Arbeitssuche in Finnland

Ideenaustausch zum Thema Leben in Finnland.
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Norbert
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Registriert: Di Okt 17, 2006 1:29 pm

Beitrag von Norbert »

Sid hat geschrieben:
Rosi hat geschrieben::?
Aber nach einem Gespräch melden sie sich nicht mit der Entscheidung wie versprochen und das ist sehr unprofessionell. :roll:

Liegt aber wohl am Unwohlsein der Finnen bei negativer Konfrontation (ist so ähnlich wie Anrempeln)...

Es gibt ja auch kein direktes Wort für "NEIN" im finnischen.

Finnische Konsenzkultur

Wenn ich mal eine aktive Absage bekommen habe und nachgefragt habe, warum dies so sei, war das dann wohl eher peinlich für den Angerufenen und es kam ein allgemeines Blah Blah, da habe ich schon professionellere Erfahrungen in D gemacht.

Norbert
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donald
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Beitrag von donald »

Ich kann wohl nur wiederholen, was sicher schon oft gesagt wurde. Die erste Stelle zu kriegen ist wirklich schwierig. Am Anfang habe ich mich oft auch falsch beworben, wusste nicht, was für die Finnen wichtig ist in einer Bewerbung und was nicht. Natürlich habe ich dann kein Fettnäpfchen ausgelassen - man will ja gründlich sein!

Doch plötzlich hatte ich ohne mich zu versehen den Dreh raus und konnte mich in die eine oder andere Teilzeitstelle hineinbugsieren. Meine allererste Anstellung war lehtijnakaaja, also Werbungen verteilen. Die Bezahlung war mies (2-3€/h) und es ist schon ein bemerkenswertes Gefühl, mit 26 den Job eines 16-jährigen auszuüben. Nachdem man vorher in der Heimat unten ja ganz andere Sachen gemacht hat! Doch dadurch habe ich wenigstens gelernt, wie man mit Arbeitsgebern kommuniziert, was unbeantwortete Emails und Dergleichen mehr zu sagen haben. Danach konnte ich während zwei Sommer bei einem Fahrradhändler Fahrräder auf Vordermann bringen und das ging dann so weit, dass der kurz vor der Pensionierung stehende Chef versucht hat mich zu überreden, die Firma zu kaufen und sie weiter zu führen. Mit "überreden" ist aber die finnische Version desselben zu verstehen, also höchstens ein paar Mal, wenn die Gelegenheit sich gerade ergab, einen Nebensatz in diese Richtung zu äussern.

Irgendwann wurde ich bei K-citymarket das Fräulein an der Kasse und dieses Handwerk nenne ich heute noch mein Eigen. Zwischendurch machte ich eine Exkursion als Verkäufer, doch da ich gerade nach Turku umziehe, muss ich wieder eine Stufe runtersteigen und denen zeigen, was ich drauf habe bevor ich dort was interessanteres machen kann.

Die allerallerallerentscheidenste Rolle spielte wohl, dass ich der finnischen Sprache mächtig bin und nicht umgekehrt. Doch erst als ich nach eineinhalb oder zwei Jahren in Finnland fähhig war, im Alltag die meisten Situationen auf Finnisch souverän zu meistern, war die Arbeitssuche erfolgreich. Ich hatte auch das Glück, bis jetzt Student zu sein und somit nicht dringend auf die Arbeit angewiesen zu sein und einfachere Stellen wie das Kassenfräuleinern waren für mich vollkommen in Ordnung. Leider weiss ich wirklich keinen Tipp für finnischunkundige. :(

Was ich gelernt habe ist, dass die Finnen es sehr schätzen, wenn man das Zeug anpacken will und kann. Und das hier gewisse Sachen einfach schnell gehen und hier und jetzt entschieden werden muss. Ich war gerade im September und Oktober in der Schweiz und habe von dort aus ein paar Handvoll Bewerbungen nach Finnland geschickt im Sinne von "ich komme bald wieder nach Finnland und bewerbe mich jetzt schon für diese Stelle..." Nein, dem geht nicht. Erst als ich halt eine finnische Adresse auf der Bewerbung angab, kamen die ersten positiven Reaktionen. Denn die Finnen gehen nicht auf eine Bewerbung auf Vorrat ein.

