Deutsche in Finnland

Sodele, nachdem mich die finanzielle Realität tatkräftig vom Baby-Endorphin-Himmel auf den Boden zurückgeholt hat, tun sich in der momentanen Situation folgende Fragen auf:

- Ist es möglich, einen so kleinen Säugling (ca. 6 Monate) in einer Kita abzugeben - ohne das das Kind einen "Macken" bekommt - und die Mutter ein schlechtes Gewissen haben muss (und ich weiss, das wird mir ein Leben lang auf den Schultern lasten)? Kennt ihr Familien, wo die Mom entsprechend früh arbeiten ging? Wie wurde das dort aufgenommen/verarbeitet?

- Wie sieht es aus mit Kündingungsschutz - ist man die 3 Jahre nur geschützt, wenn man wirklich zu Hause bleibt, oder gilt der Schutz generell bis das Kind 3 Jahre alt ist, auch wenn man Teil-/Vollzeit arbeitet?

Besch**** Situation

grundsätzlich gehen die finnischen mütter früher wieder arbeiten als die deutschen mütter (mein eindruck/persönliche erfahrungen).

ob man es verantworten kann sein kind so früh in "fremde hände" zu übergeben ohne ein schlechtes gewissen zu haben, muss jeder für sich selbst wissen.

ich denke aber es gibt auf jedenfall KITA´s wo du den zwerg unterbringen kannst und nen halben oder ganzen tag arbeiten gehen kannst.
frag doch einfach mal bei eurem kiga im dorf/stadt nach ?!

mit dem finnischen kündigungsgesetz kenn ich mich allerdings nicht aus. sorry.

viel glück !!!
und lass dir die laune durch das doofe geld nicht vermiesen, kinder sind das schönste das man haben kann !!! genieß es, vorallem die ersten 3 süßen jahre !!!

gruß

Sandra hat geschrieben:
- Ist es möglich, einen so kleinen Säugling (ca. 6 Monate) in einer Kita abzugeben - ohne das das Kind einen "Macken" bekommt - und die Mutter ein schlechtes Gewissen haben muss (und ich weiss, das wird mir ein Leben lang auf den Schultern lasten)? Kennt ihr Familien, wo die Mom entsprechend früh arbeiten ging? Wie wurde das dort aufgenommen/verarbeitet?

wollte noch kurz hinzufügen:

es gibt gute und schlechte KITA´s so wie es gute und schlechte ärzte,polizisten,handwerker etc. gibt...

grundsätzlich sollte das kind keinen schaden davon tragen solang es aufmerksamkeit und zuneigung bekommt.
(in so einer kita sind dann halt auch andere säuglinge die alle auf einmal hunger haben und es gibt nur 2-3 erwachsene)
außerdem solltest du dich dann-die paar stunden am tag, die du mit dem kind abends nach feierabend hast- ausgiebig beschäftigen. das halte ich für extrem wichtig,
das ist allerdings nur meine eigene meinung und ich bin (noch) keine mutter, wenn auch stolze patentante

vielleicht findest du ja auch eine tagesmutter für dich alleine die vom preis her so ist wie die KITA??? die hättest du dann für deinen zwerg ganz alleine. (nur ein vorschlag)

lass doch mal hören, ob es so säuglings kitas in finnland gibt und was du davon hälts und wie dein eindruck ist, wäre mal interessant.
ich kenne nur den kindergarten hier im dorf (oulu gegend) und da hab ich noch keine säuglinge drin gesehen. in deutschland allerdings hab ich eine freundin die im kiga mit kids im alter von 0,6 - 3 jahre zu tun hat.

grüßle

Soweit ich mich erinnere hat eine Mutter mit Kind unter 3 Jahren für diese Zeit das Recht auf 80%-ige Teilarbeitszeit beim bisherigen Arbeitgeber.
6 Monate sind ziemlich früh, ich bin mir ehrlich gesagt gar nicht sicher, ob offizielle Einrichtungen Säuglinge aufnehmen oder ob man eine Tagesmutter finden muß. Letzteres ist nicht immer einfach.

