Neuanfang
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Hallo alle zusammen ^^
Ich habe vor zusammen mit meiner Freundin nach Finnland zu ziehen in der Hoffnung dort Studieren zu können und wir beide haben bis jetzt noch so gut wie überhaupt keine Ahnung an wen wir uns da zwecks Wohnungssuche, Studienvermittlung und allem was da so anfällt wenden können. Da das Internet was das anbelangt ja nur begrenzte Möglichkeiten bietet hatte ich gehofft, das es vielleicht irgendeine Möglichkeit gibt sich mit jemand in Kontakt zu setzten der Ahnung davon hat, oder ob man vielleicht auf irgendeiner Behörde Hilfe bekommt. Da der Gedanke noch sehr neu ist und wir auch noch mehr als 2 Jahre dazu Zeit haben ist unser Wissen über ein Leben im Ausland noch sehr begrenzt. Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn wir hier ein paar gute Tips bekommen!
Vielen dank schonmal im Vorraus!
Sophie
Ich habe vor zusammen mit meiner Freundin nach Finnland zu ziehen in der Hoffnung dort Studieren zu können und wir beide haben bis jetzt noch so gut wie überhaupt keine Ahnung an wen wir uns da zwecks Wohnungssuche, Studienvermittlung und allem was da so anfällt wenden können. Da das Internet was das anbelangt ja nur begrenzte Möglichkeiten bietet hatte ich gehofft, das es vielleicht irgendeine Möglichkeit gibt sich mit jemand in Kontakt zu setzten der Ahnung davon hat, oder ob man vielleicht auf irgendeiner Behörde Hilfe bekommt. Da der Gedanke noch sehr neu ist und wir auch noch mehr als 2 Jahre dazu Zeit haben ist unser Wissen über ein Leben im Ausland noch sehr begrenzt. Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn wir hier ein paar gute Tips bekommen!
Vielen dank schonmal im Vorraus!
Sophie
Re: Neuanfang
Hallo Sofie,
am einfachsten wäre es, in Deutschland ein Studium anzufangen und dann erst einmal als Austauschstudenten nach Finnland zu gehen. Hier in Finnland gibt es einen Test, den man erst einmal bestehen muss, bevor man das Recht zum Studieren an einer Uni bekommt (könnte ggf. schwierig fuer Ausländer sein wegen Sprach etc. .. hat damit hier jemand Erfahrungen?). In Deutschland werden die Studienplätze dagegen ueber die ZVS vergeben .. und je nach Zeugnis hat man dann ziemlich freie Studienplatzwahl.
Kommt ihr dann ueber ein Austauschstudium (z.B. ERASMUS), dann hilft man euch bei sämtlichen Sachen: Wohnungssuche, Studienplan, ihr bekommt einen Tutor fuer alle möglichen Alltagsprobleme wie z.B. Bankkonto eröffnen etc. Ausserdem habt ihr dann innerhalb dieses Semesters - oder 2 Semester - die Möglichkeit mal zu schauen, ob Finnland euch ueberhaupt zusagt. Wenn ja, könnt ihr euch vor Ort dann um den Uniwechsel kuemmern (vorher schon alle Uebersetzungen von deutschen Kursscheinen und Zeugnissen besorgen). Das ist dann nicht mehr so schwierig. Und falls nicht, könnt ihr dann leicht wieder nach Deutschland zurueck.
Lg, poro
am einfachsten wäre es, in Deutschland ein Studium anzufangen und dann erst einmal als Austauschstudenten nach Finnland zu gehen. Hier in Finnland gibt es einen Test, den man erst einmal bestehen muss, bevor man das Recht zum Studieren an einer Uni bekommt (könnte ggf. schwierig fuer Ausländer sein wegen Sprach etc. .. hat damit hier jemand Erfahrungen?). In Deutschland werden die Studienplätze dagegen ueber die ZVS vergeben .. und je nach Zeugnis hat man dann ziemlich freie Studienplatzwahl.
