Was wir von den Finnen lernen können

Ideenaustausch zum Thema Leben in Finnland.
Sid
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Beitrag von Sid »

Nein, es gibt keine zwei Finnlands. Wir haben schliesslich positive Dinge genannt. Das war doch auch was. Allerdings bin ich von Natur aus ein ordnungsliebender Mensch und diese, wie man so will "Unverkrampfheit" mit schlichter Ignoranz über die Sicherheit liegt mir nicht. Und die gibt es.

Wir wohnen im Einfamilienhaus und sind zu nix verpflichtet. Ich achte dennoch darauf, damit sich keiner vor meinem Haus die Beine bricht.

Und Antje. Nur das wenigste ist auf Provisionbasis. Es liegt keinem dran ob Du viel oder wenig kaufst (siehe Restaurants, die sich keine Mühe geben, Kunden zu gewinnen).

Herrje, ich mag die Natur, Selbständiges Denken auf der Arbeit, Innovation, weniger Hierarchie und was auch immer ich schon genannt habe. Aber ich will nicht, dass mir ein Besoffener aufm Fahrrad vors Auto fährt :roll: Ich versuche es zu vermeiden, das Auto während des Eiskratzens laufen zu lassen. Ich freue mich wenn der Verkehr an einer Baustelle ungestört fliesst statt 20 km Stau auf der A1 - aber ungesicherte Baustellen machen mich wahnsinnig. Ich will nicht, dass eines Tages jemand Uran in meinem Garten bergen wird. Mich irritieren die am Strassenrand abgestellten Autoleichen, die Gefahren bergen und auf Kosten der Steuerzahler irgendwann entsorgt werden. Was ich in D nicht gut fand, hab ich auch fair genannt.

Meine Devise: Dinge beim Namen nennen.
Georg

Beitrag von Georg »

Von total ist gar nicht die Rede:[b] ich[/b] hatte heute einen Ausrutscher und nun ein schmerzende Knie und bin etwas empört über das Glatteis, heute in Turku und was nicht dagegen getan wird. Ich falle nunmal ungern und finde schon, dass Strassen geräumt sein sollten besonders vor öffentlichen Gebäuden.[/quote]

Liebe Antje, ich rede hier nicht über Dein Knie. Auch mich hat es hier schon öfters neibetscht, wie es im Schwäbischen so schön heisst, und das tut einfach weh und ist sehr ärgerlich. Ich wünsche Dir, dass das Knie bald wieder in Ordnung ist

Das war einfach meine Reaktion auf diese Diskussion in der Sparte "Was wir von den Finnen lernen können"; und da wurde in den letzten Beiträgen einfach nur genörgelt. Besonders Sannas Beitrag schlug dem Fass den Boden aus. Als ob in Deutschland alles so anders wäre, besonders in Punkto Rücksichtnahme.
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Ninni
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Beitrag von Ninni »

@Antje: Na, alles das ist kein Muss hier. Man wird auch nicht schief angeguckt, wenn es nicht so ist.
scoop
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Leben in Finnland, aber wie?

Beitrag von scoop »

Wenn man dem Dialog in diesem Forum folgt, könnte man die Frage stellen, liegt Finnland überhaupt in Europa oder wo sollte man es einordnen? Eine interessante Frage? Was geht hier ab?
Georg

Beitrag von Georg »

Es gibt sicherlich genug begründete Anlässe sich hier über diverse Sachen aufzuregen. Aber bitte erst nachdenken, und dann aufregen.
Zuletzt geändert von Georg am Sa Nov 04, 2006 9:27 am, insgesamt 1-mal geändert.
Sid
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Beitrag von Sid »

Zwar sind wir im falschen Thread (hier sollten ja positive Sachen rein), aber....
Georg hat geschrieben:Besonders Sannas Beitrag schlug dem Fass den Boden aus. Als ob in Deutschland alles so anders wäre, besonders in Punkto Rücksichtnahme.
Soviel ich weiss ist Sanna Finnin, die in beiden Ländern gelebt hat. Die langen Meckerliste sehe ich jetzt nicht so weiter tragisch - schliesslich macht das auch fast jeder Deutsche über sich selbst, aber sehr selten die Finnen. Es sei denn, sie hatten die Möglichkeit zu vergleichen.

Ob Drängeln, Werkeln oder Rücksicht nehmen - in Deutschland sind es die strenge Hausordnungen und "das tut man nicht" Gesetze, die oft in sehr unangenehme Nachbarstreits oder schlechte Mieter-Vermieter Verhältnisse ausarten. In Finnland ist es zunächst mal eine recht postive "jeder für sich" Mentalität, aber da muss man auch Glück haben, sonst wird es chaotisch, weil es nämlich nix handfestes gibt. Ein Mittelweg wäre ideal :)

Jetzt haben wir uns wieder lieb, ok? :)
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Micha
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Beitrag von Micha »

Georg hat Recht, wenn er sagt, die Thematik des Topics ist umgepolt worden.
Wem danach ist, kann gerne ein neues, etwa gegenteiliges Topic eröffnen.

Der Fairness halber sollte die Diskussion hier weitergehen laut dem von Markus ursprünglich formulierten Thema "Was wir von den Finnen lernen können".

