6. Reaktor nach Finnland?

Freie Themenauswahl: Diskussion, Fragen und Antworten.
Benutzeravatar
donald
Beiträge: 229
Registriert: Di Okt 03, 2006 12:08 am
Wohnort: tois pual jokke

Re: Reaktor nach Finnland?

Beitrag von donald »

Friedward hat geschrieben:Finnland verfügt über ausreichend alternative Energiequellen. Die Abhängikeit von Russland ist Arbeitshypothese.
Die da wären? Über Wiindnergie weiss ich zu wenig bescheid. Zu Wasserkraft kann ich soviel beisteuern, dass zB das Bergeland Schweiz nur rund 55% seines Strombedarfs mit Wasserkraft deckt. In Norwegen sind es sogar um die 90% (Haut mich, wenn es nicht stimmt). Doch diese Länder haben auch viel bessere Voraussetzungen um die Wasserkraft zu nutzen als Finnland.
Sid hat geschrieben:
*unterschreib* Plus der Fakt, dass bis vor kurzem war die Steuer (der jährliche Strassennutzungssteuersatz) für alte Autos höher als für neue. Angeblich hat sich daran was geändert oder lieg ich da falsch? Reine Geldmacherei nach dem Prinzip "wer das Geld für einen Neuwagen hat, kann auch mehr bezahlen."

Der Steuersatz sollte eher Menschen ermutigen, auf alte Autos zu verzichten. Dazu stehen aber die Anschaffungspreise viel zu hoch. Ebenfalls gibt es z.B. keine Steuerbefreiung für 2-3 Jahre wie in Deutschland, wenn Autos wie z.B. Renault und Peugeot besonders umweltfreundlich dank neuen Russfiltertechnologien u.ä. sind.
Für alte Autos zahlt man weniger steuern als für neuere.

Ich finde es auch nicht sinnvoll, die Leute möglichst schnell dazu zu bewegen, ein neues Auto zu kaufen. Alte Autos zu entsorgen ist auch nicht unproblematisch und neue Autos herzustellen ist auch sehr energieaufwändig. Da kann es sich durchaus das kleinere Übel sein, ein Auto halt so lange zu benutzen wie es tatsächlich hält, anstatt nach ein paart 100'000km ein neues anzuschaffen.

Die hohen Autopreise führen auch dazu, dass in Finnland die Autos tendenziell mit kleineren Motoren unterwegs sind und der PS-Wahn nicht so schnell um sich wuchert wie in "anderen Ländern". Einfach weil man sich fette Motoren nicht leisten kann. Und ich fidne es gut, dass der Staat eiskalt die Steuern für neue Autos nicht senkt. (einmalige Steuer, bei der Inverkehrssetzung zu bezahlen, rund ein Drittel des Wertes des Fahrzeugs)
Die Rückkehr zu Atomenergie sehen die Finnen als Fortschritt und vorausschauendes Handeln. Es wird geglaubt, dass alle eher oder später notgedrungen zu Atomenergie zurückkehren werden.
Was vermutlich mangels Alternativen nicht auszuschliessen ist. Und es ist mir lieber, ein AKW in Finnland zu haben anstatt den AKW-Strom von den Russen zu kaufen. Zur Energieabhängigkeut von Russland kommt noch die Abhängigkeit vom Gas und da hat Russland kürzlich bewiesen, dass sie im Falle von Meinungsverschiedenheiten den Gashahn abzudrehen pflegen.

Nicht, dass ich Atomenergie befürworte, doch bin ich wohl zu pragmatisch und wüsste nicht, woher sonst den Storm hernehmen. Ein verringern des Stromverbrauchs steht offenbar Europaweit nicht zur Diskussion; alle reden nur vom sich erhöhenden Energiebedarf, dem man nun gerecht werden müsste. Tja...
Iss keinen gelben Schnee!
Benutzeravatar
donald
Beiträge: 229
Registriert: Di Okt 03, 2006 12:08 am
Wohnort: tois pual jokke

Beitrag von donald »

Sid hat geschrieben:In Sachen Umweltschutz setzt Deutschland Massstäbe. Zum Beispiel wenn es um die Terminologie dieses Bereichs geht:
German speaking countries play a leading role in
Environmental Technology. To keep up with the latest
developments in Environmental Technology it is vitally
important to know German.
The aim of the EnTecNet project is to produce a web-based
multimedia language course:
German in Environmental Issues and Technology
http://www.umwelttechnik.co.at/download ... enranta%22

Sehr interessantes Projekt, übrigens.
Gemäss diesem Artikel setzen Deutschsprachige Länder und nicht Deutschland die Massstäbe. Und davon gibt es eine Handvoll. ;)
Iss keinen gelben Schnee!
Friedward

Reaktor nach Finnland?