Kommt ihr dann ueber ein Austauschstudium (z.B. ERASMUS), dann hilft man euch bei sämtlichen Sachen: Wohnungssuche, Studienplan, ihr bekommt einen Tutor fuer alle möglichen Alltagsprobleme wie z.B. Bankkonto eröffnen etc. Ausserdem habt ihr dann innerhalb dieses Semesters - oder 2 Semester - die Möglichkeit mal zu schauen, ob Finnland euch ueberhaupt zusagt. Wenn ja, könnt ihr euch vor Ort dann um den Uniwechsel kuemmern (vorher schon alle Uebersetzungen von deutschen Kursscheinen und Zeugnissen besorgen). Das ist dann nicht mehr so schwierig. Und falls nicht, könnt ihr dann leicht wieder nach Deutschland zurueck.
Lg, poro
Re: Neuanfang
Ich empfinde Finnland ehrlich gesagt gar nicht als einfaches Einwanderungsland, wenn man Länder überhaupt so kategorisieren kann. In erster Linie liegt es an der Sprache, zu deren Kenntnissen Ihr jetzt nichts geschrieben habt. Falls Ihr diese nicht muttersprachlich erlernt habt, macht Euch keine falschen Vorstellungen: es gibt zuhauf Leute hier, die sich mit den Einheimischen trotz jahrelangem Bemühen nicht konsequent auf Finnisch unterhalten können. Das reduziert in den meisten Fällen auch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt so stark, dass sie letztenendes nichts oder etwas tun müssen, was sie im Heimatland nie anfangen würden.
Dazu kommt, daß Ihr gar nicht so ohne weiteres ins Sozialsystem aufgenommen werdet, mitunter jahrelang davon ausgeschlossen seid (Gesundheitswesen usw. usw.).
Ähnliche Anfragen kommen immer wieder, am besten stöbert Ihr ein wenig, u.a. mit der Suchfunktion.
Zum Studium hat sich poro bereits geäussert, das geht nicht so einfach. Kurzum: mit vagen Plänen kann man hier ganz schön auf die Schnauze fallen. Warum eigentlich Finnland?
Dazu kommt, daß Ihr gar nicht so ohne weiteres ins Sozialsystem aufgenommen werdet, mitunter jahrelang davon ausgeschlossen seid (Gesundheitswesen usw. usw.).
Ähnliche Anfragen kommen immer wieder, am besten stöbert Ihr ein wenig, u.a. mit der Suchfunktion.
Zum Studium hat sich poro bereits geäussert, das geht nicht so einfach. Kurzum: mit vagen Plänen kann man hier ganz schön auf die Schnauze fallen. Warum eigentlich Finnland?
WEITERSAGEN!
- jetzt auch auf Twitter: @saksalaiset
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Re: Neuanfang
die Wahl fällt auf Finnland, weil meine Freundin an SMA erkrankt ist, ums kurz zu machen im Rollstuhl sitzt und ihre Möglichkeiten in Deutschland sehr begrenzt sind, sie aber in Finnland die möglichkeit auf ein Studium hätte. Sie spricht auch relativ gut finnisch, ganz im Gegensatz zu mir. Es ist ja jetzt auch nicht so, dass wir uns da schon total darauf festgefahren haben, wie schon gesagt, der gedanke ist noch sher neu und wir haben damit ja auch noch etwas Zeit. Nur irgendwann muss man ja mal mit Fragen stellen anfangen und das es nicht leicht wird, war uns beiden von Anfang an klar!
Ich danke euch erstmal für die Infos, ist echt hammer dass nach so kurzer Zeit schon 2 Antworten gekomen sind, find ich echt klasse von euch!
Ich danke euch erstmal für die Infos, ist echt hammer dass nach so kurzer Zeit schon 2 Antworten gekomen sind, find ich echt klasse von euch!
Re: Neuanfang
Hallo
Es gibt an vielen Universitäten und Fachhochschulen (="Universities of Applied Sciences") eine nicht bescheidene Auswahl an Lehrgängen in Englisch. Ich habe mich 2002 für die Aufnahmeprüfungen für drei verschiedene Lehrgänge auf Englisch an der FH Jyväskylä angemeldet und fand diese nicht besonders schwierig. (Natürlich habe ich dann nicht alle drei Lehrgänge studiert, wollte nur sicher sein, wenigstens bei einem reinzukommen).
