Ein Hundleben in Finnland!

[Varis]

Katja,

ich geb dir natürlich Recht, dass frei jagende Hunde Stress für Wildtiere bedeuten können, ich bezog mich aber zunächst einmal auf das Thema Gesetze und ob es wirklich immer und überall Sinn macht ein Gesetz nur um des Gesetzes Willen zu 100% durchzusetzen.

Ich hatte Sid so aufgefasst, dass ein Besitzer mit frei laufendem Hund an sich - also ohne dass ein Mensch oder Wildtier in der Nähe ist oder eine Gefährung/Belästigung in offensichtlichem Sinne vorliegt - der nicht angezeigt wird schon vergleichbar ist mit Brandstiftern und anderen Kapitalverbrechern, die nicht ausreichend zur Rechenschaft gezogen werden.

Das war mir dann doch etwas zu krass als Reaktion auf das Thema Durchsetzung von Vorschriften und Gesetzen in Finnland. Wenn ein Polizist sich entscheidet einen unter Appell und Aufsicht stehenden Hund ohne Leine nicht grundsätzlich immer und in jeder Situation zur Anzeige zu bringen, ist das allein für mich persönlich z.B. noch lange kein Zeichen für ein nicht funktionierendes Rechtssystem, in dem alle möglichen Kapitalverbrechen ungesühnt bleiben.

Und das ist für mich auch keine Deutschland/Finnland-Frage, denn auch in Hamburg wurde ich schon unangeschnallt im fahrenden Auto erwischt und bin mit einer Verwarnung davon gekommen. Denn auch dort liegt es im Ermessen der Polizeibeamten ob sie eine Ordnungswidrigkeit zur Anzeige bringen oder nicht.

Den Unterschied, den ich in Finnland und Holland ganz gravierend zu Deutschland gespürt habe ist das Verhalten von Privatleuten, nicht der Gesetzeshüter (die waren für mich in Deutschland durchaus auch okay).


Während es in Deutschland oft als "seine Bürgerpflicht erfüllen" gilt jeden Falschparker per anonymen Anruf bei der Polizei zu melden oder seine Nachbarn intensiv auf Gesetzesübertretungen im Kleinstrahmen zu beobachten und anzuzeigen, gilt das selbe Verhalten in Finnland und Holland IMO als äußerst... ich sag mal "uncool" und dämlich. Es ist gesellschaftlich nicht so honoriert, im Gegenteil, es wird sogar eher schief betrachtet. Vor allem dann, wenn eben niemand geschädigt oder belästigt wurde.

Da ich Denunziantentum noch nie leiden konnte, fühle ich persönlich mich mit mehr Freiheit, mehr Individualismus und meinetwegen damit auch weniger Sicherheit (?) sehr viel wohler in Holland und Finnland als es in Deutschland der Fall war. Ganz subjektiv.

Als Beispiel aus dem Leben führe ich beispielsweise die laute Musik aus der Nachbarwohnung an oder den in der Einfahrt parkenden Wagen. Ich würde 100x lieber bei der betreffenden Person klingeln und mit ihr reden als gleich die Polizei zu rufen. Wenn das Reden nicht fruchtet, kann man sich immer noch Maßnahmen überlegen. Alles IMO natürlich.


Liebe Grüße von Varis

[Finnrotti]

Es geht ja nicht nur um die Menschen im Wald. Ich denke, dass freilaufende Hunde schon Stress fuer Wildtiere bedeuten können, oder? Wenn man seine Hunde sicher fuehrt, ist das vielleicht nicht das Problem. Aber wenn ein Hund ordentlichen Jagdtrieb hat? Ein verantwortungsvoller Hundebesitzer weiss das sicherlich abzuschätzen...

hm, auf den Waldpfaden wo wir uns bewegen hab ich noch kein Tier gesehen, und das lag mit Sicherheit an uns und nicht dem Hund, Menschen mögen die nämlich auch nicht so gern und fühlen sich gestört, gell?

