Deutsche in Finnland

Nach durchsuchen dieses Threads habe ich keinen Beitrag hierzu gefunden.
Deshalb jetzt, auch wenn nunmehr hier das „Sommerloch“ herrscht, meine
ernsthafte Frage: „Gibt es in Finnland Regenwürmer?“

Ich benötige oder suche keine Regenwürmer für den Angelhaken.

Nein, ich lebe hier im Savo (Vehmersalmi) und kompostiere meinen
Grünschnitt und biologische Küchenabfälle (außer Fleisch und Knochen).
Ich handhabe das so wie in Deutschland. Dort wimmelt es bei Umsetzen
oder Ausbringen des Kompostes nur so von Regenwürmern. Hier in
Finnland habe ich in den zwölf Jahren in denen ich hier überwiegend
im Sommer und teilweise in Winter lebe noch keinen Regenwurm
entdeckt. Ich würde mich über die „Bodenverbesserung“ per
Regenwurm sehr freuen. Ist es hier zu kalt oder habe ich nur Pech?
Was können die Ursachen sein? Soweit mir bekannt, gibt es ja auch
keine „Nacktschnecken“, wegen der Kälte, hier. Zumindest das Wort
„kastemato“(Liero) habe ich im finnisch-deutschen Wörterbuch gefunden.
Aber so richtig im Leben eben hier noch nicht.

Als Aufhänger "Metsäpalovaroitus" oder mit anderen Worten der Boden ist sagenhaft trocken. Auf dem Mökki in Iitti hatten wir letztes Wochenende noch Regenwürmer gefunden, dieses Wochenende Totalausfall. Es gibt sie jedoch eindeutig in Finnland, auch weiter im Norden.

Falls Du Tipps (von einem Laien) für alternative Angelhakenbestückung haben willst, so helfe ich gerne.

Wenn Du kein Kulturland hast, sondern nur Waldboden gibt es kaum Würmer. Obwohl wir um unser Haus herum Wald haben, gibt es im Garten massenhaft Würmer. Es braucht einfach Gartenerde.

Gott sei Dank ist die „Nacktschnecke“ hier noch nicht heimisch. Es werden aber immer mehr und mehr Exemplare gefunden. Sie werden vor allem mit Pflanzen in Töpfen als Eier eingeführt. Man sollte also die Erde von solchen Pflanzen nicht unbedingt im Garten ausbringen, denn sie überleben auch den Winter.

Danke für die Informationen. Es ist dann wohl bei mir die Summe der Dinge: trockener Boden,kein Kulturland, nur Waldboden.
Obwohl ich die Hoffnung hatte, im Laufe der Jahre durch das Ausbringen des gewonnenen Kompostes eine bessere Bodenqualität,
in der sich Regenwürmer ansiedeln, zu bekommen.
Das die Nacktschnecken gegen die Kälte resistent sind ist neu für mich.

@ Georg, vielen Dank für die Tipps zur „alternativen Angelhakenbestückung“. Ich esse sehr gerne und häufig Fisch. Ich angele
aber nicht selbst. Ich traue mir die waidgerechte Tötung der Fische nicht zu und möchte die Kreatur nicht über Gebühr quälen.
So gibt es bei mir Fisch von den Nachbarn oder aus der Fischhalle in Kuopio.

Wir haben in unserem Garten auch reichlich Regenwürmer. Das weiss ich genau, weil mein Sohn mir jeden Einzelnen immer ganz schnell meldet und ihn dann eine Viertel Stunde lang verfolgt

Hallo lummelahti,

da hast dir aber was vorgenommen. Nur durch das ausbringen von Kompost wirst du da nichts verbessern können, das sind die sprichwörtlichen Perlen vor die Säue. Ich bemühe mich jetzt seid gut 15 Jahren das meiner Schwiegermutti einzutrichtern.
Evtl. könnten dir Permakulturen im Wald weiterhelfen. Googel doch mal nach Sepp Holzer oder Holzner (ich habe gerade das entsprechende Buch verliehen und finde den Link nicht )
Der hat in Östereich einen Berghof und bewirtschaftet diesen vorsichtig ausgedrückt mit etwas alternativen Methoden.
Die Anlage von Hochbeeten wäre auch noch eine Möglichkeit (der Sepp steht da mehr auf Hügelbeete).
Ansonsten hilft nur Licht zum Boden bringen, einmal umgraben, Kalk, Kalk, Kalk und nochmal Kalk, Erbsen, Luzerne, Klee, immer mal ein "bischen" Holzasche (enthält K und P). Die ganze Zeit über muss bewässert werden sobald es zu trocken wird.
Nach ein paar Jahren solltest du dann eine einigermassen brauchbare humose Oberschicht beisammen haben.

Gruss

P.s. Die Regenwürmer kommen dann von selbst.

P.s.s. Gegen Schnecken helfen am besten Nematoden. Für 100m^2 kostet das etwa 60-100 Euro im Jahr. Kommt pulverförmig und wird dann in Wasser gelöst und mit der Gieskanne ausgebracht. Auch hier hilft Tante Googel weiter, Empfehlung auf Anfrage.

Beim nächsten Regen Besuche ein Park/Garten mit grünem Grasen, meistens wimmelt es von Regenwürmen.
Sammeln und in dem Kompost kippen, einige Male wiederholen und der Erfolg ist garantiert.

