Mehrsprachigkeit in Finnland
Du wirst das schon wissen, Ninni, Du bist da näher am Geschehen. Vielleicht rührt der Irrtum meiner Holden ja daher, dass es de facto so ist, dass die meisten Vollschwestern doch die ylioppilastutkinto haben, auch wenn es de jure nicht verlangt wird.
Mit dem Schwedischen muss man halt trennen zwischen der Hauptstadtregion bzw. andere großen Städten und dem Küstenstreifen im Südwesten und Westen trennen. Gerade in Pohjanmaa/Österbotten gibt es anscheinend recht viele, die z.B. kaum jemals finnisches Fernsehen schauen, weil das reichsschwedische Programm dort auch ausgestrahlt wird. Und dort - wie in Tammisaari als Hochburg des Schwedentums in Uusimaa - tendieren manche Leute dann halt etwas zu Militanz und zur sprachlichen Ignoranz.
Mit dem Schwedischen muss man halt trennen zwischen der Hauptstadtregion bzw. andere großen Städten und dem Küstenstreifen im Südwesten und Westen trennen. Gerade in Pohjanmaa/Österbotten gibt es anscheinend recht viele, die z.B. kaum jemals finnisches Fernsehen schauen, weil das reichsschwedische Programm dort auch ausgestrahlt wird. Und dort - wie in Tammisaari als Hochburg des Schwedentums in Uusimaa - tendieren manche Leute dann halt etwas zu Militanz und zur sprachlichen Ignoranz.
Nun ja, ich nehme mal an dass Schwedischmuttersprachler besser Finnisch können als umgekehrt. Das selbe Phänomen habe ich in Biel (70% Deutschsprachig, 30% Französischsprachig) festgestellt. Da können die Deutschsprachigen eher besser Französisch als die Französischsprachigen (Schweizer-)Deutsch. Also wird in gemischten Gruppen recht schnell mal Französisch gesprochen.Georg hat geschrieben:Die Lebenszufriedenheit und die Lebenserwartung soll ja irgendeiner Untersuchung zufolge (vor ein paar Jahren im Hesari publiziert) bei den Schwedischsprachigen insgesamt höher sein als bei den Finnischsprachigen.roelli hat geschrieben:Dabei kam heraus das die Zufriedenheit mit der Schulspeisung in den schwedischsprachigen Schulen wesentlich höher ist (habe jetzt kein genauen Zahlen mehr), als in den finnisch sprachigen. Der Witz war, das es sich um ein und das selbe Essen, aus ein und der selben Grossküche handelte.
Ein ganz anderes, aber sehr interessantes Phänomen: wenn Du 3 Schwedischsprachige hast, die sich unterhalten, und es kommt ein Finnischsprachiger dazu, der vielleicht sogar schwedisch könnte, aber es wird sofort auf finnisch umgeschalten. Ein Grund dafür sind sicherlich schlechte Erfahrungen der Schwedischsprachigen, aber das gleiche passiert auch in Gruppen, wo man sich kennt und um die Sprachkenntnisse und Einstellung des anderen weiss. Eine Erklärung dafür habe ich noch nicht gefunden.
Iss keinen gelben Schnee!
hallo zusammen
ich bin neu hier..
und habe eine frage:
komme ich mit englisch oder mit schwedisch besser durch finnland? (helsinki-tampere gegend)
ich möchte einen sprachkurs machen, kann mich aber nich entscheiden welcher mir mehr bringen würde in finnland.
man hat mir davon abgeraten einen finnischkurs zu besuchen, da es zu schwer wäre in kurzer zeit finnisch zu lernen.
ich hoffe, jemand kann mir weiterhelfen?!
grüsse ollilli
ich bin neu hier..
und habe eine frage:
komme ich mit englisch oder mit schwedisch besser durch finnland? (helsinki-tampere gegend)
ich möchte einen sprachkurs machen, kann mich aber nich entscheiden welcher mir mehr bringen würde in finnland.
man hat mir davon abgeraten einen finnischkurs zu besuchen, da es zu schwer wäre in kurzer zeit finnisch zu lernen.
ich hoffe, jemand kann mir weiterhelfen?!
grüsse ollilli
@ ollilli:
Wie lange willst Du denn hier sein? 2 Monate?
Mit Englisch kommst Du schon gut durch. Aber wenn Du länger bleibst wäre Finnischlernen nicht verkehrt, denn das sprechen 94% der Bevölkerung als Muttersprache.
