Deutsche Rente in Finnland?

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melania74
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Deutsche Rente in Finnland?

Beitrag von melania74 »

Hallo,

ich hätte mal eine Frage: weiss jemand von Euch, ob man in Deutschland in Altersrente gehen kann, und dann komplett nach Finnland ziehen, so dass man die Rente auch hier bekommt? Ich selber wohne seit 8,5 Jahren in Finnland, und Anfang nächsten Jahres kommt auch meine Schwester her, mein Bruder vielleicht auch, so dass unsere Mom dann quasi alleine dort wäre. Sie würde gerne auch nach Finnland kommen, aber bekam gesagt, dass der deutsche Staat keine Renten ins Ausland zahlt, nur für die, die schon seit mehreren Jahren in Rente sind, oder wenn man einen Wohnsitz in Deutschland hätte. Den möchte sie aber nicht, bzw. wer kann sich schon 2 Wohnsitze leisten heutzutage... Sie würde natürlich auch gerne noch ein paar Jahre arbeiten hier, aber ohne Finnischkenntnisse ist das sicherlich sehr schwierig, das müsste dann wohl schon ein deutsches Unternehmen sein, oder zumindest englischsprachig.
Kennt sich jemand in diesen Rentenfragen aus? Ich habe übrigens die Suchfunktion genutzt, aber nichts passendes dazu gefunden.

Vielen Dank schonmal für eure Antworten :)
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melania74
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Re: Deutsche Rente in Finnland?

Beitrag von melania74 »

P.S.: meine Mom ist ein 1949er Modell und ganz und gar kein Oma-Typ, und bei freier Auswahl würde sie natürlich lieber Arbeiten und erst später in Rente gehen...
Rotkäppchen
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Re: Deutsche Rente in Finnland?

Beitrag von Rotkäppchen »

Hallo Melania,

meines Wissens ist das ueberhaupt kein Problem. Ich bekomme seit ueber 2 Jahren Erwerbsunfähigkeitsente aus Deutschland, ausserdem auch hier von KELA und von Ilmarinen. Wenn du noch Fragen hast, melde dich einfach. Wer hat denn das gesagt, dass Deutschland keine Rente ins Ausland zahlt. Ist doch Quatsch.
Swabian
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Re: Deutsche Rente in Finnland?

Beitrag von Swabian »

ich bin auch ein 1949er Modell und lebe jetzt seit über 4 Jahren in Finnland.
Seit März diesen Jahres beziehe ich die vorgezogene Altersrente und bekomme sie
ohne Probleme von der Deutschen Rentenversicherung nach Finnland überwiesen,
sehe daher kein Problem, wieso dies bei Deiner Mutter nicht gehen sollte.
Sie ist vermutlich an einen "korpulenten" Sachbearbeiter geraten, und so ähnlich
heisst es in Deutschland :wink:
Also ruhig einen neuen Versuch starten.
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melania74
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Re: Deutsche Rente in Finnland?

Beitrag von melania74 »

Hallo Rotkäppchen und Swabian, vielen lieben Dank für eure Antworten, das klingt ja prima. Aber ihr habt beide schon vorher hier gelebt und gearbeitet vor der Rente, oder? Bekommt man die Rente auch dann, wenn man als Rentner quasi auswandert? Es wäre ja das Ideal, wenn meine Mama noch was finden könnte vor der Rente für 2 Jahre, weil dann gilt ja dass Abkommen in der EU, dann gibts kein wenn und aber. Sie lebt momentan noch in Deutschland, will aber gerne her. Dann müssen wir nochmal nachbohren, wie es nu aussieht damit. :)
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Tenhola
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Re: Deutsche Rente in Finnland?

Beitrag von Tenhola »

melania74 hat geschrieben: Bekommt man die Rente auch dann, wenn man als Rentner quasi auswandert?
Da bekommt man ohne Probleme die Rente, muss aber nach den EU-Richtlinien weiterhin in DE die Krankenkassenbeiträge bezahlen.
Swabian
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Re: Deutsche Rente in Finnland?

Beitrag von Swabian »

melania74 hat geschrieben: Aber ihr habt beide schon vorher hier gelebt und gearbeitet vor der Rente, oder?
Nein, als wir vor 4 1/2 Jahren nach Finnland gezogen sind, war ich in der sog. Altersteilfreizeit. Das heisst, ich
war noch bei meiner damaligen Firma angestellt, habe halt nur nix mehr geschafft. :lol:
Seit März diesen Jahres bekomme ich die vorgezogene "Altersrente".
Ich wünsche Euch bei Euren Plänen viel Glück und Erfolg.
eddie
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Re: Deutsche Rente in Finnland?