Beziehungen sind auch hier oben wichtig. Ich bin mit meiner neuen Stelle als Kassenfräulein in der für mich neuen Region Turku sehr zufrieden, denn ich weiss, dass ich dadurch die Möglichkeit habe, im selben Konzern bald andere Tätigkeiten anzunehmen. Daher kann ich raten, auch mal einen Deppenjob anzunehmen, was vor Allem als Teilzeitstelle nicht die dümmste Idee sein muss. Auf Finnisch sagt man dem "jalka oven välissä", den Fuss zwischen die Tür kriegen.

Meine Vielsprachigkeit nützt herzlich wenig, was der Normalofinne meistens nicht versteht. Zu oft höre ich wie ich mir doch eine gute Stelle aussuchen könnte, da ich ja Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch (und Finnisch) kann, aber der Nutzen von Fremdsprachenkenntnissen ist und bleibt mir bis jetzt ein Rätsel. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich bis jetzt in Jyväskylä war und es an anderen Orten vielleicht anders aussieht. Sprachbezüglich habe ich aber auch ein Handicap, nämlich dass ich trotz fliessendem Finnisch es nicht perfekt beherrsche und dies schlägt sich vor Allem im Schriftlichen nieder. Ich bin noch nicht in der Lage, selbstständig grammatikalisch korrekte geschäftliche Texte auf Finnisch zu schreiben. Bei den meisten Stellen, die durch meine Ausbildung (Consumer Communication) für mich in Frage kämen, ist dies aber ein muss - Fremdsprachenkenntnisse hin oder her!

Vielleicht werde ich eines Tages auch schriftlich sattelfest genug sein, dass ich auch Bürostellen antreten könnte. Denn obschon ich sehr gerne im Kundendienst, dh. als Verkäufer zB. arbeite, ist doch das Gehalt in diesem Bereich meistens eher gerade gut als gut. Wie sei dem auch, ich sehe der Zukunft zuversichtlich entgegen. Ich spüre auch den Unternehmer in mir und der hat sich schon etwas zusammen gebastelt, woraus im kommenden Jahr etwas fassbares entstehen könnte :)

Trotz Allem... Es ist eine Tatsche, dass ich nicht zum reich Werden nach Finnland gekommen bin und wäre ich in der Schweiz geblieben, wäre mein jetziger materieller Lebensstandard um Lichtjahre besser als was ich in Finnland in absehbarer Zeit erreichen kann. Dafür habe ich in Finnland vieles erlebt und erreicht, was zwischen den Bergen nicht möglich gewesen wäre. Das zählt für mich auch zum Lebensstandart!

Aber glaubt mir: eines Tages hat man genug Finnisch gelernt um den Fuss zwischen eine gute Tür zu kriegen!

Donald
Zuletzt geändert von donald am Fr Nov 17, 2006 1:53 am, insgesamt 1-mal geändert.
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donald
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Beitrag von donald »

(jetzt wisst ihr auch, warum ich so selten poste - kurze Posts sind nicht mein Ding ;) )
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Sid
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Beitrag von Sid »

