlich egal. Auf der Packung ist hinten meist sogar Anleitung dabei.
Das sind dann 6 oder 12 Scheiben, so 10 x 20 cm.
Die Scheiben trennen und auf ein Blech legen und etwas antauen lassen. (Meine Frau benutzt Backpapier und bepinselt es mit ein ganz klein wenig Öl - weiss nicht ob es notwendig ist). Dann mit einem Teigrädchen die Platten halbieren, so dass man etwa quadratische Stücke hat.
An den vier Ecken nach Anleitung einschneiden.
Es gibt (mindestens) zwei Varianten zum Einschneiden: "diagonal" oder "grade"; wir nehmen die "grade", denn bei den diagonal (die typische Form, so sehen die Bilder auf der Müllerin Paras auch aus) verbrennen die Spitzen sehr leicht.
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|____________|___| { This ASCII-Art was created with GNU Emacs :-}
naja. Nicht schön aber selten. Obwohl. Gar nicht sooo schlecht. (musste much mal kurz loben). Der Schnitt so 1½ cm vom Rand, etwa bis zur Mitte der Seite.
In die Mitte einen Klecks (leicht gehäuften Teelöffel) Pflaumenmus geben.
Die vier "lappen" nach innen falten so dass sie in der Mitte alle aufeinander liegen.
DAZU: (ausser beim ersten)
den äussersten etwa 1 cm die Oberfläche des Teiges mit kaltem Wasser etwas befeuchten, damit er auf dem schon daliegenden Stück etwas klebt. Lappen (z.b. für rechts unten) am Ende hochheben, in die Mitte klappen und dabei quasi einmal "halb um sich selbst drehen" (so dass das "A" der äussersten Ecke da ankommt wie es das Bild zeigt, und die Seite vom Teig die vorher oben war zeigt jetzt nach unten).
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Wie gesagt: erste Ecke so legen, alle 3 weiteren erst die (wenn liegend) x etwas befeuchten, und auf das schon liegende draufklappen.
Auf ein Blech passen i.d. R. dann 6 dieser Törtchen. Erst alle 6 falten, dann die Oberfläche ggf. mit etwas "verkleppertem" (etwas Salz dazu und dann mit Gabel durchgerührt so dass sich Gelb und Weiss mischt) Ei bepinseln. NUR die Oberfläche bepinseln. Aufpassen dass möglichst kein Ei auf die Schnittkanten kommt - sonst geht der Bläterteig da nicht so gut auf.
Nach Anleitung auf der Packung backen (d.h. bei 225 Grad 10-15 Min).
Vorsicht beim frisch Essen: Das Pflaumenmus ist direkt nach dem Backen
RICHTIG heiss!!!
Viel Glück....
-Clemens