80 Stunden ohne Strom

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schmittg
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80 Stunden ohne Strom

Beitrag von schmittg »

Hallo Ihr Lieben,

ein schönes Gefühl endlich wieder am Netz zu sein. Die letzten Tage waren echt ein Abenteuer aber mal von vorne...

1. Weihnachtsfeiertag: Ankunft am Mökki um 15:00 Uhr, kein Schnee und das an Weihnachten ! Schöne Bescherung aber es soll ja noch besser kommen

2. Weihnachtfeiertag: nachts fegt der Wind ums Haus, immer wieder scheppert es draussen, irgendwelche Sachen fliegen in der Gegend herum. Um 07:58 Uhr erkenne ich, dass das kleine grüne Lichtchen am Rauchmelder aus ist. Ohh, nun ist der Strom weg. Es ist noch dunkel draussen, ich mache erstmal eine Kerze an und mache den Ofen an. Dann ins Bad. Mist, kein Licht, wo ist die Taschenlampe ? Ahh da ist sie ja; Zähne putzen - Mist kein Wasser, weil ja die Pumpe für den Brunnen kein Strom hat. Zum Glück ist der See noch nicht zugefroren. Unter ständiger Beobachtung der Bäume ringsrum gehe ich vorsichtig vor ans Wasser um meinen Eimer mit Wasser zu füllen. Dann schnell zurück ins Haus, ohh ist das Wasser schön kalt. Frühstück machen - Toast mit einer Grillzange ins offene Feuer halten, im Schrank finde ich ein Gusstopf, welcher uns in den nächsten Tage noch gute Dienste erweisen soll. Erstmal werden darin Eier gekocht. Ein Blick aufs Handy - kein Netz. Der Stromausfall muss wohl flächendeckend sein. Endlich wird es langsam hell, draussen toben noch immer heftige Windboen, immer wieder entstehen Wellen im Wasser des Sees. Ich traue mich raus ans Auto um mal im Autoradio zu hören, was da in der Welt los ist. Mein schlechtes Finnisch erlaubt mir denoch zu verstehen, daß ich nicht nach draussen gehen und Batterien und Taschenlampe suchen soll. Es ist ca. 15:00 Uhr als ich erstmals wieder Handyempfang habe. Ein SMS zu einem Bekannten in Tampere bringt die Erkenntnis, dass dort wohl nur 2 Stunden der Strom weg war. Voller Zuversicht denke ich, dass der Strom gleich wieder da ist. Es wird dunkel draussen und alle Kerzen werden hervorgezaubert. Zum Glück haben wir den Holzofen, denke ich mir - sonst wäre es schwierig das Mökki zu heizen. Nach dem Abendbrot - Nudeln mit Tomatensosse - geht es unter die Decke.

27. Dezember: Es wird langsam hell und ein Blick nach draussen verrät, daß die Windboen noch immer nicht ganz vorbei sind. Dennoch entschliessen wir uns, mal nach Hämeenlinna zu fahren. Auf dem Weg zur Hauptstrasse müssen wir wieder umkehren. Ein Baum versperrt die Strasse. Die Motorsäge erledigt Ihren Dienst zum Glück auch ohne Strom und wir können unsere Fahrt fortsetzen. Bei der Vorbeifahrt an den Höfen einer Siedlung erkennen wir, daß dort der Strom wohl vorhanden ist. Auch in HML sind alle Geschäfte offen und es ist keine Spur eines Problems zu erkennen. Wir kaufen vorsichtshalber nur Lebensmittel ein, die leicht mit unserem Gusstopf zu bereiten sind. Gute Entscheidung wie sich herausstellt. Zurück am Mökki ist immer noch das gleiche Bild. Kein Strom, kein Wasser, kein Kühlschrank. Entnervt räumen wir das schmutzige Geschirr aus dem Geschirrspüler und bereiten warmes Wasser im Holzofen. Wir sehnen uns langsam nach einer warmen Dusche - Not macht bekanntermassen erfinderisch. Die Giesskanne aus dem Schuppen erfüllt Ihren Zweck...Der Rest vom Tag verläuft im Kerzenschein.

