Stefan hat geschrieben:zoolkhan hat geschrieben:Sportschuetzenlobbies verkennen die Idee, das hinter dem Schiessen auf der Range urspruenglich
die verbesserung der Kriegskunst steckt.
Öhm, wenn ich mir Disziplinen wie Praktische Flinte anschaue, von IPSC ganz zu schweigen, möchte ich Deine Worte bezweifeln.
Im Übrigen ist Praktische Flinte recht populär in Finnland und man sagte mir, das sei vor allem so wegen der östlichen Nachbarn. Ursprünglich zumindest mal...
Ich beziehe mich auf Waffen wie die hier verwendete Walter PPK mit bis zu kaliber 9mm. Ich rede ausdruecklich nicht
von Jagdflinten und Tontaubenschiessen.
Mindestens jedoch, kann man seine Mitglieder im Sportverband zwingen die Dokumentierten Waffen in einem Schliessfach zu hinterlegen, Waffenkaeufe nur via SportVerband zu tätigen (Dokumentation und Verbleib im Vereinsgebäude),
und den Sportverein und die Range durch einen Metalldetektor zu verlassen.
Das ist nicht praktikabel. Was machst Du denn dann, wenn man mal zum Schießen auf eine andere Range will oder zu einem Wettbewerb? Die Waffen vorher mit einem Geld- und Werttransporter dort hinschicken?
So wie sicherheitskraefte, Militär und Polizei das machen - wo ueber jede Patrone buch gefuehrt wird. Was die Profis koennen
sollten die Amateure erst recht tun muessen bevor sie mit Ihrem Halbwissen und einer geladenen Kanone die Strase betritt.
Wenn man die Waffe an Range A - auscheckt (und die munition im verein laesst) und am naechsten tag in Range B eincheckt und dort neue Mun
bezieht, ist fuer mich die sachen Okay - und Praktikabel.
Ansonsten Totalverbot fuer Automatische waffen, was auch Immer Dir lieber ist Stefan.
Extreme Verschärfung des Gesetzes bringt gar nichts. Wie Du selber doch schon geschrieben hast, gibt es Gewalt auch mit Messern und Schlägen. Man denke nur an den Angriff auf die Lehrerin in Bayern, die mit über 20 Messerstichen geradezu niedergemetzelt wurde.
Wenn man dem Jungen seine Automatische Walter PPK gegen ein Messer Ausgetauscht haette, dann hätte es nicht 9 ofer, sondern 1 gegeben
das eine (kleine) chance zur selbstverteidigung hätte, und 8 die weglaufen und hilfe holen könnten.
Doch, ich sehe in einer Gesetzesverschaerfung durchaus einen sinn. Bei Pruegel und Messer-Opfern ist die Todesrate, und Opfermenge
verursacht durch einen einzigen durchgeknallten Täter deutlich geringer.
Ich bin kein Fan von Texanischen Verhältnissen, wenn man also dulded das jedermann mit ner Wumme herumlaeuft, nimmt man in Kauf
das der ansonsten uninteressierte Teil der Bevölkerung aus Angst ebenfalls Aufruestet. Wildwest. nicht gut. Kein
opfer das ich fuer die sportschiessspinner bereit bin zu bringen.
Eine sehr strenge Kontrolle des Zugangs zu Waffen ist schon eine sinnvolle Lösung und die Umsetzung des Privillegienprinzips. Nach Finnischem Recht kann einem sogar für Verkehrsverstöße die Waffenlizenz entzogen werden. Das ist WESENTLICH einfacher als in Deutschland wo eine rechtskräftige Verurteilung wegen eines Gewaltdeliktes zu mehr als soundsoviel Tagessätzen nötig ist. Nach einer Guideline des Innenministeriums kann die Polizei "on their own discretion" Lizenzen canceln.
interessant, da wundert man sich doch das die polizei das nicht gemacht hat. fuer mich waere das video anlass genug gewesen
und "own discretion" heisst ja wohl - es wäre rechtens gewesen, und die pol haette sich dafuer nicht rechtfertigen muessen.
ABER... Bevor man anfängt an Syptomen rumzupfuschen, sollte man die Ursachen bekämpfen. Ich war heute mit einem Mann von N24 in Tampere unterwegs als "ortskundiger Führer" und einige Interviewpartner beklagten übereinstimmend, daß z.B. kürzlich die Etats für Betreuung von Jugendlichen mit Mentalen Problemen erheblich gekürzt worden sind. Hallo? Gehts noch? Im Land mit der höchsten Selbstmordrate?!
ich finde selbstmord eigentlich okay, das schafft arbeitsplaetze und wohnungen.
ich hab nur ein problem mit den leuten die noch andere mit hineinziehen wollen.
Mittlerweile wird ja sogar in den Finnischen Medien diskutiert, ob das Bildungssystem hier vielleicht doch zu sehr auf formales Wissen fixiert ist und die emotionelle und charakterliche Förderung von Jugendlichen zu sehr vernachlässigt wird...
KLingt doch vernuenftig. Worueber wird denn in deutschland "diskutiert" ?
Mein Bruder in Hamburg ist dabei sein fast abgeschlossenes Jura Studium zu schmeissen, weil er die 500 euro studiengebuehren einfach nicht
Aufbringen kann parallel zum studium und lebenserhalt selbst. Die letzten 500 euro hat papa aufgebracht, der nun aber so pleite ist das
er gerade mal eben seine Rostlaube durch den Tyf kriegt.
Alles ist Relativ. Finnland ist schon okay, relativ gesehen.