Weinimport für Eigenbedarf

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Martin
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Weinimport für Eigenbedarf

Beitrag von Martin »

...ich weiß, wir hatten das Thema schon mal irgendwo am Rande... aber sooo wichtige Sachen kann man ruhig mal wieder auffrischen dachte ich... :wink:

Also zum Thema: Ich hätte da einen Kollegen in Süd-Frankreich an der Hand. Seine Eltern betreiben ein Weingut und er würde mir liebend gerne ein paar Flaschen nach Helsinki schicken... natürlich offiziell als "Geschenk" deklariert d.h. keine Probleme mit dem finnischen Zoll (hoffe ich...).

Bin ich da noch richtig informiert, daß es mit dem Zoll keine Probleme geben sollte solange nachweislich kein Geld bei der Bestellung geflossen ist? Oder meint ihr daß das Probleme gibt?

Hätte jemand vielleicht Interesse an einer Sammelbestellung? Je mehr Flaschen, desto 2bot ..ääh.. günstiger!
Details poste ich noch wenn Interesse besteht.
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fax
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Re: Weinimport für Eigenbedarf

Beitrag von fax »

Martin hat geschrieben:Bin ich da noch richtig informiert, daß es mit dem Zoll keine Probleme geben sollte solange nachweislich kein Geld bei der Bestellung geflossen ist? Oder meint ihr daß das Probleme gibt?
Sollte kein Problem sein, privat an privat (unentgeltlich) in der EU ist fast alles möglich, so lange der Wert nicht den Freibetrag für die Schenkungssteuer übersteigt (4000 Euro). Einige bestellen hier ja sogar beim kommerziellen Versand und hatten bisher keine Probleme, obwohl das rechtlich in einer ziemlich dunkelgrauen Zone liegt.
lars
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Re: Weinimport für Eigenbedarf

Beitrag von lars »

Martin hat geschrieben:Bin ich da noch richtig informiert, daß es mit dem Zoll keine Probleme geben sollte solange nachweislich kein Geld bei der Bestellung geflossen ist? Oder meint ihr daß das Probleme gibt?
Ich bestell regelmassig Wein in Deutschland bei nem normalen Weinhaendler (also nicht als Geschenk), und sogar im Karton mit Weinflaschen aussen drauf mit Lieferung ins Buero hab ich noch keine Zollprobleme gehabt.

Lars
Sid
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Re: Weinimport für Eigenbedarf

Beitrag von Sid »

Glück muss man haben.

Ich bin mir da nicht so sicher, ob sie da überhaupt rumsuchen, ob Geschenk oder Kauf. Nach meinem letzten Wissensstand galt es, dass Import nur persönlich stattfinden kann, also nicht per Post, sonst landet das gute Stück, ob man will oder nicht, im Zoll und zu entrichten ist valmistevero.

Hier sollte es die eindeutige Richtlinie geben http://www.tulli.fi/fi/03_Yksityishenki ... /index.jsp und Seite 4-6 auf http://www.tulli.fi/fi/04_Julkaisut/01_ ... upasta.pdf aber wir sind ja in Finnland, die Laune des Beamten ist da auch ganz wichtig (siehe zeitbegrenzter Autoimport meines Bruders: es war abgesegnet, beim zweiten Besuch hiess es Schlüssel im Zoll hinterlegen und Fahrverbot oder 6.000 Euro für einen 12 Jahre alten Audi, der wieder ausgeführt wird :roll: )

Ansonsten, bzgl. Schenkung hab ich nur die leidige Erfahrung, dass mein Paket aufgerissen wurde, Wein ausgesoffen, mit sonstwas aufgefüllt und zugekorkt, plus alles durchnässt. Zum oak so gesehen, und auch wenn ich bei jedem Besuch drei vier Flaschen guten Wein in den Koffer packe und schleppen muss oder einen kleinen Einkauf am Flughafen tätige, werde ich das weiterhin tun, um Alko Einkäufe zu meiden. Wir trinken ohnehin nicht so viel.

Man kann aber auch Glück haben. Vielleicht wäre es am besten wenn der Absender eine Privatadresse wäre und kein Weingut?

Im Allgemeinen, ich glaube die EU dreht eh an den Richtlinien für Alkoholonlinekauf und -import. Gibt es da was Neues?
lars
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Re: Weinimport für Eigenbedarf

Beitrag von lars »

Sid hat geschrieben:Glück muss man haben.
Hm, ich frag mich gerade, ob das mit Glueck nix zu tun hat, sondern so ist gerade weil ich es an die Firma schicken lasse. Wir haben naemlich eine eigene Postleitzahl, und evtl. werden die Sendungen vorm Zoll aussortiert.

