Anita hat geschrieben:fax hat geschrieben:Andererseits haben Länder wie Deutschland noch nie so viel exportiert wie letztes Jahr, weil sie vom Anstieg der Wirtschaftstätigkeit in diesen Schwellenländern profitieren. Und das kommt auch beim Bürger an mit der niedrigsten Arbeitslosigkeitsquote seit der Wiedervereinigung. Zeitungen melden natürlich nur solche Fälle, bei der dann bald 4000+ Menschen auf der Strasse stehen (2000 Angestellte + ca. die gleiche Anzahl Zeitarbeiter, Zulieferer und indirekt abhängige wie der Restaurantbetreiber um die Ecke kommen noch dazu) und nicht die 50 Leute, die vielleicht MAN (hypothetisches Beispiel) und hunderte andere große und kleine Betriebe die letzten Monate eingestellt haben.
Da gibt es aber grosse regionale Unterschiede. Bochum hat, wie das gesamte Ruhrgebiet, eine ueberdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit. Hinzu kommt, dass in der Produktion viele geringqualifizierte Kräfte und auch sehr viele mit Migrationshintergrund ohne Ausblidung arbeiten. Das sind dann auch nicht unbedingt die Kräfte, die z.B. MAN sucht.
Es wird einfach schwierig in dieser Region neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu finden. Es ist absolut verständlich, dass die Leute besorgt um ihre Existenz / Zukunft sind. Das hat nichts mit Herumjammern zu tun.
...ich bin im pott geboren... hab noch familie in dortmund (bochum ist von dortmund der parkplatz)
Was auch immer da jetzt and niderqualifizierten MIgranten die Anti-Nokia fahne schwenkt, es hat bis zu einem
gewissen Grad meine Sympathie. Ich weiss wie scheisse Arbeit verlierem ist und man muss in irgendeine Richtung dampf ablassen.
Und ueber meine Arbeit bei Nokia kenne ich auch betroffene (IT fuzzis, "die kommen schon unter").
Schön und gut.
a) politiker sollten trotz wahlkampfes vorsichtiger sein und vielleicht dazu beitragen zu HELFEN und die wogen zu glaetten
druck auf ein globales unternehmen ausueben im stile einer hexenjagt ist prematur und kontraproduktiv, und vor allem -
es sendet falsche signale ins ausland. Sehr falsche signale sogar. In bochum wird sich die naechsten 50 jahre vermutlich
nichtmal mehr eine mcdonald filliale niederlassen. (ueberspizt formuliert)
Es ist nicht aufgabe der politik ueber dem gesetz zu stehen, nokia hat sich an vertraege gehalten.
Es wird darueber gestritten dass die externen mitarbeited nicht zu den vereinten gesamtmitarbeiter zaehlen duerfen
und nokia so technisch die anforderungen untererfuellt hat. What an epic victory - aus Nokias sicht
wurden die vertraglichen erfordernisse uebererfuellt, wir wissen das. wir lesen zeitung.
b) ein erfolgreicher boykott fuehrt bestenfalls zu weiteren entlassungen, da es noch mehr niederlassungen von NOKIA als das werk in bochum gibt
ist das nicht nur mies gegenueber finnen, ungarn, rumaenen, etc - sondern auch ein schuss ins deutsche knie.
c) die arbeitslosen quote spezuell im pott und der migrantenquozient unter den niederqualifizierten ist ein zustand
der nicht von nokia zu verantworten ist.
Es ist eine gescheiterte integrationspolitik, es ist eine gescheiterte subventionspolitik (bergbau subvention, nicht handy - das ist ein anderer punkt)
Dass die gruben irgendwan leer sind haette man schon in den 70er jahrein einplanen können als man noch wie verrueckt gastarbeiter ins land gelockt hat aus italien und der tuerkei. Naja, das offensichtliche problem mit den 4 jahres-legislaturperioden ist, ist das unsere gewaehlten auch nicht weiter planen als fuer ihre amtszeit, ihren eigenen arsch. "Nach mir die sinnflut...." manchmal denkt ein guter diktator/könig mehr ans volk und die konsequenzen seines tuns als so ein vier jahres demokrat.
Statt subventionen in ausbildung fuer bessere qualifikation zu stecken, hat man sie in befristete vertraege mit nokia gesteckt, einem auchd amals schon
"globalen unternehmen" - von dem mindestens die vetragspartner damals schon gewusst haben was dieses prädikat bedeuten kann.
Als mein job damals nach bangalore ging hatte ich die wahl
jammern und lamentieren und boeses blut mit meinem alten arbeitgeber schueren (ok, ich hatte meine jammer momente, aber das produkt habe ich deswegen nciht boykottiert oder deinstalliert)
oder dahin gehen wo die jobs sind in dem wissen das mein jammern 22 etagen ueber mir wo mitleid keine entscheidungsgrundlage
ist kaum was bewirken wird.
Schmutzkampagnen, Mudfights - haben die eigenschaft alle parteien dreckig dastehen zu lassen, es gibt dabei keine gewinner.
Man soll nicht Kämpfen wenn es nichts zu gewinnen gibt.
Hass und Rache - die Motivation des Boykotts - die gespielte Sorge eines Politikers der mein saftiges IT gehalt nochmal verdoppelt (leistungsentkoppelt wohlgemerkt) auf seinem konto findet egal wie die sache ausgeht.. heuchlerei - demonstrative rueckgabe von steuerfinanzierten diensttelefonen umstieg auf dienst-trommeln mangels verbliebener deutscher handymarken... fuer all das habe ich wenig verstaendnis.
der kleine mann der sich aufgregt - ok, der grosse man der da mitmacht um sich stimmen zu angeln - nicht ok, gewerkschaften die statt einen sozialplan auszuhandeln ein werk das eh die production einstellt noch bestreiken will ... also hier in salo haben einige ob dieser idiotie gelacht