Deutsche in Finnland

Sid hat geschrieben:

Varis hat geschrieben: Die Frage aber, die sich mir immer noch stellt ist: warum können Finnland und Schweden, ja durchaus auch einigermaßen zivilisierte Länder, mit frei laufenden Bären leben - die Deutschen aber nicht?

Vielleicht bin ich zu naiv und glaube den Medien, aber gibt es vielleicht mehr Platz in den einigermaßen zivilisierten Ländern als in der Gegend, in der sich Bruno bewegte? Wenn ein Elch im Turkufluss schwimmt, wird er auch abgeknallt. Und im geposteten Artikel über (Haus)tierschutz in Finnland, auch eine Katze, wenn sie ein fremdes Grundstück aufm Land betritt. Lauter hier?

b) in den gernzgebiet bergen von bayern ist nicht platz fuer einen lausigen bär? (in österriech und ungarn hat er keinen aufgeregt, ist dort die bevölkerungsdichte so krass weniger?) tut mir leid ich glaube mehr an lobbyismus.

c) keiner sagt es gibt nur engel in finland. Wie erwachsen klingt folgendes:

<belebige conversation>
aber ihr macht das ja auch

...
ich lasse das mal so stehen.

@zoolkhan
Und wenn der Bär anfängt Schafe reihenweise zu töten, ohne sie danach zu fressen, das ist dann wohl auch zu akzeptieren, im Namen des Tierschutzes.

Du hast übrigens noch nicht erläutert, wie es denn ohne Jagd gehen soll mit dem ganzen Wildverbiss usw.

Georg hat geschrieben:@zoolkhan
Und wenn der Bär anfängt Schafe reihenweise zu töten, ohne sie danach zu fressen, das ist dann wohl auch zu akzeptieren, im Namen des Tierschutzes.

bisher weiss ich immernoch nicht warum der bär ein problem war.
Wir hörten was aus 3tter hand (leute die sich an TV berichte erinnern?) bruno hätte ein oder mehr schafe getötet?

Wenn er jetzt tatsachlich des grosschaefers schafherde bis an die existenzgrenze des landwirts dezimiert hätte
dann wuerde ich mich immernoch fragen warum leute in afrika grwosswild fuer heinz sielman betaeubt kriegen
und all unsere eperten inklusive der finnischen - das nicht mit einem bär, den offenbar toursiten und TV cameras
"schiessen" konnten, nicht hinbekommen.

ich bin hier pragmatiker, kein romantiker, ich hab in meinem ganzen leben keinen jutesack oder jesuslatschen getragen.
das der mensch auch irgendwie leben muss steht ausser frage - ich stelle nur in frage
das es hier tatsaechlich um das ueberleben des menschen ging.

Georg hat geschrieben: Du hast übrigens noch nicht erläutert, wie es denn ohne Jagd gehen soll mit dem ganzen Wildverbiss usw.

doch - ich habe angedeutet, das der sogennante "wildverbiss" ein bullshit lobbyausdruck ist wenn von bären die rede ist
und mit wildverbiss der schaden an z.b. baeumen durch rotwild gemeint ist.

laesst man die raubtiere zu, regelt sich der rotwildbestand selber ein und es sind nur leichte korrekturen noetig die ich lieber von, amtlichen ortsunansaessigen, der biologischen zussamemnhaenge ausserhalb der eigenen alm,
kundigen volllzeit foerstern(vs teilzeit jäger und CSU kreisvorsitzender)
ueberlassen wuerde.

kein jäger mit teilzeit jagdschein, und klorolle auf der rueckbank seines BMWs -
wird mich davon ueberzeugen das er das grosse ganze (wald, wild, ökologie, ökonomie - langzeit konsequenzen)
im sinne hat wenn er so inkompetent hinter einem bären wie bruno herhezt von dem uebrigens bisher im diesen thread immernoch
nicht klar ist was er verbrochen hat.

(ich liebe klischees, ehrlich

Anita hat geschrieben:

zoolkhan hat geschrieben:

Anita hat geschrieben: Er ist leidenschaftlicher Jäger und in der letzten Saison hat ein Jäger hier in der Nähe einen Bären erschiessen muessen..

ich weiss nicht ob mich die begruendung fuer das "muessen" wissen will.

