Leserbrief in HS

Ideenaustausch zum Thema Leben in Finnland.
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Tonttu
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Leserbrief in HS

Beitrag von Tonttu »

Habt ihr ähnliche Schwierigkeiten gehabt, wie sie in diesem Leserbrief beschrieben werden?
(Ich bin darauf hingewiesen worden, dass ich vllt. nicht gerade den Volltext einstelle)

Der Verfasser der Leserbriefes wohnt seit einem Jahr mit seine finnischen Freundin in Finnland. Er hat Finnougristik in Österreich studiert und wollte nun in Finnland, hier eine Arbeit finden und sein Finnisch anwenden.

In Finnland angekommen hat er Probleme mit der Bürokratie - vero, kela, Banken, Bibliothek.
Er findet keine Stelle, nur ein paar kleinere kurzfristige Jobs und das, obwohl er bereits Finnisch beherrscht und sogar mittlerweile einen Grundwortschatz Finnisch verfasst hat.
Letztendlich sieht es so aus, dass sie im Sommer nach Österreich gehen werden.
Als Fazit schreibt er:
Olemme kurkkua myöten täynnä maata, jossa asuu vähemmän ulkomaalaisia kuin yhdessä Wienin esikaupungissa, ja joka ei halua maahanmuuttajia riippumatta heidän iästään, koulutuksestaan, kielitaidostaan tai kotimaastaan.
En kadu sitä, että opiskelin suomea. Voin puhua sitä tyttöystäväni kanssa. Mutta suomen kielen taidosta minulle on varmasti enemmän hyötyä kotimaassani, jossa voin opettaa sitä vieraana kielenä ja kirjoittaa suomen kielen oppimateriaalia. Mutta en halua asua maassa, johon en ole tervetullut.
http://hommaforum.org/index.php/topic,27209.0.html
Zuletzt geändert von Tonttu am Mi Apr 21, 2010 11:52 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Sandra
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Re: Leserbrief in HS

Beitrag von Sandra »

Bezüglich Arbeit/Arbeitgeber und deren leeren Versprechen: klar - das war aber auch in D schon so.

Ansonten gilt auch für ihn das, was für uns alle gilt - ist er erst seit kurzem mit der Finnin zusammen hat er schlechte Karten um ins System zu kommen wenn sie unverheiratet sind.

Wäre der Herr hier im Forum, wüsste er das alles :)
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Georg
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Re: Leserbrief in HS

Beitrag von Georg »

Einige wenige Sachen sind mir auch so passiert,z.B. dauert es schon eine Weile, bis die Finnen glauben, dass man wirklich finnisch kann. Mir kam da der Zufall zu Hilfe.
Ansonsten würde ich sagen, dass er bei einigen Sachen schlecht beraten wurde, Pech hatte oder die Leute im Gegenüber hatten keine Lust. Und dass die Arbeitsplatzsuche jetzt gerade nicht leicht ist, das müsste eigentlich einleuchten.
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Luonto
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Re: Leserbrief in HS

Beitrag von Luonto »

Der junge Mann tut mir echt leid... da hat er schon 5 Jahre (oder wie lange halt so ein Studium dauert) Finnougristik studiert, sich für das Land begeistert und dann so eine Ernüchterung :( . Naja, hauptsache "kotimainen", das erlebt man ja in allen möglichen Bereichen :roll: . Pech und eine ungünstige Ausgangssituation waren da aber sicherlich auch mit im Spiel. Gibt ja auch geglückte Auswanderergeschichten... Mir ist bislang vor allem bekannt, dass man als "südländisch aussehender" Ausländer in Finnland auf großes Misstrauen stößt.

Unter anderem aus dem Grund (es gibt noch mehr ausschlaggebende Gründe) möchte ich nicht nach Finnland ziehen. Ich habe einfach auch Angst trotz langer Ausbildung und Sprachkenntnissen keine Arbeit zu bekommen. Und so sehr ist Finnland nun wirklich nicht mein Traumlebensland, als dass ich bereit wäre alles zu machen oder noch jahrelang die Schulbank für irgendwelche Sprachkurse zu drücken.

Ich habe die Illusion, dass es beizeiten für meinen Freund in Deutschland als Ausländer leichter wird als es für mich in Finnland sein würde. Bin gespannt, ob es das wirklich wird...

