Begegnungen der unangenehmen Art

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ChrissyAleksi
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Beitrag von ChrissyAleksi »

:shock:

Moah... So was hab ich auch noch nicht erlebt. Ich meine, Deutsch ist ja nun wirklich keine besonders einfache Sprache. Ich bin schon froh, wenn ich auf Deutsch angesprochen werde, auch wenn es mit Akzent ist. Das zeigt doch, dass sich der- oder diejenige Mühe gibt und das ist das Wichtigste. Einen deutschen Akzent hört man auch in jeder Sprache, das ist manchen wahrscheinlich gar nicht bewusst. (Haben uns mit einer finnischen Freundin über den Klang der jeweiligen Sprache unterhalten. Die Deutschen haben Deutsch gesprochen, die Finnen Finnisch und wenn ein Grüppchen losgegröhlt hat, wurde der Witz des Tages schnell auf Englisch übersetzt, das war sooo geil. :lol: ) Jedenfalls meinte meine nicht-finnischsprechende Freundin, Finnisch klinge so "Rrrrr... Rrrraaallllliiiirrrlll..." (Schwer zu beschreiben, aber diese typischen Leute eben, mit der Zunge gerolltes R, viele Vokale, viele Is und irgendwie voll viele Ls. ^^) und die Finnin fing dann an, fast nur extrem hart ausgesprochene Konsonanten aneinander zu reihen und das stimmt ja eigentlich (Das Deutsch teilweise sehr "kantig" ist.) Also hört sich deutscher Akzent sicher auch nicht so schön in den Ohren eines Muttersprachlers an. :roll:
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Jakob
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Beitrag von Jakob »

Betreff Aussprache: Eine finnische Deutschlehrerin hat mir mal gesagt, dass Deutsch auch generell auf einer sehr hohen Tonlage gesprochen wird, und Finnisch auf einer recht niedrigen. Deshalb klingt ein Deutsch sprechender Mann für Finnen manchmal etwas eunuchenhaft, während Finnisch eben sehr tief und gleichmäßig gesprochen wird, sodass auch Frauen eine vergleichsweise tiefe Stimme haben, und am Ende eines Satzes (wo es ja nochmal runtergeht) manchmal fast mit einer Art Flüstern aufhören.
Ich erinnere mich auch selbst noch daran, dass es, als ich angefangen hab Finnisch zu lernen, "komisch" war, so tief und hinten in der Kehle zu sprechen. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, und achte auch gar nicht mehr drauf. Aber z.B. meine Eltern sagen mir immer wieder, dass ich irgendwie so tief und "anders" spreche, wenn ich Finnisch spreche (?). Es wird zwar nämlich im Prinzip im Finnischen alles so gesprochen wie geschrieben, das heißt aber noch lange nicht, dass die Ausprache deshalb einfach wäre! Das "r" muss rollen, das "p" muss knallen, das Zisch-S ist nicht dasselbe wie das deutsche (sondern geht gerade am Wortanfang in Richtung "sch"), und die Doppelkonsonanten (kk, ll, mm, nn, pp, rr, ss, tt) müssen lange genug gehalten werden. Ein deutscher Akzent ist allerdings eben auch deshalb so stark und auffallend, weil Deutsch in so einer hohen Tonlage gesprochen wird.
Man kann das alles trainieren, wenn auch sicher nun nicht völlig perfekt lernen (siehe Roman Schatz etc.). Auch mich z.B. hält auf Nachfrage kaum noch jemand für einen Deutschen, sondern ich hab schon von Engländer über Finnlandschwede bis zu Saame (?!) die verschiedensten Vermutungen gehört, oder einfach nur, dass ich "irgendwie" einen leichten Akzent habe, der aber nicht zuordbar ist.