Zu der Begruendung fuer das "muessen" gibt es nicht viel zu sagen. Der besagte Jäger war auf leisen Sohlen alleine ohne Hund unterwegs und ist dem Bären in die Quere gekommen. Der hat angegriffen und der Jäger hat geschossen und der erste Schuss traf zum Glueck.
Ich finde Jagen und Abschiessen von Tieren nicht toll. Aber wenn sich die Frage stellt: Bär oder ich? Dann natuerlich der Bär.

fair enough. klassische selbtsverteidigung.. guter schuetze vermutlich.

Tomppa hat geschrieben:Melde mich dann auch mal als Jäger-Mörder.
<interessantes zeug>

danke fuer den guten post, interessant.
vielleicht passen wir etwas besser auf unsere hunde auf

ich nehme auch an das meine katze vielleicht von einem luchs oder vielfras erwischt wurde.

circle of life, ich vermisse meinen kater - jage aber den luchs nicht deswegen

zoolkhan hat geschrieben:b) in den gernzgebiet bergen von bayern ist nicht platz fuer einen lausigen bär? (in österriech und ungarn hat er keinen aufgeregt, ist dort die bevölkerungsdichte so krass weniger?) tut mir leid ich glaube mehr an lobbyismus.

Deutschland ist schon wesentlich dichter besiedelt als Finnland, das kann man so nicht vergleichen, finde ich. Und selbst wenn in den bayerischen Alpen weniger Menschen leben sind doch etliche Touristen dort unterwegs. Ich vermute, den Bären hätte es so oder so irgendwann erwischt, zumal ja auch überall Strassen und Autobahnen die Lebensräume zerschneiden. Er muss wohl einfach über die Inntalautobahn spaziert sein, ein Wunder, dass dabei nichts passiert ist. Eine Abschussgenehmigung gab es übrigens auch in Tirol (http://de.wikipedia.org/wiki/JJ1#Wanderung), nicht nur in Bayern. Auf o.g. Seite steht auch, dass sogar Teile der Jägerschaft gegen die Abschussgenehmigung waren, da der Bär ein geschütztes Tier und kein jagbares Wild sei. In Italien hat man sich wohl besser auf die Bären eingerichtet: dort werden Elektrozäune z.T. mit Knallkörpern verwendet und gerissene Schafe werden vom Staat ersetzt.

Catl hat geschrieben:

zoolkhan hat geschrieben:b) in den gernzgebiet bergen von bayern ist nicht platz fuer einen lausigen bär? (in österriech und ungarn hat er keinen aufgeregt, ist dort die bevölkerungsdichte so krass weniger?) tut mir leid ich glaube mehr an lobbyismus.

Deutschland ist schon wesentlich dichter besiedelt als Finnland, das kann man so nicht vergleichen,

entdeckt ausser mir jemand den fehler?

das man finland nicht mit deutschland vergleichen soll habe ich selber schon gesagt hier, iirc.


davon abgesehen
interessant das es auch deutsche jäger gibt die meine meinung teilen.
immernoch unklar was das problem war.
"inntalautobahn" und was ich bisher sonst gehoert habe bewegte sich sehr stark im bereich
der spekulation. (ausserdem: autobahnen kann man wirklich absichen, siehe norwegen - schonmal die elchzäune um oslo herum bewundert?
die haben alle paar kilometer eine wildwechsel-oeffnung und davor ein "achtung elch" schild - man laesst sie nicht nur leben, man ermoeglicht
ihnen auch zu wandern)

zoolkhan hat geschrieben:

Catl hat geschrieben:

zoolkhan hat geschrieben:b) in den gernzgebiet bergen von bayern ist nicht platz fuer einen lausigen bär? (in österriech und ungarn hat er keinen aufgeregt, ist dort die bevölkerungsdichte so krass weniger?) tut mir leid ich glaube mehr an lobbyismus.