28. Dezember: Der Wind hat sich nun vollkommen gelegt, aber kein Anzeichen von funktionierendem Stromnetz. Unsere Mökkinachbarn kommen angefahren, leider sprechen die kein Wort englisch und wir nicht genügend finnisch um zu verstehen, wie es weitergeht. Gegen 16:00 Uhr entscheiden wir uns, zum Bekannten nach Tampere zu fahren, um wenigstens unser Handy aufzuladen und eventuell weitere Informationen zu bekommen. Dort erfahren wir erstmals das gesamte Ausmaß der Situation. Die Hoffnung schrumpft, in den nächsten Tagen noch Strom zu bekommen. Im Internet konnten wir bei Vattenfall sehen, welche Gebiete noch ohne sind. Da wir in einem dünn besiedeltem Gebiet sind, wird es schwierig sein, daß die Arbeiter ausgerechnet hier die Leitung reparieren.

29. Dezember: Die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben - aber die kreisenden Hubschrauber lassen uns Hoffen, aus der Ferne hört man Motorsägen knattern. Um 14:30 Uhr ist es plötzlich soweit - das Licht ist zurück. Hurra, hurra. Schnell den Laptop, das ipad, die Handies ans Ladegerät bevor das Vergnügen wieder vorbei ist...Aber der Strom bleibt da - wir sind zurück in der Zivilisation. Es brummt der Kühlschrank, es wäscht die Spülmaschine, es läuft der Fernseher, das Radio, das Licht funktioniert und das Wasser ist wieder verfügbar. Nach über 80 Stunden Stromausfall lernt man diesen Luxus zu schätzen wissen...

und merkt wie sehr wir in unserem Leben an gewisse Dinge angewiesen sind. Wie haben die Menschen in den vergangenen Jahrhunderten eigentlich überlebt ? Gut - es geht auch ohne, aber die Meisten haben vergessen, das es auch Ohne möglich ist.
Die letzten 5 Stunden haben wir vor dem Internet verbracht, die aktuellen Nachrichten lesen, mal sehen ob wir etwas verpasst haben, die mails checken und zu guter Letzt noch die neusten Angebote vom Aldi studieren. Wir sind wieder in der Gegenwart angekommen...
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Tenhola
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Re: 80 Stunden ohne Strom

Beitrag von Tenhola »

Ich nehme mal an, dass Du das hier zum ersten mal erlebt hast. Für und ist diese Situation eigentlich nicht so ausserordentlich. Es hat sich zwar gegenüber früher stark gebessert aber so ein paar mal im Jahr sind wir immer ohne Strom. Bei Gewittern im Sommer fällt der Strom oft aus, allerdings meistens nicht so lang wie jetzt, sondern nur für ein paar Stunden. Den letzten längeren Ausfall vor dem weihnachtlichen Sturm hatten wir im November, als sich wieder einmal ein Eichhörnchen im Transformer am Mast das Leben nahm und dabei einen Kurzschluss verursachte, wobei der Trafo verbrannte.
Man gewöhnt sich aber auf dem Lande an diese Situation. Jedesmal wenn in den Nachrichten Sturmwarnung ist, füllt meine Frau ein paar Kanister mit Trinkwasser und im Bad werden ein paar Eimer gefüllt. Taschenlampen sind strategisch im Haus verteilt. Wir sind auf jeden Fall froh, dass wir bei der Küchenrenovation den 100 jährigen Holzkochherd nich liquidiert haben.

