Holzzerstörende Pilze, Hausschwamm, Erfahrungsberichte
Re: Holzzerstörende Pilze, Hausschwamm, Erfahrungsberichte
Boah da ist der Ärger perfekt - schreckliche Geschichte. Hab sowas knapp ein Jahr lang in D mitmachen dürfen: im feuchten Neubau. Der erste Schimmel schon nach einigen Monaten, dann Chemiekeule, Übertapizieren und Riesenärger aus dem (Fest)vertrag rauszukommen (obwohl: so ein Theater, das ich gemacht habe, da müsste die VermieterIn froh sein, mich loszuwerden ).
Ich war bei einer Umweltärztin (oder wie hiess es nochmal?) und sie hat eine Messung verordnet. Die Werte waren zehnfach überschritten, obwohl man nicht mal viel Schimmel sah. Ich war alle 3 Wochen krank, hatte desöfteren die Stimme verloren. Die Messungen sollten weiter gehen, aber in einer Mietwohnung in D ist es nicht ohne Estrichproben zu entnehmen, da man als Mieter für den physischen Schaden vorerst haftbar gemacht werden könnte. Spielt Kela hier bei solchen Dingen überhaupt eine Rolle?
Ich hab mich an den Mieterverein gewandt, aber erst dann beigetreten. Eine Vertretung vor Gericht wäre also nicht drin, aber so ein Brief macht dann schon Eindruck und zumindest sie gaben die Beschuldigungen auf ("sie haben nicht richtg gelüftet", "sie arbeiten zu lange und sind alleine, da lüftet keiner tagsüber", "das Schlafzimmer ist für eine Person gedacht , und sie hatten doch ihren Freund zu Besuch", "ihre Tapete ist nicht angemessen", "Ihr Schrank steht zu nah an der Wand", "sie hatten so wenig Möbel", "Sie hatten so lange Umzugskartons zuhause stehen" - alles echt: Kandidat für Höllische Nachbarn ).
Ich hab mir dann noch einige Kosten aufbrummen lassen, aber der Zeitvertrag wurde aufgelöst und ich wollte nur meine Ruhe und ein trocknes (supertrocknes) Zuhause, das ich in Finnland fand Hier wurde ein Gutachten gemacht und die Kosten auf Verkäufer und Käufer geteilt. Hab mich nicht weiter dafür interessiert, war nicht so teuer (noch FIM Zeit). An sich hab ich den Eindruck, das Häuser hier sehr trocken sind, aber es gibt sicherlich auch Nieten, da die Verarbeitung oft einiges zu wünschen übrig lässt Kann es sein? In D war es einfach Gier, die Mieter noch auf einer Baustelle wohnen zu lassen, damit Mietgelder fliessen.
Fazit: ein Befall muss nicht sichtbar sein, um bereits sehr schädlich zu sein... Hoffentlich findet ihr einen Fachmann, der Euch weiterhelfen kann! Habt ihr auch Rechtschutz?
Edit: ich hab noch einige Materialien, kann mal abends einscannen. Die Untersuchung hiess GC-MS-Analyse auf MVOC. Die Hauptindikatoren waren 3-Methylfuran und 1-Octen-3-ol. Lecker.
Ich war bei einer Umweltärztin (oder wie hiess es nochmal?) und sie hat eine Messung verordnet. Die Werte waren zehnfach überschritten, obwohl man nicht mal viel Schimmel sah. Ich war alle 3 Wochen krank, hatte desöfteren die Stimme verloren. Die Messungen sollten weiter gehen, aber in einer Mietwohnung in D ist es nicht ohne Estrichproben zu entnehmen, da man als Mieter für den physischen Schaden vorerst haftbar gemacht werden könnte. Spielt Kela hier bei solchen Dingen überhaupt eine Rolle?
Ich hab mich an den Mieterverein gewandt, aber erst dann beigetreten. Eine Vertretung vor Gericht wäre also nicht drin, aber so ein Brief macht dann schon Eindruck und zumindest sie gaben die Beschuldigungen auf ("sie haben nicht richtg gelüftet", "sie arbeiten zu lange und sind alleine, da lüftet keiner tagsüber", "das Schlafzimmer ist für eine Person gedacht , und sie hatten doch ihren Freund zu Besuch", "ihre Tapete ist nicht angemessen", "Ihr Schrank steht zu nah an der Wand", "sie hatten so wenig Möbel", "Sie hatten so lange Umzugskartons zuhause stehen" - alles echt: Kandidat für Höllische Nachbarn ).
Ich hab mir dann noch einige Kosten aufbrummen lassen, aber der Zeitvertrag wurde aufgelöst und ich wollte nur meine Ruhe und ein trocknes (supertrocknes) Zuhause, das ich in Finnland fand Hier wurde ein Gutachten gemacht und die Kosten auf Verkäufer und Käufer geteilt. Hab mich nicht weiter dafür interessiert, war nicht so teuer (noch FIM Zeit). An sich hab ich den Eindruck, das Häuser hier sehr trocken sind, aber es gibt sicherlich auch Nieten, da die Verarbeitung oft einiges zu wünschen übrig lässt Kann es sein? In D war es einfach Gier, die Mieter noch auf einer Baustelle wohnen zu lassen, damit Mietgelder fliessen.