donald hat geschrieben:Ich kann wohl nur wiederholen, was sicher schon oft gesagt wurde. Die erste Stelle zu kriegen ist wirklich schwierig. Am Anfang habe ich mich oft auch falsch beworben, wusste nicht, was für die Finnen wichtig ist in einer Bewerbung und was nicht. Natürlich habe ich dann kein Fettnäpfchen ausgelassen - man will ja gründlich sein!
Zum Punkt 1 hab ich eine gegenteilige Erfahrung gemacht. Ich hatte innerhalb von 8 Wochen meinen ersten Job und die Firma hat mich gefunden und um meine Unterlagen gebeten :shock: Jetzt nach sechs Jahren mit neuen Erfahrungen im Land, in vier verschiedenen Funktionen, in einer Zusammenarbeit mit dem grossen N, mit recht zufriedenstellenden Sprachkenntnissen, mit erfolgreich abgeschlossenen Projekten, mit einer fast abgeschlossenen finnischsprachigen Fortbildung an einer AMK (eine Spezialisierung, die erst neu in Finnland angeboten wird; es war ein Pilotprogramm) geht gar nix, weil ich nämlich nicht so gern mein Gehalt halbieren möchte. Daran scheitert es. Ich verlange nicht mal ein verbessertes Gehalt. Ich sage lediglich was ich z.Zt. verdiene, darauf kommt kein Gegenvorschlag, verduzte Gesichter, keine Antwort. Ich wäre bereit für einen guten Job etwas weniger anzunehmen, aber ich müsste wissen, wie wenig...

Punkt 2: stimme ich zu. Finnen wollen keine Zeugniskopienwälzer, keine Schnuten auf dem Lebenslauf, keine zu lange ausführungen. Ein Bewerbungstraining hilft.

Ich war diese Woche in dem Integrationsseminar (Details im Helsinki-Forum) und es kam eine interessante Aussage. Finnischkenntnisse im Job: gut ist nicht gut genug, denn es ist anders als in internationalen Ländern wie USA, UK, Frankreich oder Deutschland, in denen man im beruflichen Umgang womöglich mit Akzent spricht. So perfekt schafft dann kaum ein Ausländer zu lernen, damit er akzentfrei spricht. Daher oft die Ablehnung.
Nordlicht

A propos Sprachkenntnisse

Beitrag von Nordlicht »

@ Donald:
Kann viele deiner Feststellungen bestätigen. Wer in Finnland Fuß fassen will, muss oft unten durch. (Ausnahme: der N-Boom Ende der 90er Jahre. Das war aber ein Strohfeuer wie auch viele Einheimische nach dem Platzen der Ict-Blase schmerzlich feststellen mussten.)

A propos finnische Sprachkenntnisse: ich würde die Latte nicht zu hoch setzen. Man kann in letzter Zeit feststellen, dass es die Finnen mit ihrer Sprache auch nicht mehr so genau nehmen und Anderssprachigen gegenüber ist man eigentlich nachsichtig, auch in White collar-Berufen. Dass ein Sprachakzent nachteilig wirken würde glaube ich nicht.

Für den Schritt in die Selbständigkeit hat Finnland eben gerade ein neues Gesetz in Kraft gesetzt, wohl das Fortschrittlichste im ganzen EU-Raum. Für eine GmbH (osakeyhtiö) werden jetzt gerade mal 2500 Euro gefordert, in D und A muss man dafür das Zehnfache hinlegen, in CH umgerechnet 35000. Der Nachteil ist einzig, dass man als Kleinunternehmer in Finnland so etwas wie ein Einzelkämpfer ist. Das Land hat ein korporatistisches System: man gehört entweder als Arbeitsfähige/r zu einer Gewerkschaft oder man ist ganz jung Student/in oder alt als Rentner/in oder ist Sozialhilfeempfänger/in. Für alle kennt das System ein Sicherheitsnetz. Als Selbständigerwerbende/r ist man ”draußen”. Wichtig sind Sprachkenntnisse auf Verhandlungsniveau, sonst wird man über den Tisch gezogen, auch hier!

