Landleben

Ideenaustausch zum Thema Leben in Finnland.
Swabian
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Re: Landleben

Beitrag von Swabian »

zoolkhan hat geschrieben:
Katja hat geschrieben: Aber das Thema Jagd bleibt sicher streitbar.
weiss jemand ob es ausser bruno ncoh andere seines wappens in .de gibt?
Ja, in Berlin, da laufen einige Dummbären herum
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Finnrotti
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Re: Landleben

Beitrag von Finnrotti »

Swabian hat geschrieben:
zoolkhan hat geschrieben:
Katja hat geschrieben: Aber das Thema Jagd bleibt sicher streitbar.
weiss jemand ob es ausser bruno ncoh andere seines wappens in .de gibt?
Ja, in Berlin, da laufen einige Dummbären herum
pray Super Swabian, *lol*
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roelli
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Re: Landleben

Beitrag von roelli »

zoolkhan hat geschrieben:
Katja hat geschrieben: Aber das Thema Jagd bleibt sicher streitbar.
weiss jemand ob es ausser bruno ncoh andere seines wappens in .de gibt?
Schweiz
Bruder von Bär Bruno aufgetaucht
http://www.welt.de/vermischtes/article9 ... ucht_.html
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Luonto
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Re: Landleben

Beitrag von Luonto »

Varis hat geschrieben: Jagd zum Nahrungserwerb ohne gefährdete Arten gefährlich zu dezimieren, kann ich auch ohne Hungersnot akzeptieren und denke auch, dass ein geschossenes Reh auf dem Teller weniger äh... "böses Karma" ansammelt als die Massenhaltungskuh.

Was ich persönlich nicht leiden kann ist Jagd aus
- Profitgier
- Dummheit / Unwissen
- Spaß am Töten
- Macht- / Potenzdefiziten

Nach meinen bisherigen persönlichen Erfahrungen sind letztere in Deutschland die Mehrheit. Ich kenne sicher mittlerweile 80 Jäger persönlich und kann von deren Äußerungen über die Jagd (teils über Artikel oder online, teils privat) daraus schließen, dass sie in die letzteren Kategorien fallen.
:thum
So ist es leider wirklich. Mein Vater hat beruflich mit vielen Kunden zu tun, die Jäger + Geschäftsleute sind und eine Freundin von mir ist mit einem Jäger verheiratet (furchtbarer Kerl :mrgreen: ).Viele von denen sind in der Tat nur Jäger, um gute Geschäftskontakte zu bekommen. Töten als Nebensache nur um in bestimmte Kreise zu kommen...ich finde es so daneben!
Die Mehrzahl der oben zitierten Personen hat außerdem noch Spaß am Töten und will den harten Kerl raushängen lassen. Echt beeindruckend, wenn man zu mehreren von einem der Hunderte von Hochständen eines der Rehe oder Wildschweine erlegt, die es in dem 200m² großen Wald gibt :roll: :twisted: (davon abgesehen, dass ich Jagen zum Spaß aucz in "schwierigeren Gebieten" verabscheue).
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Ninni
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Re: Landleben

Beitrag von Ninni »

roelli hat geschrieben:
zoolkhan hat geschrieben:
Katja hat geschrieben: Aber das Thema Jagd bleibt sicher streitbar.
weiss jemand ob es ausser bruno ncoh andere seines wappens in .de gibt?
Schweiz
Bruder von Bär Bruno aufgetaucht
http://www.welt.de/vermischtes/article9 ... ucht_.html
Dieser Bär ist einer von zwei Jungbären (Bruder von Bruno, Halbbruder von Bruno), die es momentan in der Schweiz gibt (Im Alpenraum gibt es an die 40 Bären) Brunos Bruder durchstöberte sogar Abfallsäcke und Mülltonnen und näherte sich Menschen bis auf 20m. Durch eine Vergrämungsaktion :mrgreen: zog er sich allerdings wieder zurück. Zur Zeit halten die Bären Winterschlaf. Brunos Mutter zeigt wenig Scheu vor Menschen und lehrte das auch ihren Jungen. Sie lebt deswegen und auch wegen zu häufigen Reissens von Vieh in einem Wildgehege. Brunos Bruder zeigte sich bis jetzt nicht aggressiv, aber eben sehr neugierig und mit wenig Scheu. Man sollte aber immer beachten, dass sie keine Kuscheltiere sind und angreifen könne, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen.