Den Lebensunterhalt meistern zu können ist dann ein anderes Thema. Wer nur wegen dem Studium nach Finnland kommt, kommt nicht ins Sozialsystem rein. Deine Freundin kann schon Finnisch, ist Sie denn ggf. Finnische Staatsangehörige? Das würde es meines Wissens für sie einfacher machen, vom Staat die üblichen bescheidenen Almosen zu erhalten.
Sonst ist es in den allermeisten Fällen sehr schwierig, auch nur eine einfachen Job zu finden, wenn man nicht Finnisch kann. Es liegt nicht nur an der Sprachkenntnis, sondern auch daran, dass die Finnen eben schon ein eher spezielles Völkchen sind. Wer sicht hier zu sehr wie ein Ausländer verhält wird eher nur beargwöhnt. Die finnische Kultur der minimalen Kommunikation macht es dann für Ausländer noch schwieriger, hier überhaupt mal Fuss zu fassen und zu lernen, was man denn genau immer falsch macht.
Es gibt an vielen Universitäten und Fachhochschulen (="Universities of Applied Sciences") eine nicht bescheidene Auswahl an Lehrgängen in Englisch. Ich habe mich 2002 für die Aufnahmeprüfungen für drei verschiedene Lehrgänge auf Englisch an der FH Jyväskylä angemeldet und fand diese nicht besonders schwierig. (Natürlich habe ich dann nicht alle drei Lehrgänge studiert, wollte nur sicher sein, wenigstens bei einem reinzukommen).
Den Lebensunterhalt meistern zu können ist dann ein anderes Thema. Wer nur wegen dem Studium nach Finnland kommt, kommt nicht ins Sozialsystem rein. Deine Freundin kann schon Finnisch, ist Sie denn ggf. Finnische Staatsangehörige? Das würde es meines Wissens für sie einfacher machen, vom Staat die üblichen bescheidenen Almosen zu erhalten.
Sonst ist es in den allermeisten Fällen sehr schwierig, auch nur eine einfachen Job zu finden, wenn man nicht Finnisch kann. Es liegt nicht nur an der Sprachkenntnis, sondern auch daran, dass die Finnen eben schon ein eher spezielles Völkchen sind. Wer sicht hier zu sehr wie ein Ausländer verhält wird eher nur beargwöhnt. Die finnische Kultur der minimalen Kommunikation macht es dann für Ausländer noch schwieriger, hier überhaupt mal Fuss zu fassen und zu lernen, was man denn genau immer falsch macht.
Iss keinen gelben Schnee!
Re: Neuanfang
Hei sobbi,
erst einmal: Es ist immer eine mutige Entscheidung, für's Studium oder aus welchen Gründen auch immer ins Ausland zu gehen. Generell kann ich dies auch nur befürworten und drücke euch jetzt schon mal die Daumen, dass alles so klappen wird, wir ihr es euch wünscht.
Nun aber mein kleines aber:
Ich weiss leider nur sehr wenig über eine SMA Erkrankung; doch wenn ich mich richtig erinnere ist es eine neuronale Erkrankung die der Volksmund auch als Muskelschwund bezeichnet. Doch -sicherlich auch abhängig vom Typ- bedarf meines Wissens der Patient unterschiedlicher Therapien.
Ich möchte nun von Herzen darauf hinweisen, dass das finnische Gesundheitswesen nicht zwingend das gibt, was es gern im Ausland verspricht. Will heissen: Wenn deine Freundin auf spezielle Therapien angewiesen ist, so geht BITTE nicht davon aus, dass sie diese hier ebenso erhält wie möglicherweise in D'land.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass Patienten alleine für MRT-Bilder (o.ä.) noch immer nicht selten 6-10 Monate (trotz Gesetzesänderung!) warten. Bis zur anschiessenden Besprechung der Bilder vergehen häufig nochmals viele, viele Wochen. Reha-Massnahmen u.ä. werden bei vielen Erkrankungen nicht in der Form angeboten wie in Deutschlandund und psychologische Betreuung gibt es hier eh' nur selten. Zumindest trifft all dies zu, wenn man die staatliche Krankenversicherung nutzen möchte, die hier jeder "Eingbebürgerte" automatisch erhält. (Klar, mit Geld bekommt man auch hier vieles - und bedeutend schneller!)
Deshalb: Informiert euch besser, was die Durchführung möglicher Therapien in Finnland wirklich bedeutet!
