Apothekenstreik / Kündigung vieler Krankenschwestern
Man kann sich natürlich auch mit Haarespalten befassen, ob der Arbeitskampf nun abgeblasen oder beendet ist.
Tatsache ist auch, dass er nicht für DAS Pflegepersonal positiv ausging, sondern nur für die, die Tehy angehören. Ab sofort gibt es im Gesundheitswesen zwei Gehaltsklassen - die für Tehy-Mitglieder und die für anderen. Das bedürfte nach meiner - allerdings laienhaften - Auffassung einer Überprüfung, ob das mit den Grundrechten vereinbar ist.
Eine weitere Frage ist, ob er denn auch für die Gesellschaft positiv ist.
Tatsache ist auch, dass er nicht für DAS Pflegepersonal positiv ausging, sondern nur für die, die Tehy angehören. Ab sofort gibt es im Gesundheitswesen zwei Gehaltsklassen - die für Tehy-Mitglieder und die für anderen. Das bedürfte nach meiner - allerdings laienhaften - Auffassung einer Überprüfung, ob das mit den Grundrechten vereinbar ist.
Eine weitere Frage ist, ob er denn auch für die Gesellschaft positiv ist.
Naja, wir reden hier über so unwesentliche Details wie die Grundrechte, dass z.B. niemand aufgrund seines Geschlechtes, Religion, Herkunft etc pp benachteiligt werden darf. Nach Gewerkschaftszugehörigkeit benachteiligen ist dann offensichtlich in Ordnung, oder wie? Wenn das in Ordnung wäre, dann bräuchten sich die "naisvaltaiset alipalkatut alat" nicht über den Lohnunterscheid zu beschweren, weil es ja ok ist, gewisse Gruppen ungleich zu behandeln.
Das ist auch schwer mit den Lokführern in Deutschland zu vergleichen (auch wenn ich deren Strei kauch seltsam finde), da es sich immerhin um eine geschlossene Berufsgruppe handelt. Tehy hingegen vertritt unter 50% des Pflegepersonals. Bei dieser Zahl ist auch die Gruppe des Perushoitaja zu berücksichtigen, da Tehy auch für sie diese Lohnerhöhungen durchgesetzt hat.
Auch wenn Du mir sowieso nicht glaubst oder gleich angeblichen Neid unterstellst: die Lohnerhöhung in ihrer jetztigen Form geht in Ordnung, wegen der deutlich längeren Laufzeit. Was ich kritisieren, ist vor allem, dass nun nur ein Teil einer Berufsgruppe diese Lohnerhöhung bekam. Das Problem ist bei weitem nicht gelöst, die "Frauenberufe" in ihrer Mehrheit haben keinen Anteil an dieser Lösung. Es entstand ein Ungleichgewicht, das nur neue Probleme auslöst.
Edit: @Fax: das war meine Antwort an Tenhola
Das ist auch schwer mit den Lokführern in Deutschland zu vergleichen (auch wenn ich deren Strei kauch seltsam finde), da es sich immerhin um eine geschlossene Berufsgruppe handelt. Tehy hingegen vertritt unter 50% des Pflegepersonals. Bei dieser Zahl ist auch die Gruppe des Perushoitaja zu berücksichtigen, da Tehy auch für sie diese Lohnerhöhungen durchgesetzt hat.
Auch wenn Du mir sowieso nicht glaubst oder gleich angeblichen Neid unterstellst: die Lohnerhöhung in ihrer jetztigen Form geht in Ordnung, wegen der deutlich längeren Laufzeit. Was ich kritisieren, ist vor allem, dass nun nur ein Teil einer Berufsgruppe diese Lohnerhöhung bekam. Das Problem ist bei weitem nicht gelöst, die "Frauenberufe" in ihrer Mehrheit haben keinen Anteil an dieser Lösung. Es entstand ein Ungleichgewicht, das nur neue Probleme auslöst.
Edit: @Fax: das war meine Antwort an Tenhola
Es sind viele Bahnangestellte von Transnet zu GDL gewechselt, weil sie sich dort bessere Konditionen erhoffen. Genauso gibt es bei Transnet auch sicher noch ein paar Lokführer.Georg hat geschrieben:Das ist auch schwer mit den Lokführern in Deutschland zu vergleichen (auch wenn ich deren Strei kauch seltsam finde), da es sich immerhin um eine geschlossene Berufsgruppe handelt.
Die Frage ist letztendlich, wo man die Linie zieht. Man könnte auch für Pfleger das gleiche Gehalt wie für Ärzte verlangen, denn ein Pfleger kann ja nichts dafür, dass die Gene nicht für ein Medizinstudium gereicht haben. Einer Gewerkschaft kann man wenigstens jederzeit freillig beitreten und auch wieder austreten.Georg hat geschrieben:Naja, wir reden hier über so unwesentliche Details wie die Grundrechte, dass z.B. niemand aufgrund seines Geschlechtes, Religion, Herkunft etc pp benachteiligt werden darf. Nach Gewerkschaftszugehörigkeit benachteiligen ist dann offensichtlich in Ordnung, oder wie?