Ein interessanter Thread, da mich auch schon immer gewundert habe. Nun weiss ich auch darüber ein wenig...

teddykarhu hat geschrieben: Evtl. könnten dir Permakulturen im Wald weiterhelfen. Googel doch mal nach Sepp Holzer oder Holzner (ich habe gerade das entsprechende Buch verliehen und finde den Link nicht )
Der hat in Östereich einen Berghof und bewirtschaftet diesen vorsichtig ausgedrückt mit etwas alternativen Methoden.
Die Anlage von Hochbeeten wäre auch noch eine Möglichkeit (der Sepp steht da mehr auf Hügelbeete).

Neulich erst, als ich etwas über Permakultur suchte bin ich auf ihn gestossen und nun wurde ich gleich wieder aufgeklärt, der Bodenvergewaltiger Allerdings kauf ich ihm diese Version ab.

Interessant fand ich das er den Tieren im Prinzip homöophatische Kenntnisse unterstellt. Gerade mit Tiertests wollte man doch nachweisen das es nicht funktioniert.

kari_CH hat geschrieben:Beim nächsten Regen Besuche ein Park/Garten mit grünem Grasen, meistens wimmelt es von Regenwürmen.
Sammeln und in dem Kompost kippen, einige Male wiederholen und der Erfolg ist garantiert.

Wie überleben die Würmer, denn den Winter? Unter der Schneedecke?

roelli hat geschrieben:

kari_CH hat geschrieben:Beim nächsten Regen Besuche ein Park/Garten mit grünem Grasen, meistens wimmelt es von Regenwürmen.
Sammeln und in dem Kompost kippen, einige Male wiederholen und der Erfolg ist garantiert.

Wie überleben die Würmer, denn den Winter? Unter der Schneedecke?

Im ganzen Finnland gibt es jährlich einen Winter, meistens sogar mit Schneedecke. Schnee ist ein sehr gutes Isoliermaterial, ohne Schnee würde das Boden noch tiefer einfrieren.
Im Winter die klugen Würmer gehen tief in die Erde hinein, die weniger begabten erfrieren. Sonnst gebe es im Finnland keine Würmer.

Der Kompost darf natürlich kein Plastiktonne sein.

Schnee als Isolierung das hatte ich befürchtet.

kari_CH hat geschrieben: Der Kompost darf natürlich kein Plastiktonne sein.

Es sollte nun gerade in eine Plastetonne o. ä. passen.

@roelli
Das Schnee isoliert ist klar. Das heißt, die eingeschlossene „Luft“ im Schnee isoliert wie in vielen anderen Dämmstoff auch. Nur deshalb überlebt das meiste Kleingetier wie Mücken, Wespen, Wühlmäuse u.v.m.
Ich kompostiere konservativ, also ohne Plastiktonne, sondern im durchlüfteten Holzgestell mit regelmäßiger Umsetzung.
„Es sollte nun gerade in eine Plastetonne o. ä. passen“. Es tut mir leid aber auch nach dem dritten mal lesen habe ich diese Bemerkung nicht verstanden.
Was willst du damit ausdrücken/sagen?

lummelahti hat geschrieben:@roelli
Ich kompostiere konservativ, also ohne Plastiktonne, sondern im durchlüfteten Holzgestell mit regelmäßiger Umsetzung.

Nagegetier hast du dort nicht?

„Es sollte nun gerade in eine Plastetonne o. ä. passen“. Es tut mir leid aber auch nach dem dritten mal lesen habe ich diese Bemerkung nicht verstanden.
Was willst du damit ausdrücken/sagen?

Den Kompost in eine Plastetonne oder auch ein Holzgestell, nur eben aufgebockt, freistehend im Winter draussen evt. unter einem Vordach. Das Ganze sollte nach diesem Prinzip funktionieren.

Nein, ich habe per dato kein Nagegetier. Welcher Art auch immer.
Den Rest verstehe ich immer noch nicht. Ich habe einen ganz normalen 08/15 Komposthaufen.
Nach „diesem Prinzip“ kann ich leider nicht öffnen, da Sch….Internetzugang.

lummelahti hat geschrieben: Nach „diesem Prinzip“ kann ich leider nicht öffnen, da Sch….Internetzugang.

Es gibt sogenannte Kompostwürmer, diese Leben und arbeiten immer in den obersten ca. 20 cm eines Haufens. Sie kriechen bzw. fressen sich auf der Suche nach Nahrung immer zum neueren Teil des Komposthaufens durch und zersetzen diesen dann.

Im Prinzip kann man wohl nun den Komposthaufen wie einen Hochofen konstruieren und betreiben. (siehe Film) Statt Eisenerz und Koks gibt man oben Abfälle hinein, diese werden dann von den Würmern zersetzt und zu Erde. Unterhalb am Boden der Tonne, als Sieb ausgelegt, kann man dann die fertige Erde herrausnehmen. Da alles ist ein bisschen feucht gehalten werden sollte, denke ich das es im Winter einfach zu einem grosse Eisklumpen gefriert und somit die Würmer absterben. Die Tonne wollte ich draussen stehen lassen. Nun ist die Frage ob es reichen würde sie einfach nur zu isolieren bzw. ab wieviel Grad die Würmer ihre Arbeit sowieso einstellen?