Deutsche in Finnland

Hallo!

Habe grade das Forum versucht zu durchsuchen, aber habe keinen passenden Thread gefunden.

Ich bin zur Zeit in Deutschland und würde morgen gerne zum HNO gehen und dort meine europäische KELAkarte benutzen. Ist laut Regeln von KELA ein "akuter Fall". Jetzt habe ich auf den Seiten von KELA nachgelesen, wie das funktioniert: angeblich soll ich das Formular E111 ausdrucken, dann zu einer beliebigen Krankenkasse gehen, mir dort einen "Abrechnungsschein" abholen und dann zu einem Arzt gehen, der mit der entsprechenden Krankenkasse kooperiert.

Alternative 2 ist, den Arzt direkt zu bezahlen und anschließend mit einer detailierten Rechnung zu einer Krankenkasse zu gehen und dort einen Antrag auf Rückerstattung ausfüllen.


Seid ihr schon mal mit der KELA Karte über das EU-Erstattungssystem in Deutschland beim Arzt gewesen und habt Erfahrungen gemacht? Kann man das irgendwie einfacher machen?
Alternative 2 klingt verlockender als erst zur Krankenkasse zu gehen, aber wie sicher ist das, das man im nachhinein alles (?) erstattet kriegt? Ist das egal, zu welcher Krankenkasse ich gehe?


Danke schon mal!

Ich bin direkt zum Arzt. Die wussten genau, was sie machen mussten und ich musste nur die übliche Praxisgebühr zahlen. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob ich ein Formular ausfüllen musste oder nicht, aber die hatten jedenfalls alles notwendige da. Der Arzt bekommt m.W. das Geld von einer Krankenkassenvereinigung, die das mit Kela abrechnet, aber davon bekommt man selbst nichts mit.

Ich bin damals allerdings zum allgemeinen Arzt. Keine Ahnung wie das mit Spezialisten funktioniert, da braucht man in Deutschland in der Regel ja auch erst mal eine Überweisung.

Danke für deine Antwort!

Als ich heute morgen aufgewacht bin, ging es mir auf einmal besser und deswegen bin ich dann doch nicht zum Arzt gegangen. Falls ich noch gehe, melde ich aber, wie's mit der Karte gelaufen ist.

Liebe Grüße

Da der Thread auch in Zukunft mal hilfreich werden könnte ein Kommentar von mir dazu.
War in Deutschland mal beim Zahnarzt und habe danach von der Kela (Einreichung der Rechnung mit Formular aus dem Internet) die Behandlung erstattet bekommen. Zusatz wie Zahnstein entfernen wurde nicht oder nur teilweise ersetzt.

ich kann ja auch mal berichten. ich war mit der kela-karte beim frauenarzt, ohne überweisung oder vorherige krankenkasse-absprache. dort wussten die gar nix mit meiner karte anzufangen, haben dann wild hin- und hertelefoniert und sind schliesslich bei der AOK gelandet. Die konnte ihnen das wohl erklären: ich sollte mich quasi für eine krankenkasse entscheiden, über die wird das dann gebucht (allerdings nur notfallbehandlung) und die krankenkasse regelt das dann (wie oben beschrieben) über die kassenvereinung mit der kela ab.

Ich war halberstickt mit einer Mandelentzündung beim Arzt als die Karten noch ganz neu waren (2004?). Die wussten überhaupt nichts damit anzufangen, haben fast eine Stunde herumtelefoniert und am Ende musste ich "als Privatpatient" selbst erst einmal 80 Euro blechen. Angeblich sollte ich alles in Finnland zurückbekommen, habe ein Formular an Kela geschickt und die haben mir sensationelle 7 Euro erstattet. Also nicht so prächtig... aber vielleicht ist das inzwischen anders.