Ich kenne mehrere Deutsche und auch Finnen, die aus gesundheitlichen Gründen Finnland wieder verlassen haben. So sehr das deutsche Systhem auch immer mehr in die negativen Kretiken gerät (und sicherlich zu recht!), ebenso sehr ist es aber in vielerlei Hinsicht noch "gesünder" als das hiesige.
Ich vermute, viele die in Finnland ernsthaft erkrankt sind oder spezieller Behandlungen bedürfen -und Vergleiche ziehen können- werden mir an dieser Stelle zustimmen...
Und eine private Zusatzversicherung kann ich eh' nur jedem, der hier her zieht wärmstens empfehlen. Aber, eine Zusatzversicherung in Finnland abzuschliessen ist nicht gerade günstig und chronische Erkrankungen, die zuvor bekannt sind, sind -wie wohl in fast allen Ländern- vom Versicherungsschutz ausgenommen.
So, das erst mal dazu.
Euch alles Gute und viel Glück bei den Planungen.
Malle
PS. Achja, es stimmt meiner Meinung nach, was micha über den Spracherwerb und die sogenannte soziale Eingliederung ohne Sprachkenntnisse schreibt. Auch dies sollte man nicht unterschätzen, wenn man hier als Ausländer arbeiten möchte.
erst einmal: Es ist immer eine mutige Entscheidung, für's Studium oder aus welchen Gründen auch immer ins Ausland zu gehen. Generell kann ich dies auch nur befürworten und drücke euch jetzt schon mal die Daumen, dass alles so klappen wird, wir ihr es euch wünscht.
Nun aber mein kleines aber:
Ich weiss leider nur sehr wenig über eine SMA Erkrankung; doch wenn ich mich richtig erinnere ist es eine neuronale Erkrankung die der Volksmund auch als Muskelschwund bezeichnet. Doch -sicherlich auch abhängig vom Typ- bedarf meines Wissens der Patient unterschiedlicher Therapien.
Ich möchte nun von Herzen darauf hinweisen, dass das finnische Gesundheitswesen nicht zwingend das gibt, was es gern im Ausland verspricht. Will heissen: Wenn deine Freundin auf spezielle Therapien angewiesen ist, so geht BITTE nicht davon aus, dass sie diese hier ebenso erhält wie möglicherweise in D'land.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass Patienten alleine für MRT-Bilder (o.ä.) noch immer nicht selten 6-10 Monate (trotz Gesetzesänderung!) warten. Bis zur anschiessenden Besprechung der Bilder vergehen häufig nochmals viele, viele Wochen. Reha-Massnahmen u.ä. werden bei vielen Erkrankungen nicht in der Form angeboten wie in Deutschlandund und psychologische Betreuung gibt es hier eh' nur selten. Zumindest trifft all dies zu, wenn man die staatliche Krankenversicherung nutzen möchte, die hier jeder "Eingbebürgerte" automatisch erhält. (Klar, mit Geld bekommt man auch hier vieles - und bedeutend schneller!)
Deshalb: Informiert euch besser, was die Durchführung möglicher Therapien in Finnland wirklich bedeutet!
Ich kenne mehrere Deutsche und auch Finnen, die aus gesundheitlichen Gründen Finnland wieder verlassen haben. So sehr das deutsche Systhem auch immer mehr in die negativen Kretiken gerät (und sicherlich zu recht!), ebenso sehr ist es aber in vielerlei Hinsicht noch "gesünder" als das hiesige.
Ich vermute, viele die in Finnland ernsthaft erkrankt sind oder spezieller Behandlungen bedürfen -und Vergleiche ziehen können- werden mir an dieser Stelle zustimmen...
Und eine private Zusatzversicherung kann ich eh' nur jedem, der hier her zieht wärmstens empfehlen. Aber, eine Zusatzversicherung in Finnland abzuschliessen ist nicht gerade günstig und chronische Erkrankungen, die zuvor bekannt sind, sind -wie wohl in fast allen Ländern- vom Versicherungsschutz ausgenommen.
So, das erst mal dazu.
Euch alles Gute und viel Glück bei den Planungen.