Beitrag von eddie »

Ich weiss nicht wer in Deutschland immer so einen Mist erzáhlt.
Bin seit 2001 im Herbst in Finnland und zwar als Rentner her gekommen und habe meine Rente ohne probleme nach hier bekommen,die Rente ist immer am letzten Tag im Monat auf mein Konto.
Mit der Krankenkasse ( IKK ) habe ich schlechte Erfarungen gemacht.Habe zwei Jahre in die IKK bezahlt und war auch hier in Kela, als meine Frau viele Medikamente brauchte habe ich zur IKK geschrieben um Erstattung.Mir wurde mitgeteilt sie Wohnen in Finnland und somit sind wir nicht zuständig,also habe ich zwei Jahre um sonst bezahlt.
Viel Glück mit Eurem Umzug
Eddie
Roggenbrot
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Re: Deutsche Rente in Finnland?

Beitrag von Roggenbrot »

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Hans
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Re: Deutsche Rente in Finnland?

Beitrag von Hans »

für den letzten Beitrag hier habe ich leider keine Anwort, aber eine Frage zum Thema Rente.
Wie hoch ist die finnische Volks- oder Mindestrente und zwar brutto bzw. netto?
Kurze Frage, hoffentlich kurze klärende Antwort.
Danke,
Hans
Swabian
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Re: Deutsche Rente in Finnland?

Beitrag von Swabian »

Roggenbrot hat geschrieben:Hallo,


Da es ein zwischenstaatliches oder mittlereweile wohl ein EU-Abkommen gibt, werden die Beträge X, Y, Z miteinanderverknüpft bzw. gemäsz der Höchstgrenzen kompensiert. Da hört meine Fähigkeit auf selbst zu rechnen.
Ich würde mich in Deiner Situation, mit meinen Daten, sowohl an die Deutsche Rentenversicherung in Berlin
(früher BfA), als auch an Deine zuständige KELA wenden.
Ich wünsche Dir Glück und Erfolg dabei, das Du jeweils an einen kompetenten Sachbearbeiter gerätst.

Bei solchen zweistaatlichen Situationen ist dies nicht immer ganz einfach. Ich spreche ein bißchen aus
Erfahrung :wink:
Swabian
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Re: Deutsche Rente in Finnland?

Beitrag von Swabian »

Hans hat geschrieben:für den letzten Beitrag hier habe ich leider keine Anwort, aber eine Frage zum Thema Rente.
Wie hoch ist die finnische Volks- oder Mindestrente und zwar brutto bzw. netto?
Kurze Frage, hoffentlich kurze klärende Antwort.
Danke,
Hans
google mal : " Volksrente in Finnland", da erhältst Du zumindest einige Ansatzpunkte.
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Hans
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Re: Deutsche Rente in Finnland?

Beitrag von Hans »

Danke! der dritte Eintrag bei Google: untitled KELA, klärt viele Fragen, nicht nur die Rentenfrage. 80 Seiten geballtes Wissen für Einwanderer auf Deutsch!
Roggenbrot
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Re: Deutsche Rente in Finnland?

Beitrag von Roggenbrot »

Der Beitrag wurde gelöscht.
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Peter
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Re: Deutsche Rente in Finnland?

Beitrag von Peter »

