Ja, als Este hat man's leicht

Ich kannte auch eine, die mit ihrem Mann noch nicht lange da war. Sie kam in unseren Finnischkurs, und ich hab mich immer gefragt wieso eigentlich

Sie sprach ebenfalls fast perfekt, allerdings hat es mit dem Schreiben wohl noch gehapert. Trotzdem, beneidenswert
Irgendwie ist die Einstellung auch entscheidend. Als deutsche lernt man ja meist brav die Regeln, redet los, und merkt "oh wei, ist das schwierig". Und wenn man Fehler macht, fühlt man sich nicht gut dabei, weil man es am liebsten einfach können würde. Unterrichten auf finnisch? Waah, man kann's doch selbst nicht richtig...
Andere kommen und reden Finnisch mit grässlichen Fehlern und einem grässlichen Akzent - sind aber dabei so selbstbewusst, dass der andere es einem automatisch nicht übelnimmt. So zum Beispiel der Lehrer in meinem afrikanischen Trommelkurs. Man versteht was er meint, und das reicht
Allerdings ist das schon fast ein kultureller Unterschied, und als Deutscher tut man sich viel schwerer, dieses "was kümmerts mich ob richtig oder falsch - ich kann reden, das reicht!" zu akzeptieren und komplett auch zu glauben und es auszustrahlen...
Eine Sache hatte ich oben übrigens noch vergessen: finnischsprachige Musik natürlich

Einfach immer wieder anhören, um sich an den Klang der Sprache zu gewöhnen... Vieles geht dann automatisch leichter, weil sich das Unterbewusstsein an die Vokabel von irgendwoher erinnert, auch wenn man es bewusst noch nicht zusammenbringen kann. Und rgendwann hört man mal wieder einfach so das gleiche Lied - und plötzlich merkt man, huch, man versteht ja plötzlich Teile davon!
Das sind dann schöne Erfolgserlebnisse... Nicht immer nur zu denken "oh nee, die Grammatik ist ja grauselig" sondern auch zu merken, dass das Lernen ja doch wohin geführt und was gebracht hat!
