Stimmt: noch nie eine mündliche Prüfung erlebt!

Höchstens eine Präsentation.
Finnrotti hat geschrieben:
Zum Thema "Buchexamen" möcht ich mich lieber nicht äussern.
Ich aber

Jo, Prüfername angegeben, wenn man Kontakt sucht, wird die Mail nicht gelesen. You ain't see me. Man will schon wissen, wie die Prüfung angegangen werden soll. Hab zwei mal gemacht, Project Management und Organisational Culture, mit einem flauen Gefühl, und dann mit fast maximaler Punktzahl
Ich kann (persönlich) nur dankbar sein, dass ich dank deutscher Steuerzahlern ein Studium abgeschlossen habe, das mir nahtlos zu einem akademischen Job in Finnland verholfen hat (dank der Entschlossenheit der Briten, nicht Finnen). Jetzt zahl ich ja selbst Steuern und samt saftiger Beihilfen der EU können die Studis Flachbildschirme haben, die sie
vor 10 Jahren noch nicht hatten. Auch nicht in Finnland
Als einzige nicht-Finnische Studentin in finnischsprachigen Aufbaustudien wurde ich (nach dem anfänglichen Schock der Lehrer und Mitstudierenden

) nie in Samthandschuhen angefasst. Man wurde mitgerissen, aber nicht ignoriert. Wenn ich dennoch Hilfe brauchte, hab ich sie immer bekommen, genauso wie in Köln, wenn man danach gesucht hat. Studienberatung find ich in Deutschland persönlicher, aber auch hier kann ich schlecht den Stand der Dinge vor zehn Jahren verglechen

. Hier hab ich leider noch keinen Ansprechpartner gefunden, der mir nicht gleich den Application Guide in die Hand drückt. Wie soll das gehen? Gerade im Aufbaustudium hat man keinen 08/15 Bedarf mehr, sondern möchte sinnvoll die Ausbildung ergänzen.
In Deutschland bin ich öfters mal durchgefallen

In Finnland hab ich bei fast jeder Prüfung ein schlechtes Gewissen, dass ich mehr hätte vorbereiten müssen. Das geht aber zeitlich nicht immer wegen Vollzeitjob und Famillie. Alle Prüfungen hab ich mit einer überraschend hohen Punktzahl bestanden. Erwachsenenbildung ist hier oft mit normalen (Studi-)Kursen vermischt, also wird keinesfalls "schonender" gearbeitet. Es gibt viel Eigeninitiative Gruppenarbeit, Analysen und Präsentationen. Zwar kann ich jetzt auch nicht Äppel mit Birnen vergleichen, weil der Bereiche, die ich hier und da studier(t)e zu unterschiedlich sind, aber man lässt viel mehr Raum für Diskussion in Prüfungen (Wirtschaft). Man soll nicht nur Bücher runterbeten, sondern Stellung beziehen. Besonders kritische Analyse und Erfahrungswerte sind scheinbar sehr willkommen. In mehr "sachlichen" Abschlussarbeiten hat man nie das Gefühl, dass nach Fehlern und Mängeln gesucht wird, sondern man wird angehört und es gibt Anregungen, was man hätte besser machen können und z.B. bei Weblösungen oder Studien wird es nicht danach beurteilt, ob das Ergebnis dem Lehrer "gefällt" sondern, wie das ganze Vorgehen war, etc.
Im diesjährigen Studium waren wir am Anfang nur 10, davon Abschluss an 3. Letztes Jahr waren wir 25. Abschluss an 8, 2 Nachzügler. Die schwelle Abzubrechen ist so gering, weil die Angebote idR recht günstig sind. Sehr schade.
Ich würde mich immer nach der Qualität der Schule entscheiden, z.B. hat die Fernuni einen sehr guten Ruf. In Finnland gibt es hier und da Möchtegern E-Learning, so dass sich einem Kenner die Haare sträuben. Wiederrum gibt es längst nicht soviele Möglichkeiten (und Eigeninitative), sich in D weiterzubilden, wenn man im Beruf ist. Nur Firmen sind grosszügiger.
Fazit: Vor Reinfällen und harten Schulbänken schützt Finnland nicht.