Deutschland ist schon wesentlich dichter besiedelt als Finnland, das kann man so nicht vergleichen,

entdeckt ausser mir jemanden den fehler?

Es ging um Bayern (s.o.), aber für Österreich, Slowenien und Italien gilt das gleiche. Ob es in Ungarn Bären gibt, weiss ich nicht.

Catl hat geschrieben: Ob es in Ungarn Bären gibt, weiss ich nicht.

na, nach dem abschuss vielleicht nicht mehr. ich hab mal irgendwo gehoert bruno hatte die ungarische staatsbuergerschaft
und sein asylantrag in deutschland wurde abgelehnt. offensichtlich.

Wie wichtig ist denn die Populationsdichte, wenn man bedenkt, dass auch bei uns ein Bär "direkt vor der Tür" lebt und bei Timos Tante der Bär direkt unters Küchenfenster scheißt und komischerweise nichts davon in der Presse zu lesen ist und die Population in Panik gerät? Es geht ja nicht um Bären irgendwo ganz weit weg in Nordlappland, sondern ganz konkret hier in Südfinnland, wo nun auch Menschen leben. Wir z.B.

Und es mag sein, dass in Turku mal ein Elch erschossen wurde - in Helsinki laufen die Elche auf den Bahngleisen herum und werden so dermaßen nicht erschossen, dass eine Bekannte von mir ihre Diplomarbeit über die Elche von Helsinki schreiben konnte ohne auch nur ein einziges Mal einen toten Elch vorzufinden.

Und da wäre dann noch der "Citynalle", der ab und zu in die Stadt kommt und von den Bewohnern respektiert und akzeptiert wird. Keine Spur vom "Problembären". Es geht ja hier nicht um Grizzlys, sondern um Braunbären.

Sid hat geschrieben:Lauter hier?

Ich sehe den Zusammenhang zum Thema nicht.

Georg hat geschrieben:@zoolkhan
Und wenn der Bär anfängt Schafe reihenweise zu töten, ohne sie danach zu fressen, das ist dann wohl auch zu akzeptieren, im Namen des Tierschutzes.

Wenn das geschehen sollte - was ja gar nicht der Fall war - werden die Schäfer vom Staat entschädigt.

Mein "Chef" an der Uni hat übrigens mal einen ziemlichen Aufruhr unter den Schäfern ausgelöst, indem er jeden einzelnen Tod eines Schafes als Biologe untersuchte und die Todesursache feststellte.
Aus 600 (!) Schafstötungen durch Kolkraben mit entsprechendem Schadensersatz vom Staat im Jahr wurden urplötzlich 0,0. Und plötzlich kam raus, dass die Schafe alle, ohne Ausnahme, unter natürlichen Bedingungen umkamen oder sogar an Vernachlässigung, Unterernährung oder Misshandlungen durch Menschen starben.

Das Thema "die armen Landwirte" sehe ich seitdem auch etwas ambivalent. Denn Kolkraben werden mit dem selben Argument abgeknallt, obwohl man ihnen bis heute keinen einzigen "Mord" nachweisen konnte. Kein Schäfer in Deutschland wird durch ein Wildtier in seiner Existenz bedroht.


Liebe Grüße von Varis

Es gibt ja auch andere wirkungsvolle Methoden, den Verlust von Nutztieren an Raubtiere zu reduzieren:

http://www.vetmed.helsinki.fi/hyvinvoin ... stavel.htm
(In Finnisch, ich kann es nicht lesen, habe den Mann aber mal getroffen und eine interessante Unterhaltung mit ihm gehabt!)

Was das Jagen im Allgemeinen angeht, habe ich meine romantisierte Haltung aufgegeben und befuerworte sie inzwischen sogar.

Zum einen, weil ich bekennende Fleischfresserin bin und es kein Fleisch von Tieren gibt, die ein besseres Leben hatten. Es ist nicht so einfach, an Fleisch aus artgerechter Haltung zu kommen. Selbst wenn, dann hatte das Tier noch Stress beim stundenlangen Transport zum nächsten Schlachthof, bei der ewigen Warterei dort und bei der Schlachtung. Gejagtes Fleisch ist eine nette Alternative zur Massentierhaltung.