Beitrag von Friedward »

Nun ja, wie schon erwähnt: Arbeitshypothesen. Um welche Anzahl Haushalte oder Verbraucher geht es denn in Finnland!
Benutzeravatar
roelli
Beiträge: 1662
Registriert: Mo Okt 02, 2006 4:07 pm
Wohnort: Uusimaa Träskända
Kontaktdaten:

Re: Reaktor nach Finnland?

Beitrag von roelli »

Friedward hat geschrieben:Nun ja, wie schon erwähnt: Arbeitshypothesen. Um welche Anzahl Haushalte oder Verbraucher geht es denn in Finnland!
Es geht wohl Hauptsächlich um die Industrie.

Beim 6.Kraftwerk habe ich den Eindruck das die Energiekonzerne einfach noch mal nachgelegt haben, ohne wirklich Bedarf zu haben. Es geht einfach darum Kernkraftwerke bauen zu können, wo ist erstmal egal und da sieht es ja in D für Siemens & Co düster aus. Zumal die Verstrickung wieder mal interessant ist die deutsche E.ON meldet gleich Unterstützung an. http://www.yle.fi/news/id44677.html und sie besitzt auch in Finnland Beteiligungen. http://www.eonsuomi.fi/templates/StartP ... x?id=73280

"Ich halte es für denkbar, daß vielleicht um 2015 ein neues Kernkraftwerk in Deutschland gebaut wird."
So wird der Boden auch in D dafür bereitet, es ist in Finnland schlicht einfacher Akzeptanz dafür zu bekommen, da wird dann u.a. wieder mal Russland angeführt, das scheint immer zu wirken, warum erwähnt nur niemand eine Unabhängigkeit von den Wasserwerken in Norwegen.

Das 5. Kernkraftwerk würde ich noch als rein finnische Angelegenheit betrachten, obwohl ich die Argument damals schon etwas komisch fand. Es wird ja meist der Energiebedarf der Industrie angeführt und so auch der der Papierindustrie, wenn nun aber D der Hauptabnehmer für finnische Papierwaren ist, ich kann mir nicht vorstellen das Papier hergestellt mit "Atomstrom" nach D verkauft werden kann. Ich denke schon das Greenpeace sich da meldet.

Es scheint mir auch so das die Finnen in der Vergangenheit nicht so mit der Problematik Kernkraft über die Medien berieselt wurden. Wenn ich mich manchmal mit einem Finnen darüber unterhalte, ist meist über schädliche Auswirkungen (vermehrte Fälle von Leukämie) nicht das geringste Wissen vorhanden, außerdem benutzen sie meist die Argumente aus den Nachrichten.

@Russische Bauart
Ein Atomexperte würde das sicher differenzierte sehen und manche Einstellung dazu als das Ergebnis einer politisch motivierten Berieselungsagitation betrachten. Auch in der Nähe englischer Kernkraftwerke muss der Geiger-Müller Zähler wohl vorsorglich ausgeschaltet bleiben.

Vor dem Betritt der Baltischen Staaten zur Eu kam mal auf YLE ein Bericht über das Kernkraftwerk Ignalina in Litauen, selbe Bauart wie Tschernobyl, es sollte zum Beitritt aufgrund einer Forderung der EU, manche würden sagen aus den selben politischen Gründen wie Lubmin, von Netz genommen werden. Da ging aber wohl nicht, weil alle drei baltischen Staaten davon mit Strom versorgt werden und die dazugehören Stadt wohl nur aus dem Kraftwerk besteht. In dieser Sendung war ein finnischer Atomexperte, der höflich zurückhaltend nur meinte, es gäbe andere die wesentlich schlechter aufgestellt sind. Es hängt wohl auch damit zusammen das Siemens an diese Kraftwerke vielleicht nur ein paar Lampen oder Messgeräte verkaufen kann, mehr aber nicht. Mit Eu-Förderung soll dort übrigens, auch ein Neues gebaut werden.
Übrigens die neuste Ernüchterung in Sachen Hightech kam erst vor ein paar Wochen -->Transrapid!

