Finnische Sprache...
Finnische Sprache...
Hallo,
mich würde mal interessen wer welche Erfahrungen mit der finnischen Sprache gemacht hat? Wurde sie gelernt, wenn ja wie usw.? Welche Tips könnte man einem Finnischlerner geben?
Ich persönlich bin nun seit gut 2 Jahren in Finnland und hatte das Glück, Finnisch an der Universität von Helsinki lernen zu können. Ich kann mich in den meisten Alltagssituationen fließend auf finnisch unterhalten und auch tiefergehende Gespräche führen. Ich komme dann natürlich etwas ins stocken, wenn mir die Wörter ausgehen. Damit bin ich bei meinem Problem, nämlich dem Vokabular, das ich erweitern möchte. Ich bin leider Hinsicht nicht sehr konsequent und kann mir neue Wörter auch nach 2 Jahren nur relativ schwer merken.
Viele Grüße
Martin
mich würde mal interessen wer welche Erfahrungen mit der finnischen Sprache gemacht hat? Wurde sie gelernt, wenn ja wie usw.? Welche Tips könnte man einem Finnischlerner geben?
Ich persönlich bin nun seit gut 2 Jahren in Finnland und hatte das Glück, Finnisch an der Universität von Helsinki lernen zu können. Ich kann mich in den meisten Alltagssituationen fließend auf finnisch unterhalten und auch tiefergehende Gespräche führen. Ich komme dann natürlich etwas ins stocken, wenn mir die Wörter ausgehen. Damit bin ich bei meinem Problem, nämlich dem Vokabular, das ich erweitern möchte. Ich bin leider Hinsicht nicht sehr konsequent und kann mir neue Wörter auch nach 2 Jahren nur relativ schwer merken.
Viele Grüße
Martin
- derdingens
- Beiträge: 242
- Registriert: Fr Sep 29, 2006 9:27 am
- Wohnort: Sipoo + Hessen
Hallo; bin auch noch nicht sooo lange in Finnland, antworte aber trotzdem mal. Ich habe auch die Finnischkurse an der Uni gemacht, aber da nur einige wenige Vokabeln behalten.
Wenn ich dieselben Vokabeln mehrmals am Kaffeetisch bei der Arbeit hoere, schlage ich sie nach und beim dritten Mal behalte ich sie dann auch. Wichtig ist, meine ich, dass du bei Verben den zugehörigen Fall mitlernst, sofern es ihn gbt (jäädä + mihin zB). Andernfalls habe ich immer grosse (also noch groessere ) Schwierigkeiten, mich verständlich zu machen.
Ich bin auch ab und zu fast am Verzeifeln, aber dann gibts auch mal positive Dinge, wenn man merkt, dass man tätsächlich etwas Neues gelernt hat und auch im Gespräch anwenden kann.
Gruss,
dingens
Wenn ich dieselben Vokabeln mehrmals am Kaffeetisch bei der Arbeit hoere, schlage ich sie nach und beim dritten Mal behalte ich sie dann auch. Wichtig ist, meine ich, dass du bei Verben den zugehörigen Fall mitlernst, sofern es ihn gbt (jäädä + mihin zB). Andernfalls habe ich immer grosse (also noch groessere ) Schwierigkeiten, mich verständlich zu machen.
Ich bin auch ab und zu fast am Verzeifeln, aber dann gibts auch mal positive Dinge, wenn man merkt, dass man tätsächlich etwas Neues gelernt hat und auch im Gespräch anwenden kann.
Gruss,
dingens
Eine weitere Variante ist viel zu lesen. Das ist am Anfang sicher mühsam, aber gerade beim Wortschatz hilft es auf die Dauer gewaltig.
Man nehme sich also eine interessante Lektüre, genügend Zeit und ein Wörterbuch. Als Lektüre können die (zumindest in Helsinki) umsonst verteilten "Zeitungen" (100, Metro), die Kurznachrichten im Hesari oder ein Buch sein, dessen Inhalt einen interessiert. Die Wahl sollte man vielleicht so treffen, dass man noch ohne Wörterbuch das Thema erfassen kann. Und dann einfach lesen und versuchen, mit Hilfe des Wörterbuches den Inhalt möglichst genau zu erfassen, ohne dabei mehr als unbedingt nötig auf die Grammatik zu achten.
Mit einem Einsatz von 3-4mal 30 min pro Woche kann man schon ganz gute Ergebnisse erzielen.
