Häuserkauf in Finnland (Salo)

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vole04
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Ganz so einfach ist alles nun auch nicht

Beitrag von vole04 »

Hallo,
auch wenn finnische Banken gerne einen Kredit vergeben, ohne Geschichte bei der Bank sind die Angebote meist recht schlecht. Da muss man schon sehr hart verhandeln. Bei steigendem Zins zur Zeit sind die Marginale der Bank recht niedrig, um 2000 herum habe ich gehört war das mal anders.
Grundsätzlich will die Bank das Risiko schon minimieren, daher gilt als Sicherheit zunächst das Eigenheim. Ein wenig Eigenkapital sollte man aber schon mitbringen.
Die voher beschriebene Erstwohnung hat da so seine Tücken. Jeder kann dies nur einmal machen und die Prozente (im Eigentum) spielen dabei normalerweise schon eine Rolle. Grundsätzlich muss man aber registriert sein und auch uerber ein Einkommen verfügen, sonst macht es keinen Sinn. Kann man also ensinasunto wählen, ist es so, dass man i.d.R. 15% EK haben sollte, 15% Bürgschaft (kann) uebernimmt der Staat und 70% werden von der Bank über das Eigengeim abgedeckt.
Ich hatte Glück, da schon einiges an EK vorhanden war musste die Bank sich nicht mal die Genehmigung von der Zentrale in HK geben lassen.

Aber aufgepasst. In Deutschland warnt jeder vor variablen Kreditabschlüssen, in Finnland hat fast keiner (um mich herum) einen Kredit mit festem Zins. Diese waren in den letzten Jahren einfach viel zu teuer. Bei momentan steigendem Leitzins ist zu erwarten, dass der variable Zins bald die Grössenordnung deutscher fester Zinsverträge erreicht, es lohnt daher die Deutsche Hausbank zu fragen und dabei evtl die erwähnte deutsche Wohnung als Sicherheit zu verwenden (auf das finnische Eigenheim können die nicht zugreifen und werden das Risiko nicht übernehmen --> auch probiert). Auch denke ich werden die finnischen Banken das deutsche Eigenheim nicht als Sicherheit anerkennen (zu viel Rechtsaufwand wenn es zum Krisenfall kommt).

Zum Schluss: Erwerb von Eigentum ist kein Problem in Finnland, auch nicht als Ausländer und mit den Banken muss man gut verhandeln. Am Besten mal vorher umhören, was die Bekannten, Nachbarn etc. so bezahlen.
Viele Grüsse
maxxl
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Beitrag von maxxl »

Grundsätzlich muss man aber registriert sein und auch uerber ein Einkommen verfügen, sonst macht es keinen Sinn. Kann man also ensinasunto wählen, ist es so, dass man i.d.R. 15% EK haben sollte, 15% Bürgschaft (kann) uebernimmt der Staat und 70% werden von der Bank über das Eigengeim abgedeckt.
Kommt auf die Bank an. Vor einem Jahr hatten wir bei mehreren Banken ein Angebot bekommen für 85% Abdeckung und 15% Staatsgarantie. Also ohne jegliches Eigenkapital.
In Deutschland warnt jeder vor variablen Kreditabschlüssen, in Finnland hat fast keiner (um mich herum) einen Kredit mit festem Zins.
Stimmt, Ausnahme war der Berater von Sampo (kommt natürlich immer auf die Person an mit der man es zu tun hat). Der hatte uns einen ziemlich vernünftigen Mischvorschlag zwischen variabel und fix gemacht. Über den bin ich jetzt ziemlich froh angesichts der gestiegenen Zinsen. Kommt natürlich immer drauf an wie lange man vor hat in Finnland zu bleiben.
Sid
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Beitrag von Sid »

maxxl hat geschrieben:
In Deutschland warnt jeder vor variablen Kreditabschlüssen, in Finnland hat fast keiner (um mich herum) einen Kredit mit festem Zins.
Stimmt, Ausnahme war der Berater von Sampo (kommt natürlich immer auf die Person an mit der man es zu tun hat). Der hatte uns einen ziemlich vernünftigen Mischvorschlag zwischen variabel und fix gemacht. Über den bin ich jetzt ziemlich froh angesichts der gestiegenen Zinsen. Kommt natürlich immer drauf an wie lange man vor hat in Finnland zu bleiben.
Wir haben einen festen Zins (letztes Jahr abgeschlossen, Hauskauf vor 6 Jahren). Das ist möglich nach Verhandlung. Momentan fahren wir damit gut, weil es drüber liegt. Man geht natürlich das Risiko ein, dass es mal wieder günstiger ist und man ist an diesen Vertrag gebunden. Ist aber unserer Meinung nach sicherer so. Also die Ausnahme ist auch OP :)
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Anita
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Beitrag von Anita »

Sid hat geschrieben: Wir haben einen festen Zins (letztes Jahr abgeschlossen, Hauskauf vor 6 Jahren). Das ist möglich nach Verhandlung.
Wir hatten Ende 1999 gekauft und auch mit einem festem Zinz. 2002/2003 sind die Zinsen dann nochmals gesunken und wir haben bei der Bank ganz dreist nachgefragt ob wir unseren Vertrag nicht ändern lassen können, also fuer uns auch den aktuellen niedrigeren Zinssatz. Mein Mann ist doch Stammkunde u.s.w. bla, bla, bla. Das hat funktioniert. Wir haben fuer die Restzeit nochmals bessere Konditionen bekommen. Allerdings ging es um eine nicht allzu grosse Summe, da EK vorhanden war.

Meine finnischen Freunde (sie Angestellte mit Zeitvertrag, er Akademiker im Staatsdienst mit Zeitvertrag, kein Eigenkapital) haben versucht ca. 130.000 € fuer eine Reihenhauseinheit zu bekommen. Eine Bank hat auf Grund der Zeitverträge von vornherein abgelehnt. Eine andere wollte nur 100.000 geben. Eine dritte hat dann den Kredit bewilligt. Aber die Mutter von meiner Freundin musste zusätzlich buergen. Sonst wäre es nicht gegangen.
Also man muss wirklich gut verhandeln und alle Banken abklappern. Das kostet zwar Zeit, aber es lohnt sich.
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