Habe gerade diese Woche am Radio aufgehorcht, als eine Vertreterin der Reinigungsbranche bemängelte, Immigranten verfügten oft über zu wenig Sprachkenntnisse um Arbeit zu erhalten, denn sie müssten sich mit den Kunden verständigen können. Wie war das noch in den sechziger/siebziger Jahren in D/A/CH? Hunderttausende kamen aus Südeuropa und der Türkei. Die Sprache lernten sie nachdem man ihnen Arbeit gegeben hatte. Und eine Raumpflegerin kommt ohnehin mit einem Wortschatz aus, der ein paar Dutzend finnische Begriffe umfasst.
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donald
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Beitrag von donald »

Hm, nur mal zur Vorbeugung: Ich habe festgestellt, dass man verschiedene Gesschäftsformen wie AG, GmbH und so nicht immer 1:1 zwischen Finnland und anderen europäischen Ländern vergleichen kann. Osakeyhtiö (OY) ist eine AG, wobei sich eben eine finnische AG in der Schweiz eher einer GmbH gleicht. Und ich weiss, dass in der Schweiz nicht 35'000€ für eine GmbH aufgewändet werden müssen.

Ich freue mich auch sehr an der Möglichkeit, Starttirahaa zu erhalten. Das heisst, wenn man neu als Unternehmr beginnt und einen guten Business Plan vorlegen kann, dann hat man gute Möglchkeiten vom Vater Staar während den ersten sechs Monaten um die 600€ monatlich zu erhalten. Dieses Ged ist nur für den persönlichen Gebrauch gedacht, nicht um die Firma an sich zu finanzieren. Es sollte als Stütze für den Unternehmer dienen, womit er sich über die Runden bringen kann, bis die neue Firma genügend Geld einbringt. Zusätzlich zum Starttiraha kann man auch Asumistukea (Wohnbeihilfe) beantragen, dann kommt man auf etwa 800€. Dieses Geld muss dann nicht zurückgezahlt werden.

Nun frage ich mich, warum es trotz diesen meiner Ansicht nach grosszügigen Unterstützungen vom Staat doch eher wenige Unternehmer in Finnland gibt.
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Sid
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Re: A propos Sprachkenntnisse

Beitrag von Sid »

Nordlicht hat geschrieben:Die Sprache lernten sie nachdem man ihnen Arbeit gegeben hatte. Und eine Raumpflegerin kommt ohnehin mit einem Wortschatz aus, der ein paar Dutzend finnische Begriffe umfasst.
Das find ich besonders wichtig und gerechtfertigt. Das ist eine faire Chance!

Leider hört man oft, dass doch in Finnland so hohe Anforderungen an Putzkräfte gestellt werden, denn sie müssten Hygienevorschriften verstehen usw. Ich muss sagen, abgesehen davon, dass unsere Putzfrauen mitten am Arbeitstag kommen, grüssen nicht mal, und machen mit dem Lappen so einen grossen Bogen, so dass ich mein Bildschirm und Schreibtisch selber abwischen darf. So schwer kann es also nicht sein.
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Anita
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Beitrag von Anita »

@Donald
Finde ich ja lustig. Ich bin zwar nicht das Kassenfräulein im K-Citymarket, aber die kauppatäti in der Obst- und Gemueseabteilung.

Ich habe mit meinem ersten Job in Finnland kein Problem gehabt. Ich habe 4 Jahre bei Perlos u.a. im SAP-Bereich und auch im Labor gearbeitet. SAP war eh auf englisch, dass ging also ohne Probleme.

Ich bin dann im Fruehling arbeitslos geworden, da unser Werk dichtgemacht hat. Die neuen Märkte liegen halt nicht mehr in Europa. Perlos baut fleissig neue Fabriken in Suedamerika und Asien. Aber das ist ein anderes Thema!
Das war echt schade, ich habe mich dort wirklich wohlgefuehlt.

Dann habe ich eines schönen Morgen eine Anzeige vom Citymarket gesehen, dass die 2 Sommerarbeiter fuer Obst/Gemuese brauchen. Ich habe einfach mal eine Mail geschickt, obwohl ich mir da wg. der Sprache kaum Chancen ausgerechnet habe. Unser Päälikkö rief dann aber sofort zurueck. Am nächsten Tag Vorstellung und Arbeitsbeginn. Als ich dann mal nachgefragt habe, warum gerade ich (es gab um 200 Bewerbungen) sagte man mir, dass man neugierig war, was eine Deutsche hier in Tampere macht, wie es mir gefällt und ausserdem hört man immer wieder, dass Deutsche besonders fleissig und verlässlich sind. Sie hätten noch nie einen Ausländer beschäftigt und wollten es einfach mal ausprobieren. Ueber die Arbeit wurde ueberhaupt nicht gesprochen.

