Flughäfen im Winter: Vantaa vs. internationale Grossflughäfe
Flughäfen im Winter: Vantaa vs. internationale Grossflughäfe
In Finnland hört man es oft: wenn es in Mitteleuropa ein bisschen schneit, geht an den Flughäfen nichts mehr. Sicherlich auch auf den Gleisen und Strassen.
Jetzt verweist auch der Spiegel auf den Erfolg in Finnland.
Ich selbst finde, und das erwidere ich auch bei Gelegenheit meinem finnischen Umfeld, dass man ein Helsinki-Vantaa nicht mit Frankfurt, Paris oder Heathrow vergleichen kann.
Ich habe selbst jahrelang am hiesigen Flughafen gearbeitet: hier gibt es zwischen den Starts und Landungen Unmengen von Zeit, die zum Räumen der Pisten genutzt werden kann. Hier gibt es die drei Stosszeiten morgens, nachmittags und spät abends. Dazwischen ist stundenlang tote Hose auf den Pisten. Die grossen internationalen Drehkreuze haben eine ganz andere Auslastung, hier wird täglich am Rande des Möglichen operiert - auch bei Sonnenschein.
Auch ergeben sich für internationale Grossflughäfen nicht die räumlichen und politischen Möglichkeiten, zu expandieren: wegen angrenzender Ortschaften und allgemeiner Bürgerproteste kämpften Heathrow und Frankfurt beispielsweise lange mit Ach und Krach um eine dritte Startbahn, mit unterschiedlichem Erfolg. Helsinki-Vantaa dagegen baute 2002 ohne Aufsehen die dritte Startbahn.
Flugbewegungen gibt es in Vantaa dagegen nur gut ein Drittel von Frankfurt oder Heathrow, ein Viertel von Paris CDG. Was kann da schon schiefgehen?
Jetzt verweist auch der Spiegel auf den Erfolg in Finnland.
Ich selbst finde, und das erwidere ich auch bei Gelegenheit meinem finnischen Umfeld, dass man ein Helsinki-Vantaa nicht mit Frankfurt, Paris oder Heathrow vergleichen kann.
Ich habe selbst jahrelang am hiesigen Flughafen gearbeitet: hier gibt es zwischen den Starts und Landungen Unmengen von Zeit, die zum Räumen der Pisten genutzt werden kann. Hier gibt es die drei Stosszeiten morgens, nachmittags und spät abends. Dazwischen ist stundenlang tote Hose auf den Pisten. Die grossen internationalen Drehkreuze haben eine ganz andere Auslastung, hier wird täglich am Rande des Möglichen operiert - auch bei Sonnenschein.
Auch ergeben sich für internationale Grossflughäfen nicht die räumlichen und politischen Möglichkeiten, zu expandieren: wegen angrenzender Ortschaften und allgemeiner Bürgerproteste kämpften Heathrow und Frankfurt beispielsweise lange mit Ach und Krach um eine dritte Startbahn, mit unterschiedlichem Erfolg. Helsinki-Vantaa dagegen baute 2002 ohne Aufsehen die dritte Startbahn.
Flugbewegungen gibt es in Vantaa dagegen nur gut ein Drittel von Frankfurt oder Heathrow, ein Viertel von Paris CDG. Was kann da schon schiefgehen?
WEITERSAGEN!
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Re: Flughäfen im Winter: Länder im Vergleich
Abgesehen davon lohnt es sich auch nicht, wegen einer Woche Schnee pro Jahr in Frankfurt viele teure Geräte, Ausrüstung und Personal vorzuhalten.
Re: Flughäfen im Winter: Vantaa vs. internationale Grossflug
Man hätte aber aus dem Chaos von letztem Weihnachten und Januar/Februar lernen und voraussehen müssen. War klar das die Möglichkeit weiterer Winter-Unwetter gegeben ist bei dem Klimawechsel. Notfallpläne hätte es bedarft. Wie kann es sein, das Enteisungsmittel bereits nach so wenigen Tagen alle ist?
Ausserdem kann ich mich an Zeiten erinnern, in denen in Wendlingen locker nen knappen Meter Schnee lag und das KEIN Drama war.....
Ausserdem kann ich mich an Zeiten erinnern, in denen in Wendlingen locker nen knappen Meter Schnee lag und das KEIN Drama war.....
Re: Flughäfen im Winter: Vantaa vs. internationale Grossflug
Das wird jetzt Generalstabsmässig angegangen!Sandra hat geschrieben: Notfallpläne hätte es bedarft. Wie kann es sein, das Enteisungsmittel bereits nach so wenigen Tagen alle ist?
