Zunehmende Ausländerfeindlichkeit?

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jordekorre
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Zunehmende Ausländerfeindlichkeit?

Beitrag von jordekorre »

Auch wenn ich persönlich noch keine negativen Erfahrungen gemacht habe, so bekommt man doch den Eindruck, dass das Klima gegenüber Einwanderern in Finnland etwas rauher wird. Einige Beobachtungen dazu:
  • Die rechtspopulistische Perussuomalaiset-Partei ("wahre Finnen") hat bei den letzten beiden Wahlen enorm zugelegt und steht bei ca. 9%. Das könnte bedeuten, dass sie bei der nächsten Parlamentswahl statt der bisherigen 2 an die 20 von 200 Sitzen bekommen könnte.
  • Laut einer Umfrage von Helsingin Sanomat hat der Prozentsatz der Finnen, die Einwanderung positiv gegenüber stehen, in den letzten beiden Jahren von 56% auf 45% abgenommen. Und es wird vermutet, dass die tatsächliche Zahl wohl noch niedriger ist, da sich die Befragten wohl lieber "politisch korrekt" äussern wollen.
  • Diese Woche hat der Prozess gegen den Helsinkier Stadtrat Jussi Halla-aho wegen Volksverhetzung begonnen, nachdem dieser sich in seinem Blog grobe Schnitzer geleistet hatte (z.B. Somalier sehen genetisch dazu veranlagt, Diebstahl zu begehen). Bei Prozessauftakt war der Gerichtssaal voll von lautstarken Anhängern Halla-ahos.
  • Erst gestern hat Sozialministerin Liisa Hyssälä ausländische Studierende an finnischen Hochschulen indirekt für Arbeitslosigkeit unter jungen finnischen Erwachsenen verantwortlich gemacht.
  • Heute kündigt eine Gruppe, die aus dem ausländerfeindlichen Homma-Forum hervorgegangen ist an, eine neue Partei namens Muutos 2011 (Wandel 2011) zu gründen, die bei den nächsten Parlamentswahlen in zwei Jahren die "wahren Finnen" in Sachen Einwanderungskritik rechts überholen soll. Deren Ziele sind u.a., die Zuwanderung in den Arbeitsmarkt zu stoppen und Volksabstimmungen zur Ausländerpolitik zu organisieren.
Ich denke, dass uns in nächster Zeit wohl noch so manche Diskussion über Zuwanderungspolitik ins Haus stehen wird. Und im Prinzip finde ich auch, dass es dafür an der Zeit ist. Dieses Thema scheint bisher in Finnland nicht wirklich offen diskutiert worden zu sein. Ich hoffe nur, dass sich das Ganze im Grossen und Ganzen auf einem sachlichen Niveau bewegen wird und dass sich die etablierten Parteien auch ehrlich daran beteiligen. Ansonsten könnte eine unangenehme Stärkung der extremen Kräfte die Folge sein. Finnland wäre ja nicht das erste europäische Land, in dem das passiert.

Was meint ihr dazu?
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Georg
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Re: Zunehmende Ausländerfeindlichkeit?

Beitrag von Georg »

Ich denke, dass während Krisen die politische Radikalität immer zunimmt, natürlich ohne wirkliche Lösungen anbieten zu können. Ich würde da diverse Dinge auch nicht überbewerten; kleinreden macht andererseits sicherlich auch keinen Sinn. Frau Hyssäläs Äußerungen sind nicht immer die sinnvollsten, diesmal sind sie rein volkwirtschaftlich/rechnerisch. Herr Frost-Weide (Halla-Aho) hat mit seinem Gesabber unverdiente Öffentlichkeit bekommen, und das mit der Parteigründung müssen sie erstmal hinkriegen.

Andererseits ist es natürlich sinnvoll, solche Entwicklungen zu beobachten. In manchen Kreisen kursieren durchaus Dinge, die einem nur die Nackenhaare zu Berge stehen lassen. Für uns Deutsche wird es selbst im Extremfall höchst wahrscheinlich kaum bedrohlich werden. Ich habe von mehreren Finnen gehört, dass wir hierzulande ja nicht als Ausländer laufen. Aber geht es da auch um prinzipielle Aspekte.
poro
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Re: Zunehmende Ausländerfeindlichkeit?