Ohhh, AmStaffs, Fotos bütte!!!! Oder vllt lieber link?
Finnrotti

[susku]

Als Beispiel aus dem Leben führe ich beispielsweise die laute Musik aus der Nachbarwohnung an oder den in der Einfahrt parkenden Wagen. Ich würde 100x lieber bei der betreffenden Person klingeln und mit ihr reden als gleich die Polizei zu rufen.

In Fin hängt man dann nette Zettel in den Hausflur. Mit vielen "v.." und "p...e" gewürzt. Nach dem bekannten Motto "wir reden nicht mit Fremden"

[Sid]

Als Beispiel aus dem Leben führe ich beispielsweise die laute Musik aus der Nachbarwohnung an oder den in der Einfahrt parkenden Wagen. Ich würde 100x lieber bei der betreffenden Person klingeln und mit ihr reden als gleich die Polizei zu rufen.

In Fin hängt man dann nette Zettel in den Hausflur. Mit vielen "v.." und "p...e" gewürzt. Nach dem bekannten Motto "wir reden nicht mit Fremden"

Jep, und mein Mann, obwohl sehr kontaktfreudig, sanftmütig, gelduldig sowie tolerant wollte nachdem Vorfall mit dem Doggo Argentino nicht mit den Nachbarn reden (und ich kümmer mich nicht drum) nur sagte, dass er beim nächsten Mal sofort die Polizei ruft, denn das Gespräch würde den wohl verhaltensgestörten Hund (und nachlässige Besitzer) nicht ändern. Ich hab mir den Mund fusselig geredet, damit er dem Nachbarn Bescheid sagt, was vorgefallen ist. Oh wunder.

Im kerrrostalo kann ich mir durchaus auch diesen Umgang vorstellen.

[Varis]

Wie ich ja auch schrieb, beim nächsten Mal kann man dann ja immer noch andere Maßnahmen ergreifen. Ich persönlich (und ich spreche da eben nur für mich selbst) würde bei solchen Bagatellfällen (Musik zu laut) nie von vornherein gleich die Polizei einschalten bevor es wenigstens einmal vorher persönlich, meinetwegen auch mit Zetteln, E-Mails und Briefen versucht zu haben.


Liebe Grüße von Varis

[Varis]

Ja so in etwa hatte ich mir das vorgestellt.




Liebe Grüße von Varis

[Finnrotti]

Als unser Dicker mal ausgebüchst ist und sich durch sämtliche Nachbargärten (wohnten gerade mal zwei Wochen hier!) geschnüffelt hat sind wir zu jedem persönlich hin und haben uns entschuldigt und geschworen es wird nie wieder vor kommen...
Die waren alle total locker (und überrascht?) und ich glaube keiner von denen hat auch nur im Traum dran gedacht die Polizei zu rufen. Zu Weihnachten hatten wir von den meisten dann sogar ne nette Karte im Kasten

Tiere fördern soziale Kontake!
Finnrotti

[Jörg]

Unsere Hunde, Quula und Tatti zwei Petit Basset Griffon Vendeen, sind beim Spaziergang durch in der Stadt ( ) immer angeleint und unser Grundstück hat einen Zaun. Hier gibt es grosse Hundeplätze wo die Hunde ohne Probleme mit anderen Hunden spielen können. Beim Agility bleibt die Leine natürlich weg und im Wald ist es auch möglich, ist allerdings eine enorme Herausforderung. Die Hunde müssen kein Tier sehen, da die Nase etwa 90% des Spazierganges auf dem Boden ist. Sobald die richtige Spur gefunden wird, ist die Erziehung vergessen. Allerdings zeigen die Hunde meistens früh genug an das sie vorhaben zu verschwinden. Bisher ist es uns immer rechtzeitig gelungen sie anzuleinen. Ich möchte nicht wissen, was passiert wenn ein Hase in Sichtweite ist
Es gab bisher erst eine Spur die nicht bewirkt hat das die Hunde vor Freude durchdrehen, das war die eines Bären. Wie schon von anderen Mitgliedern berichtet, wollten die Hunde nicht weiter. War wohl gut so.
Beim Spaziergang sollte man einfach Dinge unterlassen die andere stören könnte, z.B. sollte man darauf verzichten Loipen als Spazierweg zu benutzen. In Finnland gibt es doch genug Platz