Vielleicht ist auch nicht unbedingt der Reaktor das Problem, sondern die Handhabung des Urans vor und nach der Verwendung im Kernkraftwerk. Bin ja mal gespannt was beim geplanten Uranbergwerk in Askola, rauskommt, dort will eine französische Firma danach graben. Der Clou war ja, dass französische Rechtsanwälte die Finnen schon vor den Machenschaften der Firma gewarnt haben.

@Alternative Energiequellen
Das Finnland nicht nach Alternativen sucht ist nicht unbedingt korrekt, den mW wird auf dem Gebieten der Biomasse und Biodiesel sehr viel getan.
http://fi.wikipedia.org/wiki/Biomassa
http://fi.wikipedia.org/wiki/Biodiesel
http://akseli.tekes.fi/opencms/opencms/ ... =Tapahtuma
So baut auch gerade Neste in Porvoo ein Biodieselanlage http://www.nesteoil.fi/

In welchem Verhältnis das zu Aktivitäten in D steht kann, ich allerdings nicht sagen.

@ Technische Zusammenarbeit
Manchmal haben die Finnen auch keine Möglichkeiten, so wurde z.B. der neue Vario Straßenbahnzug von HKI nach Bautzen zum Vermessen gefahren, weil es wohl in F keine so lange Messanlagen gibt, das alles wohl aufgrund irgendwelcher Risse im Fahrzeugrahmen. http://www.saunalahti.fi/~ahellm1/ratik ... /vario.htm
Ps.
Mein Schwiegervater war im Übrigen nicht abgeneigt sich ein Windrad in den Garten zu stellen, das ist aber an der zu langen Amortisationszeit (< 10 Jahre) gescheitert. Den Idealismus den mein Vater bei solchen Sachen entwickeln kann, hat er allerdings nicht.
Benutzeravatar
Babylon
Beiträge: 93
Registriert: Sa Sep 30, 2006 5:53 am
Wohnort: Hämeenlinna

Beitrag von Babylon »

Ich habe nur letztes Jahr gelesen, dass Autos in Finnland auch zukünftig keinen Biokraftstoff tanken können, und das Finnland in dieser Beziehung das Schlußlicht der EU sein soll.

Ich finde die Autopolitik in Finnland UNMÖGLICH! Es ist unverantwortlich vom Staat die Menschen ewig lange in alten Rostbeulen herumfahren zu lassen, weil Autos künstlich teuer gemacht werden. Was ist denn mit der Sicherheit? Ungefähr die Hälfte aller finnischen Autos entsprechend nicht mehr dem modernen Sicherheitsstand, weil sie einfach total veraltete Technik haben. Ich als Verkehrsteilnehmer fühle mich davon benachteiligt, ob als Füßgänger oder Autofahrer. Heute gibt es so viele Technologien, die helfen Unfälle zu vermeiden; in Finnland können sich sowas aber nur Reiche erlauben.
Zuletzt geändert von Babylon am Mo Okt 09, 2006 10:34 am, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
roelli
Beiträge: 1662
Registriert: Mo Okt 02, 2006 4:07 pm
Wohnort: Uusimaa Träskända
Kontaktdaten:

Beitrag von roelli »

Babylon hat geschrieben: Ich finde die Autopolitik in Finnland UNMÖGLICH! Es ist unverantwortlich vom Staat die Menschen ewig lange in alten Rotbeulen herumfahren zu lassen, weil Autos künstlich teuer gemacht werden. Was ist denn mit der Sicherheit? Ungefähr die Hälfte aller finnischen Autos entsprechend nicht mehr dem modernen Sicherheitsstand, weil sie einfach total veraltete Technik haben. Ich als Verkehrsteilnehmer fühle mich davon benachteiligt, ob als Füßgänger oder Autofahrer. Heute gibt es so viele Technologien, die helften Unfälle zu vermeiden; in Finnland können sich sowas aber nur Reiche erlauben.
Da kann ich Dir nur beipflichten!
Sid
Beiträge: 2390
Registriert: Sa Sep 30, 2006 11:32 pm

