Deutsche in Finnland

ich frage mich wie der durchschnittliche finne das gemacht hat mit dem wohlstand ? alle die ich kenne leben trotz der rel. guten verdienste nicht wie die made im speck. ich mutmasse evtl. durch finanzspritzen durch die eigenen eltern oder durch windfall profits in form von lottogewinnen oder dem eigenen sampo im keller
generell wird doch hier fast alles auf pump gekauft - was dazu führt das der finanzielle spielraum an baren mitteln sich gegen null bewegt.

Was mich schon lange wundert, ist daß die hohe Scheidungsrate die Steigerung der Wohnungspreise nicht aufzuheben scheint.
Ich kenne auch fast nur schuldenabzahldende Familien/Pärchen (oftmals zu lange Kreditabzahlungszeiten, auch Kritik an Banken durch Rahoitustarkastus): Wenn dann die Scheidung ins Haus steht, platzt bei den meisten doch die Finanzierung und es muß oft die Wohnung verkauft werden...

Eigentlich kommen ja so zwangsläufig zu verkaufende Wohnungen auf den Markt, aber wo sind sie?

Micha hat geschrieben: Ich kenne auch fast nur schuldenabzahldende Familien/Pärchen (oftmals zu lange Kreditabzahlungszeiten, auch Kritik an Banken durch Rahoitustarkastus): Wenn dann die Scheidung ins Haus steht, platzt bei den meisten doch die Finanzierung und es muß oft die Wohnung verkauft werden...

Zu lange Kreditlaufzeiten? Wenn sie kuerzer wären, wären die Monatsraten ja noch höher (als Volltilger). Die langen Zeiten (hatte Sampo nicht mal den "tosi pitkä laina" über schlappe 60 Jahre) machen es doch erst möglich, dass man sich ein vernünftige Wohnung in Helsinki leisten kann. Oder könnte.

Micha hat geschrieben: Eigentlich kommen ja so zwangsläufig zu verkaufende Wohnungen auf den Markt, aber wo sind sie?

Dann guck doch mal unter etuovi nach- 45.000 Wohnungen im Verkauf....


Ausserdem müssen die Preise ja nicht gleich crashen, sie können ja auch wie in Deutschland über zehn Jahre mehr oder weniger konstant bleiben...oder halt auch nicht, man steckt halt nich drin...

Ohne EK jetzt eine Wohnung kaufen, ist allerdings mehr als leichtsinnig- sofern die Banken das überhaupt noch machen. Bei Nordea haben sie mir die Tage erzählt, dass sie sowas nicht mehr machen würden, aber ob man´s glauben kann...

Gruss, dingens

Das ist es eben: die Wohnungskäufer müssen oftmals auf Kosten der Laufzeit finanzieren - bei hoher monatlicher Abzahlrate wohlgemerkt.

Mit Mitte 30 einen Kredit für 30 Jahre und das zwangsläufig mit hoher Abzahlrate ist nichts für mich. Wer es sich leisten kann, bitte schön...

also die Pistole setze ich mir nicht auf die Brust. Wenn es nichts Gescheites gibt, wird halt gemietet. Logischerweise ist irgendwann halt die Option weg eine langfristige Invesition zu tätigen, denn keine Bank wird einem gescheite Konditionen über einen Zeitraum von 25 Jahre bis zur Rente anbieten.

Micha hat geschrieben:Mit Mitte 30 einen Kredit für 30 Jahre und das zwangsläufig mit hoher Abzahlrate ist nichts für mich.

Muß noch hinzufügen, daß wir als 6-köpfige Familie auch ganz besondere Ansprüche und Bedürfnisse haben, die sich in Helsinki derzeit nicht ohne weiteres bezahlen lassen...

Micha hat geschrieben:Muß noch hinzufügen, daß wir als 6-köpfige Familie auch ganz besondere Ansprüche und Bedürfnisse haben, die sich in Helsinki derzeit nicht ohne weiteres bezahlen lassen...

Ein Kaksio tut es da wohl nicht

Micha hat geschrieben:Was mich schon lange wundert, ist daß die hohe Scheidungsrate

Weltweit wohl Platz 3!

..., das ist für mich auch ein Grund nicht mehr (unnötig) in Familie zu investieren.
..., ein Anderer wenn ich an den Wohnsiedlungen vorbeifahre und bedenke das das alles noch nicht bezahlt ist.