Brunos Halbbruder ist übrigens sehr scheu und hält zu Menschen und bewohnten Gebieten viel Abstand.

Die Bären rissen bis jetzt um die 60 Schafe, Ziegen und Lamas. Die Bauern werden vom Staat und den Kantonen entschädigt. Ein Abschuss von Brunos Bruder steht nicht zur Debatte, allerdings kann sich das schnell ändern, wenn er sich weiterhin ohne Scheu in Siedlungen zeigt.
Brunos Bruder wurde im August 2007 hier in der Schweiz mit einem Narkosegewehr beschossen und trägt seitdem ein Halsband mit Sender.
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Sid
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Re: Landleben

Beitrag von Sid »

Die Schweizer haben sogar einen Bärmanagementplan aufgestellt, es gibt drei Stufen, die letzte endet mit Abschuss:
http://www.waldwissen.net/themen/wald_w ... onzept.pdf
Sid
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Re: Landleben

Beitrag von Sid »

Ich erinnere mich daran, dass Deutschland sofortige Massnahmen nach dem österreicheschen Vorbild für "Bärmanagement"projekt intensiv ergriffen hat (WWF Beteiligung) und da hat wieder jeder rumgemault, "ja, wir brauchen wieder irgendwelchen bürokratischen Mist und ganz einfach mit der Natur im Einklang zu leben". Man kann halt niemandem recht machen.

Das Wort ist schon putzig :D . Ich stell mir gerade die Vorwerk Werbung mit einer erfolgreichen Bärenmanagerin vor :mrgreen:
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Luonto
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Re: Landleben

Beitrag von Luonto »

Ehrlich gesagt habe ich diesen ganzen Aufstand wegen einem Bären wirklich nie verstanden :roll: .
Ich bin überzeugte Tierschützerin, aber da setze ich mich echt lieber gegen Tierversuche und Massentierhaltung ein als gegen einen erschossenen Bären, der sogar noch Tiere von anderen Bauern gerissen hat. Mich hat die Diskussion die ganze Zeit total gelangweilt - klar, vielleicht hätte man ihn betäuben und woandershin verfrachten sollen, aber wie gesagt finde ich die Aufmerksamkeit, die die Sache erlangt hat, völlig unverhältnismäßig und maßlos überzogen.
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Varis
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Re: Landleben

Beitrag von Varis »

Sid hat geschrieben:da hat wieder jeder rumgemault
Also ich bestimmt nicht.

Wobei, klar, albern ist es schon. Peinlich, dass man sowas braucht in Deutschland. Ziemlich typisch. Aber so ist es nunmal und deshalb sind solche Programme, vor allem wenn sie einigermaßen durchdacht sind wie es mir den Anschein hat, auch nicht übel. Dass ich insgeheim drüber lache hört ja hier im finnischen Wald niemand.

Naja außer den Bären... 8)


Liebe Grüße von Varis
Simone
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Re: Landleben

Beitrag von Simone »

Ich bin neu hier und melde mich zum Ursprungsthema in diesem Thread – Landleben!

Obwohl ich ja auch mit Interesse, Eure Bärengeschichten und Jägeransichten gelesen habe.
Bislang bin ich noch keinem Bären persönlich begegnet, aber wer weiß, wieviele Bärenaugen
mich schon beim Beeren pflücken beobachtet haben….

Also wir leben, wie ich finde sehr auf dem Lande, noch viel mehr Land als ihr in der „dicht-
besiedelten“ Ecke Südwestfinnlands. Die Rede ist von Südostfinnland in Sulkava – das ist
abgesehen von dem Grossereignis „Rudern“ im Juli ein durchaus überschaubares Dorf.
Wir (mein Mann und ich und unsere beiden Jungs 2+4 Jahre) sind im Mai 2007 hierher gezogen.
Abgesehen von unseren Urlauben hier, haben wir hier keine weiteren Wurzeln.

