vole04 hat geschrieben: Ich empfinde es in Finnland oft so, dass Entscheidungen längst und ohne Bevölkerung gefällt wird, obwohl auch hier die Politiker vom Volk gewählt werden. Also entweder stehen die dann doch alle auf deren Seite oder da läuft was gewaltig schief.
Diese Form der Demokratie habe ich auch schon bemerkt. Etwas Ratlos?
Mir würde es auf jeden Fall nicht gefallen, wenn durch den Abbau eine zusätzliche Belastung und Verseuchung entstünde, wo doch auch Murmansk nicht so weit entfernt ist.
Geht mir genauso, dazu kommen noch die ganzen Atomkraftwerke, als Risikofaktoren. In Lovisa, soll nun ja auch noch eins gebaut werden.
Im Flugzeug lass ich einen Focusartikel (Ausgabe 23), in diesem stand das Norwegen auch den Einstieg in die Atomkraft plant, allerdings mit Thorium.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/599305/
Aber wir wissen auch, dass es noch nicht ohne Atomstrom geht und Finnland will eben nicht wie Deutschland so extrem abhängig werden.
Das wird uns zumindest eingeredet. Vor Jahren hieß es ja mal, das der Knackpunkt die Endlagerkosten (Endlager, des kommt wahrscheinlich auch noch auf uns zu!) sind, die in die Kalkulation nicht mit hinein genommen werden. Es läuft wohl darauf hinaus, dass die Gewinne von den Konzernen eingestrichen werden und die Endlagerkosten danach über Jahrzehnte von der Allgemeinheit getragen werden. Wenn die Endlagerkosten teil der Kalkulation wären, sehe es wohl schlecht mit der Atomenergie aus.
"Wenn man nun einmal die Atomkraft ausbauen und verwenden will", rechtfertigt Handelsminister Mauri Pekkarinen, müsse man den Brennstoff für die eigenen Meiler auch im eigenen Land gewinnen.
Der EON Konzern betreibt u.a. auch in der Nähe von Leipzig, in
Lippendorf ein Kraftwerk. Lippendorf war schon zu DDR Zeiten ein Kraftwerk Standort, nach der Wende sollte dieses, aber aus Umweltschutzgründen geschlossen bzw. erneuert werden. Jedoch rentierte sich der Neubau nur, ab einer bestimmten Braunkohlenfördermenge. Da in der Gegend genug Braunkohle lagert, war also nur das beseitigen der Dörfer ein Problem.
Während vor der Wende viele Menschen die Kraftwerke eher ganz Geschlossen hätten (
siehe Mölbis), änderten sich die Meinungen mit dem Wegfall von Arbeitsplätzen gewaltig, Braunkohle war wieder Arbeitgeber.
Um auf die Aussage von Pekkarinen zu kommen. Damals betreute ich einen Kunden, dessen Dorf auch von der Kohle bedroht war, in diesem Dorf wurde dann auch von ihm, gegen die Abbaggerung, Widerstand organisiert. Die große Hoffnung der Dorfbewohner, lag auf der ungeklärten Finanzierung des Kraftwerks, jedoch sprang dann das Land Sachsen ein. Er sagte: „Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, das wir keine Chance mehr hatten.“ Er hat übrigens auch berichtet, wie Werksangehörige extra von der Schicht, zum Stören der Widerstandsveranstaltungen geschickt worden, Na ja ist wohl nicht korrekt, ihnen wurde nahe gelegt da mal vorbei zu gehen.
Mit Buhrufen haben sie dann die Veranstaltung gestört. Nachweisen kann man das natürlich nicht. Im Radio kam vor ein paar Tagen, die Nachricht das nun auch
http://www.Heuersdorf.de fällt, das ging 16 Jahre!
Zur Not wird/ wurde dann halt alles enteignet, gerade auf dem Gebiet kommt eine ganze Menge zusammen, was nach der Wende für Verkehrsprojekte, Strommasten etc. alles zum Verkehrswert enteignet wurde. Keine Chance!
Wenn ich das mit der Geschichte in Leipzig vergleiche, der Fehler war, dass sich die Finnen, vor ein paar Jahren recht widerstandslos, ein neues Atomkraftwerk haben aufschwatzen lassen. Ich persönlich gehe davon aus, dass es schon vorher Gesamtpläne gab, Uranbergbau und Atomkraftwerke, nur wurden die Finnen angefüttert, mit Strom für Papierfabriken, obwohl die ja nun teilweise auch geschlossen werden, tja, bei anderen sind es Bananen. Klassischer Fall!
PS. Der Bauer der neulich bei YLE in Tränen ausgebrochen ist, der Tat mir wirklich Leid. Für ihn war’s das dann wohl.