Wie das generell in D gehandhabt wird, weiss ich nicht, aber ich habe mal ein Artikel gelesen in der das Gewerkschaften genau so gefordert haben.Georg hat geschrieben:. Nach Gewerkschaftszugehörigkeit benachteiligen ist dann offensichtlich in Ordnung, oder wie?
Wenn das in Ordnung wäre, dann bräuchten sich die "naisvaltaiset alipalkatut alat" nicht über den Lohnunterscheid zu beschweren, weil es ja ok ist, gewisse Gruppen ungleich zu behandeln.
"naisvaltaiset alipalkatut alat" , das Thema wird ja meist mit dieser fast täglich erscheinenden 80 cent Geschichte untermauert, demnach der Fraueneuro nur 80 cent wert ist. In Kauppalehti hat das mal jemand nach gerechnet, der Männereuro ist nur 70 cent wert.
http://miessakit.forum.emedia.fi/viewto ... ght=#12597
In Suomenkuvalehti war mal ein Lohnvergleich, gemessen an dem Lohn eines Waldarbeiters verdienen die Krankenschwestern nicht schlecht.
Man könnte es natürlich wie in England lösen.
http://genderama.blogspot.com/2007/03/g ... gland.html
In Deutschland ist das Prinzip eine Firma - eine Gewerkschaft üblich, und das mit gutem Grund, auch wenn es nirgendwo festgeschrieben ist. Und das die Gewerkschaften was anderes wollen, heisst noch lange nicht, dass es gut oder gerechtfertigt, geschweige denn rechtmässig ist.roelli hat geschrieben:Wie das generell in D gehandhabt wird, weiss ich nicht, aber ich habe mal ein Artikel gelesen in der das Gewerkschaften genau so gefordert haben.Georg hat geschrieben:. Nach Gewerkschaftszugehörigkeit benachteiligen ist dann offensichtlich in Ordnung, oder wie?
@Fax: das deutsche Grundgesetz zumindest beinhaltet auch die politische Anschauung. Ich denke, dass ein solcher Tarifabschluss im deutschen Recht nicht haltbar wäre. In Finnland kann ich es nicht recht beurteilen; es gibt ja auch keine Instanz, die diesen Vertrag aufheben könnte, wenn ich das richtig sehe. Aber wie gesagt - ich bin kein Jurist.
Den grundlegenden Underschied zwischen Tehy und GdL ist hier auch schon dargelegt: die GdL vertritt die große Mehrheit der Lokführer, Tehy eine sehr große (waren es 40-45%? - weiss nicht mehr genau) Minderheit des Pflepersonals. Dennoch finde ich bei beiden Bereichen den Gedanken von einer Firma mit einem Tarifvertrag die beste Lösung. Dass das ein paar Gewerkschaftsbosse wegen ihrer Machtversessenheit anders sehen, schafft nur Probleme
Hoppla, 22-28% - nicht schlecht. Da haben wir eine Menge zu bezahlen... wie es bereits angedeutet wurde.Georg hat geschrieben: Eine weitere Frage ist, ob er denn auch für die Gesellschaft positiv ist.
Das war allerdings auch mein erster Gedanke. Zickenterror unter einem Dach (durchaus möglich, oder?), wenn Tehy-Schwester mit SUPER-Schwester zusammenarbeitenGeorg hat geschrieben: Tatsache ist auch, dass er nicht für DAS Pflegepersonal positiv ausging, sondern nur für die, die Tehy angehören. Ab sofort gibt es im Gesundheitswesen zwei Gehaltsklassen - die für Tehy-Mitglieder und die für anderen.
Anderenseits, in (fast) jeder anderen Berufsgruppe gibt es den klaffenden Unterschied von 22%, und zwar Männer und Frauen
Da musste ich an einen der früheren Beiträge denken, ganz á la roelli dass Emanzipation und Feminismus dahinter stecken. Stimmt auch, aber ich denke, dass je mehr solche Jammerrunden von "naisvaltaiset alipalkatut alat" gibt, desto schlechter sieht es für (ehrgeizige) Frauen im Beruf aus. Fakt ist, dass sich hierzulande und auch grösstenteils in Deutschland Frauen unterbuttern lassen, Gehaltsforderungen werden aufgrund von Lebenskosten erbeten, aber nicht für eine Leistung, die sich in der Tat sehen lässt. Wieso soll die Gehaltserhöhung immer aufgrund irgendwelcher Anti-Diskriminierung geschehen, und nicht für ausgezeichnete Leistung, und vor allem statt kollektiv, individuell?
