Zweiter Versuch, der Erste war mir letzte Woche zusammengebrochen.
Antje hat geschrieben:"roelli"
Eben, das nicht mit Füller geschrieben wird, finde ich auch schade und so gerne hätte ich mal meinen Kindern die Sache mit der Tintenpatrone und dem Backpulver gezeigt.
Welchen Trick gibts denn da?
Man drückt die kleine Verschlusskugel die sich in der Patrone befindet und beim Einsetzen der Patrone in den Füller hineingedrückt wird, wieder in die Ausflussöffnung der Patrone. Dazu Patrone hinten öffnen, danach Backpulver und Wasser hinein. Patrone wieder verschließen, schütteln. Jetzt sollte die Kugel an der Vorderseite der Patrone heraus geschossen werden. Klappt nicht immer, da auch meist der hintere Patronenverschluss wegfliegt. Das klappt nicht mehr, mit allen neumodischen Patronen, da sie vorne an der Auslauföffnung aus einem Stück gegossen sind bzw. hinten der Boden verschweißt.
Allerdings funktioniert das wieder mit den Plastespritzen ähm Plastikspritzen, die man als Beilage zu manchen Kindermedikamenten bekommt.
Schön ist auch, wenn eine Straßenbahn über eine neue Tintenpatrone fährt, die im Haltestellenbereich positioniert ist.
Antje hat geschrieben:
Hat denn Dein älterer Sohn schon Schreibschrift gelernt - dann erst macht ein Füller ja Sinn. In D gibts soweit ich hörte, auch erst ab der 2. Klasse die Schreibschrift
Man hat wohl angefangen dies zu Lehren. Was er im Rahmen von Hausaufgaben schreibt, ist meist ein Mix aus Schreib- und Druckbuchstaben. Direktes Üben der Schönschrift und dies Seitenweise, so wie ich das kenne, macht er nicht. Der Schreibmix wird wohl auch von Schulseite toleriert, da macht man sich als Elternteil unbeliebt, bei den Kindern, wenn man da Forderungen aufstellt.
Als er in der 1.Klasse war, kam mal eine Info, darin wurde Empfohlen den Bleistift zur Hebung des Schreibstils, zwischen Zeigefinger und Ringfinger zu legen, es gibt da auch eine finnische Internetseite zu, leider finde jetzt den Link aber nicht mehr.
Den Frontalunterricht finde ich nicht mal so schlecht, so extrem wie unser einer das erlebt hat, ist es ja eh nicht mehr. Zumal ich bei meinem Sohn festgestellt habe das er eine klare Linie braucht, bei irgendwelcher Projektarbeit bei dem ja m.E. schnell die Gefahr von Wischiwaschi entsteht schaltete er nämlich ab, da ist er konsequent.
Ja, mit der "Kuscheleckepädagokik" habe ich auch meine Probleme, aber Gruppenarbeit finde ich schon hilfreich und wichtig. An Vierer/Sechsertischen zu sitzen finde ich jedenfalls schon viel besser als diese Reihen, und jeder an seinem eigenen Pult... Ich fühle mich als Lehrer
vor der Klasse jedenfalls nicht so wohl - jedenfalls nicht bei den Kleinen.
Es gibt auch Gruppenarbeit und zusätzliche Lehrer und wenn er ein Problem hat bekomt er Nachhilfeunterricht.
Ja, von diesen Extralehrern habe ich gehört. Ist dieser Nachhilfeunterricht in den normalen Unterricht integriert oder werden die Kinder herausgenommen und extra unterrichtet?
Beides Zusatzlehrer und separates Unterrichten. Dann wird noch eine Sache gemacht, dabei wird die Klasse zu einigen Stunden geteilt und der Lehrer unterrichtet nur die ein Hälfte, das ist aber Teil des regulären Unterrichts. Das mit der Nachhilfe, ist aber auch Problematisch. Wenn man diese über einen längeren Zeitraum macht, verlieren die Kinder das Interesse und die Kinder gehen dort nur noch widerwärtig hin.
Ein Umzug nach Helsinki und an die dt. Schule sind leider nicht machbar.
Macht sich auch bei uns schlecht und ich glaube nicht mal, das es dort wesentlich anders ist.
Naja, zumindest wird dort nach dt. Lehrplan unterrichtet, sodass ein Umzug nach D theoretisch reibungslos sein sollte...
Es soll auch innerhalb D's aufgrund der Föderalistischen Struktur nicht so einfach sein, die Schule zu wechseln.
Da Du einen Sohn hast, schau Dir noch mal die Pisa Studie an, alle skandinavischen Länder haben Probleme im Bereich Jungenpädagogik!
Naja, D auch!
Hast Du eine Quelle, damit ich nicht wewig suchen muss?