Fazit: ein Befall muss nicht sichtbar sein, um bereits sehr schädlich zu sein... Hoffentlich findet ihr einen Fachmann, der Euch weiterhelfen kann! Habt ihr auch Rechtschutz?
Edit: ich hab noch einige Materialien, kann mal abends einscannen. Die Untersuchung hiess GC-MS-Analyse auf MVOC. Die Hauptindikatoren waren 3-Methylfuran und 1-Octen-3-ol. Lecker.
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Re: Holzzerstörende Pilze, Hausschwamm, Erfahrungsberichte
Jau, kann mir gut vorstellen was fuer einen Ärger Du hattest, der "Sie haben zu wenig gelueftet" ist anscheinend ueberaus beliebt!
Bei uns scheint es gluecklicherweise kein Schimmel zu sein, ist nur meiner (Biologen) Einschätzung, warten aber immernoch auf den Bericht vom Labor. Der holzfressende Hausschwamm ist nicht gesundheitsgefährdend, aber er geht natuerlich an die Substanz...
Wir sind jetzt so langsam wieder am aufbauen, das macht mehr Spass als abreissen
Lg
Finnrotti
Bei uns scheint es gluecklicherweise kein Schimmel zu sein, ist nur meiner (Biologen) Einschätzung, warten aber immernoch auf den Bericht vom Labor. Der holzfressende Hausschwamm ist nicht gesundheitsgefährdend, aber er geht natuerlich an die Substanz...
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Lg
Finnrotti
Re: Holzzerstörende Pilze, Hausschwamm, Erfahrungsberichte
Du hattest aber den Vorteil, nur Mieter zu sein, also einfach raus. Als Käufer des Hauses hast Du aber Dein ganzes Kapital eingesetzt und eventuell auch noch einen Kredit. Da kannst Du schnell mal pleite sein.Sid hat geschrieben:Boah da ist der Ärger perfekt - schreckliche Geschichte. Hab sowas knapp ein Jahr lang in D mitmachen dürfen: im feuchten Neubau. Der erste Schimmel schon nach einigen Monaten, dann Chemiekeule, Übertapizieren und Riesenärger aus dem (Fest)vertrag rauszukommen (obwohl: so ein Theater, das ich gemacht habe, da müsste die VermieterIn froh sein, mich loszuwerden ).
Re: Holzzerstörende Pilze, Hausschwamm, Erfahrungsberichte
Das mit den Lüftvorwürfen ist typisch Deutsch, nehme ich mal an. Ich hab den Eindruck, Finnen würden manchmal ganzen Winter lang das Fenster nicht aufsperren, vor allem in öffentlichen Gebäuden Da ist der Ökofussabdruck sehr klein - keine Wärme vergeuden.Stefan hat geschrieben: Vor allem, weil man mit den &%§$§" Finnischen Fenstern ja so gut lüften kann. Die kleine Notklappe mit den Regenlamellen ist ja nun ein Witz... Vor allem im Sommer...
Wir haben solche Uraltfenster, die lüften schon ohne aufgemacht zu werden (so undicht). Und alle Spinnen klettern hier rein Ich bin normalerweise ein Fensterputzteufel , aber seitdem ich hier in unserem Haus die dreifache Verglasung erstmal auseinanderbrechen muss, um immer noch die Wasserflecken vom Voreigentümer zu bekämpfen, kann mich nicht dazu aufraffen, Fenster zu putzen.
Das stimmt natürlich zweifelsohne - beim Kauf ist es ein echter Albtraum. Allerdings traf nur das "einfach rauskommen" aus gegebenen Anlass nicht zu . Ich hab einen blöden 2-Jahre Festvertrag unterschrieben Und die bereits eingebusste Gesundheit...Tenhola hat geschrieben: Du hattest aber den Vorteil, nur Mieter zu sein, also einfach raus. Als Käufer des Hauses hast Du aber Dein ganzes Kapital eingesetzt und eventuell auch noch einen Kredit. Da kannst Du schnell mal pleite sein.
Re: Holzzerstörende Pilze, Hausschwamm, Erfahrungsberichte
Jedenfalls hat die hier übliche Holzbauweise den Vorteil, dass es von vorneherein wesentlich geringere Probleme mit Feuchtigkeit gibt als bei der in Deutschland verbreiteten Massivbauweise.
Re: Holzzerstörende Pilze, Hausschwamm, Erfahrungsberichte
Jep, und allegemein die Ventilation. In der besagten Neubauwohnung (knapp 60qm) waren alle Fenster in eine Richtung und die Luft "stand" da drin. Schuld sind mitunter auch die modernen Fenster. Dazu noch der viel zu übereiliger Einzug. Kenne aber auch finnische Holzhäuser, die durch eine unglückliche Planung nass sind. Also ist es keine Garantie.