Wenn der Bankdirektor den Kreditvertrag nach dem unterzeichnen in den Panzerschrank hineinlegt, legt er dort nicht irgendeinen Vertrag hinein, er schließt die Seele des Mannes ein!
Frei nach:Steve Biddulph http://de.wikipedia.org/wiki/Steve_Biddulph

Micha hat geschrieben:

Micha hat geschrieben:Mit Mitte 30 einen Kredit für 30 Jahre und das zwangsläufig mit hoher Abzahlrate ist nichts für mich.

Muß noch hinzufügen, daß wir als 6-köpfige Familie auch ganz besondere Ansprüche und Bedürfnisse haben, die sich in Helsinki derzeit nicht ohne weiteres bezahlen lassen...

Preisfrage: Was findet man in der Grossstadt nicht (mehr)?

Antwort: Familienvater


Bin so froh, das wir hier etwas ländlich wohnen.

Also die Preise steigen, aber "hoch" sind sie nicht*, wenn man zu deutschen Grossstädten oder sogar kleinen idyllischen Städtchen vergleicht, aber alles ist relativ. Der Bau ist für mich als Laien "einfacher", nicht unterkellert (in der Regel bzgl. Omakotitalo und rivitalo), die "Standardausstattung"

Wie gesagt, find ich, dass Alleinverdiener + Familie sollte sich nicht so belasten. Ist kaum machbar. Grosse Familie: absolut klar, dass es nicht geht/nicht empfehlenswert ist, zumal die Wohnfläche dann auch entsprechen gross sein sollte, und das auch noch in der Hauptstadtregion Wir sind ja nur zur zweit und arbeiten beide. Die Bedingungen haben wir den Umständen angepasst, die Bank ist flexibel, bzw. berät gut, wann man die Zinsen lieber einfrieren soll (oder wie heisst das im Fachchinesisch) und zumindest ich hab ja früh angefangen (mit 30) und mehr als eine saftige Miete ist die Rate auch nicht. Ein gutes Gefühl, dass ich es für mich tue, statt dem Vermieter in den Rachen zu werfen. Erwartungsgemäss, wenn wir keine Ruhezeiten anlegen müssen, sollte es in etwa 5 Jahren vorbei sein. Halbzeit ist um

Finnischer Wohlstand? Wo? Die Pumpkultur ist hier wie auch anderswo (ja, in D!) auf dem Vormarsch. Zudem ist es Finnen wichtig, ein Häusle zu haben (einen guten Beitrag hat dazu Roman Schatz gehabt ). Den Deutschen nach wie vor nicht so.

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*Helsinki, Espoo & co. mal aussen vor

roelli hat geschrieben:

Micha hat geschrieben:Was mich schon lange wundert, ist daß die hohe Scheidungsrate

Weltweit wohl Platz 3!

Woran liegt's? Die Scheidungsprozedur scheint so ziemlich einfach, wenn ich es richtig verstanden habe, weil sie es mal in Hesari in dem Zusammenhang gebracht haben, dass es künftig für Multikultifamilien in Finnland schwieriger sein könnte, weil man dann automatisch das Scheidungsrecht des anderen Landes mitberücksichtigen müsse, um rechtlich auch geschieden zu werden. K.A. da nicht interessiert Mag jemand einen Scheidungsthread aufmachen ?

Sid hat geschrieben:
Woran liegt's? Die Scheidungsprozedur scheint so ziemlich einfach, wenn ich es richtig verstanden habe, weil sie es mal in Hesari in dem Zusammenhang gebracht haben, dass es künftig für Multikultifamilien in Finnland schwieriger sein könnte, weil man dann automatisch das Scheidungsrecht des anderen Landes mitberücksichtigen müsse, um rechtlich auch geschieden zu werden.

Der war Gut, so sind die bei Hesaridrauf!

Man glaubt doch tatsächlich, das die Hauptleidtragenden einer Scheidung(Männer), auch weiterhin munter heiraten werden.

Tomppa hat geschrieben:Ich holte ein Angebot auf ein neues Blockhaus ein und schnell wurde klar: die Baukosten für ein neues Haus liegen weit unter den Preisen der Altbauten. ...

Es ist wild gebaut worden in den letzten Jahren. Wenn mehr Häuser auf dem Markt "geschmissen" werden, weil die Verbindlichkeiten nicht mehr bedient werden können, ist ein Rückgang der Immobilienpreise zu erwarten, vor allem bei den wertvolleren Einfamilienhäusern.