Malle
PS. Achja, es stimmt meiner Meinung nach, was micha über den Spracherwerb und die sogenannte soziale Eingliederung ohne Sprachkenntnisse schreibt. Auch dies sollte man nicht unterschätzen, wenn man hier als Ausländer arbeiten möchte.
Re: Neuanfang
Wow klingt ja ganz so als würden unsere Chancen ziemlich schlecht stehen, naja wenns erstmal nicht klappen sollte kann man ja vielleicht nach dem Studium nochmal drüber nachdenken. Ich denke wir bleiben dennoch an der Sache dran. Ich hatte mir ja gedacht, dass es verdammt schwer wird, aber dass die Eingliederung in die gesellschaft dort so schwer sein soll hätte ich jetzt nicht vermutet, gut zu wissen!
Re: Neuanfang
Das ich ein etwas anderes Bild von der finnischen Gesundheitsversorgung habe, dürfte zumindest den erfahrenen Mitlesern geläufig sein, dazu will ich mich hier auch nicht weiter auslassen.
Du mußt jedoch wissen, dass die finnische Krankenkasse für deutsche Begriffe etwas seltsam funktioniert, sie ist nämlich zweigespalten. In die auf die Behandlung von unmittelbaren, akuten wie chronischen, Erkrankungen beschränkte Gesundheitsversorgung kommt man nämlich automatisch - OPs werden bezahlt, sonstige unmittelbar notwendige Behandlung wird auch bezahlt, sobald man eine Aufenthaltsgenehmigung in Finnland hat. Und als Deutsche bekommst Du das automatisch. Was Ausländern, die nicht von der Kela - der zweiten Hälfte der Krankenkasse - aufgenommen werden, verweigert bleibt, sind Zuschüße bei vielen Medikamenten, Reha-Maßnahmen, Kuren etc. Daher ist auch die Frage, ob Deine Freundin Finnin ist, nicht irrelevant. Wenn sie nämlich Finnin ist, dann kommt sie automatisch zur Kela, sobald sie in Finnland wohnt. Wenn sie einen finnischen Elternteil hat, ist die Einbürgerung reine Formsache.
Die Sprachkenntnisse sind schon angesprochen worden, und auch ich halte sie für elementar wichtig, wenn man hier gut zurande kommen will. Wenn Du bereit bist, jetzt schon einige Zeit ins Finnischlernen zu investieren, und Deine Freundin Dir dabei vielleicht helfen kann, dann könntest Du da ja auch schon einiges vorbereiten. Zwei Jahre sind eine lange Zeit. Wenn Ihr die Möglichkeit habt, vorher schon mal einige Wochen hierher zu kommen, um Euch die Unis/FHs anzuschauen, ev. bei der Kela vorzufühlen (wobei die natürlich nicht unbedingt verbindliche Antworten geben) und sonst das Land und die Leute anzuschauen, dann wird Euch das bei der Entscheidungfindung helfen.
Es wird mit Sicherheit kein leichter Schritt, aber wenn Ihr diese Zeit nutzt, um Euch gründlich vorzubereiten, und im besten Fall Deine Freundin noch in die Kela kommen könnte, erscheint es mir nicht unmöglich.
Du mußt jedoch wissen, dass die finnische Krankenkasse für deutsche Begriffe etwas seltsam funktioniert, sie ist nämlich zweigespalten. In die auf die Behandlung von unmittelbaren, akuten wie chronischen, Erkrankungen beschränkte Gesundheitsversorgung kommt man nämlich automatisch - OPs werden bezahlt, sonstige unmittelbar notwendige Behandlung wird auch bezahlt, sobald man eine Aufenthaltsgenehmigung in Finnland hat. Und als Deutsche bekommst Du das automatisch. Was Ausländern, die nicht von der Kela - der zweiten Hälfte der Krankenkasse - aufgenommen werden, verweigert bleibt, sind Zuschüße bei vielen Medikamenten, Reha-Maßnahmen, Kuren etc. Daher ist auch die Frage, ob Deine Freundin Finnin ist, nicht irrelevant. Wenn sie nämlich Finnin ist, dann kommt sie automatisch zur Kela, sobald sie in Finnland wohnt. Wenn sie einen finnischen Elternteil hat, ist die Einbürgerung reine Formsache.