All die Hinweise und Ratschläge zum Umzug nach Finnland finde ich sehr gut und auch
interessant, aber ausprobieren muß es wohl jeder alleine. Allerdings hätte ich auch den
Mut nach DE zurückzukehren, wenn ich nach einer gewissen Zeit feststelle, dass ich nicht
zurecht komme. Über einiges sollte man sich sicher Gedanken machen, aber vieles ist meiner
Meinung nicht wirklich planbar und Gefühle schon gar nicht.

Wir haben immer gesagt die ersten beiden Jahre sind geprägt durch die Aufregung etwas
Neues zu beginnen, sich mit Land, Leuten und Sprache (???) vertraut zu machen, Besucher
aus DE zu empfangen. Bislang ist es so, dass ich mich immer wieder an unserem schönen
Grundstück erfreuen kann, mit dem See direkt vor der Haustür, die Natur, an die (fast – Wasser…)
grenzenlose Freiheit, die unsere Jungs hier geniessen, die Ruhe, die Langsamkeit
an sich. Und die Freude dem dichtbesiedelten DE entflohen zu sein.

Allerdings vermisse ich meine Gemüsekiste vom Biobauern – dazu gleich mal eine Frage
an Varis, die sich als Öko-Tussi outete. Wie machst Du das hier in Finnland, bis Du aus
Deinem eigenen Garten ernten kannst? Außerdem Gruesse von Deichbewohner zu Deich-
bewohner – wir haben vorher in der Marsch gelebt. An dieser Stelle Gruesse auch an den
Halb-Finnen – Deine Beiträge polemisch – mein Mann hätte seine wahre Freude zum
Thema Jagen…. .


Soviel zu unserem Landleben – ich freue mich über jeden Willkommensgruss und regen
Austausch.

Viele Gruesse
Simone
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Hyttynen
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Registriert: Di Jan 22, 2008 3:30 pm

Re: Landleben

Beitrag von Hyttynen »

Hallo Simone,
wir kennen uns schon aus einem anderen etwas ruhigerem Forum. Du sagst, dass Du die Gemüsekiste vom Biobauern vermisst. Sicher hast Du jetzt die Möglichkeit Dein eigenes Biogemuese zu ziehen. Wir machen es auch und Du kannst Dich ruhig in unserem Garten umschauen. http://www.htk.fi/public/zop/Gallery%202/index.html
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Catl
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Re: Landleben

Beitrag von Catl »

Hallo Simone,

ich weiss ja nicht, wie weit bei Dir der nächste Supermarkt entfernt ist, aber unser Prisma hat eine kleine Bioecke, da kann man sich im Winter eindecken. Ansonsten würd ich einen Teil des im Sommer selbst angebauten Gemüses einfrieren oder einmachen.
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Hans
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Re: Landleben

Beitrag von Hans »

Hallo Simone,
das hört sich ja gut und vernünftig an was Du so schreibst. Wir haben die ersten 2 Jahre herum, wobei meine Frau gebürtige Finnin ist und vorher 7 Jahre in Deutschland gelebt hat, wo sie mir glücklicherweise vor die Füsse gelaufen ist.
Es hat bisher kein Heimweh gegeben, weil wir Finnland mit ähnlichen Augen sehen wie ihr.
Auch wir haben einen "Haussee", 500 Meter entfernt und den Kymijoki 2 Km entfernt.
Als wir angefangen haben Gemüse anzubauen und Obst zu ernten haben wir Glück und Pech gehabt. Auf unserem 1/2 Hektar grossen Grundstück befanden sich Ackerflachen und so haben wir kräftig Unkraut gerupft und alles Erdenkliche angepflanzt. Tagelange harte Arbeit und dann...., ja dann kam 2006 dieser trockene herrliche Sommer. Erdbeeren, Johannesbeeren, Apfel, Brombeeren, Stachelbeeren und Rhabarber ohne Ende. Das machte ja auch kaum Arbeit. Aber alles Andere wie Kartoffeln, Karotten, Erbsen etc. ....da hatten wir Pech, alles vertrocknet oder von Wühlmäusen gefressen und da ich dann gewässert habe, war im August unser Brunnen plötzlich leer. Das hat uns wenig Mut gemacht. Im Sommer 2007 war alles ganz anders, es war verregnet und das Unkraut wuchs schneller als alles andere., Keine Erdbeeren, keine Äpfel. Kein Ertrag und trotzdem Rückenschmerzen. Jetzt wird wohl bis auf Zwiebeln und Knoblauch alles im Supermarkt eingekauft werden. Finnland gefällt uns trotzdem, vor allen Dingen weil 16 mal weniger Einwohner auf gleicher Fläche als in Deutschland wohnen.
Liebe Grüsse, Hans
Swabian
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Re: Landleben