Beitrag von Sid »

donald hat geschrieben: Gemäss diesem Artikel setzen Deutschsprachige Länder und nicht Deutschland die Massstäbe. Und davon gibt es eine Handvoll. ;)
Deutschland gibt aber in dieser Hinsicht den Ton an, da ich mich tiefer mit den Inhalten dieses und anderer Projekte in einer Konferenz ausseinandersetzen konnte.
donald hat geschrieben:Alte Autos zu entsorgen ist auch nicht unproblematisch
*ironie modus an* Doch, das ist in Finnland anscheinend völlig unproblematisch. Man schiebt die Karre in den Graben in der Nähe der Autobahn oder setzt gegen einen Baum und lässt die Steuerzahler die Abschleppung und Entsorgung bezahlen. Solche stehen nämlich zahlreich wochenlang, oft mutwillig von irgendwelchen Halbstarken zerstört am Standstreifen. Von Ersatzteilegewinnung kann auch keine Rede mehr sein, weil die Autos nämlich eingetreten und kurz und klein gehauen werden. Ausserdem ein Sicherheitsrisiko in ungesicherten Stellen oder wenn beispielsweise mal ein Notarztwagen die Standspur nutzen müsste :? *aus* Es ist klar, dass die Produktion neuer Autos auch nicht problemlos sei, da bleibt nur - öffentliche Verkehrsmittel nutzen, doch in der modernen Welt ist es nicht immer umsetzbar (z.B. mein Weg zur Arbeit: nur Busverbindung Porvoo - Helsinki, Kostenpunkt gut 25 Euro täglich, dreifache Reisezeit)

Und nicht zuletzt die äussere und innere Sicherheit (Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer und Fussgänger sowie die fahrzeugtechnische Massnahmen bei einem Unfall, die auf die Insassen wirkende Bescheunigungen und Kräfte niedrig zu halten, den Überlebensraum zu sichern und die zur Insassenbefreiung notwendigen Fahrzeugteile auch nach dem Unfall funktionstüchtig zu erhalten). Habe über die Normen in diesem Bereich meine Diplomarbeit geschrieben ;) Ich glaub nicht, dass ein SAAB 90 Bj. 1978 da mithalten kann :roll: .

Zurück zur Atomenergie :)
Sid
Beiträge: 2390
Registriert: Sa Sep 30, 2006 11:32 pm

Beitrag von Sid »

Hm, allerdings wie kommt es dazu? WEF scheint Finnland zu mögen ;)

http://www.investinfinland.fi/industries/en_GB/ets/

http://sedac.ciesin.columbia.edu/es/esi/

(Finnland auf Platz 1 im ESI - Environmental Sustainability Index)

Ich denke ein Faktor ist immer die starke Zusammenarbeit und Finanzierung zwischen Universitäten und Wirtschaft.

:?
Benutzeravatar
roelli
Beiträge: 1662
Registriert: Mo Okt 02, 2006 4:07 pm
Wohnort: Uusimaa Träskända
Kontaktdaten:

Beitrag von roelli »

Zurück zur Atomenergie :)
!!Der Uranbergbau nimmt konkrete Formen an!!

Areva hakee lupaa tutkia uraaniesiintymää Länsi-Uudellamaalla
http://www.hs.fi/kotimaa/artikkeli/Arev ... 5222198588
Benutzeravatar
roelli
Beiträge: 1662
Registriert: Mo Okt 02, 2006 4:07 pm
Wohnort: Uusimaa Träskända
Kontaktdaten:

Beitrag von roelli »

Reaktorprobleme im Schweden

Forsmarkin ydinvoimalalla jälleen ongelmia
Ruotsalaisen Forsmarkin ydinvoimalan reaktori on jouduttu sulkemaan virranjakelussa ilmenneen vian vuoksi.
http://www.yle.fi/uutiset/oikea/id45026.html
Nordlicht

Finanzierung des 5. Reaktors zu 60 % aus Deutschland

Beitrag von Nordlicht »