So weit so gut. Der Anfang war echt stressig auf Grund der Sprachschwierigkeiten. Ich muss stets ein Diensttelefon bei mir haben, da ständig Zulieferer, Kunden, Fahrer etc. anrufen. Das war am Anfang total schwierig und ich dachte erst ich schaffe es nicht auf Grund der Sprachprobleme.
Eigentlich war klar, dass ich nach dem Sommer etwas anderes suche. Aber man war sehr zufrieden mit mir und hat mich ueberredet zu bleiben, obwohl ich eigentlich nicht wollte. Ich habe auch dann sofort einen Festvertrag und eine Lohnerhöhung bekommen. Ich halte aber trotzdem nach was anderem Ausschau, da die Bezahlung in der kaupan ala einfach schlecht ist. Obwohl mir der Verkäuferjob schon mittlerweile Spass macht und ich bin auch echt stolz auf mich, dass ich mich da durchgeboxt habe als einzige Ausländerin. Die Kunden sind bis auf wenige Ausnahmen mir gegenueber sehr tolerant, meine eigenen Arbeitskollegen leider etwas weniger.

Aber ich bin auch der Meinung, dass es manchmal Sinn machen kann zu Anfang einen nicht so tollen Job anzunehmen. Wenn man ein Beschäftigungsverhältins hat ist es wesentlich einfacher sich weiterzubewerben und vielleicht auch letztendlich etwas Besseres zu bekommen.
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donald
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Beitrag von donald »

Hey Anita,

Schade dass ich im Citymarket gerade aufgehört habe. Sonst hätten wir uns ja vielleicht mal an den K-Päivät gesehen :)

Donald
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Nordlicht

Suomalainen oy ja tukijärjestelmä uusille yrittäjille

Beitrag von Nordlicht »

donald hat geschrieben:Hm, nur mal zur Vorbeugung: Ich habe festgestellt, dass man verschiedene Gesschäftsformen wie AG, GmbH und so nicht immer 1:1 zwischen Finnland und anderen europäischen Ländern vergleichen kann.
Vergleichbar sind sie insoweit, dass es in den angesprochenen Ländern je eine Rechtsform für eine kleine und eine große Aktiengesellschaft gibt. Die finnische Osakeyhtiö entspricht der GmbH in D, A und CH (Englisch Ltd.). Die finnische Oyj (Osakeyhtiö julkinen, Mindestkapital 80000 Euro) entspricht der deutschen AG, (Engl. Plc). Die schweizerische AG kann mit min. 50000 CHF Mindestkapital starten (meinte ich mit 35000 EUR).

Starttiraha sollte etwas mehr sein (erste sechs Monate 650, weitere vier 500 Euro). So uneigennützig ist der Staat jedoch nicht. Er bekommt das Geld über die abzuführende MWSt/alv der Neufirma schon bald zurück. Je mehr alv für den Staat, desto besser geht es der Firma und umgekehrt. Beim zuständigen TE-Keskus empfiehlt es sich einen Business Plan auf branchenbezogene (landeseigene, EU) Auflagen prüfen lassen.

Relativ wenige Unternehmer gibt es in Finnland wegen der guten sozialen Sicherheit für alle andern und dem harten Wettbewerb.
Sid
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Registriert: Sa Sep 30, 2006 11:32 pm

Beitrag von Sid »

Einen sehr nützlichen Vergleich der dt. und finn. Geschäftsformen findet man auf der Seite der dt. Handelskammer in Helsinki

http://www.dfhk.fi/deutsch/finnland/sub ... cht.htm#ag
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