Beitrag von poro »

Nun ja .. Finnland hat eine andere Einwanderungsgeschichte als viele Mitteleuropäische Länder. War Finnland doch lange relativ abgeschnitten vom Rest der Welt und die Leute ziemlich fuer sich. Klar gab es auch Handel etc., aber doch vergleichsweise wenig Austausch. Trotzdem sind sie hier noch ziemlich am Anfang.
In den 70ern, 80ern waren Ausländer noch die totalen Exoten hier. Auch jetzt noch ist man zum Teil ein ziemlicher Exot .. natuerlich von der Gegend abhängig, nicht in der Hauptstadtregion oder so. Ich denke, viele hier sind immernoch nicht so an die Sache gewöhnt, viele Diskussionen (die in anderen Ländern schon vor zig Jahren gehalten wurden) sind hier noch nicht durchgekaut worden usw.

In Sachen Zuwanderungspolitik passieren auch interessante Dinge, z.B. auf der einen Seite die Bemuehungen, sich als international zu präsentieren und ausländische Arbeitskräfte anzuwerben (macht/e zumindest die Stadt Oulu) und sich auf der anderen Seite sehr zurueck zu halten (z.B. was die Einstellung ausländischer Arbeitskräfte betrifft, z.B. in Stellen der Stadt Oulu :lol: ). Das braucht wohl auch noch ein wenig Zeit, bis sich da eine klare Linie rauskristallisiert. Einerseits wird ja auch argumentiert, dass Finnland mehr ausländische Zuwanderer braucht (Rentewelle), andererseits ist die Jugendarbeitslosigkeit sehr hoch (besonders hier in Oulu). Das passt auch nicht zusammen.

Ich denke, jedes Land hat so seinen eigenen Weg in Sachen Auswandererpolitik. Die Deutsche ist ja auch nicht gerade "normal", weil die Nazivergangenheit immer mit reinspielt und viele Diskussionen ziemlich kompliziert und manchmal sogar unlogisch macht.

Tja, und dann kommt jetzt natuerlich noch die Wirtschaftskrise, die ganzen Entlassungen, Beurlaubungen, alle möglichen Kuerzungen, Staatsverschuldung, Ankuendigung einer späteren Steuererhöhung usw. mit dazu. Das produziert einiges an Frust ...
Malle
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Re: Zunehmende Ausländerfeindlichkeit?

Beitrag von Malle »

Georg hat geschrieben: Frau Hyssäläs Äußerungen sind nicht immer die sinnvollsten, diesmal sind sie rein volkwirtschaftlich/rechnerisch.
Naja, wohl nicht mal das ;)
Untersuchungen zeigen, dass Finnen nicht gerade die "mobilsten" sind, was Auslandssemester angeht. Studienplätze -zumindest was englischsprachige Studiengänge betrifft- bleiben (auch) in Finnland unbesetzt. Und volkswirtschaftlich weiss man, dass man -will man international mithalten- oft auf Fachkräfte mit anderen Muttersprachen und Arbeits- sowie Ausbildungserfahrungen angewiesen ist. Wäre also besser, die Finnen zu motivieren, mobiler zu werden und ausländischen Studenten auch nach ihrem Studium adäquate Angebote auf dem hiesigen Arbeitmarkt anzubieten.
Also, war wohl in jeder Hinsicht nicht sinnvoll ihre Aussage!
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Tomppa
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Re: Zunehmende Ausländerfeindlichkeit?

Beitrag von Tomppa »

[quote="Stefan"Mistä oot kotoisin?", Ich/Freundin [smiling]: "Saksasta?", Die [plötzlich freundlich]: "Hyvä, hyvä, s**g h**l [/quote]

Eine solche Begegnung ist auch in dem Buch von Roman Schatz zu lesen. Kommt daher, dass diese "Jungs" (und nicht nur sie) davon ausgehen, dass jeder Deutsche ein verkappter Nazi ist.... hang
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Tomppa
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Re: Zunehmende Ausländerfeindlichkeit?

Beitrag von Tomppa »

Stefan hat geschrieben:Ich hab die Tage Deinen Bruder getroffen :).
Hehe. Ja, er war leicht überrascht als er erfuhr, dass ich dich kenne. Deine Produkte scheinen in der Gegend einen guten Ruf zu haben.

Ich bin ab Sonntag wieder im Lande. Wir könnten uns ja mal ganz gepflegt treffen. 2bot
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roelli
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Re: Zunehmende Ausländerfeindlichkeit?