Nur zur Nachfrage: Vanhempainrahaa oder wie das heißt und Kindergeld kriegt Ihr bereits?

Ich glaube, das mit dem Kündigungsschutz wird weitgehend missverstanden. Man darf nicht jemanden entlassen, weil er schwanger ist oder die gesetzlichen Urlaube in Anspruch nimmt. Aber trotzdem kann jeder betriebsbedingt entlassen werden. Nach dem hier kann man eben bis zu drei Jahre Erziehungsurlaub nehmen, aber von einem besonderen Kündigungsschutz ist nicht die Rede:
http://www.mol.fi/mol/fi/02_tyosuhteet_ ... /index.jsp

Hallo

Ich verstehe Dich sehr gut, es wird uns bald so ähnlich gehen, nur dass wir unser Baby mit 11 Monaten in die KiTa schicken werden. Mein Freund geht noch 6 Monate in die Elternzeit.

Vorweg, ich kenne einige Kollegen die schon mit 3 Monaten (!) wieder arbeiten gegangen sind und (ein Kind ist mittlerweile 4 Jahre alt) die Kleine scheint ganz normal zu sein. In anderen Länder ist das ja auch üblich, habe da mal was von Holland gehört. Solange den Bedürfnissen der Kinder nachgegangen wird, seh ich da kein Problem.

Wie oben erwähnt würde ich mir die KiTa aber sehr genau ansehen und eine mit möglichst kleinen Gruppen suchen. Oder vielleicht ist eine private Tagesmutter drin? Ich denke, wir müssen uns aber damit abfinden, dass die Kleinen ihre Betreuerin dann leider auch ein Stück weit als Bezugsperson empfindet! Das wird mir das Herz brechen! Und nach der Arbeit ist es ja selbstverständlich für die Kleine da zu sein.

Alles Gute!

Mirax

P.S.: Hast Du Dir Gedanken über die Fütterung gemacht? Pumpst Du oder Formulamilch?

Mirax hat geschrieben: Ich denke, wir müssen uns aber damit abfinden, dass die Kleinen ihre Betreuerin dann leider auch ein Stück weit als Bezugsperson empfindet!

das denke ich auch (ist ja auch normal) > mir geht es teilweise sogar als au pair so.

Mirax hat geschrieben: Und nach der Arbeit ist es ja selbstverständlich für die Kleine da zu sein.

und auch das ist - nach eigener erfahrung - nicht immer üblich bzw. eine selbstverständlichkeit !!! traurig aber wahr!!!
schön, wenn ihr es anders seht und macht

Moro !

Unsere kleine Maus (10Monate) geht seit Montag in die Kita. Es klappt auch bisher super. Wir halten es halt fuer wichtig, das
das Kind in eine finnische Umgebung kommt, da beide Eltern nicht richtig Finnisch sprechen und in dem Alter das viel einfacher
zu erlernen ist.

Der Eindruck der Kita ist äusserst positiv und z. Zt. habe ich absolut keine Bedenken.

Gruss Holger

suomi b3 hat geschrieben: außerdem solltest du dich dann-die paar stunden am tag, die du mit dem kind abends nach feierabend hast- ausgiebig beschäftigen. das halte ich für extrem wichtig,
das ist allerdings nur meine eigene meinung und ich bin (noch) keine mutter, wenn auch stolze patentante

Berufstätige Mütter sagen, nicht die Quantität der mit den Kindern verbrachten Zeit sei entscheidend, sondern deren Qualität. Teilen Sie diese Ansicht?