Wie lange willst Du denn hier sein? 2 Monate?
Mit Englisch kommst Du schon gut durch. Aber wenn Du länger bleibst wäre Finnischlernen nicht verkehrt, denn das sprechen 94% der Bevölkerung als Muttersprache.
WEITERSAGEN!
- jetzt auch auf Twitter: @saksalaiset
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Mit Englisch kommst du besser durch. Schwedisch ist wirklich eine sehr kleine Minderheitssprache, die nur in bestimmten Regionen gesprochen wird *klick*. Und ich glaube, die Finnischsprachigen sprechen besser Englisch als Schwedisch (und tun es auch lieber). Klar, Schwedisch ist Amtssprache und alle offiziellen Formulare und Dergleichen sind auf Finnisch und Schwedisch erhalten, aber in der Regel kommt man auf den Ämtern mit Englisch auch zu recht.
Und es ist ja klar, dass eine komplett neue Sprache nicht in kurzer Zeit gelernt werden kann! Trotzdem kann ein Finnischkurs nicht schaden, denn ein bisschen vorher gelernt zu haben ist wohl besser als gar nichts vorher gelernt zu haben. Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass Finnisch nur wegen dem eigenen Vokabular schwierig ist, lass dich also nicht von Schauergeschichten über die finnische Grammatik abschrecken! Die ist zwar anders als die deutsche Grammatik, aber nicht "schwierig".
Donald
Und es ist ja klar, dass eine komplett neue Sprache nicht in kurzer Zeit gelernt werden kann! Trotzdem kann ein Finnischkurs nicht schaden, denn ein bisschen vorher gelernt zu haben ist wohl besser als gar nichts vorher gelernt zu haben. Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass Finnisch nur wegen dem eigenen Vokabular schwierig ist, lass dich also nicht von Schauergeschichten über die finnische Grammatik abschrecken! Die ist zwar anders als die deutsche Grammatik, aber nicht "schwierig".
Donald
Iss keinen gelben Schnee!
Schon richtig, nur erklärt das nicht unbedingt, wieso das Phänomen auch in Gruppen von Leuten auftritt, die sich gut kennen.donald hat geschrieben:Nun ja, ich nehme mal an dass Schwedischmuttersprachler besser Finnisch können als umgekehrt. Das selbe Phänomen habe ich in Biel (70% Deutschsprachig, 30% Französischsprachig) festgestellt. Da können die Deutschsprachigen eher besser Französisch als die Französischsprachigen (Schweizer-)Deutsch. Also wird in gemischten Gruppen recht schnell mal Französisch gesprochen.
Auf der anderen Seite meckern viele offizielle Organe der Schwedischsprachigen auch genau über diese Sache, und alle machen es doch so.
Auf der anderen Seite ist es ja so, dass die Finnischsprachigen das Gleiche mit Ausländern machen, es wird immer automatisch gleich englisch gesprochen. Dem armen Ausländer muss doch geholfen werden, damit der das achso schwierige Finnisch nicht zu sprechen braucht. Da hilft es in der Regel nur, konsequent auf finnisch weiter zu reden.
Das ist meines Erachtens nur direkt im Hauptstadtgebiet so, wenn man weiter ins Landesinnere geht, trift man das nicht so häufig an. Ich habe das auch immer bedauert, anderseits wollen gerade Ältere Finnen gerne ihre Deutschkenntnisse an den Mann bringen.Georg hat geschrieben: ... es wird immer automatisch gleich englisch gesprochen. Dem armen Ausländer muss doch geholfen werden, damit der das achso schwierige Finnisch nicht zu sprechen braucht. Da hilft es in der Regel nur, konsequent auf finnisch weiter zu reden.