Zum Glück war der Stromausfall erst nach der Nacht vom 23. auf den 24., wo alle den Schinken im Ofen hatten. :P
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Georg
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Re: 80 Stunden ohne Strom

Beitrag von Georg »

Aus eigener Erfahrung kann ich auch sagen, dass alle Beteiligten nach Kräften daran gearbeitet haben, das Problem zu lösen. Wir waren am 2. Feiertag bis zu 16h draussen am Bäume sägen
schmittg
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Re: 80 Stunden ohne Strom

Beitrag von schmittg »

Einen Stromausfall habe ich in Deutschland die letzten Jahre sehr selten erlebt. Die maximale Dauer waren dabei 1 Minute. Wobei ich mich an einen Fall erinnern kann vor ein paar Jahren in Nordrhein Westfalen. Dort musste die Stromfirma RWE jede Menge Kritik einstecken wegen maroden Strommasten, die dem Sturm "Kyrill" nicht standhielten. Da waren auch hunderttausende ohne Strom. Aber die Leitungen scheinen in Finnland insgesamt etwas anders verlegt zu sein. Wenn in Deutschland von einer Richtung der Strom unterbrochen wird, dann versucht man von der anderen Richtung Strom zu bekommen. Und die offenen Transformatoren, wie man sie hierzulande sieht, gibt es in D kaum, dort gibt es so kleine Häusschen, in dem die Spannung umtransformiert wird - also Eichhörnchensicher ;-)

Die Leute, die bei dem Wetter raus fahren und umgefallene Bäume wegsägen müssen einen guten Schutzengel haben. Soweit ich das mitbekommen habe hat Vattenfall einige Leute aus Estland geordert, insgesamt ca 400 Leute haben die letzen Tage an der Wiederherstellung der Leitungen gearbeitet.

Ich habe nun gehört, daß im Falle eines solch langen Stromausfalls man vom Energieversorger eine Entschädigung bekommt - eigentlich unlogisch, schließlich können die ja auch nix für den Sturm...
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fax
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Re: 80 Stunden ohne Strom

Beitrag von fax »

Tenhola hat geschrieben:Wir sind auf jeden Fall froh, dass wir bei der Küchenrenovation den 100 jährigen Holzkochherd nicht liquidiert haben.
Wir haben einen brandneuen im Sommerhaus stehen. Es gibt noch einen (finnischen?) Hersteller. In der Sauna steht außerdem ein großer Wassertank, der mit Holz beheizt wird.
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Tenhola
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Re: 80 Stunden ohne Strom

Beitrag von Tenhola »

Wer seinen Strom über ein Netz von Vattenfall bezieht kann sich registrieren und man bekommt im Falle eines Stromunterbruchs ein SMS/Mail mit der Angabe der vermuteten Dauer. Wenn der Strom wieder fliesst, wird ebenfalls eine Nachricht gesendet.
Dies ist vor allem bei Abwesenheit bzw. Ferienhäuser interessant, da zB. bei längerem Unterbruch im Winter die Wasserleitung einfrieren könnte.
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Sandra
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Re: 80 Stunden ohne Strom

Beitrag von Sandra »

Bei mir war das ähnlich - ich hatte in der Nacht vom 25. auf den 26. tierische Übelkeit und hab deshalb im Arbeitszimmer geschlafen. Es hat so gegen 2 Uhr Nachts schon ein paar Störungen gegeben - gemerkt weil der Drucker sich immer wieder danach mit tierischen Lärm "resettet" hat (Männe hat ihn angelassen). Ich hab mir aber nix dabei gedacht, aber erst als ich mit affenzahn ausm Bett musste weil die Kloschüssel umarmt werden wollte und ich wie irre den Lichtschalter an und ausmachte hatte ich geschnallt: ok, dann simmer halt blind jetzt. Nicht lustig wenn man frisch in ein Haus gezogen ist und es wirklich stockfinster ist und man sucht das Klo. Und das schnell.