Wenn an verschiedener Stelle in diesem Forum auf die Technik deutscher Herkunft für das neue KKW in Olkiluoto hingewiesen wurde, so gilt dies gleichfalls für die Finanzierung. Die Bayerische Landesbank nämlich hat für das Projekt eine Konsortialanleihe in Höhe von 1,95 Milliarden Euro (Gesamtkosten des KKWs 3,2 Mia Euro) gesprochen, und dies zu einem Vorzugszins von nur 2,6 %. Dies war der Grund, weshalb die EREF (European Renewable Energies Federation) mit Sitz Brüssel, in 2004 die EU ersuchte, dem Vorwurf nach extensiver staatlicher Bevorteilug in Widerspruch zu den Wettbewerbsbestimmungen der EU nachzugehen.
Meines Wissens ist die EREF mit ihrem Vorwurf bei den EU-Instanzen abgeblitzt. Allein, künftige Wirtschaftlichkeitsberechnungen der KKW-Betreiberin TVO werden natürlich auf Grund dieser unrealistischen Finanzierungsbasis erstellt werden und sind deshalb schon jetzt anzuzweifeln.
In Europa hat sich unterdessen nur Grossbritannien für die Atomkraft als künftige Energieversorgungsalternative ausgesprochen, allerdings unter dem Vorbehalt der privatwirtschaftlichen Finanzierung. Und eben da liegt der Haken. Denn die Risiken der Atomenergie sind ja immer noch dieselben (Beispiele: Forsmark, Endlagerung) und mit dem aufkeimenden Problems des Terrorismus sind sie erst noch größer geworden.
Zumindest in Westeuropa scheinen die erneuerbaren Energiemöglichkeiten der Atomenergie das Wasser abzugraben. Interessanterweise soll einer kürzlichen Umfrage unter den finnischen Parlamentsabgeordneten zufolge eine Mehrheit neuerdings für die erneuerbaren Energien sein. Meines Wissens gibt es noch keine finnische Bedarfsabklärung für ein 6. KKW, sondern nur Statements von Einzelinstanzen. Oder weiss jemand mehr?
Benutzeravatar
Antje
Beiträge: 846
Registriert: Mi Okt 04, 2006 5:35 pm
Wohnort: Turku

Beitrag von Antje »

[quote="peikko"]Ich finde es traurig, wo doch Finnland als sehr umweltbewusstes Land gilt :(
I/quote]

umweltbewusst? Jedenfalls nicht im Recycling und Verpacken - Was ich hier an dt. Gelber-Sack-Material einfach in den Müll werfe, übersteigt sogar noch meine dt. gelben Säcke. Ich glaube, da ist noch grosses Wunschdenken am Werke, bzw. wird sich auf alte Messwerte verlassen, was die saubere Luft und Gewässer angeht...

Zum Thema Atomenergie kann ich nichts sagen, weil ich nicht ausreichend informiert bin.

Wir heizen jedenfalls mit Holz und Solarenergie im grossen Stile fällt wohl eher aus... :wink:
Benutzeravatar
roelli
Beiträge: 1662
Registriert: Mo Okt 02, 2006 4:07 pm
Wohnort: Uusimaa Träskända
Kontaktdaten:

Beitrag von roelli »

PROTEST GEGEN POLITIK
Vattenfall droht mit Investitionsstopp in Deutschland
Die Abneigung ist gegenseitig: Die Politik drängt die Stromkonzerne zu Preissenkungen, die Strommanager verbitten sich die Einmischung. Nun hat der Chef von Vattenfall, Klaus Rauscher, genug: Wenn Deutschland die Energieriesen gängele, werde eben anderswo investiert.


Stabile Strompreise seien nur möglich, falls zügig neue Kraftwerke ans Netz kämen und der Atomausstieg gekippt werde.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,442730,00.html
Benutzeravatar
roelli
Beiträge: 1662
Registriert: Mo Okt 02, 2006 4:07 pm
Wohnort: Uusimaa Träskända
Kontaktdaten:

Beitrag von roelli »

Vor einigen Tagen erschien im "British Journal of Cancer" eine Studie über:
Lung cancer risk among German male uranium miners: a cohort study, 1946-1998
http://www.bjcancer.com
http://www.nature.com/bjc/journal/vaop/ ... 3403a.html

