Ulle hat geschrieben:Ein Auszug aus dem Spiegel Artikel.
SPIEGEL ONLINE: Und Gewerkschaften stehen dem machtlos gegenüber?
Fjäder: Wir können diesen Trend leider nicht aufhalten. Aber wir können dafür kämpfen, dass die Unternehmen die Schließungen so rücksichtsvoll wie möglich durchführen. Dazu gehört, dass die Unternehmen frühzeitig ihren Schließungsbeschluss bekannt geben, damit sich alle anderen gesellschaftlichen Akteure darauf vorbereiten können.
Das Problem ist doch, das der Standort Deutschland für derartige Produktionsstätten einfach zu teuer geworden ist. Und eine nicht unwesentlich Schuld daran tragen auch die allseits beliebten Gewerkschaften. Wenn ich den Kommentar von dem Fjäder lese, stößt es mir nur sauer auf. Frei nach dem Motto, wir sind eigentlich machtlos aber gute Miene zum bösen Spiel und immer freundlich lächeln.
Fjäder kann gar nicht anders, als für einen Gewerkschafter eigentlich erbärmliche Antwort zu geben. Es würde wahrscheinlich eine Finnische
Dolchstoßlegende entstehen. Darüber mag in Finnland auch niemand, richtig reden, alle wissen das Nokia größter Steuerzahler ist, aber die Vorstellung das er es nicht mehr ist, mag niemand haben.
«Nokia ist das wichtigste Unternehmen in Finnland», betonte Bresser. Gehe es dem Konzern schlecht, «gehe ein ganzer Staat in die Knie». Das müsse in die Bewertung dieser Unternehmensentscheidung einbezogen werden.
http://www.pr-inside.com/de/nokia-werks ... 391842.htm
Sicherlich konnten die Gewerkschaften vor 30 Jahren noch nicht absehen, das Deutschland nicht die "Einzige" Wirtschaftsnation der Welt bleiben wird. War ja auch völlig undenkbar, das Länder wie China, Indien oder Brasilien...um nur einige zu nennen...auch mal nach oben aufsteigen und Deutschland Konkurrenz machen könnten. Willkommen in der Realität.
Nicht absehen, ständig sind sie mit den Slogan losgezogen
"Proletarier aller Länder, vereinigt euch!"
In den östlich Bundesländern gibt es den Spruch:
Was Kapitalismus ist haben wir in der Schule mussten wir in der Schule lernen, wird haben nur nicht geahnt das es so schlimm wird.
ZEIT: Sie haben den Kapitalismus jahrzehntelang aus der Ferne studiert, er war das große Feindbild. Nach der Wende wurden Sie ein hoher Manager der Deutschen Bank. Wie fällt Ihr Fazit nach 15 Jahren gelebtem Kapitalismus aus?
Most: Mein Fazit? Die Praxis ist schlimmer, als wir uns je in der DDR theoretisch ausmalen konnten. Ich meine damit: Die wenigen Reichen werden reicher und die vielen Armen ärmer.
http://www.zeit.de/2004/45/Most_Interview
Und Anstatt zu versuchen, Deutschland wieder wettbewerbsfähig zu machen, schreien sie immer noch nach Lohnerhöhungen. Das bringts total, der Abstieg ist gewiss. Ist ja nu mal nicht so, das wenn die Löhne steigen, alles andere billiger wird...
In Bezug auf die Lebensumstände in D, wenn man heut manchmal so hört was Leute in der Produktion verdienen, würde ich das erstmal als Gerechtfertigt halten.
Naja, aber der Prozeß hat ja erst angefangen. In 20 Jahren laufen wir wieder wie die Neandertaler durchn Wald und können uns freuen wenn die Blaubeeren, die wir im Wald finden nicht aus Asien importiert worden sind.
Irgendwo las ich mal einen Kommentar, wird müssen halt nur warten bis die Caravane wieder bei uns angekommen ist.
Es stimmt doch nach wie vor, was Gabor Steingart in seinem Buch "Weltkrieg um Wohlstand" schrieb: dass Kapital dorthin geht, wo es die höchste Verzinsung zu erwarten hat; dass es "nie zuvor eine derartige Ausweitung des Arbeitskräfteangebots gegeben hat"; dass sich "die Löhne und auch die Lebensstandards der einfachen Arbeiter" weltweit "aufeinander zu bewegen", was für Deutschland heißt: sinkende, bestenfalls stagnierende Einkommen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518 ... 29,00.html
Focus hat geschrieben:Erst am Montag dieser Woche gewährten sie einer Delegation von deutschen Arbeitnehmervertretern eine Audienz in Helsinki. Die Gewerkschafter durften also dorthin reisen, um sich das endgültige Aus für Bochum noch einmal anzuhören. Arroganter geht es wohl kaum.
Darüber habe ich mich auch gewundert, das die Gewerkschaften herkommen mussten.
Das stand übrigens auch noch in dem Spiegel-Artikel.
Lieber Tier- als Gesellschaftsthemen
Überflüssig hinzuzufügen, dass die Freidemokraten, die in diesen Zeiten doch ein wunderbares Terrain hätten, in die Sphäre des nicht mehr Wahrnehmbaren entschwunden sind. In Hamburg haben die Liberalen übrigens zwei heiße Themen als Wahlkampfhits entdeckt: Sie fechten dafür, dass Raucher in Kneipen wieder rauchen dürfen ("Freie Wahl für Gäste und Wirte") und dass der in der Hansestadt seit vorigem Jahr geltende Leinenzwang für Hunde wieder abgeschafft wird ("Leinen los. Hunde nicht an Menschen fesseln"). Fürwahr, die FDP weiß, was wichtig ist.