Lars
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fax
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Re: Weinimport für Eigenbedarf

Beitrag von fax »

Sid hat geschrieben:Ansonsten, bzgl. Schenkung hab ich nur die leidige Erfahrung, dass mein Paket aufgerissen wurde, Wein ausgesoffen, mit sonstwas aufgefüllt und zugekorkt, plus alles durchnässt.
Hübsch. Bei den allgegenwärtig sichtbaren Inkontinenzproblemen der männlichen trinkenden Bevölkerung hier spekuliere ich lieber nicht über die Herkunft der Ersatzflüssigkeit. :?
Sid hat geschrieben:Man kann aber auch Glück haben. Vielleicht wäre es am besten wenn der Absender eine Privatadresse wäre und kein Weingut?
Das würde ich auch so machen.
lars hat geschrieben:Hm, ich frag mich gerade, ob das mit Glueck nix zu tun hat, sondern so ist gerade weil ich es an die Firma schicken lasse. Wir haben naemlich eine eigene Postleitzahl, und evtl. werden die Sendungen vorm Zoll aussortiert.
Wer weiß. Am Ende muss der Geschäftsführer wegen massenhaftem Alkoholimport in die Zelle. 8-) Aber ich meine auch schon von anderen gehört zu haben, die online in Deutschland bestellen und ich bin sicher einer davon hätte hier schon sein Leid geklagt, wenn es nicht geklappt hätte. :-) Ich persönlich würde es nicht tun, weil laut Tulli der Händler eine Strafanzeige in Finnland riskiert.
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Georg
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Re: Weinimport für Eigenbedarf

Beitrag von Georg »

Von Sammelbestellungen würde ich die Finger weg lassen, dass riecht für den Zoll ganz schnell nach Gewerbe. Der Versand aus dem Ausland ist zulässig, war aber mit irgendeiner komischen Beschränkung - der Versand darf nicht im Auftrag des ausländischen Händlers passieren, sondern muss im Auftrag des Bestellers erfolgen. Den Kontakt darf der Alkoholverkäufer aber herstellen zwischen Kunden und Zusteller. Völlig Banane, aber so ist die Lage.

In Punkto Entnahmen aus Paketen hatte ich noch keine Probleme. Mein Bruder, seines Zeichens Weinhändler, schickt mir im Jahr so 3-5 Pakete Wein, da ist noch nie etwas verschwunden.
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Martin
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Re: Weinimport für Eigenbedarf

Beitrag von Martin »

Danke für eure Meinungen!

So wie ich das sehe, gibt es also einserseits die "Eigebedarf" Regelung bzgl. Import von Alkohol und andererseits (wieder mal :| ) das Problem, daß diese Regelung vom freundlichen Zoll-Beamten je nach Lust und Laune ausgelegt werden kann... mehr oder weniger zumindest... Man könnte ja theoretisch auch 2000 Flaschen für seinen lebenslangen Eigenbedarf bestellen, nur würde da wohl der Zoll eher nicht mitspielen...

Ich überlege halt jetzt noch ob ich das Risiko (welches sicher proportional zur Anzahl der Flaschen ansteigt) eingehen will oder doch lieber zu Plan B übergehe: den sicheren Weg über Deutschland. Meine Eltern kämen wohl Anfang Mai mit dem Auto zu uns - von daher wäre der Transport relativ einfach. Zudem wäre der Versand von Frankreich nach D auch günstiger.

Bestellen will ich aber auf jedem Fall was!!! :5obessed
Falls jemand generell Interesse an einer Sammelbestellung (entweder direkt nach FIN oder über D) hätte, dann meldet euch mal unverbindlich bei mir.

Ein paar Infos:
Das Weingut heißt "Domaine des Romarins" und ist ein Familienbetrieb in der Nähe von Avignon in Süd-Frankreich. Sie produzieren derzeit 4 verschiedene Sorten (Preis/Flasche zzgl. Versand):
> Côtes du Rhône (Rotwein), 4,50 €
> Côtes du Rhône Villages Signargues (Rotwein), 7,00 €
> Vin de pays du Gard Rosé, 3,50 €
> Vin de pays du Gard Blanc, 3,50 €

Das sind typische Rhône-Weine und haben - soweit ich mich erinnere (... :wink: ...) - zwischen 12 und 14% Alkoholgehalt. Ansonsten verkaufen sie auch noch Weine aus anderen Gebieten z.B. Bordeaux, Bourgogne zu Zitat: "moderate prices". Ich habe allerdings keine Liste darüber.

Der Versand Frankreich - Helsinki kostet für
12 Flaschen: 105,74 €
24 Flaschen: 113,30 €
36 bis 48 Flaschen: 117,30 €

Es würde sich also für 12 Flaschen eher weniger lohnen. Wenn man aber z.B. 36 Flaschen zusammen bekäme, wären die Versandkosten 3,26 € pro Flasche - sprich 10,26 € für den teuersten Wein. Dafür gibt's bei Alko noch nicht sooo viel würde ich mal behaupten.