Ich lobe mir unser Häusschen. Es wird jetzt gründlich hier und da auch "fürs Auge" auf Vordermann gebracht. Was ich meine sind eher "zusammengeschusterte" Sachen. Beim Abriss des alten Badezimmers haben wir allerdings auch eine Ventilationskuriosität entdeckt . Ein Wunder, dass es überhaupt nach aussen abgeführt wurde...
Mein Finne macht's 110%.ig
Ich lobe mir unser Häusschen. Es wird jetzt gründlich hier und da auch "fürs Auge" auf Vordermann gebracht. Was ich meine sind eher "zusammengeschusterte" Sachen. Beim Abriss des alten Badezimmers haben wir allerdings auch eine Ventilationskuriosität entdeckt . Ein Wunder, dass es überhaupt nach aussen abgeführt wurde...
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Re: Holzzerstörende Pilze, Hausschwamm, Erfahrungsberichte
Holz-News: Die Ergebnisse der Analyse des Holzstückes sind da und es wurden keine allergieauslösenden Pilze gefunden, nur solche, die Holz "essen". Der Bericht war klar und eindeutig und die Analysemethoden scheinen sehr gut zu sein. Kann also "Ramboll Analytics" weiterempfehlen.
Mittlerweile haben wir im Hauptzimmer den Betonsockel mit 3 Lüftungslöchern versehen, von innen abgeflammt, neues Bitumen aufgetragen, neue Fussbodenbalken (imprägniert mit Teknos Borakleen) gelegt, Styropor eingepasst, Fussbodenheizung verlegt und Spanplatten drüber gepackt.
Nun ruht die Arbeit weil wir Besuche haben, der dort nun schlafen muss
Dummerweise haben wir in dem anderen Zimmer in einem Wandbalken nun diesen Freund hier gefunden, zum Glück nur in toter Form, aber das Holz muss natürlich trotzdem ausgetauscht werden, hmpf:
http://www.holzfragen.de/seiten/Xestobi ... losum.html
Hoffnungsvolle Grüsse
Finnrotti
Mittlerweile haben wir im Hauptzimmer den Betonsockel mit 3 Lüftungslöchern versehen, von innen abgeflammt, neues Bitumen aufgetragen, neue Fussbodenbalken (imprägniert mit Teknos Borakleen) gelegt, Styropor eingepasst, Fussbodenheizung verlegt und Spanplatten drüber gepackt.
Nun ruht die Arbeit weil wir Besuche haben, der dort nun schlafen muss
Dummerweise haben wir in dem anderen Zimmer in einem Wandbalken nun diesen Freund hier gefunden, zum Glück nur in toter Form, aber das Holz muss natürlich trotzdem ausgetauscht werden, hmpf:
http://www.holzfragen.de/seiten/Xestobi ... losum.html
Hoffnungsvolle Grüsse
Finnrotti
Re: Holzzerstörende Pilze, Hausschwamm, Erfahrungsberichte
Oh nein, jetzt noch der gescheckte Nagekäfer....
Vielleicht solltest du als Dipl.Biologin umsatteln und dich um Pilze kümmern, bzw. als Expertin für Gebäudeschäden auftreten. Unser Mitgefühl. Hoffentlich schlummert bei uns nix in Verborgenen. Allerdings wäre das wohl nach über 50 Jahren schon aufgefallen. Gott sei Dank hat an unserem Frontmannshaus niemals jemand herumgebaut oder gebastelt. Damals wussten die noch genau was man darf und was nicht.
Vielleicht solltest du als Dipl.Biologin umsatteln und dich um Pilze kümmern, bzw. als Expertin für Gebäudeschäden auftreten. Unser Mitgefühl. Hoffentlich schlummert bei uns nix in Verborgenen. Allerdings wäre das wohl nach über 50 Jahren schon aufgefallen. Gott sei Dank hat an unserem Frontmannshaus niemals jemand herumgebaut oder gebastelt. Damals wussten die noch genau was man darf und was nicht.
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Re: Holzzerstörende Pilze, Hausschwamm, Erfahrungsberichte
Och, mittlerweile sehen wir das mit Humor und ich denke wir kriegen das schon hin, ist ja zum Glück nicht das Haupthaus und wir machen ja alles selber.
Wir haben jetzt einen eigenen Feuchtigkeitsmesser für Holz und Beton, damit können wir ja mal bei Euch gucken.
Jo, hatte auch schonmal von 2 Jahren an eine "Homekoira"-Ausbildung für den Dicken gedacht und ich selber kenn´ mich ja auch ein bischen aus. Das wär ja mal was Nettes, fehlt nur noch ein Architekt.
Lg
Christina
Wir haben jetzt einen eigenen Feuchtigkeitsmesser für Holz und Beton, damit können wir ja mal bei Euch gucken.
Jo, hatte auch schonmal von 2 Jahren an eine "Homekoira"-Ausbildung für den Dicken gedacht und ich selber kenn´ mich ja auch ein bischen aus. Das wär ja mal was Nettes, fehlt nur noch ein Architekt.
Lg
Christina