[Sid]

Hier ein Artikel über die Aktivitäten der Helsinkier HESY und die Nichtaktivitäten anderer im Haustieralltag (auch in Finnland):

http://www.city.fi/artikkeli/Oikeutta+l ... ille/2550/
(leider nur auf Finnisch)

[Finnrotti]

Hier ein Artikel über die Aktivitäten der Helsinkier HESY und die Nichtaktivitäten anderer im Haustieralltag (auch in Finnland):

http://www.city.fi/artikkeli/Oikeutta+l ... ille/2550/
(leider nur auf Finnisch)

Mein finnisch ist immernoch schlecht und ich kann diesen Artikel leider nicht lesen , Falls ich mal irgendwann genug Zeit und Ruhe hab werd ich aber bestimmt darauf zurückkommen, danke
Finnrotti

[Sid]

Ne! Ne?
http://www.hs.fi/maailmanihmisia/artikk ... 5234361140
Blaue Gummistiefel für Polizeihunde in Düsseldorf, es ist doch weder 1. April noch sind wir im finnischen Päiväkoti!

[Ninni]

Die Schuhe haben durchaus ihren Sinn:



Düsseldorf (RP) Bei der Düsseldorfer Polizei wurden schon viele spektakuläre Verbrechen bearbeitet und geklärt. Die Pressestelle ist es gewohnt, mit Medien zu arbeiten. Aber was dort in den vergangenen Tagen passierte, habe man noch nie erlebt, sagte gestern Polizei-Sprecher Andreas Czogalla. Was er meint: Es kommen Anfragen aus aller Welt zum Thema Hundeschuhe


Hundeschuhe? Ja - gemeint sind tatsächlich Treter für die Einsatzhunde der Düsseldorfer Polizei. Die werden nämlich seit ein paar Wochen darauf trainiert, notfalls auch mit Schuhen an den Pfoten in den Einsatz zu gehen. Demnächst bei der größten Kirmes am Rhein und den Fußball-Abenden in der Altstadt während der EM.

Hintergrund: Vor allem bei Einsätzen in der Altstadt ist der Boden oft übersät mit Glasscherben, da immer mehr Altstadtbesucher Bier oder Schnaps in Flaschen kaufen und sie nachher wegwerfen. Weil die Verletzungsgefahr für die Hunde immer größer wird, sind daher für alle 20 Hunde der Staffel (deutsche und belgische Schäferhunde) entsprechende Schuhe angeschafft worden.

Dies hatte der Leitende Polizeidirektor Dieter Höhbusch in einer Sitzung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses bekannt gegeben. Als die RP daraufhin am nächsten Tag über die Hundeschuhe berichtete, wurden Medien in aller Welt darauf aufmerksam. Und so sieht sich André Hartwich vom Polizei-Presse-Team jetzt in der Washington Post zitiert, und sein Kollege Gunter Herring hat dem Online-Dienst der BBC dazu ein Interview gegeben. Die neueste Anfrage kam nun von einer Zeitung in Japan - ebenfalls neugierig auf beschuhte Hunde-Pfoten.

Quelle: rp-online.de

[Sid]

Das stand ja auch auf Finnisch drin, ja.

[Jörg]

Apropos Hundeschuhe. Zieht irgendjemand von Euch seinem Hund im Winter Schuhe (diese komischen Neoprensocken, oder was auch immer das ist) an, bzw. glaubt jemand das man die ab einer bestimmten Temperatur benutzen sollte? Also ich glaube ja nicht, dass man die Dinger benötigt, lasse mich aber gern eines besseren belehren.
Der ältere unserer beiden steht ab -30 Grad nur noch auf 3 Beinen, immer im Wechsel ist eins in der Luft Die Spaziergänge bei solchen Temperaturen sind dann eh recht kurz und dieses Jahr war es bei uns nicht kälter als -15 Grad.

[Katja]

Mein Tip: ausprobieren!

Wenn Dein 'Alter' dann besser läuft, weisst Du's!