Kann gut sein, dass der Boykott länger andauert. Gerade im Outdoorbereich scheint ja viel am Image der einzelnen Firmen zu hängen.
Globetrotter war z.B. mal ein kleines Lädchen mit ein paar Wanderschuhen, Zelten und Regenkleidung. Nun hat die Firma riesige Filialen mit toller Innenausstattung .. tolle Wildnisbilder, Kanu mitten im Laden .. und Regenjacken der Preisklasse 300 Euro und aufwärts. Das zeigt doch den Trend: Will man einen Spaziergang im nahegelegenden Wäldchen machen, braucht man eine 1a Ausruestung!
Ich habe gerade mal zum Spass geschaut: "Arc'teryx Beta" kostet 474,95 E und viele Grössen sind im Onlineshop zur Zeit "leider ausverkauft". Die Jacke ist hauptsächlich wind- und regendicht (wie hoffentlich alle Regenjacken) und atmungsaktiv (wie hoffentlich alle Jacken mit Goretex, Protex oder was-auch-immer-tex Membran). Wer gibt fast 500 Euro fuer eine Jacke aus?? Eigentlich doch nur Modefreaks (Marke) oder Leute, die angst haben, ohne "ordendliche" Ausruestung aufgeschmissen zu sein.
Meist tun's auch die preiswerteren Marken - und davon gibt's ja eine ganze Reihe. Vor allem, wenn man nur auf Wochenendtouren ist und/oder zwischendurch eh die Möglichkeit hat, die Jacke mal in einer Huette trocknen zu lassen. Die preiswerteren Varianten sind meist genauso gut wind-, regendicht und atmungsaktiv. Oft ist nur der äussere Stoff nicht so gut, das heisst er saugt sich etwas mit Wasser voll und trocknet langsamer. Das kann z.B. bei einer 3-wöchigen Wandertour mit Zeltuebernachtungen im strömenden Regen in Island etwas doof sein. Auf der anderen Seite bezweifele ich, dass bei Regen in der Zeltabside ueberhaupt was trocknet .. sei der Stoff nun noch so gut.
Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Membran eh nach ein paar Jahren auf den Schultern durchgescheuert ist, wenn man viel mit einem schweren Rucksack durch die Lande zieht. Dann läuft es einem bei Regen kalt die Ärmel hinunter und man muss sich eine neue Jacke kaufen - teuer oder weniger teuer. Ich bin mit der Zeit dazu uebergegangen, auf längeren Touren in der Pampa (Zelttouren) eine gute, verlässliche Regenjacke mit dabei zu haben, trage jedoch sonst bzw. auf kuerzeren Touren/"Bärenrunde-Stil" meist eine meiner älteren preiswerteren (Pseudo-Outdoor) Jacken (winddicht, aber inzwischen mit ein paar Löchern in der Membran) oder auch eine dieser gruenen "Jagdjacken".
Ein weiteres interessantes Phänomen ist dieses Softshell. Jeder scheint es zu haben und niemand scheint zu wissen, wozu eigentlich
: Es ist nicht sonderlich winddicht, nicht sonderlich regendicht und nicht sonderlich leicht. Eigentlich tut's da auch jede xy Polyesterhose genauso gut.
Was ich uebrigens empfehlen kann:
http://www.varusteleka.fi/
Das ist ein finnischer Onlineshop, der alte Armeebestände verkauft. Da sind oft gut Outdoortaugliche Sache mit dabei (siis fuer weniger extreme expeditions) .. allerdings ohne Marke .. und auch die Preisklasse ist etwas anders ..und die Farben halt .. gruen ..
Hm .. oder ist eine Regenjacke einer bestimmten Marke und Preisklasse inzwischen ein Prestigeobjekt, ähnlich einer bestimmten Automarke?? Das kann natuerlich auch sein ...
LG, poro