Man nehme sich also eine interessante Lektüre, genügend Zeit und ein Wörterbuch. Als Lektüre können die (zumindest in Helsinki) umsonst verteilten "Zeitungen" (100, Metro), die Kurznachrichten im Hesari oder ein Buch sein, dessen Inhalt einen interessiert. Die Wahl sollte man vielleicht so treffen, dass man noch ohne Wörterbuch das Thema erfassen kann. Und dann einfach lesen und versuchen, mit Hilfe des Wörterbuches den Inhalt möglichst genau zu erfassen, ohne dabei mehr als unbedingt nötig auf die Grammatik zu achten.
Mit einem Einsatz von 3-4mal 30 min pro Woche kann man schon ganz gute Ergebnisse erzielen.
Wir hätten's uns alle natürlich um einiges einfacher machen können, indem wir uns für 'ne Schwedin / 'nen Schweden entschieden hätten, oder Dänen, Norweger. Das ist ja wohl denke ich klar. Gerade das Finnische erlernen zu müssen ist ja kein Traumlos, wenn es auch noch schwierigere Sprachen gibt...
Man muss reden die Sprache sonst wird's nix; sich trauen, auch mit den Finnen, mit denen man seit Anfang immer englisch o.a. geredet hat, auf Finnisch umzustellen, zumindest so lange es gut geht: heute reicht's 3 min, nächste Woche schon 10 min...
Derdingens hat Recht mit dem Erlernen von Verben mit dazugehörigem Fall; den richtigen Fall zu finden ist ein Fehler, den ich sonst auch in 50 Jahren noch machen werde.
Schwierig auch der Gegensatz zwischen puhekieli und Schulfinnisch, z.B. me mentiin himaan vs. me menimme kotiin... Am Anfang wird man in rein finnischen Diskussionen immer wieder abgehängt, und wenn's erst nach 2 Stunden ist.
Ich hab nach 1,5 - 2 Jahren gut gesprochen. Seitdem hab ich mich nicht mehr verbessern können, trete auf dem gleichen Niveau herum, ab und an mal ein neues Wort, wie etwa työsuojeluvaltuutettu, aber selten.
Es gibt auch Leute, die bei Englisch im Umgang mit dem Umfeld geblieben sind, was ich nicht besonders schätze.
Man muss reden die Sprache sonst wird's nix; sich trauen, auch mit den Finnen, mit denen man seit Anfang immer englisch o.a. geredet hat, auf Finnisch umzustellen, zumindest so lange es gut geht: heute reicht's 3 min, nächste Woche schon 10 min...
Derdingens hat Recht mit dem Erlernen von Verben mit dazugehörigem Fall; den richtigen Fall zu finden ist ein Fehler, den ich sonst auch in 50 Jahren noch machen werde.
Schwierig auch der Gegensatz zwischen puhekieli und Schulfinnisch, z.B. me mentiin himaan vs. me menimme kotiin... Am Anfang wird man in rein finnischen Diskussionen immer wieder abgehängt, und wenn's erst nach 2 Stunden ist.
Ich hab nach 1,5 - 2 Jahren gut gesprochen. Seitdem hab ich mich nicht mehr verbessern können, trete auf dem gleichen Niveau herum, ab und an mal ein neues Wort, wie etwa työsuojeluvaltuutettu, aber selten.
Es gibt auch Leute, die bei Englisch im Umgang mit dem Umfeld geblieben sind, was ich nicht besonders schätze.
WEITERSAGEN!
- jetzt auch auf Twitter: @saksalaiset
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Als ich mich entschieden habe, nach Finnland auszuwandern, habe ich schon mal einen Kurs an der VHS Köln besucht. Das war natürlich nur ein klitzekleiner Anfang. Dann hab ich mich sofort an der Uni Helsinki angemeldet und innerh. von 1,5 Jahren alle 6 Stufen durchgezogen (die 1. hab ich nicht mehr besucht), neben einem Vollzeitjob, also konnte ich nicht allzu viel Zeit darin investieren. Die Grammatik hatte ich 2002 durch, aber das will ja nix heissen. Ich hab zunehmend verstehen können, aber mich nie getraut, zu sprechen. Ich glaube erst im dritten Jahr hat es Klick gemacht und ich hab mich mehr und mehr "getraut". Heute kann ich jeden Smalltalk, Tagesbesorgungen problemlos selbst erledigen. Ich hab im Beruf die Sprache nicht gebraucht und nach den vielen Jahren ist es ein wenig komisch, mit den selben Kollegen plötzlich auf Finnisch umzusteigen. Alle weiteren Abläufe sind auch auf Englisch.