Beitrag von roelli »

Tomppa hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Mistä oot kotoisin?", Ich/Freundin [smiling]: "Saksasta?", Die [plötzlich freundlich]: "Hyvä, hyvä, s**g h**l
Eine solche Begegnung ist auch in dem Buch von Roman Schatz zu lesen. Kommt daher, dass diese "Jungs" (und nicht nur sie) davon ausgehen, dass jeder Deutsche ein verkappter Nazi ist.... hang
Glaube ich nicht, die kennen nur Details der Einwohnerstatistik von z.b. Estland. :wink:

Das alles als Nazi deklariert wird dürfte auch daran liegen, das alles was zu der Zeit aus D kam auch offiziell als Nazi bezeichnet wird, konnte man auch neulich wieder lesen natsiupseerille
http://www.hs.fi/ulkomaat/artikkeli/Jou ... 5248401482

Ein Komentator hatte schon geschrieben, die Wehrmacht war keine Naziorganisation.
Princepella
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Re: Zunehmende Ausländerfeindlichkeit?

Beitrag von Princepella »

ich lebe jetzt seit 4 jahren in finnland und habe während der zeit nur einmal so etwas in der art erlebt, wo ein etwas älterer, betrunkener finne den hitler gruss gemacht hat als er gehört hatte das ne freundin und ich deutsch gesprochen hatten..
ansonsten sind die finnen alle sehr lieb und nett zu mir, ich hab viele finnen als freunde und die haben nie was fallen lassen in der art.. die haben einen nur immer wieder gefragt warum ich denn von deutschland nach finnland gezogen sind.. die meisten sind eher interessiert und versuchen dann deutsch zu reden.. :)
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Finnrotti
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Re: Zunehmende Ausländerfeindlichkeit?

Beitrag von Finnrotti »

Ich musste mir letztens von einem gewollt arbeitslosen, finnschen Sozialschmarotzer anhören, dass die Ausländer daran Schlud wären, dass das Land so verschuldet ist, dem hab ich erstmal den Kopf gewaschen . Leider ist das nicht der einzige Fall von dieser Sorte, die ich hier kennenlernen durfte.

Fast jeder Kunde von uns denkt erstmal wir sind Russen und wenn sie dann hören, dass wir Deutsche sind, sind sie natürlich total froh, mich nervt sowas. Dergleichen mehr, wenn ich bedenke, dass unser estischer Freund für dieselbe Arbeit, die Finnen in seiner Firma machen viel schlechter bezahlt wird. oak
Muss aber dazu sagen, das ist das normale Volk, an der Uni hab ich sowas nicht erlebt.
vox borealis

Re: Zunehmende Ausländerfeindlichkeit?

Beitrag von vox borealis »

Finnrotti hat geschrieben:Ich musste mir letztens von einem gewollt arbeitslosen, finnschen Sozialschmarotzer anhören, dass die Ausländer daran Schlud wären, dass das Land so verschuldet ist, dem hab ich erstmal den Kopf gewaschen . Leider ist das nicht der einzige Fall von dieser Sorte, die ich hier kennenlernen durfte.

Fast jeder Kunde von uns denkt erstmal wir sind Russen und wenn sie dann hören, dass wir Deutsche sind, sind sie natürlich total froh, mich nervt sowas. Dergleichen mehr, wenn ich bedenke, dass unser estischer Freund für dieselbe Arbeit, die Finnen in seiner Firma machen viel schlechter bezahlt wird. oak
Muss aber dazu sagen, das ist das normale Volk, an der Uni hab ich sowas nicht erlebt.
Der Bomber von Stockholm war einer von der Uni. Ergo, nur nicht vom "normalen" Volk abheben, ok?
poro
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Re: Zunehmende Ausländerfeindlichkeit?

Beitrag von poro »

Tja, die Einstellung ist hier manchmal etwas ... anders.

Ist mir nach einem D-Besuch erst wieder an einem anderen Beispiel aufgefallen: In D wirbt man fuer Ökofutter mit ökologischem Landbau (= gut fuer die Natur + den, der's isst) und Lokalanbietern (kurze Transportwege = weniger CO2 Ausstösse). Klar ist das Ökofutter auch meist Deutsch dadurch, wenn man's von Lokalanbietern kauft (es sei denn, man wohnt im Grenzgebiet zu einem anderen Land) - aber das ist irgendwie nicht Hauptargument, eher ein Nebenprodukt.