EDIT: Die unfreundlichen Kommentare in dem zitierten Forum sind ja echt noch die Höhe :evil: .
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Sandra
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Re: Leserbrief in HS

Beitrag von Sandra »

Luonto hat geschrieben:Der junge Mann tut mir echt leid... da hat er schon 5 Jahre (oder wie lange halt so ein Studium dauert) Finnougristik studiert, sich für das Land begeistert und dann so eine Ernüchterung :( . Naja, hauptsache "kotimainen", das erlebt man ja in allen möglichen Bereichen :roll: . Pech und eine ungünstige Ausgangssituation waren da aber sicherlich auch mit im Spiel. Gibt ja auch geglückte Auswanderergeschichten... Mir ist bislang vor allem bekannt, dass man als "südländisch aussehender" Ausländer in Finnland auf großes Misstrauen stößt.

Unter anderem aus dem Grund (es gibt noch mehr ausschlaggebende Gründe) möchte ich nicht nach Finnland ziehen. Ich habe einfach auch Angst trotz langer Ausbildung und Sprachkenntnissen keine Arbeit zu bekommen. Und so sehr ist Finnland nun wirklich nicht mein Traumlebensland, als dass ich bereit wäre alles zu machen oder noch jahrelang die Schulbank für irgendwelche Sprachkurse zu drücken.

Ich habe die Illusion, dass es beizeiten für meinen Freund in Deutschland als Ausländer leichter wird als es für mich in Finnland sein würde. Bin gespannt, ob es das wirklich wird...

EDIT: Die unfreundlichen Kommentare in dem zitierten Forum sind ja echt noch die Höhe :evil: .
Du hast vollkommen Recht mit deinen Aussagen, was ich sehr vernünftig finde.

-ich hab auch die Kommentare im Forum dazu gelesen. Würde man als Deutsch sowas über Ausländer sagen würde man wohl als Nazi beschumpfen.
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Janekke
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Re: Leserbrief in HS

Beitrag von Janekke »

Georg hat geschrieben:Einige wenige Sachen sind mir auch so passiert,z.B. dauert es schon eine Weile, bis die Finnen glauben, dass man wirklich finnisch kann. Mir kam da der Zufall zu Hilfe.
Ansonsten würde ich sagen, dass er bei einigen Sachen schlecht beraten wurde, Pech hatte oder die Leute im Gegenüber hatten keine Lust. Und dass die Arbeitsplatzsuche jetzt gerade nicht leicht ist, das müsste eigentlich einleuchten.
Es gibt einige Sachen, die ich ein wening übertrieben dargestellt empfinde bzw. Georg zustimmen muss, dass die Leute gegenüber keine Lust hatten, zu erklären, dass es Lösungen gibt. Als EU-Bürger kann man sich nämlich beim Magistrat registrieren und mit der vorläufigen henkilötunnus Bücher in Büchereien ausleihen. Die Karte läuft dann nur nach 3 Monaten ab und man muss sie dann verlängern (einfach an der Ausleihschranke einen Ausweise zeigen, und die Karte wird auf 3 Monate verlängert.). Dies war jedenfalls bei mir der Fall (2006) in Töölö.

Zum Thema über 50€ einkaufen hat das bei mir damals auch ohne henkilötunnus geklappt - beim Vorzeigen meines Führerscheins oder Paß hat niemand gemeckert. Ansonsten - um ehrlich zu sein, kann man das doch dann auch davor einfach abheben? Ich versteh, dass es nervt, aber ich hätte das nicht in den Leserbrief geschrieben, da es eine Kleinigkeit ist im Verhältnis zu anderen Aspekten, die er ansprach. Wenn man alle Kleinigkeiten aufzählt, dann mindert das öfters die "Glaubwürdigkeit" der wirklich wichtigen Punkte.
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fax
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Re: Leserbrief in HS

Beitrag von fax »

Janekke hat geschrieben:Zum Thema über 50€ einkaufen hat das bei mir damals auch ohne henkilötunnus geklappt - beim Vorzeigen meines Führerscheins oder Paß hat niemand gemeckert.
Hat bei mir auch jahrelang reibungslos geklappt, bis ich mir irgendwann einen finnischen Perso besorgt habe. Muss ja auch gehen, es gibt selbst in abgelegenen Orten immer mal wieder Touristen, die z.B. für die Woche Lebensmittel einkaufen.

Gestern gab es einen Leserbrief, der auf den ursprünglichen Brief einging. Der Verfasser schrieb, dass auch einheimische selbständige Übersetzer sich sehr schwer tun und Jahre brauchen, bis sie sich einen Kundenstamm aufgebaut haben.
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Tonttu
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Re: Leserbrief in HS

Beitrag von Tonttu »

Das hin und her mit Bank- und Bibliothekskarten hat mich auch überrascht.