Die Erklärung ist wohl in der Geschichte Finnlands zu suchen. (Ich möchte vorausschicken, dass ich für die sprachliche Minderheit des Landes sehr viel Sympathie empfinde). Schwedisch ist die Sprache der einstigen Kolonialisten. Als die Unabhängigkeitsbewegung Ende des 19. Jhdts. sehr stark geworden war, "verstießen" viele Finnen ihren schwedischen Familiennamen und nahmen einen finnischen an. Eine gewisse Abneigung gegen vieles was schwedisch ist, hallt immer noch nach. Sie kommt z.B. in der Suomalaisuuden Liitto zum Ausdruck, wo unaufhörlich gegen die schwedischsprachige Minderheit gewettert wird: http://www.suomalaisuudenliitto.fi/kielipolitiikka . Auch ist in der Gesellschaft ein gewisser Futterneid auszumachen. Schwedischsprachige Finnen bringen es leichter in die Chefetagen großer Firmen, und dies vielleicht nicht nur deshalb weil sie meist auch der finnischen Sprache mächtig sind.Georg hat geschrieben: Ein ganz anderes, aber sehr interessantes Phänomen: wenn Du 3 Schwedischsprachige hast, die sich unterhalten, und es kommt ein Finnischsprachiger dazu, der vielleicht sogar schwedisch könnte, aber es wird sofort auf finnisch umgeschalten. Ein Grund dafür sind sicherlich schlechte Erfahrungen der Schwedischsprachigen, aber das gleiche passiert auch in Gruppen, wo man sich kennt und um die Sprachkenntnisse und Einstellung des anderen weiss. Eine Erklärung dafür habe ich noch nicht gefunden.
Dieser Verband (auf Deutsch: Verband für das Finnentum) ist allerdings stark national und geht in Richtung "rechts". Mit der Meinung der Mehrheit hat dieser Verband nichts zu tun. Das wäre fast so, als würde man die NPD in Bezug auf D nehmen.
Übrigens haben damals auch viele Finnen mit finnischen Nachnamen einen schwedischen Namen angenommen (das war in "Mode" und vornehmer). Später, als Finnland unabhängig wurde (bzw schon davor), tauschen wiederum wieder Finnen mit schwedischen Namen in einen finnischen.
Übrigens haben damals auch viele Finnen mit finnischen Nachnamen einen schwedischen Namen angenommen (das war in "Mode" und vornehmer). Später, als Finnland unabhängig wurde (bzw schon davor), tauschen wiederum wieder Finnen mit schwedischen Namen in einen finnischen.
Ich glaube nicht, dass die Erklärung so einfach ist, auch wenn die Suomalaisuuden liitto dies gerne so behauptet. Aber die behaupten allerhand, wenn der Tag lang ist.Nordlicht hat geschrieben: Die Erklärung ist wohl in der Geschichte Finnlands zu suchen. (Ich möchte vorausschicken, dass ich für die sprachliche Minderheit des Landes sehr viel Sympathie empfinde). Schwedisch ist die Sprache der einstigen Kolonialisten. Als die Unabhängigkeitsbewegung Ende des 19. Jhdts. sehr stark geworden war, "verstießen" viele Finnen ihren schwedischen Familiennamen und nahmen einen finnischen an. Eine gewisse Abneigung gegen vieles was schwedisch ist, hallt immer noch nach. Sie kommt z.B. in der Suomalaisuuden Liitto zum Ausdruck, wo unaufhörlich gegen die schwedischsprachige Minderheit gewettert wird: http://www.suomalaisuudenliitto.fi/kielipolitiikka . Auch ist in der Gesellschaft ein gewisser Futterneid auszumachen. Schwedischsprachige Finnen bringen es leichter in die Chefetagen großer Firmen, und dies vielleicht nicht nur deshalb weil sie meist auch der finnischen Sprache mächtig sind.
Das erklärt nämlich vor allem nicht, warum die Schwedischsprachigen so bereitwillig die Sprache wechseln, und das, um mich zu wiederholen, auch im Gespräch mit Finnischsprachigen, um deren prinzipiell positive Einstellung zum Schwedischen sie wissen.
Georg hat geschrieben: Das erklärt nämlich vor allem nicht, warum die Schwedischsprachigen so bereitwillig die Sprache wechseln, und das, um mich zu wiederholen, auch im Gespräch mit Finnischsprachigen, um deren prinzipiell positive Einstellung zum Schwedischen sie wissen.
Vielleicht ist es das selbe Prinzip, wie es in diesem Artikel beschrieben wird
http://www.nachrichten.at/leben/502207? ... 1c4190399a
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Letzendlich gibt man über die Benutzung der Sprache auch "kulturinterna" preis, daraus hat sich dann die Einstellung ergeben das bestimmte Dinge in schwedischer Sprache, nicht für die Finnen bestimmt waren. Die Ursache liegt wohl eher in der Historie, ähnlich wie man in D an Höfen, halt Französisch gesprochen hat.