Weil Finnisch eine vokalreiche Sprache ist, stimmt es auch, dass Deutsch in finnischen Ohren zusammen mit der hohen Tonlage und der Sägeblattintonation sehr hart und unschön klingt. Aber z.B. die slawischen Sprachen sind auch sehr konsonantenlastig, also ich glaub, das nimmt sich nicht viel.
poro
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Beitrag von poro »

während Finnisch eben sehr tief und gleichmäßig gesprochen wird, sodass auch Frauen eine vergleichsweise tiefe Stimme haben
Stimmt. Mir kommen manche finnische Frauen ziemlich unweiblich vor, wenn die mit tiefer Stimme ohne jede Sprachmelodie roboterhaft vor sich hinreden. Ist aber nicht generell so, variiert ziemlich von Frau zu Frau :)
Sid
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Beitrag von Sid »

Stefan hat geschrieben: Irgendwo habe ich mal einen Witz gelesen über die Tschechen und die Finnen. Ging ungefähr so, daß die Finnen wohl vor langer Zeit alle ihre Konsonanten an die Tschechen verkauft haben und dafür die Tschechen alle ihre Vokale an die Finnen... :)
Jep kenn ich.

Ich war aber vor einigen Wochen ein Beispiel für Finnisch ohne Vokale :shock: Ich hatte fast 10 Tage keine Stimme und musste mich anstrengen, zu reden, dann pfeiften nur die Vokale, aber hörbar waren nur die Konsonanten. Da blieb nicht viel übrig, ehrlich gesagt :lol: :kidra
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roelli
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Beitrag von roelli »

Stefan hat geschrieben:
roelli hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Selbst mein Taschenmesser gilt hier als Waffe... :roll:
Ab welcher Grösse den?
Wenn die Klinge länger, als die Handfläche breit ist?
Nein, jede Klinge. In Finnland ist das Führen jeglicher Art von Klinge in der Öffentlichkeit bzw. im bebauten Gebiet verboten. Die Größenregelung ist vor ein paar Jahren aufgehoben worden.
Ausnahme sind lediglich Handwerker und ihre Arbeitsmesser ...
Das ist ja nun auch son Ding, Handwerker mit ständige getragenem Messer, soviele wie hier, habe ich in D nicht gesehen.


Klassiker!
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roelli
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Beitrag von roelli »

1000 Arten ein Bier zu öffnen
Ohne Flaschenöffner im Grossstadtdschungel überleben

http://stuff.twoday.net/stories/278017/ :lol:

Na, das wollt ich finden:

http://www.puukkoseura.fi/galleria_sivu15.php
poro
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Beitrag von poro »

roelli hat geschrieben:Na, das wollt ich finden:

http://www.puukkoseura.fi/galleria_sivu15.php
:lol:
Tenhola

Beitrag von Tenhola »

Meiner Frau wurde das Puukko am Gurt schon 1980 beim Einkaufen in Inari von einem Polizisten beanstandet, obwohl es nur eine kleine Klinge war. Das sichtbare Tragen von Messern in geschlossenen Ortschaften war schon damals unbesehen der Grösse verboten.
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roelli
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Beitrag von roelli »

Tenhola hat geschrieben:Meiner Frau wurde das Puukko am Gurt schon 1980 beim Einkaufen in Inari von einem Polizisten beanstandet, obwohl es nur eine kleine Klinge war. Das sichtbare Tragen von Messern in geschlossenen Ortschaften war schon damals unbesehen der Grösse verboten.
Das Messer ist wohl klassische Tötungswerkzeug von Frauen, hingegen es bei Männern die Axt sein soll.
So hat uns das zumindest Mal unserer Finnischlehrer erzählt, als vor Jahren zwei Jugendliche ein Ehepaar auf der deren Datsche erschossen hatten.
Da die Jugendlichen bei der Tat wohl unmittelbar vor dem Ehepaar gestanden haben, muss das Paar wohl "praktisch" bei der Tat zugeschaut haben. Er mutmaßte, wenn die Jungen jetzt mit einer Axt auf das Ehepaar losgegangen wären, hätten sie die Gefahr erkannt und sich zumindest versucht zu verteidigen.
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