Allergie ist ein eine objektiv feststellbare Erkrankung, keine Einbildung. Der Verlauf kann allerdings sehr unterschiedlich sein: man kann beim Test heftig reagieren und im alltäglichen Leben fast keine Auswirkungen haben. Gerade bei Kindern verschwinden oder mildern sich die Symptome und die Erkrankung oft.
Zu dem von Neumi genannten Argument würde ich also ergänzend anführen, dass die Allgemeinheit hellhöriger geworden ist und deswegen die Allergie öfter diagnostiziert wird als früher, ohne dass sie wirklich viel öfter sichtbar wird.
Jedes einzelne Kind zählt
- Clemens
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Re: Jedes einzelne Kind zählt
Bevor da jetzt jemand anders den warnenden Zeigefinger hebt, mach ich's lieber selbst... langsam wandert das offtopic, also mach ich mal nen neuen Thread für die Allergiesache auf...
http://www.saksalaiset.fi/forum/viewtop ... f=4&t=1859
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- Clemens
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Re: Jedes einzelne Kind zählt
Also mir gefällt das finnische Schulsystem besser, und das allein (der Kinder wegen) wäre schon ein Grund nicht zurück nach Deutschland zu gehen. Obwohl mir da noch beliebig viele weitere und bessere Gründe einfallen
Re: Jedes einzelne Kind zählt
Hallo,
also als Ex-Lehrerin und danach private Nachhilfelehrerin, ausserdem Ex-Schuelerin möchte ich mal behaupten, dass das deutsche Schulsystem ziemlicher Mist ist und von vorne bis hinten krankt an Buerokratie und Fehlplanung.
Dass manche von uns sich trotzdem an eine tolle Schulzeit erinnern (oder manche in Finnland unter einem gut durchdachten Schulsystem trotzdem leiden muessen) liegt IMO am menschlichen Faktor: Idioten gibt's eben ueberall, auch in einem guten System.
Das darf aber IMO keine Begruendung sein absichtlich bei einem kranken System zu bleiben, nur weil es ein paar glueckliche Einzelfälle gibt, wo es gutgegangen ist. Das ist ja in etwa als wolle man das Rauchen an Schulen propagieren, weil man einen Oppa hat, der 95 geworden ist und gequalmt hat wie ein Schlot.
Den menschlichen Faktor kann so ohne weiteres nicht ausklammern und das ist ja auch gut so! Aber dennoch kann man organisatorisch guenstige Bedingungen schaffen - die menschlich guten Lehrer werden dadurch ja nicht schlechter, eher im Gegenteil.
Ich fuer meinen Teil bin z.B. wegen des Schulsystems aus dem Lehrberuf zurueck an die Uni gefluechtet, weil ich mich vor die Wahl gestellt sah mich vollkommen fuer den Beruf aufzugeben und die Luecken des Systems mit meinem Herzblut, meinem Idealismus und meiner Freizeit zu kitten - oder bei dem Versuch vor die Hunde zu gehen (wie so mancher vor mir).
Liebe Gruesse von Varis
also als Ex-Lehrerin und danach private Nachhilfelehrerin, ausserdem Ex-Schuelerin möchte ich mal behaupten, dass das deutsche Schulsystem ziemlicher Mist ist und von vorne bis hinten krankt an Buerokratie und Fehlplanung.
Dass manche von uns sich trotzdem an eine tolle Schulzeit erinnern (oder manche in Finnland unter einem gut durchdachten Schulsystem trotzdem leiden muessen) liegt IMO am menschlichen Faktor: Idioten gibt's eben ueberall, auch in einem guten System.
Das darf aber IMO keine Begruendung sein absichtlich bei einem kranken System zu bleiben, nur weil es ein paar glueckliche Einzelfälle gibt, wo es gutgegangen ist. Das ist ja in etwa als wolle man das Rauchen an Schulen propagieren, weil man einen Oppa hat, der 95 geworden ist und gequalmt hat wie ein Schlot.
Den menschlichen Faktor kann so ohne weiteres nicht ausklammern und das ist ja auch gut so! Aber dennoch kann man organisatorisch guenstige Bedingungen schaffen - die menschlich guten Lehrer werden dadurch ja nicht schlechter, eher im Gegenteil.
