Liechtensteiner Banken-Affäre

[Micha]

Neues zur Steueraffäre aus dem Spiegel:

Deutschland verschenkt Steuersünder-Daten an Regierungen in aller Welt
Jetzt müssen Steuerflüchtlinge weltweit zittern: Deutschland will seine Daten über Liechtensteiner Stiftungen und Institutionen einem Zeitungsbericht zufolge anderen Staaten gratis zur Verfügung stellen. Finnland, Schweden, Norwegen und Holland bekundeten bereits Interesse.

Bei Al-Qaida und der NPD-Verbotsdiskussion hätte man denken können, der BND sei alles andere als unterbeschäftigt. Jetzt outet er sich auch noch als bissiger Spürhund der Finanzbehörden, man hört und staunt.
Mir soll's recht sein: wer Steuern hinterzieht, darf sich nicht wundern, daß er sie später trotzdem berappen muß.

Ob unter den Übeltätern auch in Finnland Steuerpflichtige sind, wage ich zu bezweifeln, aber wir werden's vielleicht bald erfahren...
Gibt's übrigens Liechtensteiner hier?

[Sid]

Neues zur Steueraffäre aus dem Spiegel:

Deutschland verschenkt Steuersünder-Daten an Regierungen in aller Welt

(...)

Ob unter den Übeltätern auch in Finnland Steuerpflichtige sind, wage ich zu bezweifeln, aber wir werden's vielleicht bald erfahren...
Gibt's übrigens Liechtensteiner hier?

Ich hab es zwar nur am Rande mitbekommen, aber worum zittern sie jetzt hier? Ist in Finnland nicht alles offengelegt? Pech halt.

[Micha]

... aber worum zittern sie jetzt hier? Ist in Finnland nicht alles offengelegt? Pech halt.

In Finnland schon, aber nicht in Liechtenstein.

[fax]

Ich bilde mir ein, ich hätte heute morgen in der HS gelesen, dass morgen mit der Übergabe der Daten an die Finnen gerechnet wird. Kann mich aber auch täuschen. Auf der Webseite finde ich nichts dazu.

Der BGS fischt ja auch immer wieder Leute auf, die Bares kofferweise nach Österreich & Co schleppen. Ist mir schleierhaft, wie man so dämlich sein kann.

[Micha]

...Leute.., die Bares kofferweise nach Österreich & Co schleppen. Ist mir schleierhaft, wie man so dämlich sein kann.

"Not" macht erfinderisch.

[derdingens]

...Leute.., die Bares kofferweise nach Österreich & Co schleppen. Ist mir schleierhaft, wie man so dämlich sein kann.

Das Geld in die Schweiz oder nach Östrerreich zu bringen, ist eigentlich nicht sooo schwer; das Problem ist, es von dort wieder nach Deutschland zurueckzuholen; da wird auch deutlich strenger kontrolliert Hab ich mir sagen lassen...

Vor ein paar Jahren ist ähem...Don Johnson (alias" Sonny Crockett") mal mit nem Koffer voll Geld bei der Aus (oder Ein-, weiss nicht meht so genau)reise aus der Schweiz erwischt worden. Geldwäsche/-schmuggel meinte die Polente, "Missverständnis" meinte Herr Johnson. Er hatte damals ziemlich Ärger, ich weiss allerdings nicht, wie das ausgegangen ist.

Gruss,
dingens (, der keine unruhige Nacht vor sich hat)

[Swabian]

Wanderer, kommst Du nach Liechtenstein, tritt nicht daneben, tritt mittenrein.

[Sid]

Vor ein paar Jahren ist ähem...Don Johnson (alias" Sonny Crockett") mal mit nem Koffer voll Geld bei der Aus (oder Ein-, weiss nicht meht so genau)reise aus der Schweiz erwischt worden. Geldwäsche/-schmuggel meinte die Polente, "Missverständnis" meinte Herr Johnson. Er hatte damals ziemlich Ärger, ich weiss allerdings nicht, wie das ausgegangen ist.

Ja muss er denn so auffallen - in dem scheusslichen türkisfarbenen Sakko mit hochgekrempelten Ärmeln

Meinst Du das?

Fast schon zu einer Legende geworden ist der Fall des Schauspielers Don JOHNSON, der 8.000.000.000 $ in Geldbelegen bei sich führte, als er 2003 an der Deutsch-Schweizer Grenze aufgehalten wurde. Für die entsprechende Summe in Form von Bargeld hätte er mindestens einen (größeren) Transporter mieten müssen. Aber eine solche Summe hat natürlich nicht jeder mit dabei. Bundesweit findet der Zoll allerdings jedes Jahr bei solchen zufälligen Grenzkontrollen rund 200 Millionen Euro.

http://www.anstageslicht.de/index.php?U ... ORY_ID=194

[fax]

Heute gibt es einen neuen Artikel in der HS: http://www.hs.fi/talous/artikkeli/Yli+1 ... 5234376019

Demnach versuchen die Finnen momentan noch, die Daten in Deutschland loszueisen. Ein paar andere Länder haben schon was bekommen.