Ich war nicht einmal offiziell gemeldet und hatte dennoch eine finnische Bankkarte und konnte Bücher aus der Unibibliothek ausleihen.

Später habe ich mich auch offiziell angemeldet, weil ich einen kleinen Job hatte. Hier waren Steuern zu zahlen; diese waren aber auch nicht exorbitant hoch. Bis zum selbstgesetzten Limit war das unter 5 % und der darüber liegende Betrag war dann bei 35 ? %.
Das ein Staat selbstverständlich zunächst mehr Geld nimmt ist klar, damit man nicht durchsetzbare Nachforderungen vermeiden kann.

Jobs gibt es sicherlich nicht viele. Man muss aber berücksichtigen, dass man ihn nur bedingt mit finnischen Übersetzern vergleichen kann.
Er übersetzt in die andere Richtung.
Meiner Ansicht nach hat er das Problem, dass er zu schnell zu viel auf einmal will.
Er geht nach Finnland ohne eine konkrete Aussicht auf ein Arbeitsverhältnis und hofft / erwartet, dass das mit dem Job auch zügig funktioniert.

Es stimmt sicher, dass man zuerst auf die eigenen Absolventen, da man hier das Können besser einschätzen kann. Das ist sicherlich in D nicht anders.

Ich denke, die beiden können jetzt erstmal nach Österreich gehen, dort kann er sich dann einen Namen machen (z.B. im wissenschaftlichen Bereich) und es dann in 3 Jahren wieder versuchen.
finsaku
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Re: Leserbrief in HS

Beitrag von finsaku »