In Finnland pappt man erstmal eine dicke finnische Flagge drauf und wirbt ziemlich stark mit dem "kotimainen" (= "unsers" -> Stolz, Sicherheit, Qualität - ist halt kein ausländischer Mist, in dem was-weiss-ich-was drin sein kann). Dann kommt das Argument ökologischer Landbau und Lokalanbieter. Bei Lokalanbietern ist das Argument etwa 50:50 Stärkung des eigenen (finnischen) Marktes (kein Geld ins Ausland) und die CO2 Ausstösse.

Einerseits macht's auch wirtschaftlich gesehen viel Sinn, die eigene Wirtschaft zu stuetzen. Es werden ja schliesslich genug Arbeitsplätze in Billiglohnländer exportiert. Andererseits hinterlässt diese Einstellung manchmal einen bitteren Nachgeschmack - vor allem, wenn viele Leute nicht die Muehe machen, die Hintergruende zu sehen und zu relativieren, sondern einfach blau-weiss nach dem Motto Finnland = alles Bestens, Ausland = Unsicherheit, Arbeitsplatzverlust, Negatives gehen.
Es ist halt nun mal Tatsache, dass auch Finnland kein Superland ist, sondern einfach ein Land wie jedes andere auch mit seinen tollen und nervigen Seiten. Und in manchen Bereichen finde ich halt nicht, dass die Rechnung finnische Produkte = Superqualität aufgeht. Konkurrenz kann manchmal durchaus von Nuetzen sein ..

- Vielleicht etwas am Thema vorbei, aber es ging mir um die Grundeinstellung .. -
pyhä ananas
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Re: Zunehmende Ausländerfeindlichkeit?

Beitrag von pyhä ananas »

ich stimm dir voll und ganz zu, poro...kotimainen gut und schön, aber ich denke, die finnen kaufens nicht aus denselben gründen, warum es beworben wird, und das ist nicht gut...
allerdings finde ich, dass finnen ausländern nicht grundlos negativ gegenüberstehen...es gibt da immer zwei seiten...als deutsche haben wirs ja relativ gut, weil wir nicht unbedingt als ausländer angesehen werden...es gibt nicht so viele von uns in finnland und unsere kulturen sind so ähnlich, dass wir selten auffallen...
ich bin im moment in einer schule, in der nur finnischkurse unterrichtet werden und ich muss sagen, mittlerweile verstehe ich finnen, die ein negatives bild, vor allem von flüchtlingen, haben...es gibt bei uns 4 gruppen...somalier, kurden, russen und chinesen und die leben so in ihrer eigenen blase, dass sie andere leute gar nicht wahrnehmen..es ist, als hätten sie ihr komplettes land mit der kultur mitgenommen...man könnte denken, dass in einer finnischschule die leute dann auch probieren würden finnisch zu lernen, aber denkste...alles, was ich dort höre, sind die landessprachen der jeweiligen länder...es ist, als würde finnland für sie gar nicht existieren und finnische kultur und moral gibt es auch nicht...von männern werde ich angefasst und frauen sehen mich nicht und rennen einfach in mich rein und wenn wir in den bus steigen (schlauerweise hat unsere gesamte schule gleichzeitig schluss) gibts ein riesengekampel darum, wer zuerst reingeht und dann ist der bus voll und wenn eine alte, schwache frau in den bus kommt, wird das einfach mal übersehen und fröhlich weitergesessen und -geredet...
ich hab kein problem mit ausländern, ich nehme jeden menschen so, wie er ist und würden sich finnen so benehmen, fänd ich das genauso dämlich...ich habe nur das gefühl, dass viele ausländer einfach keine lust auf integration haben und finnen keine lust auf genau solche menschen...und die, die sich integrieren, fallen ja nicht auf, insofern haben dann finnen das gefühl, dass alle ausländer so sind...macht das irgendwie sinn?
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roelli
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Re: Zunehmende Ausländerfeindlichkeit?

Beitrag von roelli »

Das Problem ist, das die Politik sich vom "normalen Volk" abhebt, auch in Finnland verlieren doch die einstigen massgebenden Parteien ihre Wähler.

Vor ein oder zwei Jahren zu den Wahlen hat mal ein Arbeiter aus Mittelfinnland seine SDP Kandidaten klassifiziert, er wusste nicht wen er wählen sollte.(finde ich jetzt nicht, war ganz lustig :? )

Das ist in D aber nicht anders.
Die SPD hat sich von ihren Ursprüngen weit entfernt
http://www.freiewelt.net/blog-2247/die- ... fernt.html

pyhä ananas hat geschrieben:..es gibt bei uns 4 gruppen...somalier, kurden, russen und chinesen und die leben so in ihrer eigenen blase,
Das muss man sicher in zwei Gruppen aufteilen "somalier, kurden,"und "russen und chinesen" bzw. asiaten. Bei den Russen und Asiaaten ist ein grosser Teil Frauen und diese sind meist mit einem finnischen Mann leiert. Die anderen ziehen schon eigene Kreise. Islamische?