eddie hat geschrieben:Ich weiss nicht wer in Deutschland immer so einen Mist erzáhlt.
Bin seit 2001 im Herbst in Finnland und zwar als Rentner her gekommen und habe meine Rente ohne probleme nach hier bekommen,die Rente ist immer am letzten Tag im Monat auf mein Konto.
Mit der Krankenkasse ( IKK ) habe ich schlechte Erfarungen gemacht.Habe zwei Jahre in die IKK bezahlt und war auch hier in Kela, als meine Frau viele Medikamente brauchte habe ich zur IKK geschrieben um Erstattung.Mir wurde mitgeteilt sie Wohnen in Finnland und somit sind wir nicht zuständig,also habe ich zwei Jahre um sonst bezahlt.
Viel Glück mit Eurem Umzug
Eddie
Bevor du andere bezichtigst Mist zu erzählen solltest du dich mit der Materie erst einmal vertraut machen. Grundsätzlich ist es so, dass einem Arbeitnehmer, der in Deutschland einen Rentenanspruch erworben hat, diesen überall auf der Welt geltend machen kann. Mit anderen Worten: Die Rente wird auch nach Papua-Neu Guinea oder auf die Osterinsel überwiesen. Allerdings werden in jedem Fall die Beiträge für die gesetzliche Krankenkasse einbehalten, da kommt keiner drum herum. Dies ist der Regelfall und EU-weit im Sozialversicherungsabkommen festgelegt. Da gibt’s auch keinen Verhandlungsspielraum.
Allerdings gibt es Ausnahmen. Beispielsweise, wenn jemand neben einer deutschen Rente im Ausland Leistungsansprüche z.B. aufgrund einer Beschäftigung erworben hat. Auch kann die Berufstätigkeit des Ehepartners bzw. der Ehepartnerin und dessen gesetzliche Ansprüche dabei eine Rolle spielen. Grundsätzlich sind dies jedoch Ausnahmen und können von Fall zu Fall anders liegen. In den allermeisten Fällen ist der Regelfall der im ersten Absatz beschriebene. Ansonsten gilt: Mit der deutschen Krankenkasse in Verbindung setzen. Der Haken: Nicht jeder Sachbearbeiter ist, was das EU-weite Sozialversicherungsrecht betrifft gut informiert. Im Zweifelsfall ist es das Beste, sich an den Hauptsitz der jeweiligen KV zu wenden. Im Übrigen sollte man es sich als Rentner sehr genau überlegen, den gesetzlichen Krankenversicherungsschutz in Deutschland aufzugeben, sofern es denn überhaupt möglich sein sollte. Die Absicherung durch die deutsche gesetzliche Krankenkasse ist trotz aller bisherigen Einsparungsmaßnahmen immer noch einzigartig in Europa. Beispiel England: Da gibt’s als Kassenpatient mit 70 Jahren (evtl. auch bereits mit 66) keine künstl. Hüftgelenk oder Knie mehr. Warum? Weil´s medizinisch nicht notwendig ist (Patient arbeitet nicht mehr). Dafür gibt es dann aber einen gebrauchten Rollstuhl. Wenn ich in Finnland leben würde, würde ich alles daran setzen, in der deutschen KV verbleiben zu können. Kela wäre für mich so etwas wie 2. Klasse. Lt. German Healthcare Portal würden 80% aller in Finnland lebenden und arbeitenden und somit über Kela krankenversicherte Deutsche lieber in Deutschland krankenversichert sein. Warum wohl? Weil die Pflichtleistungen lediglich eine Grundversicherung darstellt, sarkastisch ausgedrückt: Kela gewährleistet lediglich das Überleben. Mehr Leistung ist mit entsprechender Selbstbeteiligung bei den Kosten bzw. mit einer zusätzlichen privaten Absicherung verbunden. Ein Beispiel: Ein ehemaliger Arbeitskollege ist vor Jahren mit seiner Familie nach Finnland ausgewandert. Er ist bei Kela zwangsversichert. Trotzdem blieb er mit seiner Familie freiwilliges Mitglied bei seiner deutschen KV. Dies hat sich jetzt bezahlt gemacht. Eines der Kinder litt an einer beidseitigen hochgradigen und an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit. Die Versorgung mit einem so genannten Cochleaimplantat, welches betroffenen Patienten im Regelfall wieder ein weitestgehend normales Hören ermöglicht lehnte Kela ab. In Deutschland ist die erforderliche OP seit mind. 15 Jahren eine Kassenleistung. Lange Rede kurzer Sinn: Der Junge wurde an der MHH in Hannover erst am rechten Ohr und ein Jahr später am linken Ohr operiert. Die Kosten incl. Reha beliefen sich auf rund 40.000,- Euro. Gezahlt hat es die deutsche KV. Der Junge trägt z.Z. noch Hörgeräte, konnte aber im vergangenen Jahr ganz normal eingeschult werden. Evtl. kann später sogar auf das Tragen der Hörgeräte verzichtet werden. Ohne diese beiden OP´s hätte der Junge wohl eine Förderschule für Hörgeschädigte besuchen müssen und hätte sich nur mit Hörgeschädigten per Gebärdensprache verständigen können. Die Berufsaussichten wären auch nicht toll gewesen.
Ich könnte jetzt auch noch das Beispiel eines pflegebedürftigen Rentners anführen, der nach 20 Jahren leben und arbeiten in Finnland wieder nach Deutschland zurückgekehrt ist. Nicht wegen der Krankenversicherung. Er ist ja hier in D. versichert. Nein, Grund für seine Rückkehr waren einfach die bessere, d.h. wohnortnahe ärztl. Versorgung in D. und die bessere ambulante häusliche Krankenpflege. Und ich dachte immer, die wäre hier in Deutschland so miserabel…

Und noch etwas zu den von der IKK nicht übernommenen Kosten für die von dir verauslagten Medikamente: Ich gehe einmal davon aus, dass es sich dabei um Medikamente handelte, die der deutsche Kassenpatient auch in Deutschland aus seiner eigenen Tasche bezahlen muss. Hast du der Kasse für jedes Medikament ein ärztliches Attest vorgelegt? Außerdem scheint hier ohnehin etwas nicht richtig gelaufen zu sein. Gem. EU-Abkommen hat der ausländische Versicherungsträger mit der Versicherung des Patienten abzurechnen und nicht der Patient selbst. Genaue Auskünfte zu diesem Thema erteilt u.a. die Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung -Ausland, Web: http://www.dvka.de
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