Ups, da muss ich wohl auch meinen Beitrag leisten. Ich würde mich gerne mit dem guten Herrn aus Österreich mal unterhalten, um ihm MEINE Erfahrungen aus Österreich zu berichten. Ich glaube nämlich, dass man überall AusländerIn ist und leider auch oft so behandlet wird - außer zuhause. Das vergessen viele! Ich bin 1998 - der Liebe wegen - nach Österreich gezogen und dachte, dass ich ja wohl bei 3% offizieller Arbeitslosigkeit wohl schnell einen halbwegs guten Job finden würde. Pustekuchen! Mich wollte niemand einstellen: überall hieß es "überqualifiziert", "dafür brauchen wir keinen Akademiker" etc. Damit man in etwa abschätzen kann, was die Ösis als überqualifiziert einschätzen: 1,3 Abitur, Studium der Germanistik und Finnougristik (Kommentar: "Wofür braucht man denn das?"), Berufserfahrung bei der EU, Ausbildung als Simultandolmetscherin beim Europäischen Parlament und Arbeitserfahrung als Übersetzerin und Deutschlektorin. Kommt also in etwa dem gleich, was der Herr Molan gemacht hat - und ist wahrscheinlich sogar noch auf besserem Niveau. Natürlich kann es auch damit zusammen hängen, dass ich eine Frau bin, und die Ösis sind nun mal in der Mehrheit - besonders auf dem Land - so was von konservativ, das es ganz aus ist. Das ich dann noch meinen damaligen Freund geheiratet habe, hat die Situation natürlich auch nicht verbessert, da dann alle Arbeitgeber mich abgelehnt haben, weil sie wohl dachten, dass gleich ein Baby kommt (das kam nie...). In dem Punkt hat Herr Molan natürlich nichts zu befürchten, als Mann ist man in Österreich gern gesehen. Dass er aber glaubt, sein Auskommen in Österreich mit Finnisch machen zu können, da musste ich gleich einmal lachen. Ich habe in Österreich als eine von drei Gerichtsdolmetscherinnen für Finnisch gearbeitet (Durchfallquote beim Zugangsexamen: 90%), leider zahlt der Staat dann aber (dafür gibt es ein Gesetz) pro Seite juristischer Fachtext sage und schreibe 15 Euro. Und das hat man dann doch noch zu versteuern und davon ist Sozialversicherung (insgesamt 25% für Pensions- und Krankenversicherung) zu zahlen, da alle Übersetzer selbstständig sind und sein müssen. Und dann kommen drei Aufträge pro Jahr. Fürs Dolmetschen (Verletzung beim Skifahren) bekommt man dann so ca. 20 Euro pro Stunde und die Fahrt bezahlt, Wahnsinn! Im Ergebnis heißt das, dass fast alle Übersetzer (besonders der seltenen Sprachen natürlich) einen Fixberuf brauchen und das Übersetzen nur nebenbei passiert, weil man halt nicht davon leben kann. Das ist vom Staat auch so vorgesehen, ein Richter hat mir halt erklärt, dass der Staat nicht so viel Geld habe, ich "solle mich dann halt bei den Privaten bedienen, wenn die eine Übersetzung mit Stempel brauchen". Es geht dann auch nicht anders, für eine Übersetzung eines Auszugs aus dem Personenregister MUSS man dann 100 Euro nehmen, wenn man vorher für zehn Seiten 150 Euro bekommen hat und an denen eine Woche gearbeitet hat. Außerdem hatte ich so gut wie alle wichtigen finnischen Gäste zum Dolmetschen, von der finnischen Präsidentin bis zu Janne Ahonen. Von einem Besuch von Janne habe ich dann drei Monate gelebt... Deutschunterrichten ist auch ein Mist, weil (außer in den regulären Schulen und Universitäten) Markttarife bezahlt werden, d.h. wenn die VHS einen Deutschlehrer für 11 Euro die Stunde bekommt dann nimmt sie den und lässt dich mit 12 Euro "Forderung" im Regen stehen. Und alles muss man als Freelance und Selbständiger machen, sonst nehmen sie einen nicht (bei Angestelltensein müssten sie z.B. im Krankheitsfall zahlen, das wollen sie aber nicht). Krank werden darf man da natürlich nicht. Da lobe ich mir schon das finnische System, wo alle Lehrer überall einen Mindestsatz bezahlt bekommen, ein Dank der Lehrergewerkschaft - und man keine eigene Firma aufmachen muss, um irgendwo unterrichten zu dürfen. Trotz Vollbeschäftigung und Arbeiten an Wochenenden etc. bin ich nie über das Einkommensniveau einer Putzfrau hinausgekommen. Manchmal habe ich echt gedacht, dass es sich mehr gelohnt hätte, schwarz putzen zu gehen, da hätte ich mehr verdient.
Nachdem die Geschichte mit dem Ösi dann in die Brüche gegangen ist, habe ich mich dann gefragt, ob ich wirklich mit einer akademischen Ausbildung den Rest meines Lebens SO leben will und habe begonnen, mich in Finnland zu bewerben - mit Erfolg.
Falls jetzt jemand meint, ich hätte einen einseitig schlechtes Bild von Österreich, dem sei gesagt, dass alles natürlich wesentlich differenzierter zu sehen ist: Österrreich hat z.B. die besten Mehlspeisen der Welt und meiner Meinung nach auch das beste Gesundheitssystem der Welt - und auch dafür habe ich Geschichten. Nur: was nützt mir das beste Gesundheitssystem der Welt, wenn ich mich in wenigen Jahren so kaputtarbeite, dass nichts mehr zu korrigieren ist. Ich denke einfach, dass Herr Molan einfach zu wenig Lebenserfahrung hat und glaubt, dass es irgendwo das Paradies gäbe, in dem akademisch ausgebildeteten Fachkräften aus der Hand gefressen wird - das wird es nirgendwo mehr. Er hat natürlich auch noch jede Menge Pech gehabt, aber so kann es jedem in jedem Land der Welt ergehen, so wie in Finnland auch in Österreich!
poro
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Re: Leserbrief in HS

Beitrag von poro »

Interessanter Leserbrief .. habe ich erst jetzt gesehen ^^

Grundsätzlich hat er nicht Unrecht: Finnland hat wirklich einen winzigen Ausländeranteil und es ist in den meisten Berufen ganz und gar nicht leicht, als Ausländer einen Job zu bekommen.
Ansonsten ist da ziemlich viel schief gelaufen - erstaunlich viel. Vielleicht war das wieder einmal ein Mentalitätsproblem: Als Zentraleuropäer geht man davon aus, dass man auf Ämtern beraten wird von Leuten, die sich auskennen. Auf finnischen Ämtern wird man jedoch meist nicht beraten, sondern bekommt nur kurze Antworten auf Fragen - dabei fällt dann ggf. viel unter den Tisch. Oft fehlt auch einfach das Wissen und man bekommt falsche Antworten, weil diejenige Person sich dann nicht die Muehe gemacht hat, genauer nachzuschauen. Ist mir auch schon bei KELA (Versicherung) passiert. Die meinten, ich hätte kein Anrecht drauf. Ich habe mich schlau gemacht, Beschwerde eingereicht und hatte die Versicherung/KELA-Karte dann nach 3 Monaten Bearbeitungsdauer in der Tasche.