Noch mal zu Russen in Finnland. Franz Josef Strauss hat mal über die Daseinsberechtung von zwei dt. Staaten und speziell der DDR und deren Sozialismus gemeint. ( Hatte ich Feindsender gehört! :lol:) Es wäre das Ergebnisse eines Krieges, keines einer natürlichen Entwicklung, es wäre also hinfällig. Das es (im Moment) so wenig sichtbare russische Kultur in Finnland gibt, ist mMn auch das Ergebiss eines Kriegs nicht einer natürlichen Entwicklung. Was soll es, wenn die Finnen an der Ostgrenze Schwedisch statt Russisch lernen müssen. Einige schwedischsprachig universitär Gebildete werden da übrigens auch ganz schön pampig, wenn man das zur Disposition stellt.

Wyborg war viersprachig, vielleicht kommt das jetzt wieder, für HKI, dt. ist aber nicht dabei. :shock:
vox borealis

Re: Zunehmende Ausländerfeindlichkeit?

Beitrag von vox borealis »

poro hat geschrieben:Tja, die Einstellung ist hier manchmal etwas ... anders.
- Vielleicht etwas am Thema vorbei, aber es ging mir um die Grundeinstellung .. -
Ja, da besteht sehr wohl ein Zusammenhang. Ist auch andern aufgefallen, dass vor allem Warenhäuser der K-Kette an den Kassen nur einheimische blonde Mädchen und Frauen beschäftigen, sozusagen als "kotimainen laatutekijä"? Bei Lidl und der S-Gruppe ist das Personal doch wesentlich bunter. In einer Kantine westlich von Tikkurila habe ich über mehrere Jahre gerade einen farbigen Kunden gesehen. Eine rein finnische Kundschaft geht dort ein und aus, die typischerweise im nahen Grosshandel, in Autowerkstätten, Buchdruckereien, Logistikfirmen usw. arbeitet. Wenn du dann abends zum Itäkeskus gehst, dann komme ich auf einmal in eine total andere Welt. Da sind sie auf einmal, die vielen Immigranten, schätzungsweise über ein Drittel aller Besucher.

Die Immigranten werden mit Fleiss von den Arbeitsplätzen ferngehalten. Und man redet nicht darüber. Kann das gut gehen?
Hab heute auf einer Infoveranstaltung des Verohallinto einen Äthiopier getroffen, mit dem ich mal die Weiterbildungsschulbank gedrückt habe. Hat eine eigene Buchführungsfirma, ein tüchtiger Mann. Mein Friseur ist aus Palästina, kenne keinen der mehr arbeitet als der. Aber mit der Selbständigkeit sind Risiken verbunden und man hat kein genügendes soziales Auffangnetz wenns schief gehen sollte. Gerade das aber empfiehlt man in Finnland den Immigranten als verlockende Alternative zur Lohnarbeit. Völlig unkorrekt!
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roelli
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Re: Zunehmende Ausländerfeindlichkeit?

Beitrag von roelli »

vox borealis hat geschrieben: In einer Kantine westlich von Tikkurila habe ich über mehrere Jahre gerade einen farbigen Kunden gesehen. Eine rein finnische Kundschaft geht dort ein und aus, die typischerweise im nahen Grosshandel, in Autowerkstätten, Buchdruckereien, Logistikfirmen usw. arbeitet. Wenn du dann abends zum Itäkeskus gehst, dann komme ich auf einmal in eine total andere Welt. Da sind sie auf einmal, die vielen Immigranten, schätzungsweise über ein Drittel aller Besucher.
Das ist ja ein Vergleich Itäkeskus mit Tikkurila. :eusa_dance
Gerade das aber empfiehlt man in Finnland den Immigranten als verlockende Alternative zur Lohnarbeit. Völlig unkorrekt!
Das wird doch auch Finnen aufgeschwatzt. Ist nee Weile her. Da hatte ich mal mit einem Finnen, selbständig Holzreparaturen, eine Unterhaltung er erzählt von seinem Buchhalter, was dieser für Betriebe betreut. Konkursverwalter wäre da passender, sag ich jetzt.
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