Eine Diskussion dazu:
http://www.carookee.com/forum/MANNdatAk ... rch?q=pisa
In diesem Link, ist ein Link zur dt. Version:
http://www.carookee.com/forum/MANNdatAk ... 01#3417301
Finnische Variante:
http://ktl.jyu.fi/pisa/base.htm
Ich weiss, dass es ein Problem ist, dass Jungen am "einfacheren" Sozialverhalten der Mädchen gemessen werden und da natürlich schlecht bei wegkommen. Ich selbst muss mich ja auch zu Hause immer wieder daran erinnern, dass ich die Kinder nicht miteinander vergleichen - obwohl meine Töchter mometan eher "typische" Jungenverhalten an den Tag legen (von der rosa Einfärbung mal abgesehen...)
Dieses Vergleichen und die daraus folgenden Zuordnungen, werden m.E. inzwischen auch dermaßen übertrieben. Dieses Extrem habe ich zum ersten Mal, in Finnland so richtig mitbekommen, ich weiß nicht ob das inzwischen auch in D so ist.
Ein längere Geschichte mal kurz: In dem Alter als meine Söhne laufen lernten, nutzen sie auch auf dem Hof herumstehende Spielbuggykinderwagen als Laufhilfe, das wurde nun jedes Mal von entsprechenden Damen dahingehende als "Rosa" Erscheinung interpretiert. Was aber jedes Mal geflissentlich übersehnen wurde, das diese Spielbuggywagen eine 1A Laufhilfe für die Kinder sind, es gibt auch entsprechende Angebote an Laufhilfen im Handel.
Bei meinem Grossen vor nunmehr 9 Jahren, habe ich im Übrigen alles zum ersten Mal mitbekommen, das es da Personenkreise gibt, die darauf ein besonders extremes Augenmerk verschwenden und das dann auch ausschlachten. So bekam mein Sohn zum Geburtstag so ein Teil. Jedenfalls bekam das Ganze dann eine von den Initiatoren nicht erwünschte Wendung, es wurde nämlich auch genutzt um Fußbälle und Autos zu transportieren, in dem Alter ist man noch etwas unbeholfen!
Später kam dann noch der Nachbarjunge dazu und sie haben sich mit Teil mit Karacho durch die Gegend geschoben oder den Hügel runter. Der Klappmechanismus des Buggy funktioniert auch als Baggerarm. Manchmal muss man aber einschreiten, nämlich dann wenn der Kinderwagen an den Griffen in der Lampe eingehängt wird und man im Begriff ist, an dieser Konstruktion zu Schaukeln.
Von einer finnischen Bekannten, haben unsere Kinder eine Spielzeugeisenbahn aus ihren Kindertagen bekommen. Ziemlich unbenutzt, das Ganze.
Oma hat eine geschickt und sie wurde dankend an genommen, aber es ist hier so, das es einfach losgeht ohne Festakt.
Ja, den Festakt werde ich auch vermissen. Ich finde schon, dass es einen verdienen würde. Mein Mann sagt, er findet es ganz gut ohne, denn so sein Schule nihcts "Besonderes" sondern eben was ganz Normales. Hat was, aber an Traditionen ist man nun mal so gewöhnt.
Tradition, Festakt, ich muss zugeben das ich Früher gelinde gesagt, auch dahin tendierte. Heute bin ich der Meinung das gewisse Rituale, im Leben der Kinder durchaus angebracht sind, obwohl auch ich nicht, so der Familienfeierfreund bin, anderseits habe ich schon oft, mit meinem Cousin über vergangene Familienfeste geschwelgt.
Wenn man z.B. das Mal im dt.-dt. Vergleich betrachtet, so soll wohl der Schulanfang in Mitteldeutschland einen noch stärkeren Familienfeiercharakter haben. Ob das jetzt so stimmt kann ich nicht sagen, zumindest bei uns daheim sind das immer größere Feste, zumal sich da eine Gartenparty förmlich anbietet. Dieser ausschweifende Charakter in Mitteldeutschland, wird u.a. auf das Fehlen der Taufe zurückgeführt. Der Schulanfang ist somit das erste Mal, dass der neue Erdenbewohner eine größere Aufmerksamkeit bekommt.
Als unser erstes Kind geboren wurde, debattierte ich mal mit meinem Vater darüber, ob die Taufe Sinn macht. Er meint schließlich es ging, gar nicht mal um den Glauben, sondern eher um das Ritual.
Soweit ich das mit bekommen habe, wird dies zunehmend auch ähnlich im Westteil von D diskutiert, was ist wenn Kommunion oder Konfirmation ausfällt, dabei geht es gar nicht um den Glauben, der hinter dieser Veranstaltungen steht, sondern eher um das Ritual gegen über dem jungen Menschen. Das Erzeugen eins Zugehörigkeitsgefühls. Das Austauschen ist natürlich nicht ganz unproblematisch, wenn sozusagen aus Engelchen Jahresendflügelfiguren werden, geht das mit Sicherheit daneben.
Haben Deine Söhne denn die Schultüte auch mit zur Schule genommen?
Beim Ersten, da waren allerdings meine Eltern da.
Haben sie einen Ranzen?
Das klassische dt. Modell nicht, diese "Studentenrucksäcke", zumal die Sachen auch in der Schule, belassen werden können.