[Jakob]

Ich bilde mir ein, ich hätte heute morgen in der HS gelesen, dass morgen mit der Übergabe der Daten an die Finnen gerechnet wird.

Ja, und in dem gleichen Artikel wurde vor allem auch noch lang und breit ausgeführt, dass sich 90% der insgesamt 30000 Lichtensteiner jetzt zutiefst in ihren patriotischen Gefühlen verletzt sähen, dass sie mögliche Handelssanktionen seitens Deutschland bei Nichtoffenlegung der gewünschten Daten als maßlose Provokation und unverschämte Drohforderung ansähen, dass es zu einem Wortkrieg im deutschsprachigen Europa gekommen sei, wo Deutschland auf der einen, und Lichtenstein, die Schweiz und Österreich auf der anderen Seiten stünden (unter dem Motto "Wer nicht für uns ist, der ist gegn uns"), und bla bla blaaaa...
Und das alles nur, weil ein paar hundert gierige Milionäre, die sowieso schon zuviel Geld haben, den Rachen nicht voll kriegen können, und ganz kaltblütig ihre ureigensten Interessen verfolgen (welcher Patriotismus?). Man kann's dann auch übertreiben.

[Micha]

Die Liechtensteiner nennen es Bankgeheimnis. Fakt ist, daß sich dahinter auch schwarzes Geld versteckt, das den Finanzämtern in der BRD und anderswo zunächst vom Kunden verschwiegen wird. Dass sich die Finanzbehörden, zumal bei den Summen, dafür interessiert, ist ja klar.
Ich bin kein Jurist, aber sind nicht die Banken zu ihrem Geheminis verpflichtet: wenn sie klagen wollen, dann gegenüber dem ehemaligen Mitarbeiter, der geplappert hat. Der BND hat nur das unter schmutzigen Umständen gewonnene Material in Empfang genommen, ebensio wie zuvor die Banken selbst (die Knete).
Den Vorwurf müssen sich auch diese Banken gefallen lassen. Nicht alle deren Kunden sind Steuersünder, aber ohne sie möchte man dort auch nicht gerne arbeiten.

[Micha]

Daß sind amerikanische Cowboymethoden. Wenn sowas geht, schickt die nächste Regierung dann die Bundeswehr und besetzt Liechtenstein einfach oder was?

Wohl kaum.

Ich glaube, die Aufregung im Fürstentum rührt nicht nur daher, daß und wie der BND unsauber an Informationen gekommen ist, sondern daher, daß jetzt (nicht nur in der BRD) offenkundig ist, was bisher nur hinter vorgehaltener Hand gesagt werden durfte: auch in dieser Steueroase liegen wirklich unzählige Millionen Schwarzgeld.
Bewiesenermaßen hat man es mit der Gesetzmäßigkeit dieses Geldes dort nicht überall so ernst genommen, unter dem Deckmantel des Bankgeheimnisses. Ebenso gab es schwarze Schafe auch in deutschen Privatbanken, die bei der Abwicklung über Liechtensteiner Finanzinstitute halfen.

Kurzum: mich wundert es überhaupt nicht, daß auch ein Staatshaushalt versucht, an verlorene Einnahmen (lost revenue) heranzukommen. Doppelmoral sehe ich unter Liechtensteiner Banken mindestens genau so viel wie auf deutscher Seite.

[Swabian]

und wieder fällt mir ein alter Spruch aus meiner Jugend ein:
Der Denunziant ist und bleibt der größte Lump im ganzen Land

[Hannsche]

Egal, wie klein und unbedeutend ein Land ist. Es gibt NIEMALS eine Rechtfertigung für ein anderes Land (zumindest, wenn es sich Rechtsstaat schimpft), die dortigen Gesetze zu mißachten für die eigenen Interessen. IMHO ist es für den Rechtsstaat Deutschland ein Armutszeugnis, eine solche Aktion abzuziehen um ein paar Steuersünder zu erwischen.

In wie fern ist es denn kein Armutszeugnis für den Rechtsstaat Liechtenstein, Deutschen Millionären bei der Steuerhinterziehung Beihilfe zu leisten? Ist meiner Ansicht nach genauso illegal, wie geklaute Daten zu kaufen.

[Tenhola]

Woher das Geld kommt, hat die Bank nicht zu interessieren. Das wäre ja noch schöner, wenn ich mich demnächst bei der Bank zu rechtfertigen hätte, woher ich mein Geld habe.

Bin generell absolut Deiner Meinung.
Nun mit obigem Zitat liegst Du leider nicht ganz richtig. Wegen Drogengelder und algem. Geldwäscherei ist man heute sehr limitiert. Ueberweise einmal von einer dt. Bank sagen wir 50000€. Die Bank wird Dir das Geld auf dem Konto erst gutschreiben, wenn Du nachgewiesen hast, was das fuer Gelder sind. Auch eine Bareinzahlung am Schalter wird nicht ohne Nachweis ausgefuehrt.