Also ich hatte bisher mit der europ. Versicherungskarte von der KELA keine Probleme bei deutschen Ärzten. Sie gilt eigentlich nur für Notfälle, aber ich konnte auch Rezepte abholen oder Vorsorgeuntersuchungen machen lassen. Das liegt wohl im Ermessen der Ärzte. Manchmal muss man ein paar Dokumente ausfüllen (dass man nicht extra wegen der Behandlung angereist ist; bekommt man beim Arzt), manchmal nicht. Abgerechnet wird i.d.R. über die AOK.
Hier gabs schon mal eine ausführliche Diskussion dazu (bes. S. 3 und 4): http://www.saksalaiset.fi/forum/viewtop ... =AOK#p4515

moin
War im Sommer mit meine Sohn beim Arzt.Ich brauchte nichts bezahlen .Man sagte mir die Abrechnung läuft über die AOK.Habe nie wieder etwas gehört.

Gruß

Bernd

Ich war jetzt doch noch und alles ist reibungslos verlaufen.

Ich musste 10€ Praxisgebühr bezahlen (und kann mich, wie jeder normale Kassenpatient, dann im Quartal noch überweisen lassen) und ein Miniformular unterschreiben, das hatten die da rumliegen. War bei mir also wie bei Fax. Eine Überweisung (weil kein allgemeiner Arzt) brauchte ich nicht.

Ging also viel unkomplizierter, als es auf den Kelaseiten steht.

Ich vermute, die Anweisungen auf der Kelaseite sind nur für den Fall, dass es nicht klappt wie vorgesehen. Mit der europäischen Karte hat man im großen und ganzen Anspruch auf die gleiche öffentliche Gesundheitsversorgung wie die Einheimischen, d.h. wenn die nichts bar zahlen müssen, sollte man selbst das auch nicht tun müssen.

fax hat geschrieben:Ich vermute, die Anweisungen auf der Kelaseite sind nur für den Fall, dass es nicht klappt wie vorgesehen..

Das denke ich auch. Zudem habe ich mir die Seite nochmal durchgelesen. Dort steht, daß bei Alternative 2 (zum Arzt gehen und nicht erst zur AOK), daß der Arzt eine Vorkasse verlangen KANN; heißt ja mit anderen Worten, daß das nicht so sein muss.

Ich glaube, ich mache das in Zukunft so (wenn ich mir auch die anderen Erfahrungsberichte durchlese), daß ich vor einem Arztbesuch anrufe und frage, ob ich einfach so kommen kann oder nicht. Wenn nicht, Köln ist in meinem Fall groß genug um beim nächsten Arzt anzurufen, wenn man keine Lust auf viel Bürokratie hat.

Im Moment bin ich ein wenig Baff. Redet ihr wirklich von der "normalen" Kela Karte, die man hier in Finnland bekommt?

Soll das heißen, dass man sich eigentlich eine Auslandskrankenversicherung sparen kann, wenn man nur bei Notfällen zum Arzt geht oder hab' ich hier was total falsch verstanden?

Wir reden von der europäischen Krankenversicherungskarte, die man bei Kela bestellen kann, wenn man eine Kelakarte hat:
http://kela.fi/in/internet/english.nsf/ ... enDocument

Und ja, wenn man mit der öffentlichen Krankenversorgung bei Notfällen in dem jeweiligen EU Land zufrieden ist, kann man sich eine zusätzliche Reiseversicherung sparen.

Allerdings muss eine Versicherung des eigenen Landes nur den Regelsatz des eigenen Landes erstatten.
Beispiel: Man geht zum Zahnarzt zur normalen Untersuchung. In Deutschland kostet das 45,00 EUR (fiktiv). In Finnland wird dann nur der übliche Grundbetrag erstattet, wie es hier üblich ist und der liegt tiefer.
Und für die Differenze hätte man dann die private Krankenversicherung.

In den meisten EU Ländern ist die öffentliche Krankenversorgung kostenlos oder kostet eine relativ geringe Praxisgebühr.