Nein, absolut nicht. Stellen Sie sich vor, sie hätten sich in einen verheirateten Mann verliebt. Der hat immer wenig Zeit, weil er noch Zeit für die Arbeit und für seine Familie braucht. Ihr Wunsch, auch den Alltag mit ihm zu teilen, wird immer größer. Der Mann sagt „Schatz, es kommt doch auf die Qualität an, nicht auf die Quantität. Ich habe jetzt dreißig Minuten Zeit und möchte mit dir schlafen.“

aus „Rettet wenigstens die ersten drei Jahre!“ mit Anna Wahlgren Schwedens Eva Herman

Micha hat geschrieben:6 Monate sind ziemlich früh, ich bin mir ehrlich gesagt gar nicht sicher, ob offizielle Einrichtungen Säuglinge aufnehmen oder ob man eine Tagesmutter finden muß. Letzteres ist nicht immer einfach.

Also Freunde von uns mussten eine Kita finden, die a) für noch kleinere (unter den 11 Monaten) geeignet ist, bzw. Kinder aufnimmt und b) auch noch Plätze dafür frei hat. Das war die grösste Herausforderung. Teurer ist es auch ...

suomib3 hat geschrieben:

Mirax hat geschrieben: Und nach der Arbeit ist es ja selbstverständlich für die Kleine da zu sein.

und auch das ist - nach eigener erfahrung - nicht immer üblich bzw. eine selbstverständlichkeit !!! traurig aber wahr!!!
schön, wenn ihr es anders seht und macht

Das ist etwas, was hier viele Mütter oder Eltern kommunizieren ... In Deutschland habe ich das nicht immer so gehört.

@ Micha
Wir bekommen Vanhempainrahaa und Lapsilisää - leider ist das unsere einzige "Einkunft" gerade, da Männe sich wegen STudium eine "Auszeit" genommen hat und nicht verdient und deshalb auch kein Arbeitslosengeld bekommt.
Da ich nicht wirklich zuversichtlich bin, das er demnächst Arbeit findet, muss ich wohl oder übel zurück in die Höhle des Löwen.

Sandra hat geschrieben:@ Micha
Wir bekommen Vanhempainrahaa und Lapsilisää - leider ist das unsere einzige "Einkunft" gerade, da Männe sich wegen STudium eine "Auszeit" genommen hat und nicht verdient und deshalb auch kein Arbeitslosengeld bekommt.
Da ich nicht wirklich zuversichtlich bin, das er demnächst Arbeit findet, muss ich wohl oder übel zurück in die Höhle des Löwen.

Wie lange hat er vorher gearbeitet? Wurde alle Studienunterstützung ausgenutzt? War oder ist er in einer Gewerkschaft Mitglied?
==> Da könnte evtl. noch eine Unterstützung drin sein.
Und KELA gibt da nichts hinzu bei jungen Familien in "Ausbildung"? Mietzuschuss oder so?

Sandra hat geschrieben: Da ich nicht wirklich zuversichtlich bin, das er demnächst Arbeit findet, muss ich wohl oder übel zurück ...

In dem Fall könnte er ja zumindest vanhempainraha o.ä. beantragen, das geht ja.

Micha hat geschrieben:

Sandra hat geschrieben: Da ich nicht wirklich zuversichtlich bin, das er demnächst Arbeit findet, muss ich wohl oder übel zurück ...

In dem Fall könnte er ja zumindest vanhempainraha o.ä. beantragen, das geht ja.

Dann könnte es aber schwieriger mit einem Krippenplatz werden. Kommt aber wohl auf die Gemeinde an.

vole04 hat geschrieben: Mietzuschuss oder so?

asumistuki
http://www.kela.fi/in/internet/suomi.ns ... enDocument

bzw. bei Studenten
Asumislisä
http://www.kela.fi/in/internet/suomi.ns ... enDocument

Unser älterer Sohn ging für 8 Monate in den Kindergarten als er 11 Monate alt war. Das hat gut geklappt und er hat dabei auch einiges gelernt, wie man mit anderen Kindern umgeht. Vom Kindergarten hatten wir auch einen guten Eindruck. Ob das bei Euch geht, hängt wahrscheinlich von der Personalsituation vor Ort ab, am besten einfach mal fragen.