Danke schön an alle für's Verständnis!
WEITERSAGEN!
- jetzt auch auf Twitter: @saksalaiset
Georg

Beitrag von Georg »

[quote="Sid"]
Jetzt haben wir uns wieder lieb, ok? :)[/quote]

An mir soll's nicht scheitern, aber das musste einfach raus.
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Antje
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Beitrag von Antje »

Sanna B. hat geschrieben: Ist in Finnland ja - im Prinzip - genauso.
Bloß halten es die Finnen mit diesem Thema genauso, wie mit vielen anderen Regeln auch: keiner macht's und keiner schert sich drum und fürs Nichteinhalten wird man nicht bestraft... :evil:
Das wiederspräche ja dann eigentlich Georgs Aussage
Während die Finnen dazu tendieren alles widerstandslos zu schlucken, was die Staatsführung beschliesst (Motto: die wissen das schon)
Was ich so schwierig finde, dass man alle Regeln gar nicht kennt, bzw. einem nichts ohne Anfrage gesagt wird.
- Nicht vor Zebrastreifen anhalten
dies z.B. ich habe durch Beobachten gelernt und halte nun also auch nihct an jedem Zebrastreifen - bei den vielen, dies gibt, ist das ja eigentlich auch nihct möglich.
- Man Muß Milchtrinken
- Man Muß Arbeiten (auch Eltern mit kleinen Kindern)
- Man Muß Saunen
- Man Muß Jeden Tag Stunden Draußen verbringen
- Man Muß Ein Eigenes Haus Haben

:lol: :lol: stimmt! Leider nicht wirklich alles so lustig. Besonders das Arbeiten und Haus haben müssen. Also enschuldigt das Lachen - das war nur meine erste Reaktion auf das Wiedererkennen dieser Verhaltensweisen!
Es wird immer schwer sein, etwas anders zu machen, das so "schon immer so gemacht" worden ist. Mit Mieten ists schwer, da haben eben die meisten ein Haus und deshalb ist das Mieten so schwer.
Das Gleiche bei dem Arbeiten: die Gehälter sind gering, also müssen beide arbeiten, man ist stolz (zu recht!) auf die Gleichberechtigung der Frau, das formt das Frauenbild von einer arbeitenden Mutter als Norm und Normalität. Ausserhalb von Normen /Normalität zu denken und zu handeln ist schwierig, denn nicht immer erkennt man diese oder hat den Mut / die Möglichkeit, sie zu durchbrechen. (meist ersteres :wink: )
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Ninni
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Beitrag von Ninni »

Was genau ist am Mieten denn so schwer?
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Antje
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Beitrag von Antje »

Ninni hat geschrieben:Was genau ist am Mieten denn so schwer?
etwas Brauchbares zum bezahlbaren Preis zu finden!
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Ninni
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Beitrag von Ninni »

Insgesamt gesehen (Von Hki z.B. mal abgesehen) kann ich jetzt nicht sagen, dass die Mieten sehr hoch sind.
Georg

Beitrag von Georg »

[quote="Antje"]
[quote]- Man Muß Milchtrinken
- Man Muß Arbeiten (auch Eltern mit kleinen Kindern)
- Man Muß Saunen
- Man Muß Jeden Tag Stunden Draußen verbringen
- Man Muß Ein Eigenes Haus Haben[/quote]


:lol: :lol: stimmt! Leider nicht wirklich alles so lustig. Besonders das Arbeiten und Haus haben müssen. Also enschuldigt das Lachen - das war nur meine erste Reaktion auf das Wiedererkennen dieser Verhaltensweisen!
[/quote]

Ich kann immer noch nicht ganz erfassen, wo hier der Zwang liegt - außer beim Arbeiten. Je nach Beruf hat man nämlich einen solchen Hungerlohn, dass man damit alleine eine Familie einfach nicht ernähren kann.

Aber wer bitte zwingt mich zum Milch trinken? Wer zwingt mich in die Sauna? Ich kenne etliche Finnen, die beides nicht mögen. Und sowohl die Empfehlung (sic!) Milch zu trinken als auch sich viel an der frischen Luft zu bewegen könnten ja vielleicht einen sinnvollen Hintergrund haben. Nichtsdestotrotz sind es nur Empfehlungen, deren Umsetzung nicht überwacht wird.

Da finde ich die nachbarschaftliche Überwachung in meiner schwäbischen Heimat deutlich anstrengender - Stichwort Kehrwoche.
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Antje
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Beitrag von Antje »

Georg hat geschrieben: Aber wer bitte zwingt mich zum Milch trinken? Wer zwingt mich in die Sauna? Ich kenne etliche Finnen, die beides nicht mögen. Und sowohl die Empfehlung (sic!) Milch zu trinken als auch sich viel an der frischen Luft zu bewegen könnten ja vielleicht einen sinnvollen Hintergrund haben. Nichtsdestotrotz sind es nur Empfehlungen, deren Umsetzung nicht überwacht wird.
Ich hatte das von Sanna gar nicht soo ernst verstanden - zumindest was die Milch angeht. Aber es ist doch schon so, dass Empfehlungen vom Staat ausgesprochen werden, die sich dann zum Dogma verselbständigen, wie z.B. auch Erbsensuppe am Donnerstag :D Natürlich wird das nicht 'enforced', aber man machts trotzdem - und das - im Gegensatz zu den tatsächlichen Gesetzen- rigoros!

Du selbst hattest ja die Ordnungshörigkeit angesprochen. Es scheint, als hielten sie die Finnen bei Empfehlungen daran, bei Gesetzen weniger, weil das 'enforcement' da halt lasch ist (sorry, kann gerade nicht das dt. Wort fnden).

Natürlich sind all diese Empfehlungen gesund und richtig, aber ihr Nichtbefolgen ist auch keine Tragik!
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Antje
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Beitrag von Antje »

Ninni hat geschrieben:Insgesamt gesehen (Von Hki z.B. mal abgesehen) kann ich jetzt nicht sagen, dass die Mieten sehr hoch sind.
Was ich ganz allgemein meinte ist, dass Finnland ein Käufermarkt ist und weniger ein Mietermarkt. Ist in UK ja genauso. Obwohl, das Haus zu besitzen ja auch ein Trugschluss ist: meist "besitzt" die Bank das Haus.
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