NRW fordert nationale Streusalzreserve
Ramsauer hat sich in der Vergangenheit zurückhaltend zu einer Streusalzreserve geäußert. "Ich habe das prüfen lassen. Eine nationale Streusalzreserve wäre ausgesprochen teuer - man müsste Hallen mieten und Personal einstellen", hatte der CSU-Politiker im März gesagt.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 95,00.html
Wie heißen die fünf Hauptfeinde des Sozialismus in der DDR?Ausserdem kann ich mich an Zeiten erinnern, .....
Frühling, Sommer, Herbst, Winter und der Kapitalismus.
- Manu
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Re: Flughäfen im Winter: Länder im Vergleich
fax hat geschrieben:Abgesehen davon lohnt es sich auch nicht, wegen einer Woche Schnee pro Jahr in Frankfurt viele teure Geräte, Ausrüstung und Personal vorzuhalten.
Da könnte man mal rechnen was günstiger ist! lieber 40 sogenannte Wintermänner in der Reserve (inkl. richtiger Ausbildung), oder zig Flüge streichen ?
klar, wurde mitteleuropa mit dem "harten" winter überrascht...aber vieleicht werden die kommenden winter alle so - mich würde es freuen...
und das problem ist doch immer das gleiche: es wird wie in vielen Branchen am falschen Ort gespart und danach den Schwarzenpeter hin und her geschoben... (und diese kosten sieht man auch in keinem Budget)
*...*...*...*...*...*...*...*...*...*...
Wer ins kalte Wasser springt, taucht ins Meer der Möglichkeiten
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Re: Flughäfen im Winter: Vantaa vs. internationale Grossflug
Ich hatte nun auch in den letzten Tagen einiges gelesen und eines der genannten Drehkreuze passiert.
Auf jeden Fall soll es in den nächsten Jahren mehr solche Niederschläge geben ... und da sollte FRA oder LHR wenigstens genügend Enteiser haben. Das mit dem Gerät soll gar nicht das Problem sein. Und die Wintermänner sind ein guter Ansatz. Ich finde auch, dass man Vantaa nicht mit den Drehkreuzen vergleichen kann, aber man kann es besser machen. Aber wollen wir das bezahlen? Das ist doch auch ein Grund warum es so läuft wie es läuft.
Auf jeden Fall soll es in den nächsten Jahren mehr solche Niederschläge geben ... und da sollte FRA oder LHR wenigstens genügend Enteiser haben. Das mit dem Gerät soll gar nicht das Problem sein. Und die Wintermänner sind ein guter Ansatz. Ich finde auch, dass man Vantaa nicht mit den Drehkreuzen vergleichen kann, aber man kann es besser machen. Aber wollen wir das bezahlen? Das ist doch auch ein Grund warum es so läuft wie es läuft.
Man soll bei allem was man tut immer man selbst bleiben.
Re: Flughäfen im Winter: Vantaa vs. internationale Grossflug
Klar kann man Helsinki-Vantaa nicht mit London oder Frankfurt vergleichen. Verspätungen kann ich da verstehen, aber dass die Flughäfen für mehrere Tage geschlossen sind, weil keine Maschine mehr abheben kann, ist einfach nicht akzeptabel und kann auch nicht wirklich mit deren Größe entschuldigt werden. Das ist einfach nur schlechte Planung und Unwissen.
Deutschland macht es sich mit dem selbstauferlegten Nachtflugverbut obendrauf noch selbst unnötig schwer.
Deutschland macht es sich mit dem selbstauferlegten Nachtflugverbut obendrauf noch selbst unnötig schwer.
Re: Flughäfen im Winter: Vantaa vs. internationale Grossflug
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Re: Flughäfen im Winter: Vantaa vs. internationale Grossflug
In Erfurt klappt alles!
Erfurter Flughafen trotzt den Wetterbedingungen
http://www.youtube.com/watch?v=OuJLoRTY ... age#t=165s Ist natürlich eine andere Kategorie:
Winterdienst Flughafen München der Film" HD"
http://www.youtube.com/watch?v=fcGF7elxpoU
Es würde mich nicht wundern, wenn nächstes oder in den folgenden Jahren alle fleissig die Läger mit Salz und Enteisungsmittel füllen und plötzlich kommt der Klimawandel auch im Winter. (Vor Jahren tuteten die Medien ja noch von milderen Wintern wegen Klimawandel.) Dann wird das Zeug überlagert und lässt sich schlecht verarbeiten. Dann schimpfen die Medien auch wieder, wie kann man nur soviel Wintermittel bestellen.