Fällt mal eine Verhandlung postiv aus, wie neulich für uns (YTN -- ylempi toimihenkilö, satte 8,8% auf 2 Jahre mit denen ich persönlich superzufrieden bin), dann sieht der Arbeitgeber jede andere Entlöhnung von Leistung als überflüssig - eine individuelle Gehaltserhöhung wegen Aufgabengebietsänderung, mehr Verantwortung, oder Weiterbildung aus eigener Initiative ist vom Tisch. Das macht der ArbeitnehmerIn dann kostenlos - man hat ja doch erst die "Gehaltserhöhung" bekommen. Wie alle anderen auch. Das motiviert auch entsprechend: das Minimum zu leisten Schade, dass nicht jede/r es mit seinen Werten und Zielen vereinbaren kann.
An sich bin ich zufrieden, wie Unionen es handhaben mit (knallharten) Verhandlungen und eine Menge Schutz für Arbeitnehmer (vor allem auf individueller Basis, YT ist eine andere Geschichte).Georg hat geschrieben:Nach Gewerkschaftszugehörigkeit benachteiligen ist dann offensichtlich in Ordnung, oder wie?
Eben, auf 4 Jahre nicht viel mehr als viele andere Unionen auch mit 8-12% auf 2 Jahre.Georg hat geschrieben:die Lohnerhöhung in ihrer jetztigen Form geht in Ordnung, wegen der deutlich längeren Laufzeit.
*Zustimm*. Und wenn ich hellsehen kann, ist SUPER in 2 Jahren (voller Frust und Wut) am Zug und veranstaltet sicher eine genauso knallharte Tour wie TEHY eben. Jetzt wissen sie wie's geht.Georg hat geschrieben:Was ich kritisieren, ist vor allem, dass nun nur ein Teil einer Berufsgruppe diese Lohnerhöhung bekam. Das Problem ist bei weitem nicht gelöst, die "Frauenberufe" in ihrer Mehrheit haben keinen Anteil an dieser Lösung. Es entstand ein Ungleichgewicht, das nur neue Probleme auslöst.
Noch zu den Kosten des Gesundheitssystem: mehrfach wurden Finnen befragt, ob sie bereit wären für das öffentliche Gesundheitssystem mehr zu bezahlen, wenn bessere Leistungen angeboten würden. Viele sagen Ja. Inzwischen ich auch (sogar als Deutsche ), aber dann würd ich gern ein messbares Ergebnis sehen. Davon hört man am wenigsten, worin das Geld investiert wurde.
Naja, nu sind alle glücklich. Die Krankenschwestern, sicher haben sie verdient mehr Geld zu bekommen. Wir, die Steuerzahler, da die Steuern wieder steigen werden. Ich, weil mir die ganze Streikposse eigentlich lauwarm an meiner Hinterhälfte vorbeiging. Die streikenden Finnen, da die paar die wirklich gestreikt haben nu nicht mehr draussen frieren müssen.
Apropos, das Gesundheitssystem ist doch garnicht so schlecht. Ich bekomm alles was ich brauche und lang warten muss ich auch nicht. Mach ich was richtig oder andere irgendwas falsch? Wer Aua hat muss auch Au sagen, sonst wird einem nicht geholfen.
Apropos mangelhafte Gleichbehandlung...es geht auch anders. Meine Fastfrau ist Ingenieurin, ich merke dazu an das ich Ingenieur bin. Wir arbeiten beide in mittelständischen Ingenieurbüros ne feste Anstellung und bekommen beide ein gleich hohes Gehalt. Vielleicht sind wir nur die Ausnahme. Wer kann das schon so genau sagen...mein Mathe-Prof sagte mir einst: Vertraue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälschst hast.
Apropos, das Gesundheitssystem ist doch garnicht so schlecht. Ich bekomm alles was ich brauche und lang warten muss ich auch nicht. Mach ich was richtig oder andere irgendwas falsch? Wer Aua hat muss auch Au sagen, sonst wird einem nicht geholfen.
Apropos mangelhafte Gleichbehandlung...es geht auch anders. Meine Fastfrau ist Ingenieurin, ich merke dazu an das ich Ingenieur bin. Wir arbeiten beide in mittelständischen Ingenieurbüros ne feste Anstellung und bekommen beide ein gleich hohes Gehalt. Vielleicht sind wir nur die Ausnahme. Wer kann das schon so genau sagen...mein Mathe-Prof sagte mir einst: Vertraue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälschst hast.
Wieso nicht?Georg hat geschrieben:*Seufz* Das ich das noch erleben darf...Sid hat geschrieben:*Zustimm*.Georg hat geschrieben:Was ich kritisiere [...] .
Dennoch, TV geschaut, Interviews mit Finnen direkt auf der Strasse, alle sind zufrieden, Erhöhte Komunalsteuer und Steuern, höhere KELA Beiträge - no jo, on ihan ookoo
Wir sollten uns ein Beispiel nehmen.