Sid hat geschrieben:Ach ne, als ich es noch gelesen habe, stand da noch "sagte Struck dem Blatt (Bild Zeitung) gegenüber". Steht ja da immer noch. Es geht wohl nicht darum, wer NICHT in Deutschland produziert, sondern die Art und die Bewegungsgründe des Rückzugs (Profitgeilheit, normal).
Also wenn Struck und Seehofer jetzt ihre Nokia-Handys tauschen wollen, dann sollten sie aber schon wissen, dass Nokia trotz dieser Werksschliessung immer noch Mitarbeiter in Deutschland beschäftigt, im Gegensatz zu anderen Herstellern...
Und wenn dann als Argument kommt, dass man damit die Art und Weise der Schliessung kritisieren will, dann muss ich sagen: nach allem, was bisher bekannt ist, hat sich Nokia an alle Gesetze und Regeln gehalten (die die Politiker selbst aufgestellt haben). Im Gegensatz zu anderen Herstellern wie Siemens in etwa. Aber von einem Siemens-Boykott ist mir jetzt nichts bekannt...
Sid hat geschrieben:
In dem weiteren Artikel:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,529294,00.html
steht ja auch:
Eines steht aber fest: Sollte Nokia in Rumänien Geld erhalten, dann stammt dies mit hoher Wahrscheinlichkeit von deutschen Steuerzahlern: Von 2007 bis 2013 schießt die EU Rumänien etwa 19 Milliarden Euro zu - und Deutschland ist größterNettozahler der Gemeinschaft .
Die anfänglichen Berichte, dass die EU den Nokia-Umzug subventioniert, haben sich ja als falsch erwiesen. Und selbst die "Richtigstellung", dass die EU den Nokia-Industriepark in Cluj indirekt bezuschusst, musste derweil
zurück genommen werden:
Tagesschau hat geschrieben:"Finanziert hat das Ganze die rumänische Regierung aus einer Haushaltsreserve. Und nicht - wie in Deutschland spekuliert wird - aus Brüssel. Da muss man in Deutschland etwas verwechselt haben", sagt er.
Tatsächlich hatte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso über "EU-Beihilfen" für einen Industriepark in Rumänien gesprochen. Gemeint war aber nicht "Nokia-Village", sondern ein ähnliches Projekt mit anderen Firmen.
So. Aber selbst, wenn die EU die Nokia-Ansiedlung in Rumänien unterstützt
hätte, dann hätte ich damit kein Problem. Schliesslich hat ja auch Deutschland für die Aufnahme Rumäniens in die EU gestimmt und damit ist nunmal eine gewisse Angleichung der Lebensstandards verbunden. Denn wenn mangels Arbeit dort Millionen Migranten nach Deutschland ziehen würden und den Deutschen dort auf dem (mitunter schwarzen) Arbeitsmarkt Konkurrenz machen würden, dann wär's sicher auch nicht recht.
Marktwirtschaft mag ja im Einzelfall manchmal durchaus hart und ungerecht erscheinen, aber langfristig ist es für alle das beste System, das bisher auf dem, äh, Markt ist