Und es ist nicht lustig wenn man kein Klo benutzen kann weil kein Wasser kommt und man hat Vatsatauti. Hoch lebe das Plumsklo (soweit es wegen dem Sturm nicht weggeflogen ist). pray
Ebenso ist es nicht lustig wenn man ein Kleinkind hat das sich gerade von der "Nachtangstphase" gelöst hatte und jetzt bei jedem Lichtflackern hysterisch anfängt zu schreien hang

Und nicht lustig sind die fliegende Schneeschaufeln! Herrajestas haben die eine Wucht wenn die fliegen! Achtung davor, die Dinger können ohne Probleme jemanden köpfen.

Ich bin 2005 schonmal 5 Tage ohne Strom gewesen, da hats -25 Grad gehabt. War ok weil es Schnee zum Schmelzen hatte und wir einen mit Holz beheizbaren Ofen und alten Gussofen im der Küche hatten, leider hat das das neue Haus nicht.
Deshalb bin auch ich gleich losgezogen und hab alle Behälter mit Wasser gefüllt, Dienstag erstmal Batterie- und Kerzenvorrat aufgestockt und so "Bewegungslichter" gekauft damit der Kleine keine Angst hat wenn er irgendwohin laufen wollte.

Diesesmal war das eine Erfahrung auf die ich hätte verzichten können, die sich aber spätestens wiederholen wird, wenn der Schnee die ersten Baumkronen biegt. Es hängen derart viele Bäume auf Halbmast das ich mit 100km über die Landstrasse heize weil ich Angst hab die fallen gleich um.

Wie oft habe ich schon "Wildwuchs" zwischen den Leitungen gesehen, wie oft hab ich schon umgefallene Bäume an den Leitungen gesehen wo ich mir sagte: das geht nicht gut. Gepflegt werden die Leitungen definitiv nicht. Als ich hörte das der "Sicherheitsabstand" anscheinend 20m betragen muss, kann ich getrost sagen, ich kenne hier im Umkreis kein einziger Strompfosten, der 20m Abstand zum ersten Baum hat.
Ich glaube da hätte viel Leid und Ärger und vor allem KOSTEN erspart werden können wenn die die Leitungen besser gepflegt hätten. Insofern können die Stromversorger schon was dafür denn es wäre leichter, einfach nur umgepustete Masten wieder aufzurichten oder zu erneuern und Kabel zu flicken, wenn nicht die Masse an umgefallenen Bäumen dazwischen wäre. Man bekäme auch viel schneller eine Übersicht über die Schäden.

Mir tun die leid, die bei dem Wetter den Mist draussen richten müssen den die Multimillionäre verbockt haben und dabei wahnsinns Schichten bei so einem Verantwortungsvollen Job schieben.

Eine Kollegin in Karkkila ist jetzt um 16:17 immernoch stromlos. In Karkkila wurde jetzt in der Turnhalle ein "Evakuierungszentrum" vom SPR und MLL eingerichtet wo man sich aufhalten, schlafen, duschen und aufs Klo kann.

PS - Pferd war im Stall 2 Tage wasserlos. Wäre sie jetzt schon bei uns gewesen hätte sie zwar Wasser gehabt aber ihr wär das Dach vom Holzschober auf den Kopf gefallen. Ausser dem Dach und eine kleine Birke haben wir keine Verluste zu melden - 2 Häuser weiter hats dem Nachbar 6 riesige Tannen einfach mal so über den Hof gefegt. 2 weitere sind dann Mittwoch einfach nur so umgefallen. Jetzt ist dessen Hof "nackig" und er macht sich Gedanken wo er das ganze Brennholz plötzlich stapeln soll.
In Vanjärvi sind die Bäume so kreuz und quer gefallen, zum Teil wenige mm an den Häusern vorbei das ich als Anwohner glaub ich nen Herzinfakt bekommen hätte da dazwischen drin.
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Georg
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Re: 80 Stunden ohne Strom

Beitrag von Georg »