Beitrag von Swabian »

Simone hat geschrieben: Wir (mein Mann und ich und unsere beiden Jungs 2+4 Jahre) sind im Mai 2007 hierher gezogen.
Abgesehen von unseren Urlauben hier, haben wir hier keine weiteren Wurzeln.



hallo Simone,
das finde ich für mich sehr interessant, was Du schreibst, weil wir nämlich
auch im Mai 2007 nach Finnland gezogen sind.
Da Ihr keine weiteren Wurzeln hier habt, ist natürlich meine Frage : Was hat Euch dazu
bewogen (ausgerechnet) nach Finnland zu ziehen ?
Bei uns ist es so, dass meine Frau ihre Wurzeln zwar hier hat, aber nach fast 40 Jahren
in Deutschland lebend, ist Finnland jetzt für sie, ebenso natürlich für mich, "Neuland",
und der Neustart fiel ihr viel schwerer, als für mich, weil sich nach 40 Jahren halt so
einiges geändert hat, als man (sie) es in ihrer Erinnerung hatte.
Aber so langsam schleift sich das Leben so ein und wir fühlen uns wohl hier
Simone
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Registriert: Mi Jan 30, 2008 9:57 pm

Re: Landleben

Beitrag von Simone »

Hallo Peter,
ja, wir kennen aus einem anderen Forum. Kann ich bei Euch in die Lehre gehen,
es sieht ja umwerfend aus. Ihr seid ja mit Freude und Feuereifer bei der Sache,
aber wann macht ihr das alles? Ich müßte hier ersteinmal einiges roden und dann
mit Muttererde anreichern - damit wäre ich ja schon lange beschäftigt. Be-
wundernswert Euer Garten.

Hallo Hans,
einen grünen Daumen, keine Rückenschmerzen und gutes Wetter mit reichlichen
Erträgen für den nächsten Sommer.

Hallo Catl,
klar, die Bioecken kenne ich auch hier aus unseren Supermärkten - ich kaufe schon sehr
viel Luomu. Das selbstgezogene Gemüse und Obst muß vorerst noch warten - der
enstprechende Garten fehlt noch.

Hallo Swabian,
wir machen schon seit vielen Jahren mehrmals im Jahr Urlaub hier. Das ist natürlich nicht
vergleichbar mit dem realen Leben, dennoch konnten wir uns einen Eindruck verschaffen
und haben auf diesem Wege Land und Leute ein wenig kennengelernt. Als dann unsere
Söhne das Licht der Welt erblickten, kamen wir langsam aber sicher zu dem Entschluss,
nach Finnland zu gehen. Wir hoffen, dass sie sich hier besser entfalten können. Mit der
Bildung und dem ganzen drumherum in DE steht es unserer Meinung nicht zum besten.
Soll nun aber nicht bedeuten, dass wir so blauäugig sind und denken, dass hier alles
besser ist. Doch die Bedingungen hier in Finnland sind eindeutig andere und die Proble-
matik, die in Deutschland in vielerlei Hinsicht besteht, gibt es hier nicht.

Viele Grüsse
Simone
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