Erfurter Flughafen trotzt den Wetterbedingungen
http://www.youtube.com/watch?v=OuJLoRTY ... age#t=165s Ist natürlich eine andere Kategorie:
Winterdienst Flughafen München der Film" HD"
http://www.youtube.com/watch?v=fcGF7elxpoU
Es würde mich nicht wundern, wenn nächstes oder in den folgenden Jahren alle fleissig die Läger mit Salz und Enteisungsmittel füllen und plötzlich kommt der Klimawandel auch im Winter. (Vor Jahren tuteten die Medien ja noch von milderen Wintern wegen Klimawandel.) Dann wird das Zeug überlagert und lässt sich schlecht verarbeiten. Dann schimpfen die Medien auch wieder, wie kann man nur soviel Wintermittel bestellen.
Re: Flughäfen im Winter: Vantaa vs. internationale Grossflug
Irgendwo habe ich mal über Frankfurt gelesen, dass man an einem Tag so viel Enteisungsmittel verbraucht, dass sich unmöglich ein Vorrat für viele Tage am Flughafen anlegen lässt. Wüsste ja gerne, wie die das in Helsinki machen (evtl. haben die das Problem einfach nicht, weil es wesentlich weniger Flüge gibt)?
Re: Flughäfen im Winter: Vantaa vs. internationale Grossflug
Ein größeres Lager in Frankfurt könnte dann wohl mal nicht schaden... vielleicht sollten die noch 'nen Schuhkarton neben die Landebahnen voll mit Mittel stellen
Re: Flughäfen im Winter: Vantaa vs. internationale Grossflug
Nunja, EFHK (Helsinki-Vantaa) hat eine 3. Startbahn, diese wird aber nur für Landungen oder Props genutzt (Lärmschutz). Auch gibt es dort Tage, wo wesentlich mehr los ist. Als gutes Beispiel ist die Winterzeit zu nennen. Ich arbeite auch in der Luftfahrt und weiß das daher. Frankfurt baut zur Zeit auch eine 3. Start/Landebahn und das in London soviel Flugzeuge operieren können, liegt an der Staffelung der Flugzeuge im Luftraum und eher weniger an dem, was auf dem Boden passiert. Es gibt dort z.b. die sogenannte "Heathrow-Minute", welche es erlaubt, jede Minute einen Flieger rauszuschicken (mit unterschiedlicher Vektorisierung). Natürlich haben die anderen Flughäfen mehr internationalen Verkehr, allerdings ist (soweit ich das beurteilen kann) Helsinki trotzdem noch besser ausgestattet.
- Hessebub
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Re: Flughäfen im Winter: Vantaa vs. internationale Grossflug
Ich verkürze mal Micha's Aussage - wohl wissend das er's so nicht geschrieben hat. Ohne die ausgelassene Passage kommt man nur direkt zur Kernsache.
Trotz des generellen Trends sind Wetterlagen wie Anfang 2009 und Ende 2010 durchaus im Bereich der Möglichen, sollte ich besser sagen Wahrscheinlichen.
Wer dass bewusst nicht einbezieht, schon den Rand des Möglichen als Normalbedingung akzeptiert spielt Vabanque. Bei der Intensität der Klimadebatte kann ich mir nicht vorstellen, dass Flughafenbetreiber hier ahnungslos sind.
Warum sollte ein Betreiber auch nicht Zocken? Es ist ja nicht seine "Bank", die er da einsetzt. Im Zweifelsfall erzählt er der brav lauschenden Öffentlichkeit irgend was von Force Majeure und wie man diese nun gar nicht habe ahnen können, bezahlt was man an nun gar nicht vermeiden kann aus der Portokasse und schiebt den über Jahre gesparten Rest ins Shareholder value.
Früher hätte man noch den unflexiblen Arbeitsmarkt als Grund für den Mangel an Reaktionsmöglichkeiten angeführt. Ein Wunder, dass niemand fragt warum die Leitung des Service Providers nicht in der Lage war, den jetzt erreichten Flex einzusetzen, um zumindest den in ihren Häfen gestrandeten Informationen zukommen evtl. sogar den unfreiwilligen Aufenthalt etwas zu erleichtern. Liegegelegenheiten hat man ja auf vielen Drehkreuzen und Endstationen systematisch beseitigt. Die Erleuchtung, dass über Tage wartende Menschen auch Essen und Trinken müssen, zu einer erhöhten Auslastung der Toiletten führen, ... kam recht langsam.