@Sandra: die 20 Meter gelten nach meinem Wissen nur für Starkstromleitungen. Ansonsten müssten ziemlich viele Bäume gefällt werden, wenn man bedenkt zu wievielen Häusern der Strom oberirdisch geführt wird. Solange die Leitungen oberirdisch laufen, ist es quasi unmöglich, effektiv vor Stromausfällen zu schützen. Nicht vergessen darf man, dass der Sturm ungewöhnlich stark war für finnische Verhältnisse. Da das Arbeiten an den Stromleitungen, d.h. auch an Bäumen, die auf den Leitungen liegen, nur von entsprechend ausgebildeten Leuten durchgeführt werden darf, dauert es halt leider diesmal länger, da die Anzahl dieser Leute einfach begrenzt ist. Das Sägen von Bäumen, die der Wind umgeworfen hat, ist eine Wissenschaft für sich.

Die Starkstromleitungen werden aber sehr wohl gepflegt und werden regelmäßig geputzt von Baumwuchs.
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vole04
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Re: 80 Stunden ohne Strom

Beitrag von vole04 »

Wir wären ziemlich aufgeschmissen. Ein paar Batterien habe ich zwar usw. aber zur Zeit wäre ich eher unvorbereitet.
Und Sommermökki hat eh nix ausser Holz"kraft" ;)
Man soll bei allem was man tut immer man selbst bleiben.
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teddykarhu
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Re: 80 Stunden ohne Strom

Beitrag von teddykarhu »

Alles eine Frage der Gewohnheit...
Die Zellen sind hier, besonders ausserhalb der Ballungszonen, eben etwas grösser und Ringnetze seltener, wie wollte man das auch bei der geringen Bevölkerungsdichte bezahlt bekommen.
Ein paar Taschenlampen (ein kleines Kind das mit der eigenen Funzel spielen darf verliert sehr schnell die Angst vor der Dunkelheit- keine LED´s, die sind zu kräftig und können die Augen schädigen) an strategisch sinnvollen Plätzen, eine dimmbare Stirnlampe und ein paar Kerzen ist alles was man kurzfristig braucht.
Wenn es mal etwas länger dauert kocht man eben mit dem Spiritus-/Gaskocher wenn man keine andere Möglichkeit hat.
Im November 2001 sass ich mal mit etwa 400 Studenten + Lehrkörper 72h im Dunkeln. Der einzige Unterricht der ausfiel waren die Pc-Stunden. Gekocht wurde mit Gas und der Grill wurde zwecks Kaffee-Versorgung durchgehend befeuert.
Für den verwöhnten Norm-Stadt-Mensch ist das natürlich etwas aussergewöhnliches. Wenn man aber nur ein paar km ausserhalb lebt gehört die startbereite Motorsäge fast schon neben Handy und Geldbeutel in die Hosentasche.

Gruss

P.s.: Das wichtigste ist meiner Meinung nach eine entsprechende Absicherung für den Pc die ein abspeichern und geordnetes Abschalten ermöglicht. Dieses Flackern, das es ja öfters mal gibt, vertragen die nämlich gar nicht.
Toivossa on hyvä elää. (zu D: In Hoffnung ist es gut zu leben)
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roelli
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Re: 80 Stunden ohne Strom

Beitrag von roelli »

Georg hat geschrieben:@Sandra: die 20 Meter gelten nach meinem Wissen nur für Starkstromleitungen. Ansonsten müssten ziemlich viele Bäume gefällt werden, wenn man bedenkt zu wievielen Häusern der Strom oberirdisch geführt wird. Solange die Leitungen oberirdisch laufen, ist es quasi unmöglich, effektiv vor Stromausfällen zu schützen. Nicht vergessen darf man, dass der Sturm ungewöhnlich stark war für finnische Verhältnisse.
schmittg hat geschrieben:. Und die offenen Transformatoren, wie man sie hierzulande sieht, gibt es in D kaum, dort gibt es so kleine Häusschen, in dem die Spannung umtransformiert wird - also Eichhörnchensicher ;-)
Wenn man beide Sachen umsetzen würde ist dies der Dividende abträglich, ich bin mir ziemlich sicher das die Energiekonzerne Mathematiker beschäftigen die, die Dividende ins Verhältnis zu Trafohäuschen( inkl. Aufbau /Wartung), Bewuchspflege und stromlosen Kunden verbunden mit evt. Schadensansprüchen setzen. Da sind dann 8000 Haushalte keine Grösse!