Die Sprachkenntnisse sind schon angesprochen worden, und auch ich halte sie für elementar wichtig, wenn man hier gut zurande kommen will. Wenn Du bereit bist, jetzt schon einige Zeit ins Finnischlernen zu investieren, und Deine Freundin Dir dabei vielleicht helfen kann, dann könntest Du da ja auch schon einiges vorbereiten. Zwei Jahre sind eine lange Zeit. Wenn Ihr die Möglichkeit habt, vorher schon mal einige Wochen hierher zu kommen, um Euch die Unis/FHs anzuschauen, ev. bei der Kela vorzufühlen (wobei die natürlich nicht unbedingt verbindliche Antworten geben) und sonst das Land und die Leute anzuschauen, dann wird Euch das bei der Entscheidungfindung helfen.
Es wird mit Sicherheit kein leichter Schritt, aber wenn Ihr diese Zeit nutzt, um Euch gründlich vorzubereiten, und im besten Fall Deine Freundin noch in die Kela kommen könnte, erscheint es mir nicht unmöglich.
Re: Neuanfang
Nein Finnin ist sie nicht, sonst wäre das ganze ja um einiges leichter! Dann hätten wir uns warscheinlich auch nicht kennengelernt, man kann halt nicht alles haben ^^
Sie lernt aber seit einiger Zeit finnisch und macht im September auch mit dem Sprachkurs weiter. Ich müsste da ganz von vorne anfangen, was jetzt auch nicht das Problem wäre, ich bin noch jung und lernfähig
Sie lernt aber seit einiger Zeit finnisch und macht im September auch mit dem Sprachkurs weiter. Ich müsste da ganz von vorne anfangen, was jetzt auch nicht das Problem wäre, ich bin noch jung und lernfähig
Re: Neuanfang
Falls ihr an der Universität studiert, müsst ihr euch so lange nicht allzusehr den Kopf über das normale finnische Gesundheitssystem zerbrechen, weil Universitätsstudenten ihr eigenes System haben. Ich habe aber keine Ahnung, wie das bei chronischen Erkrankungen aussieht.
Re: Neuanfang
Hei,
es stimmt alles, was du, georg, schreibst. Aber aus eigenen Erfahrungen nach nur in der Theorie.
Ich selber bin über KELA versichert, seit Jahren. Dennoch wurde eine Rückenerkrankung bei mir nicht schnell genug behandelt. Klar stand mir eine OP zu, doch das Lieblingswort der Entscheidenden war leider "Ressourcenproblem" ...
Ich wurde nach Deutschland geflogen, als Not-OP eingewiesen, da ein Fuss schon taub war. (Zuvor wurde ich hier über 6 Monate mit Morphinen stillgehalten!) ... In D'land wurde dann operiert etc. usw.
Wieder zurück in FIN musste ich leider feststellen, dass es hier KEINE (!) Reha-massnahmen für relativ frisch operierte mit meiner Erkrankung gibt wie in D'land. Auch meine finnischen Ärzte sind der Meinung, dass ich unter anderen Bedingungen heute weniger "Folgeschäden" hätte. Man empfahl mir gar von Seiten des Krankenhauses in Turku gegen KELA zu klagen. Denn: "So kann es ja nicht weitergehen."
Leider besass ich keine Energie dafür - ich steckte all meine Kraft lieber in den Genesungsprozess.
Aber nur soviel zu meiner Geschichte.
Ich wäre froh, wenn ich ein Einzelfall wäre!
Leider weiss ich auch von Krebserkrankten, die in FIN weniger mit den Behandlungsmöglichkeiten zufrieden waren, als in D'land. Sie beklagten vor allem fehlende psychologische Betreuung. Sie waren sehr auf sich gestellt, was sich auf ihren Krankheitsverlauf nicht gerade positiv auswirkte.
Ach, ich könnte noch andere Beispiele liefern. Leider zu viele. Doch ich belasse es dabei.
Mir war vor allem wichtig, dass sobbi dies mit im Hinterkopf hat, wenn er mit seiner Freundin gen Norden auswandern möchte.
Nur eins noch: Es stimmt ebenfalls, dass Studenten ihre "eigenen" Ärzte haben und das ist sicher auch gut so. Aber wenn die Studenten mal so richtig erkranken (ich spreche nun weder von einer Grippe, noch von einem Beinbruch!), dann werden auch diese schnell das Wort Ressourcenproblem hören; ganz sicher.