Hier eine dt. Pressemeldung:
Das Lungenkrebsrisiko ehemaliger Bergarbeiter aus den Uranminen der DDR ist bis heute deutlich erhöht. Das hat die weltweit größte Studie zu diesem Thema ergeben, die Experten vom Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter jetzt veröffentlichten. Die Studie erschien im "British Journal of Cancer", einer Fachzeitschrift über Krebs. Die Wissenschaftler untersuchten 59.000 Mitarbeiter der sowjetisch-deutschen Wismut AG. Die Betroffenen waren zwischen 1946 und 1998 im Erzgebirge und in Thüringen beschäftigt. Von ihnen starben während der Studie 2.388 an Lungenkrebs. Das Krebsrisiko der Kumpel nehme langsamer ab als angenommen, berichten die Forscher. Insgesamt rechnen sie mit rund 7.000 Lungenkrebstoten.
http://www.mdr.de/nachrichten/meldungen/3623143.html

Was war die Wismut:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wismut_A.G.
Gesundheitsschäden
Die Bergarbeiter waren schweren gesundheitlichen Gefährdungen ausgesetzt; ihre Lebenserwartung war deutlich verkürzt. Erst ab den 1970ern wurde nass gebohrt, so dass sich das Risiko, eine Staublunge zu entwickeln, zumindest verringerte. Die Strahlenbelastung der Bergleute, die direkt an der Pechblende arbeiteten, sowie durch radioaktive Edelgase wie Radon, blieb bestehen. Sie führte zu einer überdurchschnittlichen Häufigkeit verhornender Plattenepithelkarzinome der Lunge, dem „Schneeberger und Joachimsthaler Lungenkrebs“. Bis 1990 wurden 7.163 Todesfälle durch Lungenkrebs bei den Bergarbeitern registriert. Davon wurden 5.237 als Strahlenopfer anerkannt. Inoffiziell sollen über 17.000 Bergarbeiter den Folgen der Strahlenbelastung durch den Uranabbau erlegen sein. Wie hoch die Anzahl der Opfer unter der nicht im Bergbau tätigen Bevölkerung der Region ist, ist unbekannt.

Die eigene Seite:
http://www.wismut.de/wismut/sdag_wismut.php

Ein Doku auf MDR: Geheimakte Wismut
http://www.mdr.de/doku/archiv/geschichte/2680236.html

Schneeberger Krankheit:
http://www.onmeda.de/lexika/strahlenmed ... kheit.html
http://www.atomopfer.org/wismut.htm
Benutzeravatar
roelli
Beiträge: 1662
Registriert: Mo Okt 02, 2006 4:07 pm
Wohnort: Uusimaa Träskända
Kontaktdaten:

Beitrag von roelli »

Habs leider verpasst, weiss im Moment auch nicht wann eine Wiederholung kommt, deshalb nur mal der Hinweis:
====================================
TV1 Mot 23.10.2006 klo 20:00 toim. Kati Juurus

Liberté, égalité, radioactivité

Ydinvoimajätti AREVAn säteilevät jäljet Ranskassa ja maailmalla

Ranskalainen ydinvoimajätti AREVA haluaa tulla kaivamaan uraania Suomesta. Yhtiö on jo saanut ensimmäiset valtauslupansa Enossa ja Kontiolahdella.
Mutta millainen yhtiö AREVA oikeastaan on?
MOT selvitti, miten yhtiö on toiminut kotimaassaan Ranskassa ja muualla maailmassa. Kävi ilmi, että AREVAa on epäilty saastuttamisesta ja jätteiden huolimattomasta käsittelystä useilla paikkakunnilla. Esimerkiksi Les Bois Noirsin kaivosalueella Keski-Ranskassa säteilyarvot ylittävät paikoitellen edelleen lakisääteisen normin, vaikka uraanikaivos on ollut suljettuna jo 26 vuotta. Yhtiö on ollut hidas ja haluton siivoamaan vanhoja sotkujaan.
Uusin ongelma paljastui vain muutama viikko sitten, kun riippumaton tutkimuslaboratorio havaitsi AREVAN uraanin jalostuslaitoksen ympäristössä kohonneita säteilyarvoja.
Ohjelmassa kerrotaan myös, millaisia ongelmia on havaittu AREVAN kaivoksilla Nigerissä, yhdessä maailman köyhimmistä maista.

http://lotta.yle.fi/motweb.nsf/sivut/ohjelma
Antworten