Über das gleiche schreiben auch die finnischen Zeitungen. Wobei auch darauf hingewiesen wird, dass in den Ballungszentren allein der Zuzug die Preise hochtreibt und weiter hochtreiben wird - die Leute sind halt gezwungen zu kaufen.

Unsere Wohnung ist in zwei Jahren um 10.000 e gestiegen Die gleiche könnten wir uns heute nicht mehr leistern! Und ich würde total gern bauen, aber wenn man selbst nichts davon versteht ist man auf schlüsselfertige Lösungen angewiesen - und die kosten weit mehr als die Pakete, die überall angeboten werden *seufz*

roelli hat geschrieben: Der war Gut, so sind die bei Hesaridrauf!

Man glaubt doch tatsächlich, das die Hauptleidtragenden einer Scheidung(Männer), auch weiterhin munter heiraten werden.

Das war die Idee der EU, nicht von Hesari Und es würde nicht ausdrücklich männliche Scheidungswilligen benachteiligen.

Zwar hab ich es jetzt nicht anders von Dir erwartet, aber von vorne herein Männlein als pauschal leidende hinzustellen, find ich ein bisschen übertrieben . Ich kann Dir versichern, dass bei meinen Eltern es anders war... Und das nicht nur, weil ich zu meiner Mutter halte. Mit meinem Vater hab ich auch Kontakt. Es ereignete sich als wir schon erwachsen waren,, da meine Mutter erst (zu) spät diesen Weg gefunden hat. Gelernt hab ich daraus: trotz aller Liebe, auf eigenen Beinen stehen.

Circusmaximus hat geschrieben:Da das Thema Wohnungskauf bei mir auch aktuell wird würde mich mal interessieren, wer von euch in Finnland gekauft hat und wer mietet ?

Wir haben vor knapp zwei Jahren ein paritalo in Vantaa gekauft und sind mit dieser Entscheidung bisher sehr zufrieden. Wir bezahlen zwar deutlich mehr als zuvor in einer Mietwohnung in Helsinki, aber das liegt daran, dass die Mietwohnung sehr spartanisch war und jetzt mit Kindern nicht mehr ausreichen würde. Jedenfalls hatten wir in dieser Zeit einiges an Eigenkapital angespart.

Wir spielen auch mit dem Gedanken in (nicht allzu naher) Zukunft noch was grösseres zu kaufen, nur ist sowas in der Hauptstadtregion nicht so einfach in einer erschwinglichen Preislage zu bekommen. Wenn die Immobilienpreise allgemein steigen, dann hilft's bei einem Wechsel auch nicht übermässig, dass das jetzige Eigenheim seit dem Kauf im Wert etwas gestiegen ist...

Meine damals Freundin hatte eine kleine Wohnung in Helsinki gekauft. Die hat sie dann nach diversen Jahren mit Gewinn verkauft und wir haben uns zusammen etwas größeres gekauft. Wenn beide voll berufstätig sind, kann man sich auch doppelt so viel leisten. Da die Wohnungen alle älter waren, mussten wir aber auch viel renovieren (alte Badewannen rausrupfen, neu fliesen, neue Einbauschränke und ähnliche Scherze).

Wie schon geschrieben wurde, profitiert man von den steigenden Wohnungspreisen nicht wirklich, da man in aller Regel das Geld in eine noch größere/teurere Wohnung steckt. Allerdings ist die Differenz dann nicht mehr so gewaltig. Wenn man die erste Wohnung kauft, bekommt man steuerliche Vergünstigungen, auch als Ausländer. Wenn man das Wohneigentum zwei Jahre in Folge selbst genutzt hat, muss man beim Verkauf keine Kapitalertragsteuer zahlen.

Wer sich die Wohnungen zu Luxuspreisen in Helsinki kauft, ist mir rätselhaft. Dazu sind viele in riesigen Betonwohnparks, die in 20 Jahren wahrscheinlich so einen guten Ruf haben werden wie jetzt die Wohnblocks aus den 70ern. Praktisch alle Leute, die ich kenne, wohnen in 1 oder 2 Zimmerwohnungen Bj. 60 oder älter oder in Einfamilienhäusern in Kerava oder noch weiter weg.

@Sid, roelli, übrigens ist die Scheidungsrate bei Ehepaaren, die gemeinsames (Wohn-)eigentum haben, wesentlich geringer als bei Ehepaaren ohne.