Micha hat geschrieben:
Bei der jungen Frau dürfte es sich ja eher um eine ehemalige Freelancerin handeln, auf deren Dienste das Blatt verzichten möchte; für mich eigentlich nicht unverständlich, wenn sie nebenher auch für den russischen Staatsfunk arbeitet. Auch dass russische Staatsmedien als Propaganda eingestuft werden, dürfte niemanden besonders verwundern, oder?
Ja, gemessen an der Gesamtsituation ist der Fall eher banal. Interessant wird es sicher, wenn sich die Banalitäten häufen. Ein Werbefachmann würde sich sicher nur über diese schlecht platzierte Art von Werbung wundern.
Bisher hat es die Verantwortlichen nicht gestört, zumal sich Redaktionen sicher mehrere Informationskanäle offenhalten sollten. Also wäre es dann sicher eher ein finnisches Modell? Wenn man mit beiden Seiten verhandelt.
Was sicher hinzukommt, das es schon eine ganze Weile so geht, das unliebige Journalisten aufgrund ihrer Themenwahl Zusammenarbeitsauflösungen bekommen. z.b. (Frieder Wagner --> Deadly Dust)
Es sind die gleichen Medien, die sich nächste Woche oder nächsten Monat, wieder darüber auslassen, wenn die katholische Kirche einer Kindergärtnerin kündigt, weil die Ihre Esoteriklehrerin geheiratet hat.
Braucht man sich doch auch nicht zu wundern!
Die russischen Staatssender hätten sie ja auch nicht weiter beschäftigen brauchen, haben sie aber nicht. Vielleicht machen sie das ja noch?
Sicher wird sich das Problem des Informationsdefizits nicht mit deutschsprachigen russischen Staatsmedien lösen, wie war das aber Wettbewerb belebt das Geschäft.
Es käme sicher auf die Meldung an, ob die westlichen Medien oder die russischen gerade dabei sind Propaganda zu basteln.
Gerade dafür gibt es in der deutschen Geschichte Beispiele. In Bezug auf die westdeutsche Medienlandschaft interessant, es wird ihr nachgesagt das sie in der Berichterstattung in gewissen politischen Dingen durch die ddr gezwungen war, wollen wir es mal umschreiben mit; ein bisschen mehr sich an der Wahrheit zu orientieren.
Bekannt ist in dem Zusammenhang der Einschnitt der Anfang der neunziger Jahre in der westlichen Medienlandschaft stattfand, manche würden meinen es hätte mit der Rosenholzdatei zu tun.
http://www.zeit.de/2006/26/Rosenholz
Der Ball liegt mMn im Moment beiden westlichen Mainstreammedien, das Problem hat sich jetzt an diesem Thema kristallisiert, der Konflikt schwellt aber schon länger was man allein schon an der Vielzahl der alternativen Nachrichtenportals verfolgen kann.
Wenn die Umfragen nicht täuschen, dann stehen zurzeit zwei Drittel der Bürger, Wähler, Leser gegen vier Fünftel der politischen Klasse, also gegen die Regierung, gegen die überwältigende Mehrheit des Parlaments und gegen die meisten Zeitungen und Sender. Aber was heißt stehen? Viele laufen geradezu Sturm, bei den Leserbriefen scheint der Anteil der Kritiker noch deutlich höher zu sein als seinerzeit anlässlich von Sarrazins Buch.
http://www.zeit.de/2014/16/russlanddeba ... rise-putin