Ich warte mal noch auf die Versandkosten nach D und noch mehr Feedback hier im Forum. Prost! :mrgreen:
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Martin
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Re: Weinimport für Eigenbedarf

Beitrag von Martin »

Georg hat geschrieben:Von Sammelbestellungen würde ich die Finger weg lassen, dass riecht für den Zoll ganz schnell nach Gewerbe.
Da hast du wohl leider recht...
Georg hat geschrieben:Der Versand aus dem Ausland ist zulässig, war aber mit irgendeiner komischen Beschränkung - der Versand darf nicht im Auftrag des ausländischen Händlers passieren, sondern muss im Auftrag des Bestellers erfolgen. Den Kontakt darf der Alkoholverkäufer aber herstellen zwischen Kunden und Zusteller. Völlig Banane, aber so ist die Lage.
:shock: Ich frage mich manchmal, wer sich sowas ausdenkt... so'n Bullshit...
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Sid
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Re: Weinimport für Eigenbedarf

Beitrag von Sid »

lars hat geschrieben:
Sid hat geschrieben:Glück muss man haben.
Hm, ich frag mich gerade, ob das mit Glueck nix zu tun hat, sondern so ist gerade weil ich es an die Firma schicken lasse. Wir haben naemlich eine eigene Postleitzahl, und evtl. werden die Sendungen vorm Zoll aussortiert.
Andere seite des Glücks: das sollte ich in der ersten Arbeitswoche in der neuen Firma wohl lieber nicht machen 2bot

@fax - Ja, wer weiss, welche Erstatzflüssigkeit das war, auch nur Halbvoll :roll: oak Der Rest war im Umzugsgut verteilt.
Sid
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Re: Weinimport für Eigenbedarf

Beitrag von Sid »

Martin hat geschrieben:
Der Versand Frankreich - Helsinki kostet für
12 Flaschen: 105,74 €
24 Flaschen: 113,30 €
36 bis 48 Flaschen: 117,30 €
Äh, ganz schöne Versandkosten. Bringen sie es am weissen Ross reitend vorbei, oder wie? :shock:
lars
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Re: Weinimport für Eigenbedarf

Beitrag von lars »

Martin hat geschrieben: Der Versand Frankreich - Helsinki kostet für
12 Flaschen: 105,74 €
24 Flaschen: 113,30 €
36 bis 48 Flaschen: 117,30 €

Es würde sich also für 12 Flaschen eher weniger lohnen. Wenn man aber z.B. 36 Flaschen zusammen bekäme, wären die Versandkosten 3,26 € pro Flasche - sprich 10,26 € für den teuersten Wein. Dafür gibt's bei Alko noch nicht sooo viel würde ich mal behaupten.
TEUER! - mein Weinhaendler schickt fuer 1,20 Euro pro Flasche nach Finnland, Porto wird flaschenweise berechnet.

Lars
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fax
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Re: Weinimport für Eigenbedarf

Beitrag von fax »

Georg hat geschrieben:Der Versand aus dem Ausland ist zulässig, war aber mit irgendeiner komischen Beschränkung - der Versand darf nicht im Auftrag des ausländischen Händlers passieren, sondern muss im Auftrag des Bestellers erfolgen. Den Kontakt darf der Alkoholverkäufer aber herstellen zwischen Kunden und Zusteller. Völlig Banane, aber so ist die Lage.
Hättest du eine mehr oder weniger offizielle Quelle dafür?
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Georg
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Re: Weinimport für Eigenbedarf

Beitrag von Georg »

@Fax:
Sosiaali- ja terveyshuollon tuotevalvontakeskus:
http://www.sttv.fi/alkoholi/Alkoholi_ti ... 012007.pdf.
Und das ganze etwas verständlicher formuliert:
http://www.talouselama.fi/docview.do?f_id=1108175

Dass der Händler den Kontakt vermitteln darf, habe ich irgendwann im Hesari gelesen, kann ich also im Moment nicht belegen. Es ist aber auch aus der Kundmachung des STTV herauszulesen, dass das noch zulässig ist, solange die tatsächliche Bestellung des Transportes durch den Käufer erfolgt. Haarespalterei letztenendes, aber juristisch sauber.
kuskus
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Re: Weinimport für Eigenbedarf

Beitrag von kuskus »

Martin hat geschrieben:Danke für eure Meinungen!

So wie ich das sehe, gibt es also einserseits die "Eigebedarf" Regelung bzgl. Import von Alkohol und andererseits (wieder mal :| ) das Problem, daß diese Regelung vom freundlichen Zoll-Beamten je nach Lust und Laune ausgelegt werden kann... mehr oder weniger zumindest... Man könnte ja theoretisch auch 2000 Flaschen für seinen lebenslangen Eigenbedarf bestellen, nur würde da wohl der Zoll eher nicht mitspielen...
Ich bestelle bei einem Weingut in Wallhausen und bezahle dann für das Porto innerhalb Deutschlands 0,50€ pro Flasche. Und im Sommer nehme ich dann den Wein im Auto mit. Und dann sagt der Zoll nie was.
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