Zweitens arbeitet mein Schwiegervaterinlauerstellung bei Metla und hat mich u.a. hierdurch von der Notwendigkeit der Elchjagd ueberzeugt (mal ganz abgesehen von den Verkehrstoten jedes Jahr):
http://www.metla.fi/hanke/3250/index-en.htm

Aber das Thema Jagd bleibt sicher streitbar.

Katja hat geschrieben: Aber das Thema Jagd bleibt sicher streitbar.

da ist er schon wieder, der unsinnige vergleich zu finnland:-) hier bedeutet der abschuss eines baeren nicht das plaetten der gesamtpopulation
des landes.

weiss jemand ob es ausser bruno ncoh andere seines wappens in .de gibt?


- daraus folgt

da wo jagt die balance nicht gefaehrded, dort wo die motivation eine andere ist als das hobbyballern der trophae und/oder
fadenscheiniger argumentationen wegen - dort
ist dann auch die grundlage fuer streit eine andere, oder weniger gegeben

beispiel (achtung fiction)
"ich habe einen "bolf" in meiner schafherde gesehen, am naechsten morgen waren viertausen schafe verendet mit vampirbissen am hals. also her jäger, der bolf muss tot - das ist doch wohl klar."

Und wenn das noch nicht ueberzeugt:
behauptet man einfach der bolf koenne eventuell kinderporno surfen; damit ist dann jede hexenjagt erlaubt beweisen muss man es auch nicht... ebenso wie mit den schafen ..haha... ok .. is gut jez das ist ein anderes thema

aber auch ein gutes mentalitaetsbeispiel fuer ->

der pobel mit den harken und schaufeln und fackeln, ist nicht weit. er muss auch nicht bekennend braun sein.... er sucht sich einfach ein presselieblingsthema
und errichtet den scheiterhaufen.


Hach, ich liebe es in einem nicht so bevökerungsreichen landstrich zu wohnen, bis sich hier ein mob versammelt hat
der revolutionscharacter hat, hat derselbe bereits vergessen worum es ging und nutzt das feuerholz eben fuer die sauna )

bitte, keine vergleiche mehr mit finnland *hust*

zoolkhan hat geschrieben:

Katja hat geschrieben: Aber das Thema Jagd bleibt sicher streitbar.

da ist er schon wieder, der unsinnige vergleich zu finnland:-)

?

*grins*
Katja, ich würde diesen speziellen Finnn grad nicht so wörtlich nehmen.

Generell seh ich das auch wie Katja und auch wie zoolkhan, auch wenn sich auf den ersten Blick nicht erschließt, dass sie sich eigentlich einig sind. Jagd zum Nahrungserwerb ohne gefährdete Arten gefährlich zu dezimieren, kann ich auch ohne Hungersnot akzeptieren und denke auch, dass ein geschossenes Reh auf dem Teller weniger äh... "böses Karma" ansammelt als die Massenhaltungskuh.

Was ich persönlich nicht leiden kann ist Jagd aus
- Profitgier
- Dummheit / Unwissen
- Spaß am Töten
- Macht- / Potenzdefiziten

Nach meinen bisherigen persönlichen Erfahrungen sind letztere in Deutschland die Mehrheit. Ich kenne sicher mittlerweile 80 Jäger persönlich und kann von deren Äußerungen über die Jagd (teils über Artikel oder online, teils privat) daraus schließen, dass sie in die letzteren Kategorien fallen.

Finnische Jäger kenne ich noch keine persönlich und nehme daher immer erstmal das beste an. Mögen meine zukünftigen Erfahrungen mich belehren, bis dahin behalte ich mir ein Urteil darüber vor, ob in Finnland alle Jäger sind oder nicht.

Die Nichtjäger hier haben jedenfalls schon einen verdammt guten -Quotienten erreicht.


Liebe Grüße von Varis

wer nicht meiner meinung ist wird mit saunawurst verhauen!
varis, deine antwort hat sie eingeschuechtert. Du musst lernen polemischer zu schreiben, das lockt sie aus der reserve