Ich würde mal behaupten, dass nach einer soliden Grundlage (Kurs) hat mir die Praxis am meisten geholfen. Man lebt in der Umgebung. Ich hätte mir gewünscht, man könnte schneller Fortschritte machen, aber mit Finnisch sind 3-5 Jahre noch "schnell genug". Ich bin kein Freund des Finnischen TV, aber Filme mit Untertiteln haben auch ihren Vorteil. Ansonsten übe ich zunehmend mit meinem Mann, mit vielen vertrauten Freunden und habe im Januar ein Fachstudium auf Finnisch begonnen. Natürlich erfordert das einer besonderen Anstrengung, zumal alle anderen Muttersprachler sind, aber so lerne ich auch die Fachsprache in meinem Bereich. Augen zu und durch, bald ist es überstanden
Mir fehlt leider die Zeit noch gesondert zu lernen, aber es kommt nebenbei auch ganz gut. In der Firma haben wir einen Gesprächskreis aufgebaut. Dabei üben wir auch die Grammatik. Es tut gut, wenn Finnen die Sprachkenntnisse loben Allerdings bekomme ich als Übersetzerin mit vielen Sprachkenntnissen immer den Stempel verpasst "Aaach, Dir fällt es leicht, denn Du hast ja viele Sprachen gelernt". Das stimmt, man geht strategisch ran, aber kein Meister fällt von Himmel.
Ich würde mal behaupten, dass nach einer soliden Grundlage (Kurs) hat mir die Praxis am meisten geholfen. Man lebt in der Umgebung. Ich hätte mir gewünscht, man könnte schneller Fortschritte machen, aber mit Finnisch sind 3-5 Jahre noch "schnell genug". Ich bin kein Freund des Finnischen TV, aber Filme mit Untertiteln haben auch ihren Vorteil. Ansonsten übe ich zunehmend mit meinem Mann, mit vielen vertrauten Freunden und habe im Januar ein Fachstudium auf Finnisch begonnen. Natürlich erfordert das einer besonderen Anstrengung, zumal alle anderen Muttersprachler sind, aber so lerne ich auch die Fachsprache in meinem Bereich. Augen zu und durch, bald ist es überstanden
Mir fehlt leider die Zeit noch gesondert zu lernen, aber es kommt nebenbei auch ganz gut. In der Firma haben wir einen Gesprächskreis aufgebaut. Dabei üben wir auch die Grammatik. Es tut gut, wenn Finnen die Sprachkenntnisse loben Allerdings bekomme ich als Übersetzerin mit vielen Sprachkenntnissen immer den Stempel verpasst "Aaach, Dir fällt es leicht, denn Du hast ja viele Sprachen gelernt". Das stimmt, man geht strategisch ran, aber kein Meister fällt von Himmel.
Ja, Schwedisch wäre wirklich wesentlich handlicher
Mein Finnisch wächst eher gemächlich an und eigentlich steht und fällt das mit der Regelmässigkeit, mit der ich mit Finnen Finnisch rede.
Das "Dumme" an Finnisch ist ja, dass man es als Mitteleuropäer praktisch lernen muss wie als ob man wieder Kind wäre, da man ja kaum "Referenzwörter" hat. Nix klingt ähnlich und das frustet am Anfang ziemlich.
Fernsehen, Radio hören, lesen..und vor allem: reden!
Hilft viel mehr als Kurse!
Mein Finnisch wächst eher gemächlich an und eigentlich steht und fällt das mit der Regelmässigkeit, mit der ich mit Finnen Finnisch rede.
Das "Dumme" an Finnisch ist ja, dass man es als Mitteleuropäer praktisch lernen muss wie als ob man wieder Kind wäre, da man ja kaum "Referenzwörter" hat. Nix klingt ähnlich und das frustet am Anfang ziemlich.
Fernsehen, Radio hören, lesen..und vor allem: reden!
Hilft viel mehr als Kurse!
... und dann gibt es die, die eine Finnlandschwedin ausgesucht haben. Dann hat man das Los, dass man beide Sprachen lernen muss und das Finnische ohne familiären Hintergrund.Micha hat geschrieben:Wir hätten's uns alle natürlich um einiges einfacher machen können, indem wir uns für 'ne Schwedin / 'nen Schweden entschieden hätten, oder Dänen, Norweger. Das ist ja wohl denke ich klar. Gerade das Finnische erlernen zu müssen ist ja kein Traumlos, wenn es auch noch schwierigere Sprachen gibt...
Neumi Hoffnungslos
Fernsehen - die Untertitel
Was manchmal auch noch ganz nett ist, da man zwischenzeitlich wieder umswitchen kann: die Untertitel im Fernsehen auf finnisch mit zulesen und zu verstehen, wie sie was übersetzt haben.
Bei Kettu etc. sind es sowieso immer die gleichen Redewendungen, die kann man sich dann zu eigen machen.
Norbert
Bei Kettu etc. sind es sowieso immer die gleichen Redewendungen, die kann man sich dann zu eigen machen.
Norbert