Organisationen der freiwilligen Hilfe waren da viel schneller, unaufgefordert.
Alle Wetterdaten zeigen, dass das schief gehen muss.Micha hat geschrieben:(...) Die grossen internationalen Drehkreuze haben eine ganz andere Auslastung, hier wird täglich am Rande des Möglichen operiert - auch bei Sonnenschein. (...) Was kann da schon schiefgehen?
Trotz des generellen Trends sind Wetterlagen wie Anfang 2009 und Ende 2010 durchaus im Bereich der Möglichen, sollte ich besser sagen Wahrscheinlichen.
Wer dass bewusst nicht einbezieht, schon den Rand des Möglichen als Normalbedingung akzeptiert spielt Vabanque. Bei der Intensität der Klimadebatte kann ich mir nicht vorstellen, dass Flughafenbetreiber hier ahnungslos sind.
Warum sollte ein Betreiber auch nicht Zocken? Es ist ja nicht seine "Bank", die er da einsetzt. Im Zweifelsfall erzählt er der brav lauschenden Öffentlichkeit irgend was von Force Majeure und wie man diese nun gar nicht habe ahnen können, bezahlt was man an nun gar nicht vermeiden kann aus der Portokasse und schiebt den über Jahre gesparten Rest ins Shareholder value.
Früher hätte man noch den unflexiblen Arbeitsmarkt als Grund für den Mangel an Reaktionsmöglichkeiten angeführt. Ein Wunder, dass niemand fragt warum die Leitung des Service Providers nicht in der Lage war, den jetzt erreichten Flex einzusetzen, um zumindest den in ihren Häfen gestrandeten Informationen zukommen evtl. sogar den unfreiwilligen Aufenthalt etwas zu erleichtern. Liegegelegenheiten hat man ja auf vielen Drehkreuzen und Endstationen systematisch beseitigt. Die Erleuchtung, dass über Tage wartende Menschen auch Essen und Trinken müssen, zu einer erhöhten Auslastung der Toiletten führen, ... kam recht langsam.
Organisationen der freiwilligen Hilfe waren da viel schneller, unaufgefordert.
Re: Flughäfen im Winter: Vantaa vs. internationale Grossflug
Der Betreiber würde Probleme bekommen, wenn er nicht Zocken würde. Wenn er den Shareholdern weniger zahlt und in milden Wintern im Prinzip übermässig Salz und Enteisungsmittel einlagert.Hessebub hat geschrieben: Warum sollte ein Betreiber auch nicht Zocken? Es ist ja nicht seine "Bank", die er da einsetzt. Im Zweifelsfall erzählt er der brav lauschenden Öffentlichkeit irgend was von Force Majeure und wie man diese nun gar nicht habe ahnen können, bezahlt was man an nun gar nicht vermeiden kann aus der Portokasse und schiebt den über Jahre gesparten Rest ins Shareholder value.
Wenn man das mal ausrechnen würde, läge man wahrscheinlich im Moment trotz Problemen noch im Grünen Bereich!
- Hessebub
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Re: Flughäfen im Winter: Vantaa vs. internationale Grossflug
Moi Roelli,roelli hat geschrieben:Der Betreiber würde Probleme bekommen, wenn er nicht Zocken würde. Wenn er den Shareholdern weniger zahlt und in milden Wintern im Prinzip übermässig Salz und Enteisungsmittel einlagert.
Wenn man das mal ausrechnen würde, läge man wahrscheinlich im Moment trotz Problemen noch im Grünen Bereich!
genau das wollte ich ja sagen. Die primäre Aufgabe der Betreiber ist nicht einen funktionierenden Flugverkehr zu garantieren und so handeln sie auch.
Der Grüne Bereich der Betreiber definiert sich betriebswirtschaftlich über Greenbacks und das deckt sich halt nicht mit der Komfortzone der Betriebenen.
Passagiere sind in dem Spiel nur Mittel zum Zweck, Transportgut, Verschiebemasse.
Ei tässä asiassa järkeä oo,
mutta saahan sitä tehrä joojoojoo.
Häläpätihämmää häpätihää.
Hämmää häpätihää.
"Tulitikut tulevat ja menitikut menevät, niin sen täytyy olla"
Macht’s gut und danke für den Fisch