Den Rest erledigen dann Pressesprecherinnen!
Yksi ihminen tuottaa yhtä paljon lämpöä kuin 70-wattinen hehkulamppu.
http://www.iltasanomat.fi/kotimaa/fortu ... 18899.html

oder 8 Leute einen Berliner Dauerbrandofen! 8)

Die Trafohäusschen sollte man vielleicht auch als kulturelle Komponente betrachten, in Finnland kommt mMn manchmal nur die Nacksche Technik zum Einsatz (Rentabilität?).
In D ist in dem Zusammenhang auch viel schneller eine Diskussion um z.b. die ästhetischen Aspekte der angewendeten Technik im gang.
Tenhola hat geschrieben:Wer seinen Strom über ein Netz von Vattenfall bezieht kann sich registrieren und man bekommt im Falle eines Stromunterbruchs ein SMS/Mail mit der Angabe der vermuteten Dauer.
Da weiss ich immer nicht wie Ernst diese Unternehmen das meinen. Denn auch hier muss man im Prinzip Vorsorge treffen. Bei Anrufen landte man in Endlosschleifen, teilweise dort mit den Hinweis verbunden, doch über Internet .... :?
Georg hat geschrieben:Aus eigener Erfahrung kann ich auch sagen, dass alle Beteiligten nach Kräften daran gearbeitet haben, das Problem zu lösen. Wir waren am 2. Feiertag bis zu 16h draussen am Bäume sägen
Stromlose Östrogene werden quengelig! 8) Pedro Lehmann ist da keine Hilfe! 8)

Müsste es nicht KräftInnen heissen? Praktisch weniger, aber gendertheoretisch! 8)
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roelli
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Re: 80 Stunden ohne Strom

Beitrag von roelli »

Pahaa verta herätti se, että samaan aikaan, kun osa asiakkaista on hytissyt ilman sähköä, on miljarditulosta takova Fortum maksanut johtajilleen miljoonapalkkoja.
http://www.iltasanomat.fi/kotimaa/fortu ... 79992.html

Lohnliste:
http://www.iltasanomat.fi/kotimaa/1-391 ... 51333.html
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Tenhola
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Re: 80 Stunden ohne Strom

Beitrag von Tenhola »

Ein wenig Schnee und schon beginnt der Zirkus wieder. Zwar keine längere Stromunterbrüche wie letztes mal, was aber in unserem Fall optimaler gewesen wäre.
Innerhalb von rund 4 Std. hatten wir ca. 50 Stromausfälle und Einschaltungen. Manchmal in ein paar Sekunden mehrmals ein und aus. Dies war dann für das Tiefkühlaggregat zuviel ein und aus. Schaden 500€.
schmittg
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Re: 80 Stunden ohne Strom

Beitrag von schmittg »

Tenhola hat geschrieben: Innerhalb von rund 4 Std. hatten wir ca. 50 Stromausfälle und Einschaltungen. Manchmal in ein paar Sekunden mehrmals ein und aus. Dies war dann für das Tiefkühlaggregat zuviel ein und aus. Schaden 500€.
Das ist wirklich der Tod für viele Elektrogeräte. Ich habe einen PC Tag und Nacht im Mökki laufen, mich wundert, daß der nicht schon längst den Geist aufgegeben hat. Wer kommt eigentlich für solche Schäden auf? Zuhause haben wir eine Versicherung gegen Überspannung, die ist in der Hausratversicherung enthalten.
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Sandra
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Re: 80 Stunden ohne Strom

Beitrag von Sandra »

Vor allem wenn man Bäume gemeldet hat die schon fast bzw schon richtig auf der Leitung liegen.
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