Ich fuer meinen Teil bin z.B. wegen des Schulsystems aus dem Lehrberuf zurueck an die Uni gefluechtet, weil ich mich vor die Wahl gestellt sah mich vollkommen fuer den Beruf aufzugeben und die Luecken des Systems mit meinem Herzblut, meinem Idealismus und meiner Freizeit zu kitten - oder bei dem Versuch vor die Hunde zu gehen (wie so mancher vor mir).
Liebe Gruesse von Varis
Re: Jedes einzelne Kind zählt
Sid hat geschrieben:Kann es sein, dass die Schulen so toll abschneiden, weil 90% davon schimmelbefallen und teilw. baufällig sind?
Ich bin dafür, dass wir uns T-Shirts anschaffen "I have survived da paska German Schulsystem". Wir können doch aber (im richtigen Berufsleben) gar nicht mithalten (oder doch?).
*ironieoff*
Ich hab in beiden laendern die schule besucht.
und darum sage ich dir - deine ironie ist deplaziert.
Mine Schule in Espoo und vor allem die Klassenlehrerin die sich im Notfall auch auf Deutsch um mich gekuemmert hat
wenn ich mal was Finnisches nicht verstanden habe war erste klasse. Wir haben Sie noch oft besucht nachdem wir
nach Deutschland gezogen waren.
Meine Deutschen Lehrer haben mich mehr oder weniger industriell abgefertigt. Manche davon besser als andere.
Die Gesamtschule im Hamburger Ghetto war das letzte. ein schreiendes Zeugnis des verkommenen Schulsystems, ausgebrannte oder von vornherein ungeeignete lehrer und gescheiterter Intgrationspolitik. Das war um die fruehen 80ern wohlgemerkt, heute wird es noch schlimmer sein.
Mein bruder, 10 jahre juenger - den haben wir pauschal sofort aufs gymnasium geschickt um ihm meine erfahrungen zu ersparen.
Dort hat er dann sein Abi geschafft - mehr als ich. - und war mit sozialer ungleicheit konfrontiert, die anderen waren halt reich und wir nicht....
Ein Finne ist einer der antwortet wenn er nicht gefragt wird,
fragt wenn nicht geantwortet wird, antwortet nicht wenn gefragt wird.
fragt wenn nicht geantwortet wird, antwortet nicht wenn gefragt wird.
- Clemens
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Re: Jedes einzelne Kind zählt
Ich hatte wohl Glück mit der Schule - aber ich war halt auch erst auf dem gymnasialen Zweig in einer kleineren Kreisstadt, und dann Berufliches Gymnasium in Bad Homburg (30'000 EW?). Da waren auch Berufsschule, Berufsgrundbildungsjahr etc. in der gleichen Schule. Weia, das war gleich ein ganz anderes Kaliber von Leuten...
Würde auch fast vermuten, dass die Schulen "auf dem Land" besser wegkommen als in grossen Städten.
Ich finde die Unterteilung in Gymnasium, Real- und (oh wehe) Hauptschule ziemlich fatal, vor allem da es so früh gemacht wird. Jemand den die Lehrer für die Hauptschule vorschlagen (weil er in der 4. oder 6. Klasse noch nicht so richtig dabei/interessiert ist) - für den ist die Karriere Arbeitslosigkeit doch schon fast vorprogrammiert, oder? Wer nimmt denn Hauptschüler zur Ausbildung, wenn da auch Dutzende mit Realschulabschluss oder sogar Abitur zur Auswahl stehen?
-Clemens
Würde auch fast vermuten, dass die Schulen "auf dem Land" besser wegkommen als in grossen Städten.
Ich finde die Unterteilung in Gymnasium, Real- und (oh wehe) Hauptschule ziemlich fatal, vor allem da es so früh gemacht wird. Jemand den die Lehrer für die Hauptschule vorschlagen (weil er in der 4. oder 6. Klasse noch nicht so richtig dabei/interessiert ist) - für den ist die Karriere Arbeitslosigkeit doch schon fast vorprogrammiert, oder? Wer nimmt denn Hauptschüler zur Ausbildung, wenn da auch Dutzende mit Realschulabschluss oder sogar Abitur zur Auswahl stehen?
-Clemens