Sobbi, ich will dir nicht den Mut nehmen. Finnland bietet klasse Möglichkeiten zum Leben. Sonst wären wir ja auch schon alle zurück gekehrt. Und ihr habt nun Zeit, euch um alles zu kümmern und weiter die finnische Sprache zu erlernen. Dabei wünsche ich euch viel Freude und Energie. Alles Gute!
es stimmt alles, was du, georg, schreibst. Aber aus eigenen Erfahrungen nach nur in der Theorie.
Ich selber bin über KELA versichert, seit Jahren. Dennoch wurde eine Rückenerkrankung bei mir nicht schnell genug behandelt. Klar stand mir eine OP zu, doch das Lieblingswort der Entscheidenden war leider "Ressourcenproblem" ...
Ich wurde nach Deutschland geflogen, als Not-OP eingewiesen, da ein Fuss schon taub war. (Zuvor wurde ich hier über 6 Monate mit Morphinen stillgehalten!) ... In D'land wurde dann operiert etc. usw.
Wieder zurück in FIN musste ich leider feststellen, dass es hier KEINE (!) Reha-massnahmen für relativ frisch operierte mit meiner Erkrankung gibt wie in D'land. Auch meine finnischen Ärzte sind der Meinung, dass ich unter anderen Bedingungen heute weniger "Folgeschäden" hätte. Man empfahl mir gar von Seiten des Krankenhauses in Turku gegen KELA zu klagen. Denn: "So kann es ja nicht weitergehen."
Leider besass ich keine Energie dafür - ich steckte all meine Kraft lieber in den Genesungsprozess.
Aber nur soviel zu meiner Geschichte.
Ich wäre froh, wenn ich ein Einzelfall wäre!
Leider weiss ich auch von Krebserkrankten, die in FIN weniger mit den Behandlungsmöglichkeiten zufrieden waren, als in D'land. Sie beklagten vor allem fehlende psychologische Betreuung. Sie waren sehr auf sich gestellt, was sich auf ihren Krankheitsverlauf nicht gerade positiv auswirkte.
Ach, ich könnte noch andere Beispiele liefern. Leider zu viele. Doch ich belasse es dabei.
Mir war vor allem wichtig, dass sobbi dies mit im Hinterkopf hat, wenn er mit seiner Freundin gen Norden auswandern möchte.
Nur eins noch: Es stimmt ebenfalls, dass Studenten ihre "eigenen" Ärzte haben und das ist sicher auch gut so. Aber wenn die Studenten mal so richtig erkranken (ich spreche nun weder von einer Grippe, noch von einem Beinbruch!), dann werden auch diese schnell das Wort Ressourcenproblem hören; ganz sicher.
Sobbi, ich will dir nicht den Mut nehmen. Finnland bietet klasse Möglichkeiten zum Leben. Sonst wären wir ja auch schon alle zurück gekehrt. Und ihr habt nun Zeit, euch um alles zu kümmern und weiter die finnische Sprache zu erlernen. Dabei wünsche ich euch viel Freude und Energie. Alles Gute!
Re: Neuanfang
Hihi nur noch mal kurz, wie mein Bild es vielleicht auch schon verraten hat, ich bin weiblich ^^, nur um missverständnissen vorzubeugen.
Ich denke auch dass wir uns mit der ganzen Aktion noch viel Zeit lassen werden damit auch alles genau überdacht ist und wir am Ende nicht bitterlich feststellen müssen, dass wir eine Fehlentscheidung getroffen haben. Die Infos die ich bis jetzt bekommen habe sind dehr hilfreich und zeigen mir auch eine klare Linie auf was ich besonders achten muss, danke nochmal an alle!
Ich denke auch dass wir uns mit der ganzen Aktion noch viel Zeit lassen werden damit auch alles genau überdacht ist und wir am Ende nicht bitterlich feststellen müssen, dass wir eine Fehlentscheidung getroffen haben. Die Infos die ich bis jetzt bekommen habe sind dehr hilfreich und zeigen mir auch eine klare Linie auf was ich besonders achten muss, danke nochmal an alle!