-En saanut verokorttia, koska minulla ei ollut vakituisia töitä. En saanut töitä, koska minulla ei ollut verokorttia.
Verstehe ich nicht; ich hatte nie einen festen Job und immer eine Steuerkarte (bzw. mehrere fuer meine ganzen nicht-festen Jobs :mrgreen: ). Steuerprozente richten sich nach dem Einkommen, ganz normal wie auch bei Finnen.

- Etsin kuukausia aktiivisesti, mutta usein en saanut minkäänlaista vastausta.
Gut, Monate sind da ggf. nix ... vor allen nicht zu diesen Zeiten, wo viele entlassen werden.

- Kukaan ei usko minun osaavan tarpeeksi suomea.
Habe ich auch schon erlebt, obwohl ich fliessend die Sprache spreche. Aber halt mit Akzent. Das ist fuer viele ungewohnt und "beängstigend". Fuer andere ist es dagegen interessant und erzeugt Achtung (schwierige Sprache gelernt, sich Muehe gemacht Finnisch zu lernen).

- Muutama työnantaja kysyi minulta työhaastattelussa työlupaani, jota en edes tarvitse, koska olen EU-kansalainen. EU:ssa pitäisi olla vapaa liikkuvuus.
Ist mir auch schon passiert. Habe dann gesagt, dass ich mich als EU-Staatsbuerger in diesen Sachen nicht von Finnen unterscheide - und die Sache war vom Tisch. Pelkkää tiettömättömyyttä.

- Monet työnantajat lupaavat suullisesti työpaikan ja sitten peruvatkin sen, vaikka suullinen sopimus on lain mukaan yhtä pätevä.
Das passiert - allerdings nicht nur Ausländern, sondern auch Finnen.

- Kelakorttia en voi saada, koska ei ole vakituista työpaikkaa
Kein Job aber eine finnische Freundin .. das sollte kein Problem sein bzw. sich einrichten lassen.

- Kukaan ei halua uskoa, että itävaltalainen passini on tasa-arvoinen EU-dokumentti. Ajokorttiani pidetään väärennöksenä, koska se on vain paperinen.
Das verstehe ich nicht. Ich habe allerdings nie meinen Pass oder damaligen Papier- Fahrschein zeigen muessen ^^.

- En saa kirjastokorttia, enkä voi lainata lähdekirjallisuutta.
Die henkilötunnus bekommt man beim Maistraatti (dazu braucht man keine Kelakarte). Danach ist das alles dann kein Problem mehr. hetu ist nicht gleich sotu (obwohl die Zahlen gleich sind). Damit bekommt man dann ein Bankkonto, kann Buecher/Videos ausleihen, sich einen Handyvertrag holen etc.pp. Ohne hetu/sotu bekommt man hier wirklich nix.

Ich denke, alles in allem hätte er keine anderen Probleme gehabt als den fehlenden Job, wenn er entweder richtig beraten worden wäre oder sich selbst genug ueber Dinge informiert hätte.
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Tomppa
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Registriert: Di Mai 01, 2007 11:55 pm
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Re: Leserbrief in HS

Beitrag von Tomppa »

Das Problem mit dem Job für Einwanderer besteht sicherlich fast überall. Witzig, denn nach meiner Erfahrung sind die Einwanderer die besseren Mitarbeiter, vor allem wenn es sich um "Wirtschaftsflüchtlinge" handelt. Es ist nämlich nicht so, dass die Einwanderer in ein fremdes Land gehen um dort zu faulenzen - sie gehen dorthin um Erfolg zu ernten! Zudem sind sie oft so richtige "Macher" denn immerhin haben sie es fertig gebracht, ihre Heimat zu verlassen, um nach besserem Leben zu suchen. Es sind hochmotivierte Leute.

Ich habe diese Gedanken einem Bekannten von mir erklärt. Er ist Arbeitgeber in Tampere und hatte eine urfinnische Abneigung gegen Fremde und alles "undurchschnittige". Auf das Gespräch hin stellte er einige Ausländer ein - und zieht inzwischen die Einwanderer als Mitarbeiter vor. Neulich rief er mich an und bedauerte, dass der Papua-Neuguineaner ein besseres Angebot bekam und doch nicht bei ihm einstieg.
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